Lernkartei Psychologie Prüfung sozi

Karten	159
Sprache	Deutsch
Kategorie	Psychologie
Stufe	Universität
Erstellt / Aktualisiert	23.08.2023 / 26.08.2023
Lizenzierung	Keine Angabe
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Die Sozialpsychologie kann als Wissenschaft der Interaktion von Person (z.B. Persönlichkeitseigenschaften) und sozialer Situation bezeichnet werden (Ross & Nisbett, 1991). Welche Aussagen stimmen mit den fünf Definitionskriterien von Persönlichkeitseigenschaften (z.B. Fleeson, 2012) überein?

Persönlichkeitseigenschaften sind Merkmale, anhand derer sich Individuen voneinander unterscheiden.

Persönlichkeitseigenschaften variieren stark über verschiedene soziale Situationen hinweg.

In der Regel unterscheiden sich Individuen nicht darin, ob sie eine bestimmte Eigenschaft besitzen oder nicht, sondern im jeweiligen Ausprägungsgrad der Eigenschaft.

Der Begriff der Persönlichkeitseigenschaft bezieht sich auf Individuen.

Die zeitliche Stabilität des Merkmals ist kein Kriterium für die Definition einer Persönlichkeitseigenschaft.

Feedback für falsche Antworten B Richig wäre: Persönlichkeitseigenschaften variieren nicht über verschiedene soziale Situationen hinweg. E Richtig wäre: Die zeitliche Stabilität des Merkmals ist Kriterium für die Definition einer Persönlichkeitseigenschaft.

Welche Aussagen zu den Anfängen der Einstellungsforschung sind laut Kursmaterialien korrekt?

Die Einstellungsforschung entwickelte standardisierte Einstellungsskalen analog zu persönlichkeitsdiagnostischen Verfahren.

Die Einstellungsskalen erwiesen sich in allen Bereichen der angewandten Sozialpsychologie als nützlich, besonders in der Vorurteils- und Stereotypforschung.

Die Einstellungsforschung wurde vor allem für ihren Einsatz in der Medienpsychologie betrieben.

Die Einstellungsforschung fokussierte sich bis in die 1980er-Jahre auf die Vorhersage individueller Einstellungen und stellte keinen Bezug zu gruppenbezogenen individueller Einstellungen her.

Durch den Nationalsozialismus in Deutschland beschäftigte sich die Einstellungsforschung in den USA mit antidemokratischen Persönlichkeitszügen (Authoritarian Personality).

Stellen Sie sich folgende Situation vor:

Eine Freundin hat Ihnen versprochen, während Ihres Urlaubs auf Ihren Hund aufzupassen. Einen Tag vor der Abreise sagt die Freundin Ihnen Bescheid, dass sie sich doch nicht wie geplant um den Hund kümmern kann.

Bei welcher Angabe von Gründen werden Sie auf Basis des Experiments zum Zusammenhang von Kausalattributionen und Emotionen von Weiner, Graham, und Chandler (1982, Experiment 2) am stärksten mit Ärger reagieren? Die Freundin kümmert sich nicht um den Hund, weil…

…sie sich bei einem Unfall das Bein gebrochen hat und daher nicht mit dem Hund Gassi gehen kann.

…sie vergessen hatte, dass ihr Mitbewohner eine Tierhaarallergie hat. Normalerweise ist sie aber sehr zuverlässig und organisiert.

…sie sich um ihre Mutter kümmern muss, die am Tag zuvor notfallbedingt ins Krankenhaus gekommen ist.

…sie erfahren hat, dass ihr Vermieter keine Haustiere in ihrer Wohnung gestattet.

…sie sich spontan entschlossen hat, selbst in den Urlaub zu fahren. Ähnliche Situationen sind in der Vergangenheit schon mehrmals vorgekommen.

Welche Aussagen zu Forschungsergebnissen in Bezug auf den ersten Eindruck treffen laut Kursmaterialien zu?

In einer Studie von Murray und Kollegenschaft (1973) zum Primacy Effekt zeigte sich, dass Lehrkräfte falsche Lösungen ihrer Schüler*innen weniger auffielen und sie diese fälschlicherweise eher als richtig bewerteten, wenn die Schüler*innen vor allem schwierige Prüfungsaufgaben richtig gelöst hatten im Vergleich zu Schüler*innen, die zwar die gleiche Anzahl korrekter Antworten gaben, jedoch gleichmäßig über leichte und schwierige Fragen hinweg verteilt.

Der erste Eindruck hat häufig sogar dann noch Einfluss auf die Beurteilung einer Person, wenn er sich nachfolgend als falsch herausgestellt hat. In Studien zur Tendenz zur Beharrung (z.B. Ross et al., 1975) zeigte sich, dass nachfolgende Einschätzungen der Zielperson vom ersten fehlerhaften Eindruck beeinflusst werden.

Durch konfirmatorische Informationssuche kann der erste Eindruck im Sinne einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung bestätigt werden: Die Erwartung von einer Zielperson und ihrem Verhalten führt dazu, dass man die Zielperson in einer Art und Weise behandelt, die diese wiederum dazu bring, sich tatsächlich erwartungskonform zu verhalten. Dadurch wird der ursprüngliche Eindruck bestätigt.

