Klinische offen
offen
offen
135
0.0 (0)
Set of flashcards Details
Flashcards | 135 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 11.07.2023 / 19.07.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20230711_klinische_geschlossen
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20230711_klinische_geschlossen/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Ihr Freund erzählt, dass er immer wieder plötzlich einschläft. Sein Therapeut sagt, er würde schwierigen Situationen ausweichen wollen. Was sagen Sie ihm?
- Tagesschläfrigkeit ist Symptom vieler Erkrankungen, insbesondere vieler Schlafstörungen (z.B. Narkolepsie).
- Ich rate ihm:
- Gründliche körperliche Diagnostik bei Facharzt für Schlafmedizin (z.B. durch Polysomnographie)
- Verhaltensanalyse (SORCK) à Identifikation von auslösenden Bedingungen (schläft Freund wirklich immer nur bei schwierigen Situationen ein?)
- Schlafhygiene abklären: Erhöhte Tagesschläfrigkeit wegen zu wenig Nachtschlaf?
- Alternativer Rat: Ausweichen ist ein möglicher Aspekt, daneben gibt es aber auch viele andere Aspekte, die auf Schlafprobleme wirken wie Schlafhygiene, daneben sind auch physiologische und neurologische Ursachen auszuschließen. Falls Therapeut sich nur auf Ausweichen als einzige Ursache festlegt eventuell Therapeutenwechsel andenken. Autonomie des Freundes stärken durch Betonung der Schritte, die er selbst beitragen kann. Körperliche Ursachen und Narkolepsie abklären lassen.
- Nenne zwei Therapieprinzipien des KISS-Programms für Kinder!
- Das Training für Kinder mit Schlafschwierigkeiten (KiSS) ist durch ein standardisiertes manualbasiertes Vorgehen gekennzeichnet, das Elemente aus der VT und der Hypnotherapie kombiniert und 2x3 Kurzinterventionen beinhaltet.
- Es soll den Kindern helfen, mit Schwierigkeiten beim Schlafen anders umzugehen, Eltern aufzeigen, wie sie ihr Kind unterstützen können.
- In den Kindersitzungen wird ein Belohnungsplan besprochen, Entspannung durch Trance & Atemtechniken eingeleitet, ein Schlafritual und Problemlösestrategien etabliert sowie ein Werkzeugkasten zur Rückfallprophylaxe eingeführt. Dabei begleitet Kalimba der Zeopard, ein Kuscheltier mit Modell-Charakter, die Sitzungen.
- Die Elternsitzungen setzen sich aus Psychoedukation (Hygieneregeln), Erziehungstipps (Konsequenzen, Kommunikation), Verhaltensanalyse, einem Belohnungssystem und dem Alltagstransfer zusammen.
- Was ist der Schlafteufelskreis?
- Der Schlafteufelskreis besagt, dass Schlafstörungen durch einen sich selbstverstärkenden Kreislauf von schlafstörenden Faktoren wie
- schlafbehindernden Kognitionen
- dysfunktionalen Schlafgewohnheiten
- negativen Konsequenzen sowie
- Hyperarousal entstehen und aufrechterhalten werden.
- gedankliche und emotionale Aktivierung à Schlafprobleme à Erfahrung „ich kann nicht einschlafen“ führen. Sorgen beim Zubettgehen à Ängste & Aufregung à vermehrte gedankliche und emotionale Aktivierung
- Nenne zwei Therapieprinzipien des KISS-Programms bzw. Komponenten des Therapieplans von Kiss nennen.
- Kindern helfen, mit Schlafschwierigkeiten umzugehen
- Eltern Unterstützungsmöglichkeiten aufzeigen
- betroffenen Familien Copingstrategien für entstehende Belastungen bieten
- Psychotherapie ist für die Behandlung von Schlafstörungen im Vergleich zu medikamentöser Therapie…
- kurzfristig gleich wirksam / langfristig höher wirksam / im Follow up ausschließlich wirksam
- Welches sind die zwei regulatorischen Prozesse im Zweifaktorenmodell des Schlafs?
- Der S Prozess (homöostatischer Schlafdruck) und der C Prozess (zirkadianer Rhythmus).
- Wie lautet die 6-K-Regel der medikamentösen Behandlung?
- Klare Indikation
- Kleinstmögliche Dosis
- Kürzest mögliche Behandlung
- Keinesfalls abrupt Absetzen
- Kontraindikation?
- Kombination mit nichtmedikamentösen Methoden
Was sind mögliche Funktionen von Schlaf?
