1GM03 Psychopathologie

ZAG Pflege HF 1. Semester 20232te schriftliche Prüfung1GM03 Psychopathologie: Einführung/ Bewusstsein/ Orientierung/ Gedächtnis/ Denken/ Wahn/ Wahrnehmung (Sinnestäuschungen)/ Ich-Bewusstsein (Ich-Störung)/ Affektivität (Störung der Affektivität)/ Befürchtungen und Zwänge/ Antrieb und Psychomotorik/ Schizophrenie (Teil1)/ Affektive Störungen (Teil1)

ZAG Pflege HF 1. Semester 20232te schriftliche Prüfung1GM03 Psychopathologie: Einführung/ Bewusstsein/ Orientierung/ Gedächtnis/ Denken/ Wahn/ Wahrnehmung (Sinnestäuschungen)/ Ich-Bewusstsein (Ich-Störung)/ Affektivität (Störung der Affektivität)/ Befürchtungen und Zwänge/ Antrieb und Psychomotorik/ Schizophrenie (Teil1)/ Affektive Störungen (Teil1)

Kartei Details

Karten 39
Sprache Deutsch
Kategorie Pflege
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 22.06.2023 / 09.06.2025
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Erklären die Begriffen „Psychiatrie“ und „Psychopathologie“

Psychiatrie

Die Psychiatrie ist ein Fachgebiet der Medizin, welches sich mit der Erforschung, Diagnostik und Therapie psychischer Erkrankungen befasst. Die Psychiatrie hat enge Beziehungen zu verschiedenen anderen Disziplinen, wie der Neurologie, Psychologie, Soziologie, Neurobiochemie, Verhaltensforschung, Anthropologie, den Geisteswissenschaften u.a.

Das Fachgebiet Psychiatrie lässt sich in verschiedene Teilgebiete unterscheiden, z.B:

  • Forensische Psychiatrie
  • Sozialpsychiatrie
  • Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • Psychotherapie
  • Psychopharmakologie
  • Psychopathologie

 

Psychopathologie

Die Psychopathologie ist eine wissenschaftliche Grundlage der Psychiatrie. Sie erlaubt eine systematische Beschreibung und Gliederung der pathologischen Veränderungen aller psychischen Funktionen.

Zu den Aufgaben der Psychopathologie, bemerkt Hoff (2010), dass sie sich nicht in der präzisen Beschreibung und Erfassung von Symptomen erschöpft (deskriptive Psychopathologie). Sie soll auch nie den Horizont der Gesamtheit des psychischen Lebens einer Person, vor allem die Persönlichkeit und Biographie, aus den Augen verlieren (verstehende Psychopathologie).

 

An erster Stelle, also vor der diagnostischen Beurteilung und der therapeutischen Intervention, steht die Beschreibung psychischen Leidens des Erlebens und Verhaltens

 

Die Beschreibung beruhte auf den Angaben des Patienten (Selbstbeurteilung) und auf den Beobachtungen und Eindrücken Anderer.

 

Erklären den Unterschied zwischen dem AMDP-System und der ICD-10.

ICD-10

Die ICD-10 hingegen ist ein international anerkanntes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen, das auch psychische Störungen umfasst. Sie hat einen breiteren Anwendungsbereich und dient der Klassifizierung von Krankheiten und Gesundheitszuständen in verschiedenen medizinischen Bereichen. Die ICD-10 bietet eine umfassende Liste von Diagnosekriterien und Codes, um Krankheiten zu identifizieren und statistische Informationen zu erfassen. Sie legt weniger Fokus auf die detaillierte Beschreibung von psychopathologischen Symptomen und konzentriert sich mehr auf die Klassifizierung und Kodierung von Diagnosen.

 

AMDP-System

Das AMDP-System ist ein diagnostisches System, das speziell für die psychiatrische Praxis entwickelt wurde. Es basiert auf einer ausführlichen Beschreibung von psychopathologischen Symptomen und ermöglicht eine differenzierte Erfassung von Symptomen und Syndromen. Es legt besonderen Wert auf die psychopathologische Untersuchung, die detaillierte Beschreibung von Symptomen und die Bestimmung des Schweregrads von Störungen.

