sozi 23

keine Gewähr :)

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Set of flashcards Details

Flashcards 348
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 29.07.2023 / 27.07.2024
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Was ist der Depressive Attributionsstil? Was wurde in der Metaanalyse (Huang, 2015) dazu gefunden?

  • Depressiver Attributionsstil: Globale, stabile, internale Attribution andauernden Misserfolgs
    • es läufert immer alles schief, das ist nicht änderbar, es ist selbstverschuldet
  • Kleiner, aber signifikanter Effekt depressiver Attributionsstile auf depressive Symptome in Metaanalyse (Huang, 2015)

Wann tritt die Korrespondenzverzerrung mehr oder weniger stark auf?

Abhängig von Motivation und Kapazität (Kognitiv)

Was sind vermutete Ursachen der Korrespondenzverzerrung?

  • Situationales Denken ist kognitiv aufwendig (tritt weniger bei bei geringer Motivation oder Kapazität auf)
  • Dispositionale Schlussfolgerungen sind wenig aufwendig (tritt auch bei geringer Motvation oder Kapazität auf)
  • Handelnde Person ist im Fokus der Aufmerksamkeit, Situationale Faktoren bisweilen wenig sichtbar
  • Subjektive Handlungstheorien vernachlässigen Situation (eher wenig Evidenz für diese Ursache)

Wie stark ist die Akteur-Beobachter Verzerrung?

-> Akteur-Beobachter Differenz Metaanalyse Malle (2006)

Ergebnis: Akteur-Beobachter Differenz nur

  • Nur bei Differenzmaß
  • Äußerst klein
  • Nur wenn auch außergewöhnliche Studien eingeschlossen

Wann tritt die Akteur-Beobachter Verzerrung mehr oder weniger stark auf?

  • wenn....
    • Das Ereignis negativ war (umgekehrt für positive Ereignisse!)
    • Die Personen einander vertraut sind
    • Die Ereignisse hypothetisch waren
    • Der Akteur ungewöhnlich handelt
  • All diese Bedingungen verstärken die internale Attribution

Was sind vermutete Ursachen der Akteur-Beobachter Verzerrung?

  • Größeres Selbst- als Fremdwissen
  • „Unsichtbarkeit“ der Situationswahrnehmung des Handelnden
  • Größere Salienz der Person im Falle von Beobachtern

Evidenz für Gilberts zwei-Stufen Modell

-> Experiment von Gilbert et al zur Korrespondenzverzerrung

Evidenz für die Automatizität von Trait-Inferenzen

-> Spontaneous Trait Inferences Todorov & Uleman (2003)

  • Fragestellung: Erfordern dispositionale Inferenzen kognitive Kapazität?
  • Ablauf:
    • Vpn sehen Verhaltensbeschreibungen und Eigenschaften zus. mit Gesichtern
    • AV: Gedächtnistest für Eigenschaften
      • Tatsächlich gezeigte
      • Durch Verhalten implizierte
      • Kontrolleigenschaften
    • UV: Verarbeitungsbedingung
      • Gedächtnis
      • Nomen zählen („shallow“)
      • Mit Zweitaufgabe
  • Beobachtung: Schluss auf Eigenschaften auch bei Ablenkung
  • Dispositionsinferenzen erfolgen bei geringer Kapazität

 

 Praktische Bedeutung von Attribution und Attributionsverzerrungen

Verzerrung der Attribution, so dass
- Selbstwert gesteigert oder
- Selbstwert geschützt wird

Erfolg wird:
internal + stabil = Fähigkeitinternal + variabel = Anstrengung

Misserfolg wird:
external + stabil = Aufgabenschwierigkeit
external + variabel = Zufall (Prüferin hat Note gewürfelt)

Einfluss von Attributionen auf pro-/antisoziales Verhalten

  • Modell zur Erklärung der Reaktionen von Menschen auf Hilfsbedürftigkeit anderer
    • Externale Attribution -> Mitgefühl, Kein Ärger -> Hilfe, keine Aggression (pro-soziales Verhalten)
    • Internale Attribution -> Kein Mitgefühl, Ärger -> Keine Hilfe, Aggression (anti-soziales Verhalten)

Definition: Soziale Kategorie/Gruppe

„Two or more people who share some common characteristic that is socially meaningful for themselves or for others.“ (Menschen in Gruppen zusammengeordnet)

Definition: Stereotyp

„A cognitive representation of a social group that people form by associating particular characteristics and emotions with that group“

(der Gruppe werden bestimmte Merkmale zugeschrieben)

Definition: Vorurteil

„any positive or negative evaluation of a social group and its members“

(das Fazit über die Gruppe; z.B. Gruppe ist negativ/positiv)

Definition: Diskriminierung

„any positive or negative behavior directed towards a social group and its members“

(das aus den Vorurteilen gegenüber der sozialen Kategorie resultierende Verhalten)

Was sind "valente Definitionen"? Warum können sie ein Problem darstellen?