- Energiekonservierung/ Temperaturregulation
- Wiederherstellung des Körpergleichgewichts
- Anregung endokriner Prozesse
- Ausbildung neuronaler Schaltkreise
- Gedächtniskonsolidierung
- Was ist die zentrale Aussage des Flip-Flop-Modells?
- Vorgänge im Schlaf hemmen Wachzustand und umgekehrt =
- Schlaf- und Wachzustand sind jeweils stabile Systeme, deren neurochemische Systeme sich gegenseitig hemmen
- Was ist die Kernproblematik bei Insomnie und welches Störungsmodell ergibt sich hieraus?
- Betroffene haben Leidensdruck, bzw. der Schlafmangel wirkt sich störend auf die Alltagsaktivitäten aus
- Betroffene sind (daher) Nachts überwiegend mit der Schlafstörung beschäftigt und machen sich tagsüber übertriebene Sorgen über deren negative Konsequenzen
- Störungsmodell: Schlafprobleme → Erfahrung “Ich kann nicht einschlafen” → Sorgen vorm/ beim Zubettgehen → Ängste/ Aufregung → Gedankliche und emotionale Aktivierung
- Wie beeinflusst Alkoholkonsum Schlaf?
- Erhöht Einschlafdauer & senkt Gesamtschlafzeit
- Schlafarchitektur verändert sich (auch bei geringem Konsum)
- REM-Schlafdauer sinkt & verlagert sich in die zweite Hälfte der Nacht
- Alkohol senkt Schlaftiefe in der zweiten Hälfte der Nacht (häufigeres Aufwachen, geringere Schlafqualität)
- Alkoholiker haben häufiger Insomnie & Apnoe, auch nach Entzug
- Was sind mögliche aufrechterhaltende Faktoren von Schlafstörungen (Welche psychologischen Mechanismen spielen eine Rolle)
- Starke Beschäftigung mit der Störung, Grübeln über Konsequenzen
- Störungsmodell: Siehe zwei Fragen vorher
- Teufelskreis Insomnie: Dysfunktionale Gewohnheiten → Schlafbehindernde Kognitionen → Hyperarousal → Konsequenzen → …
- kognitiv: Grübeln → erhöhte psychophyisologische Anspannung, Selbstbeobachtung
- emotional: verstärkt negative Emotionen
- vegetativ: Herzrasen, Schwitzen, motorische Unruhe
Platzh
- Welche Arten von Schlafstörungen gibt es und wie werden sie aufrechterhalten?
- Grundlegend kann man zwischen primären und sekundären Schlafstörungen unterscheiden. Dabei werden sekundäre Schlafstörungen durch eine psychische Störung, Krankheitsfaktoren oder Substanzen bedingt. Die primären Schlafstörungen lassen sich in Dyssomnien (Insomnie, Hypersomnie, Narkolepsie, schlafbezogene Atmungsstörungen, zirkadiane Schlafstörungen) und Parasomnien (Albträume, Pavor nocturnus, Somnambulismus) unterteilen. Eine Schlafstörung wird aufrechterhalten die starke Beschäftigung mit der Störung und Grübeln über Konsequenzen (Teufelskreis), daneben durch Hyperarousal, inadäquate Schlafhomöostase, negative Konditionierung, schlechte Schlafhygiene und dysfunktionale Kognitionen.
- Welche Konsequenzen kann gestörter Schlaf haben?
- academic performance (durch Learning Goals) + Wille zur Arbeit nimmt ab
- Tagesschläfrigkeit, Unfälle, Depression, Angst & Substanzmissbrauch nehmen zu
- ADHS korreliert positiv
- Aggressivität nimmt zu, geringe Impulskontrolle, weniger positives Denken und Empathie
Wie lauten die Schlafhygieneregeln
- verkürzte (müde ins Bett) und regelmäßige Bettzeit, kein Tagschlaf, Sport & warme Bäder, Entspannung, keine Medien oder Nahrungsmittel im Bett (nur Schlaf im Bett), wenig Alkohol, nicht auf die Uhr schauen, Medikamenteneinnahme, geregelte Problemlösung am Tag
- Beschreiben Sie eine mögliche Intervention bei Kindern mit behavioraler Insomnie.
- Internet: Behavioral insomnia (in children = BIC) is one of the most prevalent sleep disorders found in children. It is estimated that approximately 25% of children will experience it at some point in their childhood. Behavioral insomnia is characterized by children having difficulty falling asleep or maintaining sleep leading to poor sleep quality and duration.”