 

Unterschied:

Der Hauptunterschied liegt darin, dass das AMDP-System spezifischer auf die Psychopathologie und Symptombeschreibung eingeht, während die ICD-10 eine breitere Palette von Diagnosen und Krankheiten abdeckt. Beide Systeme haben ihre eigenen Vorzüge und werden in der psychiatrischen Praxis je nach Kontext und Bedarf eingesetzt.

 

 

Erläutern den Unterschied zwischen einem Symptom, einem Syndrom und einer Diagnose.

Siehe Bild.

Welche psychischen Vorgänge werden infolge von Bewusstseinsstörungen beeinträchtigt?

  1. Wahrnehmung: Bewusstseinsstörungen können die Wahrnehmung beeinflussen, indem sie zu Veränderungen im Bewusstseinszustand führen. Dies kann zu Halluzinationen, Illusionen oder einer verzerrten Wahrnehmung der Umgebung führen.

  2. Aufmerksamkeit und Konzentration: Bewusstseinsstörungen können die Fähigkeit zur Aufmerksamkeit und Konzentration beeinträchtigen. Betroffene können Schwierigkeiten haben, sich auf bestimmte Aufgaben oder Informationen zu fokussieren.

  3. Gedächtnis: Veränderungen im Bewusstseinszustand können das Gedächtnis beeinflussen. Betroffene können Schwierigkeiten haben, sich an vergangene Ereignisse oder Informationen zu erinnern.

  4. Denkprozesse: Bewusstseinsstörungen können die Denkprozesse beeinträchtigen, was zu Verwirrung, Desorientierung oder Schwierigkeiten bei der logischen Schlussfolgerung führen kann.

  5. Emotionen: Bewusstseinsstörungen können sich auf die emotionale Verarbeitung auswirken. Dies kann zu Stimmungsschwankungen, emotionaler Labilität oder einem verminderten Verständnis und Ausdruck von Emotionen führen.

  6. Urteilsvermögen und Entscheidungsfindung: Beeinträchtigtes Bewusstsein kann das Urteilsvermögen und die Fähigkeit, fundierte Entscheidungen zu treffen, beeinflussen. Betroffene können Schwierigkeiten haben, die Konsequenzen ihres Handelns abzuschätzen oder angemessene Entscheidungen zu treffen.

  7. Selbstbewusstsein und Identität: In einigen Fällen können Bewusstseinsstörungen das Selbstbewusstsein und die Identität beeinflussen. Die betroffene Person kann Schwierigkeiten haben, sich selbst oder ihre Umgebung zu erkennen, sich ihrer eigenen Gedanken und Gefühle bewusst zu sein oder eine klare Vorstellung von ihrer eigenen Identität zu haben.

Erläutern den Begriff „Bewusstseinsverminderung“.

Die Bewussseinsverminderung ist eine Störung der Wachheit /Wachseins (Vigilanz) (vgl. Abb. Zwiebelschale). Das Ausmass der Bewussseinsverminderung ist verschieden, es findet eine Unterteilung in Benommenheit, Somnolenz, Sopor und Koma statt

  • Ursächliche Faktoren (vgl. Scharfetter, 2010, S. 65)
  • Schädelhirntraumata (Schweregrad nach GCS: Leicht, mittel, schwer)
  • Hirndrucksteigerung
  • Ischämien
  • Sauerstoffmangel
  • Enzephalitis
  • Toxische Hirnschädigung (z.B. Alkohol, Schlafmittel, etc.)

Erläutern den Begriff der „Bewusstseinsverschiebung“.

Die Bewusstseinsverschiebung ist eine subjektive wahrnehmbare, qualitative Form einer Bewusstseinsstörung. Die Patienten berichten, ihr gesamtes Erleben sei erweitert. Sie erleben sich als wacher, lebendiger und offener

  • Vorkommen bei manischem und schizophrenen Syndrom
  • Intoxikationen (Drogen)
  • Meditativen Zuständen

BVenennen die Störungen in den 4 Orientierungsbereichen und ordnen sie einem Störungsbild zu.