  • Valente Definitionen schränken den Untersuchungsbereich ein (z.B. Diskriminierung nur wenn Aussagen negativ, nicht bei positiv oder neutralen Aussagen)
  • Dafür sollten gute Gründe vorliegen
  • Problem:
    • Positive Stereotype sind nicht „harmlos“ (z.B: "benevolenter Sexismus")
    • Oft Kehrseite negativer Diskriminierung

Was ist "benevolenter Sexismus" und welche negativen Folgen kann er haben?

  • Benevolenter Sexismus: Spezifisches, positives Stereotyp ggü. Frauen:
    • Inhalt: Reinheit, Moralität, Zerbrechlichkeit, Schutzbedürftigkeit
    • Messung: Ambivalent Sexism Inventory
      • „In a disaster, women ought not necessarily to be rescued before men.“
      • „Women should be cherished and protected by men.“
      • Women, as compared to men, tend to have a more refined sense of culture and good taste.“
    • Korrelate (Auswahl):
      • Mehr Geschlechterungleichheit
      • Mehr Akzeptanz von Geschlechterungleichheit
      • Mehr feindseliger Sexismus
      • Mehr Schuldzuweisung an Vergewaltigungsopfer

-> Je mehr wohlwollender Seximus desto mehr abwertender Sexismus

Erläutere das Problemfeld Genauigkeit im Bezug auf Stereotype

  • Stereotype und Vorurteile werden oft als Verzerrung betrachtet („Es ist nur ein Stereotyp, wenn wir sicher sind, dass es falsch ist")
  • Empirisch zeigen sich aber eine sehr große Varianz in der Genauigkeit: Fazit: Studien zeigen alle Ausprägungen von Genauigkeit
  • Wichtig:
    • Anwendung auf einzelne Person IMMER problematisch!
    • Stereotype können akkurat sein, weil sie bisweilen selbst die tatsächlichen Gruppenunterschiede erzeugen (self-fulfilling prophecy)
    • Hohe Genauigkeit ist kein Grund für sorglosen Umgang mit Stereotypen
    • Nur weil Stereotype im Großen und Ganzen zutreffen können, heißt es nicht, dass man sie ethisch anwenden darf

Was sind Stereotype aus der Social Cognition Perspektive?

  • Stereotype sind „ganz normale“ Schemata
  • Dienen als Urteilsheuristiken, insbesondere bei geringer Motivation und Fähigkeit (sehr effizient, man muss sie nicht jedes Mal neu anwenden)
  • Schemata stammen aus persönlicher oder simulierter Erfahrung oder aus Kommunikation
  • Ungenauigkeit resultiert aus verzerrter Erfahrung, verzerrter Kommunikation oder verzerrter Informationsintegration

-> Stereotype als unschuldige Konsequenzen, beim Versuch effizient mit der Welt umzugehen

Aus welchen kognitiven Quellen stammen Stereotype?

  1. Tatsächliche Erfahrung: (Menschen vertrauen am meisten auf ihre eigene Erfahrung)
    • Wiederholt
    • Saliente Einzelfälle
  2. Simulierte Erfahrung: (alles, was wir nicht tatsächlich erfahren, sondern, was nachgestellt ist)
    • Film / Schauspiel / Spiel
    • Erzählungen / Mythen
  3. Soziales Lernen (Eltern, Peers):
    • Meinungsäußerungen
    • Verhaltensweisen

-> anschließend wirkt jeweils noch die Variable Validität

-> Schließlich kommt es zu einer Gedächtnisassoziation: Gruppe – Eigenschaften

Wie kann es bei tatsächlicher Erfahrung zu Ungenauigkeiten kommen, die zu Stereotypen führen?

Gründe für Ungenauigkeit:

  • Illusorische Korrelation: Unrealistisch erhöhte wahrgenommene Korrelation zwischen Gruppenmitgliedschaft und Eigenschaften (Menschen sehen aus kognitiven Gründen Zusammenhänge zwischen Dingen, wo eigentlich keiner ist)
  • Extreme / seltene Kategoriemitglieder haben überproportionalen Einfluss auf Stereotyp
  • Aus zugewiesenen Rollen werden Persönlichkeitseigenschaften
  • Selbsterfüllende Prophezeiungen

Experiment zu Illusorischen Korrelation: Hamilton und Gifford (1976)

Ablauf?