- Intervention: KiSS oder Züricher Konzept
- Wie steht es um die Evidenz bzgl. psychotherapeutischer Intervention bei Schlafstörungen?
- Aus der VL: Evidenz - Kurzfassung S3-Leitlinie - Empfehlung zu Insomnien - Therapie
- Kognitiv-verhaltenstherapeutische Strategien für Insomnien (KVT-I): “Die kognitiv-verhaltenstherapeutischen Methoden können zur kurz- und langfristigen Therapie der Insomnie empfohlen werden, auch im höheren Lebensalter.”
- Was können Eltern von Kindern mit Schlafstörungen tun, um das Problem zu lösen?
- Z.B. gemäß Züricher Konzept:
- Regelmäßigen Schlaf-WAch-Rhythmus einführen
- Schlafenszeiten des Kindes an individuelle Schlafbedürfnisse anpassen
- Kind beim selbstständigen Einschlafen unterstützen
- Grundsätzlich: Schlafhygiene, zu-Bett-geh-Rituale, Verstärkerplan, Erziehung angepasst auf Verhalten, weiterführendes Belohnungssystem
Wirkt sich das Sehvermögen auf den Schlaf aus und falls ja wie?
- Ja. Knapp unter 80% der Menschen mit Sehbehinderung/ Blindheit haben relevante Schlafstörungen
- Bei knapp 30%: schwere Schlafstörungen
- Menschen mit Blindheit ohne Lichtwahrnehmung mit 70% am häufigsten betroffen von Schlafstörungen und Non-24
- Psychisches Wohlbefinden am niedrigsten bei Menschen mit 10-30% Sehfähigkeit
Welche Strukturen sind an der Schlafregulation beteiligt
- Retina durch das Melanopsin, Ncls. Suprachiasmaticus, Hypothalamus und Epiphyse
- Welche Art von Wellen zeigt sich während des Tiefschlafs im EGG?
- Delta Wellen bzw. slow waves
- Was versteht man im Kontext der Behandlung von Insomnie unter Stimuluskontrolle?
- Bett zum Schlafen nutzen
- Müde ins Bett gehen
- Vermeidung von Tagschlaf
- Nennen Sie zwei Studien, die den negativen Einfluss von psychischer Belastung auf das Immunsystem belegen.
- ACE-Studie (Felitti):
- Traumata in der Kindheit schränken die Entwicklung/ Funktion des Immunsystems ein und es besteht Jahre später ein erhöhtes Risiko für Autoimmunerkrankungen
- Studie zur Offenheit bzgl. Homosexualität (Cole et al.):
- Höhere Aids-Erkrankungsraten und höherer Mortalität bei HIV-positiven Homosexuellen ohne Coming-out im Vergleich zu HIV-positiven Homosexuellen mit Coming-out
- Höhere Erkrankungsraten für Krebs und Infektionskrankheiten bei HIV-negativen Homosexuellen ohne Coming-out im Vergleich zu HIV-negativen Homosexuellen mit Coming-Out
- Schlussfolgerung: Psychische Belastung durch Unterdrückung der eigenen Sexualität wirkt sich negativ auf das Immunsystem aus
- Benennen Sie den CS und den UCS bei dem Konditionierungsparadigma von Ader & Cohen.
à neu auch als Lückentext
- Benennung:
- CS: Saccharinhaltiges Wasser
- UCS: Zyklophosphamid (Immunsuppressor, der Übelkeit bewirkt)
- UCR: Übelkeit + Immunsuppression
- CR: konditionierte Geschmacksaversion + Immunsuppression
- Erklärung: Im Versuch von Ader & Cohen (1975) zur konditionierten Immunreaktion erhielten die Ratten entweder ein Placebo + Saccharin (KG) oder Zyklophosphamid + Saccharin (EG). Die KG zeigte in der Lernphase keine abnormale Reaktion, aber die Ratten in der EG Übelkeit und Immunsuppression. In der Testphase erhielten beide Gruppen nur Saccharin. In der KG zeigte sich keine abnormale Reaktion, in der EG dagegen eine konditionierte Geschmacksaversion und Immunsuppression (gesunkene Antikörper auf zuvor injizierte Schaferythrozyten).
- Nenne ein Beispiel für eine praktische Anwendung konditionierter Immunreaktionen.