Siehe Bild.

Benennen den Unterschied zwischen einer Merkfähigkeit- und Gedächtnisstörung.

Der Hauptunterschied zwischen einer Merkfähigkeitsstörung und einer Gedächtnisstörung liegt also darin, dass die Merkfähigkeitsstörung spezifisch die Fähigkeit betrifft, neue Informationen einzuprägen und kurzfristig im Gedächtnis zu behalten, während die Gedächtnisstörung allgemein auf Probleme beim Abrufen und Erinnern von Informationen aus dem Gedächtnis verweist, unabhängig davon, ob es sich um kurzfristige oder langfristige Informationen handelt.

 

Umschreiben den Begriff der „Konfabulation“ und ordnen ihn einem Störungsbild zu.

Siehe Bild.

Benennen die möglichen organischen und psychogenen Ursachen für Gedächtnisstörungen.

Siehe Bild.

Beschreiben die Funktion des Denkens.

Funktion

Denken umfasst Aufmerksamkeit und Konsentration, die Fähigkeit, sich mit etwas zu befassen können, das Erkennen und Wiedererkennen, sowie Einordnen und Verbinden nach logischen Kategorien (z.B. Gleichheit, Ähnlichkeit, Bedeutung, Unterschied,...)

Die folgenden Aspekte geben uns ,,Auskunft'' über die Denkbefähigung (rational-logische Kategorien) und der Stimmung des Menschen (an dieser Stelle nochmals der Hinweis zur engen Beziehung von Kognition und Affekt!):

  • Tempo
  • Art
  • Inhaltsreichtum
  • Beweglichkeit
  • Verknüpfung
  • Urteils- und Kritikfähigkeit
  • Einsicht

 

Geben die Definition der formalen Denkstörungen in eigenen Worten wieder.

Formale Denkstörungen sind abnorme Muster im Denken, die bei einigen psychischen Störungen auftreten. Sie beeinflussen die Art und Weise, wie eine Person denkt, ihre Gedanken organisiert und ausdrückt. Betroffene können verworrene, inkohärente oder unverständliche Gedankenäußerungen haben. Diese Störungen können das alltägliche Funktionieren beeinträchtigen und treten bei Erkrankungen wie Schizophrenie oder bipolaren Störungen auf.

Kann das „verlangsamte und gehemmte Denken“, das „Grübeln“, das „ideenflüchtige Denken“ und das „inkohärente, zerfahrene Denken“ den dafür typischen Störungsbildern zuordnen.

  1. Grübeln: Unablässiges Beschäftigtsein mit unangenehmen Themen, erlebt als kreisendes und quälendes Denken. Kommt vor bei Einschlafstörungen, Schlaflosigkeit, Depression und organischen Störungen.

  2. Gehemmt: Denken wird als gebremst, schleppend und mühsam erlebt. Es fühlt sich an, als würde man gegen einen Widerstand kämpfen. Schwierigkeiten, sich mitzuteilen. Kommt hauptsächlich bei depressiven Syndromen vor.

  3. Verlangsamt: Verzögerung des Denkablaufs, erscheint schleppend und führt zu einem langsamen Gesprächsfluss. Kommt vor bei Bewusstseinseintrübungen, Somnolenz (Schläfrigkeit), Depression und Schizophrenie.

  4. Ideenflüchtig: Denken folgt verschiedenen Einfällen und Assoziationen, es fehlt eine klare Zielvorstellung. Schwierig zu folgen. Kommt zum Beispiel bei Manie vor.

  5. Inkohärent/zerfahren: Denken hat keinen logischen oder verständlichen Zusammenhang, wirkt zerrissen und enthält scheinbar zufällig zusammengewürfelte Gedankenbruchstücke und Sätze. Kann bis hin zu sinnlosem Wort- oder Silbengemisch (Schizophasie) gehen. Kommt zum Beispiel bei Schizophrenie vor.

Geben die Definition von „Wahn“ in ihren eigenen Worten wieder.

Nach Scharfetter (2010, S. 212) ist..