Ergebnis?

Interpretation?

Bedeutung?

  • Ablauf: Vpn lesen Verhaltensbeschreibungen von zwei Gruppen
  • UV: Absolute Häufigkeit positiver und negativer Verhaltensweisen -> Verhältnis konstant

-> Einmal wurden mehr einmal weniger Verhaltensweisen beschrieben aber das Verhältnis zwischen positiven und negativen Verhaltensweisen blieb immer gleich; man könnte statistisch als kein Urteil darüber fällen, bei welcher Gruppe ein negatives Verhalten wahrscheinlicher ist

  • AV: Einschätzung der Gruppen
  • Ergebnis: Negativere Urteile bei Gruppe mit weniger Verhaltensweisen!
  •  Interpretation: Wahrnehmung einer Korrelation zwischen Gruppe und Valenz, obwohl keine solche vorliegt = Illusorische Korrelation
  • Bedeutung: Kann zur Entstehung falscher Stereotype insbesondere ggü. Minderheiten beitragen

Durch welche Mechanismen könnte es zur Illusorischen Korrelation kommen?

1. Salienz seltener oder wichtiger Ereignisse -> kleine Gruppe + seltene Eigenschaft werden verknüpft

2. Verfügbarkeit der häufigsten Ereignisse -> große Gruppe und häufige Eigenschaft werden verknüpft

Punkt 1 und 2 können auch gleichzeitig wirken

3. Es werden eher Differenzen als Verhältnisse erinnert -> Differenz pos/neg bei großer Gruppe größer

4. Häufigkeitserinnerungen unterliegen Regression zur Mitte, dies umso stärker, je seltener das Ereignis ist (Häufigkeit seltener Eigenschaft der kleinen Gruppe wird besonders überschätzt)

Metaanalyse Mullen & Johnson (1990)

Was wurde gefunden?

  • Zuverlässiger Effekt moderater Größe
  • Stärker bei negativen Stereotypen
  • Stärker bei großen Datenmengen (Effekt stärker, wenn viel Erfahrung; möglicherweise überfordert von Datenmenge)
  • Stärker bei entsprechender Urteilsstrategie (Absichtliche Anwendung verzerrter Strategien)

Wie kann es durch  Simulierte Erfahrung (z.B. TV) zu Verzerrungen kommen, durch die Stereotype entstehen?

  • Unterrepräsentation
    • Kaum Afroamerikaner in amerikansichen Zeitschriften obwohl sie 15% der Leser ausmachen
    • Latinos: 9% der US Bevölkerung, 1% der Charaktere in US Shows
  • Stereotype Präsentation
    • AA werden in Nachrichten überproportional als Täter präsentiert
    • Latinos: 9% der US Bevölkerung, 1% der Charaktere in US Shows, 16% der Auftritte als Kriminelle

-> Die Illusorische Korrelation wird nochmals verstärkt

Wie können durch Soziales Lernen Stereotype entstehen?

  • Einfluss durch Familie, Freunde, Lehrer (z.B. durch Erzählungen)
  • Soziale Normen legitimieren Stereotype (z.B. Armut und Reichtum aufgrund von Fleiß)
  • Kommunikation über Fremdgruppen: Schematischere Darstellung

-> Je öfter etwas weitererzählt wird, desto mehr Details gehen verloren und desto schematischer wird es

Was sind Stereotype laut der Motivated Reasoning Perspective?

  • Stereotype und Vorurteile sind Ausdruck offener oder versteckter Motive (z.B. eigener Vorteil, Machtposition, ohne schlechtes Gewissen andere ausbeuten)
  • Dienen zur Rechtfertigung von Diskriminierung oder zur Selbstwertstützung
  • Ungenauigkeit resultiert aus der Funktion der Stereotypisierung und Bewertung

Was ist der Unterschied zwischen der Social Cognition Perspective und der Motivated Reasoning Perspective?

Social Cognition perspective: Stereotype entstehen unschuldig (auch gute Menschen sind sehr stark gefährdet falsche Urteile zu bilden);

Motivated Reasoning Perspective: Stereotype entstehen aufgrund von persönlichen Motiven

Welche Einstellungen und Eigenschaften gibt es, die zum Rückfallen auf Stereotypisierung führen können?