- Antizipatorischer Umgebungseffekt bei Chemotherapiepatienten
- Präventive Gabe von Antidepressiva zur Reduktion von sickness behaviour und Depressivität
- Komplementäre Therapie: sinnvolle Placebo-Reaktionen auslösen
- Wie beeinflussen SAM- und HPA-Achse das Immunsystem?
- SAM-Achse: Katecholamine Antikörper, Immunzellteilung → Th1/Th 2-Shift (hin zu humoral) à Steigerung der Immunkompetenz
- HPA-Achse: Kortisol Immunreaktion → Th1/Th2-Shift à akute Bedrohungen werden gehemmt, nicht akute Immunprozesse werdenzurückgefahren à langfristige Senkung der Immunkompetenz
- Wie können Sie der konditionierten Übelkeit bei der Chemotherapie vorbeugen? Beschreiben Sie zwei Methoden.
- Die konditionierte Übelkeit bei der Chemotherapie kann durch latente Inhibition vorgebeugt werden. Dabei präsentiert man dem Patienten den CS (z.B. Klinikumgebung, Nahrung, ...) 10 x ohne Chemo (US), sodass das spätere Assoziationslernen abgeschwächt wird. Konkret heißt das also, dass die Patienten schon vor der Chemotherapie einige Male ins Krankenhaus kommen sollen.
- Die zweite Methode ist die Überschattung. Hier soll ein anderer Reiz, der besonders salient ist, die gesamte Konditionierungsstärke auf sich ziehen, während demgegenüber die anderen Reize (z.B. Klinikumgebung) davor geschützt werden, zum CS zu werden. So kann zum Beispiel vor der Chemotherapie ein ungewöhnlicher Saft wie z.B. Hagebuttensaft gegeben werden.
- Wie kann man Stress klassifizieren?
Anhand der Dimension Qualität, Intensität, Vorerfahrung und Bewältigungsmöglichkeiten
- Nennen Sie die vier Copingstrategien nach Schwarzer und Knoll.
- Reaktives Coping: Bewältigung bereits eingetretener Ereignisse
- Antizipatorisches Coping: Bemühung, mit einer künftigen Bedrohung umzugehen
- Proakives Coping: Aufbau von Widerstandsressourcen, um künftigen Stress besser bewältigen zu können
- Präventives Coping: z.B. Gesundheitsverhalten, um Krankheit vorzubeugen
- Trier Social Stress Tests (TSST): Nennen Sie jeweils eine psychische und eine physische Intervention, durch die Kortisolausschüttung moduliert werden kann.
- Die Kortisolausschüttung kann physisch moduliert werden durch die Gabe von Oxytozin vs. Placebo oder psychisch durch soziale Unterstützung vs. keine Unterstützung.
- Kombination von Oxytocin plus zusätzlicher sozialer Unterstützung wirkt am besten stressmildernd
- Welche zwei Persönlichkeitseigenschaften verbindet Miller mit Coping?
- Monitoring: hohe Vigilanz auf potenziell bedrohliche Reize
- Blunting: Vermeidungstendenz & Ablenkung
- Definieren Sie Stress auf drei vers. Arten und nennen Sie jeweils die dazugehörigen Autoren.
- Reizorientierter Ansatz: Stress als Reiz
- Stress entsteht durch Anforderungen aus dem Reizumfeld eines Individuums: Physikalisch (Lärm, Hitze, Kälte), Körperlich (Hunger, Durst, Verletzung), Sozial (Konflikt, Isolation, Konkurrenz)
- Vertreter: Holmes & Raye à Life events
- 2. Reaktionsorientierter Ansatz: Stress als Reaktion
- Stress als Reaktion des Körpers auf Reize, also als Auslenkung der Balance körperlicher und psychischer Funktionen
- Vertreter: Cannon, Selye
- 3. Transaktionaler Ansatz: Stress als Wechselwirkung zwischen Person und Umwelt
- Jede Situation muss hinsichtlich ihrer Bedrohlichkeit und der Verfügbarkeit von Bewältigungsmöglichkeiten bewertet werden. Somit kann auf den gleichen Stressor unterschiedlich reagiert werden.
- Vertreter: Lazarus
- Welche Stressmodelle gibt es?
- Cannon: Stressreaktion = unmittelbare körperliche und psychische Anpassungsreaktion von Lebewesen bei Gefahr
- Selye: Generelles Anpassungssyndrom
- Lazarus: Transaktionales Stress-Modell
- Beschreiben Sie das generelle Anpassungssyndrom nach Selye.