„Wahn eine private und privative lebensbestimmende Überzeugung eines Menschen von sich und seiner Welt.“ Wahn ist eine Privatwirklichkeit oder auch eine lebensbestimmende Wirklichkeit. Erst wenn dadurch die Lebensführung behindert ist, darf man es krankhaft nennen. Der Wahn ist eine für die Person gültige und starre Überzeugung von der eigenen Lebenswirklichkeit. Er wird als keines Beweises und keiner Begründung bedürftig erfahren. Der Wahn ist somit eine private Wirklichkeitsüberzeugung, welche nicht einer gemeinsam mitmenschlichen, situativen und soziokulturellen Realität entspricht.

Beschreiben den Begriff der „gemeinsam mitmenschlichen Realität“.

Siehe Bild.

Nennen und beschreiben die „formalen Merkmalen des Wahns“, davon: Wahnstimmung, Wahnwahrnehmung und Systematisierter Wahn.

Siehe Bild.

Nennen 3 verschiedene Wahnformen und weisen sie je einer psychischen Störung zu.

Siehe Bild.

Geben in ihren eigenen Worten die Definition der Halluzination wieder.

Eine Halluzination ist eine sinnliche Wahrnehmung, die in Abwesenheit eines entsprechenden externen Reizes auftritt. Sie wird vom Individuum als real empfunden, obwohl sie nicht durch tatsächliche Sinnesreize verursacht wird. Halluzinationen können in verschiedenen Formen auftreten, einschließlich visueller, akustischer, olfaktorischer oder taktiler Erfahrungen. Sie können in Verbindung mit verschiedenen Zuständen auftreten, wie psychischen Erkrankungen, Drogenkonsum oder Schlafmangel.

Benennen die verschiedenen Arten von Halluzinationen.

  1. Illusionen: Sie sind eine falsche Interpretation realer Sinneserfahrungen. Zum Beispiel, wenn jemand in einem schlecht beleuchteten Raum einen Mantel auf einem Stuhl sieht und ihn für eine Person hält, handelt es sich um eine Illusion. Der tatsächliche Sinnesreiz (der Mantel) wird fehlinterpretiert.
  2. Stimmenhören: Dies ist ein Beispiel für eine akustische Halluzination, bei der jemand das Gefühl hat, Stimmen zu hören, obwohl keine wirkliche Geräuschquelle vorhanden ist. Die Stimmen können freundlich oder feindselig sein und dem Betroffenen Befehle geben oder über ihn sprechen. Die Stimmen können nach Inhalt bzw. Charakter, beispielsweise in imperative, dialogisierende, kommentierende und beschimpfende Stimmen, unterteilt werden.
  3. Andere akustische Halluzinationen: Abgesehen vom Hören von Stimmen könnten Menschen auch andere Geräusche oder Geräusche wahrnehmen, die nicht wirklich existieren. Zum Beispiel könnten sie das Geräusch eines vorbeifahrenden Zuges, Musik oder Tiergeräusche hören, wenn keine solchen Geräusche tatsächlich vorhanden sind.
  4. Optische Halluzinationen: Bei dieser Art von Halluzinationen sieht die Person Dinge, die nicht wirklich da sind. Sie könnten Menschen oder Tiere sehen, die nicht existieren, oder sie könnten Muster, Lichter oder Objekte sehen, die nicht in ihrer Umgebung vorhanden sind.
  5. Körperhalluzinationen: Bei dieser Art von Halluzinationen fühlt die Person körperliche Empfindungen, die nicht auf einer realen physischen Ursache beruhen. Zum Beispiel könnte jemand das Gefühl haben, dass Insekten auf ihrer Haut krabbeln, oder sie könnten das Gefühl haben, berührt oder gestoßen zu werden, ohne dass jemand in der Nähe ist.
  6. Geruchs- und Geschmackshalluzinationen: Bei diesen Halluzinationen riecht oder schmeckt die Person Dinge, die nicht wirklich vorhanden sind. Sie könnten zum Beispiel den Geruch von Rauch riechen, wenn kein Feuer vorhanden ist, oder sie könnten einen bitteren Geschmack im Mund haben, obwohl sie nichts gegessen oder getrunken haben, was diesen Geschmack verursachen könnte.