  • Personenunterschiede:
    • Autoritäre Persönlichkeit (Hierarchien)
  • Soziale Dominanzorientierung („Starke müssen herrschen, schwache gehorchen“)
  • „Big Five“: Einfluss von Agreeableness (r = -.22) (harmonisches Zusammenleben sehr wichtig) und Openness (r = -.30) auf Vorurteile in Metaanalyse
  • Kognitionsbedürfnis hemmt Stereotypisierung (Je denkfauler man ist, desto stärker verlässt man sich auf Stereotype)
  • Evolutionspsychologische Perspektive: Stereotype und Vorurteile als Selektionsvorteil von Gruppenwesen (Früher Fremdenfeindlichkeit als Selektionsvorteil -> Gefahrenpotential, Krankheitsangst)
  • Konflikttheoretische Perspektive: Stereotype und Vorurteile als unweigerliche Folge von Ressourcenkonflikten zwischen Gruppen (z.B. Wohnungsmangel)

Erläutere die Aspekte Stereotypisierung zum Selbstwertschutz und Stereotypisierung zur Rechtfertigung von Diskriminierung, die Teil der Motivated Reasoning Perspective sind

Rechtfertigungseffekte

  • Stereotype können zur Rechtfertigung gesellschaftlicher Ungleichheit dienen

Beispiele:

  • Sexistische Stereotype rechtfertigen Geschlechterungleichheit
  • Klassenstereotype rechtfertigen Einkommensunterschiede
  • Ethnische Stereotype rechtfertigen „Segregation“

Selbstwert

  • Ausgangsthese: Niedriger Selbstwert -> Tendenz Fremdgruppen abzuwerten und Eigengruppe aufzuwerten
  • Vermutete Funktion: Stabilisierung oder Erhöhung des Selbstwertes durch Abwertung von Fremdgruppen
  •  Beobachtungen stützen dies nur bedingt:
    • Eigengruppenbevorzugung steigert Selbstwert
    • Geringer Selbstwert führt nicht konsistent zu stärkerer Eigengruppenbevorzugung

(Es ist nicht eindeutig bewiesen, dass Menschen mit geringerem Selbstwert Fremdgruppen abwerten; oftmals trauen sich Menschen mit sehr hohem Selbstwert eher Fremdgruppen abzuwerten

Wie werden Stereotype aktiviert?

Stereotype können automatisch aktiviert werden z.B. durch:

  • kategorieassoziierte Wörter
  • Bilder von Gruppenmitgliedern
  •  Nennung der Kategorie in Gesprächen
  • Ausführung stereotypassoziierter Verhaltensweisen

Welche Wirkung hat Stereotypisierung auf die stereotypisierende Person?

  1. Stereotypkonsistente Interpretation uneindeutiger Information (z.B. Verhalten eher als aggressiv einstufen)
  2. Stereotypkonsistentes Verhalten (Menschen verhalten sich so, dass es zum Stereotyp passt)
  3. Stereotypkonsistente Informationssuche (Unser Gehirn sucht eher nach bestätigendem Wissen)

-> tragen zu sich selbst erfüllenden Prophezeiungen bei

Welche Moderatoren gibt es bei der Stereotypisierung?

  1. Vorurteilslevel (Stärke des bewussten Vorurteils)
  2. Motivation, vorurteilsfrei zu handeln
  3. Kognitive Kapazität (Ablenkung, Zeitdruck, Müdigkeit, Sedativa)
  4. Bewusstsein des Einflusses
  5. Stimmung (Es gibt Indizien, dass Menschen in positiver Stimmung eher Stereotype anwenden, weil dem Gehirn das Signal gesendet wird, dass alles in Ordnung ist mit der Welt)
  6. Macht (Menschen in höherer Machtposition neigen dazu Menschen mehr zu kategorisieren)

Welche Wirkung hat Stereotypisierung auf die stereotypisierte Person?

 

  • Bedrohung duch Stereotyp -> dies kann dazu führen, dass man schlechter abschneidet bzw. stereotypkonformer handelt
  • Erinnerung an negatives Steretyp von Gruppe zu der man gehört kann Leistung tatsächlich absinken lassen

-> stereotype threat

  • Selbstwertbedrohung
  • Attributionale Ambiguität (Unwohlsein wenn Menschen nicht wissen, ob der Grund für das Verhalten anderer ihre Kategorie Zugehörigkeit ist)
  • Stress und Gesundheit

 

Experiment von Steele und Aronson (1995; Exp. 4) zum Stereotype threat

  • Quasi UV 1: Ethn. Herkunft der Vpn (afrikanisch, europäisch)

(kann man nicht zufällig manipulieren, es wird auf schon vorher vorhandene Gruppenunterschiede zurückgegriffen)

  • UV 2: „Erinnerung“ der Vpn an Herkunft (ja, nein)

(In USA ausgeprägtes Vorurteil, dass Afroamerikaner schlechter abschneiden bei Intelligenztests)

  • AV: Leistung in „IQ-Test“
  • Ergebnis: Schlechtere Leistung durch Selbststereotypisierung

(lange zuvor hatten alle VPn schon IQ-Test gemacht, alle ca. gleich schlau)

Wie kann es zum negativen Effekt durch stereotype threat kommen?