Der Recency Effekt beschreibt, dass die erste Begrüßung oft ausschlaggebend für die Beurteilung einer Person ist. Je nachdem wie freundlich eine Person sich demnach bei der ersten Begrüßung verhält, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit eingeschätzt, mit dieser Person eine Freundschaft knüpfen zu können.

In einer Studie von Jones und Goethals (1972) konnte gezeigt werden, dass der Recency Effekt genauso wahrscheinlich ist wie der Primacy Effekt.

Welche Aussagen zum folgenden Abstract der Studie von Waite, Luo und Lewin (2009) zum Wohlbefinden in interpersonalen Beziehungen sind korrekt?

This study examines the consequences for psychological well-being of marital stability and change over the five-year period between the two waves of the National Survey of Families and Households. We develop and test the following hypotheses: (1) those who divorce or separate experience declines in psychological well-being compared to those who remain married; (2) among those unhappy with their marriage, those who divorce or separate see improvements in psychological well-being, especially if they remarry, compared to those who remain married to the same person; (3) psychological well-being declines in the first year or two following the end of the marriage and then improves to previous levels; (4) women experience greater improvements in psychological well-being from leaving an unhappy marriage than do men. We find strong and consistent support only for the first of these. Referenz: Waite, L. J., Luo, Y., & Lewin, A. C.

(2009). Marital happiness and marital stability: Consequences for psychological well-being. Social Science Research, 38(1), 201-212.

Die Studie untersuchte, in wieweit sich Veränderungen (vs. Stabilität) im Eheleben auf das Wohlbefinden auswirken.

Eine Hypothese war, dass sich das psychologische Wohlbefinden in den ersten ein bis zwei Jahren nach der Scheidung oder Trennung verringert und dann wieder auf das Niveau vor der Trennung ansteigt.

Die Ergebnisse stützten die Hypothese, dass Personen, die sich scheiden oder trennen, eine Verschlechterung des Wohlbefindens erleben im Vergleich zu Personen, die verheiratet bleiben.

Die Ergebnisse stützten die Hypothese, dass es Frauen besonders gut tut sich zu trennen, wenn sie zuvor eine unglückliche Ehe führten.

Bei der Studie handelte es sich um eine nationale Befragung von Familien und Hausgemeinschaften.

Welche Aussagen treffen laut Kursmaterialien auf die „Experience sampling method“ zu? Bei dieser Untersuchungsmethode werden die Versuchspersonen gebeten…

… ihre Gefühle an vergangene Ereignisse aus der Erinnerung heraus festzuhalten.

… ihre Alltagsempfindungen täglich abends festzuhalten.

… Empfindungen, die nicht ihren alltäglichen Empfindungen entsprechen, festzuhalten.

… ihre Alltagsempfindungen in Echtzeit festzuhalten.

… ihre Alltagsempfindungen stündlich festzuhalten.

Welche Aussagen treffen laut Kursmaterialien auf das Modell der Selbstwerterhaltung (Tesser, 1988) zu? Das Modell der Selbstwerterhaltung besagt, …

…dass das Selbstwertgefühl eher bedroht wird, wenn man von einer fremden Person in einem Bereich übertroffen wird, der für die eigene Selbstdefinition von hoher Relevanz ist, als wenn man von einer befreundeten Person in diesem Bereich übertroffen wird.

…dass eine Person zur Aufrechterhaltung des Selbstwertgefühls versuchen könnte, ihre eigene Leistung zu verbessern.

…dass eine Person zur Aufrechterhaltung des Selbstwertgefühls die subjektive Bedeutung der Vergleichsdimension abwerten könnte.

…dass die Nähe zu einer erfolgreichen Person nicht zur Selbstwertbedrohung führt, wenn die Vergleichsdimension für die Selbstdefinition nicht relevant ist.

…dass eine Person zur Aufrechterhaltung des Selbstwerts eine stärkere Nähe zur befreundeten Person herstellen könnte, von der sie übertroffen wurde.

Welche der folgenden Aussagen sind laut des sozialen Identitätsansatzes (Tajfel & Turner, 1986; Turner et al., 1987) mit der Selbstdefinition im Sinne sozialer Identität vereinbar?

Luca und Marie sind bei „Fridays for Future“ aktiv und diskutieren mit den langjährigen FDP-Mitgliedern Jochen und Brigitte über SUVs. Luca und Marie nehmen gemeinsam aus Umweltgründen eine ablehnende Position ein, während Jochen und Brigitte gemeinsam aus Sicherheitsgründen eine befürwortende Position einnehmen.

Alex und Ananda treffen sich regelmäßig, um sich über individuelle Zeitmanagementstrategien bei der Arbeit auszutauschen.

Melanie und Lara diskutieren leidenschaftlich gerne über Filme. Melanie schaut dabei am liebsten historische Dramen, während Lara lieber Actionfilme mag.

Katharina und Nadia wollen sich für ihre WG ein Haustier anschaffen. Sie können sich jedoch nicht einigen, denn Katharina wünscht sich einen Hund, obwohl Nadia eine Katzen-Liebhaberin ist.

Steve und Jack diskutieren mit Zoe und Stella über die Frauenquote in Unternehmen, wobei die Frauen gemeinsam eine ablehnende und die Männer gemeinsam eine befürwortende Position einnehmen.