- Das generelle Anpassungssyndrom nach Selye ist ein reaktionsorientierter Ansatz und beschreibt Stress daher als Reaktion auf einen Reiz. Dabei werden 3 Phasen durchlaufen:
- In der Alarmphase kommt es zur Aktivierung des Sympathikus und es findet die initiale Reaktion auf den Stressor im Sinne einer fight oder flight Reaktion statt.
- In der Widerstandsphase werden physiologische Reaktionssysteme angeregt, um mit dem andauernden Stress umzugehen und die Homöostase wiederherzustellen.
- In der Erschöpfungsphase versagen die Reaktionssysteme, da die Ressourcen erschöpft sind. Dadurch nimmt die Krankheitsanfälligkeit zu und die Widerstandsfähigkeit gegen Stress ab.
- Welche zwei Aufgaben beinhaltet der Trier Social Stress Test (TSST)?
- Rhetorische Aufgabe: Halten einer freien Rede vor einer neutral bis distanzierte Jury (10-min „Bewerbungsgespräch“ nach 5-min Vorbereitung)
- Rechenaufgabe: Fortlaufende Subtraktion (z.B. 2023 -17) mit sofortiger Fehlerkorrektur (Bei beiden Aufgaben wird der Proband gefilmt und muss in ein Mikrofon sprechen)
- Nach wie vielen Minuten wird der höchste ACTH- und Kortisolspiegel beim TSST erreicht bzw. wann erreichen beide ihr Maximum?
- ACTH-Spiegel (pg/ml) steigt während TSST stark an: Peak ca. 1 Minute nach Testende
- Kortisol-Spiegel (nmol/L) steigt deutlich langsamer an: Peak erst 20 Minuten nach Testende
- Inwiefern ist Stress schädlich für den Körper?
- Kann auf Dauer pathophysiologisch werden: unterdrückte Energiemobilisierung, chronische Belastung, geschwächte Immunkompetenz, Volumenverminderung des Hippocampus (Gedächtnis) à Risikofaktor für PTBS, Telomerverkürzung (Epigenetik) à Zellalterung
- Definieren Sie Resilienz und Kohärenzsinn. Wie hängen diese beiden Konstrukte zusammen?
- Resilienz beschreibt die psychische Widerstandsfähigkeit und ist abhängig von personeninternen, sozialen und gesellschaftlichen Faktoren
- Der Kohärenzsinn beschreibt die Fähigkeit, Belastungen Sinn zu geben und Copingmechanismen zu aktivieren. Dabei spielen die Aspekte Sinnhaftigkeit, Bewältigbarkeit und Verstehbarkeit eine Rolle
- Zusammenhang: Der Kohärenzsinn fördert Resilienz. Kohärenzsinn und Resilienz müssten daher positiv korrelieren; kohärenzsinn als personeninterner Faktor von Resilienz, führt also zu mehr Resilienz. Durch Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftig keit ist eine Person vermutlich widerstandsfähiger, also resilienter
- Beschreiben Sie das Transaktionale-Stress-Modell und nennen Sie die Copingstrategien nach Lazarus.
- Jede Situation muss hinsichtlich Bedrohlichkeit & Verfügbarkeit von Bewältigungsmöglichkeiten bewertet werden
- Primary Appraisal: Einschätzung der Situation als positiv, irrelevant oder stressreich
Wenn stressreich, dann Bewertung, ob:
- Bedrohung (antizipiert): Kann es zu Schaden kommen?
- Schädigung (bereits eingetreten): Ist es zu Schaden gekommen?
- Herausforderung (antizipiert)
- Secondary Apprasial: Einschätzung der Bewältigungsmöglichkeiten: Ja oder Nein
Wenn keine Bewältigungsmöglichkeiten: Erneute Bewertung der Situation, also ob stressreich
Wenn Bewältigungsmöglichkeiten: Bewältigung/ Coping
- Coping (Bewältigung): Ziel, Wohlbefinden wiederherzustellen
- Problemzentriert (Veränderung des Stressors)
- Emotionszentriert (Veränderung der Bewertung)
- Reappraisal: Neubewertung von Situation & Bewältigungsmöglichkeiten (kognitiv)
- Stress: Entstehung, wenn eine Person eine Situation als herausfordernd, bedrohend oder schädigend (primary appraisal) einschätzt und die durch innere oder äußere Bedingungen gestellten Anforderungen als die eigenen Ressourcen beanspruchende oder übersteigend wahrnimmt (keine Bewältigungsmöglichkeiten, secondary appraisal)