  • Verringertes Arbeitsgedächtnis (der Teil des Gedächtnis mit dem wir flexibel umgehen können; aufgrund von Angst wird der verfügbare Teil des Arbeitsgedächtnisses kleiner, weil man mit dem Stereotyp beschäftigt ist und sich nicht auf die Aufgabe konzentrieren kann)
  • Negative Gedanken
  • Erregung
  • Induktion von Genauigkeitsfokus (man fokussiert sich eher auf Genauigkeit als auf Geschwindigkeit, da man auf keinen Fall Fehler machen will)

-> wurde mit vielfältigen Stereotypen nachgewiesen

Wann tritt der Stereotype Threat Effekt vor allem auf?

  • Wenn man  sich stark mit der Gruppe identifiziert
  • Wenn einem die Gruppenmitgliedschaft bewusst ist
  • Wenn man sich stark mit der Leistungsaufgabe identifiziert
  • Wenn einem die Stereotyprelevanz der Aufgabe bewusst ist
  • Wenn einem der Stereotyp bewusst ist

Was wurde in der Metaanalyse von Shewach et al., 2019 zum Stereotype Threat gefunden?

  • Unter Laborbedingungen: kleiner signifikanter Effekt (d = -.31)
  • Unter realistischen Testbedingungen: kleiner signifikanter Effekt (d = -.14)
  • Nulleffekt, wenn monetäre Belohnung für gute Leistung geboten wurde

-> Phänomen „real“, jedoch womöglich geringere Bedeutsamkeit in Testsituationen

Was besagt die Kontakthypothese (contact hypothesis)?

Intergruppenkontakt wird Vorurteile abbauen, wenn er

  1. das Potenzial zum Anknüpfen von Bekanntschaften birgt
  2. unter Bedingungen gleichen Status abläuft
  3. Kooperation in Richtung auf ein gemeinsames Ziel beinhaltet
  4. in einem unterstützenden normativen Klima stattfindet

Beispiel: Vorurteile gegen arabische Welt

Hier: kein guter Kontakt -> All inclusive Urlaub (Keine neuen Bekanntschaften, nicht auf gleichem Status: Urlauber und Bedienstete, keine Kooperation: sie arbeiten für die Urlauber)

Guter Kontakt -> Längere Zeit im Ausland arbeiten (Neue Bekanntschaften, gleicher Status, Kooperation)

Was wurde zur Wirksamkeit des Kontakts zur Verminderung von Vorurteilen in der Metanalyse von Pettigrew und Tropp (2006) gefunden? Gibt es seitdem neuere Studien dazu?

  • 515 Publikationen, 696 Stichproben, 250.089 Versuchspersonen
  • Maß für Effektstärke: r(Kontakt, Vorurteil)
  • Mittlerer Effekt: r = -.215
  • ABER: Studie von Barlow et al. (2012): Nur positiv erlebter Kontakt verringert Vorurteile (bei negativem Kontakt verstärken sich sogar die Vorurteile)

Warum kann es passieren, dass Stereotype durch Kontakt nicht abgebaut wird? Was passiert stattdessen? Wann passiert es und welche Folgen hat dies?

  • Kontakt führt nicht zu Veränderung: Subtyping
  • Eine Untermenge von sehr stark dem Stereotyp widersprechenden Mitgliedern wird aus der Gruppe ausgeschlossen
  • Es werden neue Gruppen/Labels für Untergruppen gefunden, die vom Stereotyp abweichen
    • Z.B. Karrierefrauen
    •  Hausmänner

8.1 Bedingungen

  • Extreme Abweichung (nur ein Merkmal passt nicht zum Stereotyp)
  • Atypische Abweichung (ganz viele Merkmale passen nicht zum Stereotyp)
  • erkennbare Eigenschaften der Abweichungen
  • Hohe Ressourcen

8.2 Folgen

  • Reduzierte Variabilität
  •  Extremere Stereotype (Ursprüngliche Gruppe wird als noch homogener eingeschätzt)

-> Stereotyp-Erhaltung

-> daher besser: moderate, häufige Abweichung mit typischen Mitgliedern! (eher mild abweichende Mitglieder darstellen und dafür öfter)