Erläutern den Unterschied zwischen einer Halluzination und einer Illusion.

Der Hauptunterschied zwischen einer Halluzination und einer Illusion darin besteht, dass eine Halluzination ohne externen Reiz auftritt, während eine Illusion auf einer falschen Interpretation eines tatsächlichen externen Reizes beruht.

Beschreiben, was unter einer Derealisation und Depersonalisation verstanden wird.

Derealisation

Die Betroffenen klagen über ein Gefühl von Unwirklichkeit. Sie klagen z.B. darüber, dass die Umgebung oder bestimmte Objekte fremd aussehen, verzerrt, stumpf, farblos, leblos, eintönig und uninteressant sind, oder sie empfinden die Umgebung wie eine Bühne, auf der jedermann spielt.

Depersonalisation:

Am häufigsten tritt das Gefühl sich selbst ferne zu sein, sich entfremdet, unvertraut, schattenhaft, unlebendig, unwirklich vor, der Körper und einzelne Teile können roboterhaft verändert, möglicherweise künstlich und unlebendig empfunden werden. 

Erläutern die Gedankenausbreitung, der Gedankenentzug und die Gedankeneingebung.

Gedankenausbreitung: 

Die Gedanken werden als nicht mehr allein sich gehörend erlebt. Die betroffene Person geht davon aus, dass andere Personen von den Gedanken wissen oder diese lesen können

 

Gedankenentzug: 

Die Gedanken werden als entzogen, weggenommen erlebt 

 

Gedankeneingebung: 

Die betroffene Person empfinden das Denken und die Vorstellungen als gemacht, aufgedrängt, gesteuert, eigegeben

Sind in der Lage die Auswirkungen von Ich-Störungen auf den Menschen zu beschreiben.

Siehe Bild.

Sind in der Lage, den Zusammenhang zwischen Affekt und Kognition herzustellen.

Affekt und Kognition beziehen sich auf Gefühle und Denken:

  • Affekt bezieht sich auf unsere Gefühle oder Emotionen - ob wir glücklich, traurig, ängstlich oder wütend sind.
  • Kognition bezieht sich auf unser Denken - wie wir Informationen verarbeiten, uns an Dinge erinnern und Entscheidungen treffen.

 

Beide beeinflussen sich gegenseitig:

  • Unsere Gefühle beeinflussen unser Denken. Wenn wir glücklich sind, denken wir eher positiv und wenn wir traurig sind, denken wir eher negativ.
  • Unser Denken beeinflusst unsere Gefühle. Wie wir eine Situation interpretieren, kann beeinflussen, wie wir uns dabei fühlen.

Zusammengefasst: Wie wir uns fühlen, beeinflusst, wie wir denken, und umgekehrt, wie wir denken, beeinflusst, wie wir uns fühlen.

Erklären was man unter den Begriffen „Gefühl der Gefühlslosigkeit“, „Affektarmut“, „Affektstarre“, „Affektlabilität“, „Affektinkontinenz“, „Parathymie“ und „Ambivalenz“ versteht und können diese den spezifischen psychischen Störungen zuordnen.

Siehe Bild.

Erläutern, bei welcher Störung Euphorie und Gereiztheit, oft in schnellen Wechseln, auftreten können

Das schnelle Wechseln zwischen Euphorie und Gereiztheit kann ein Zeichen für eine bipolare Störung sein. Die bipolare Störung, früher als manisch-depressive Erkrankung bekannt, ist gekennzeichnet durch extreme Stimmungsschwankungen, die zwischen Manie (oder Hypomanie in weniger schweren Fällen) und Depression wechseln.

Definieren den Begriff der Phobie.

Phobien sind Ängste vor bestimmen Situationen oder Objekten (z.B. Angst vor Menschenansammlungen oder Spinnen). Die ausgeprägten Ängste werden von den betroffenen Personen selbst als unbegründet oder unangemessen erkannt und haben fast immer eine Vermeidungsreaktion zur Folge.

Beschreiben den Unterschied zwischen Zwangsdenken, Zwangsimpulsen und Zwangshandlungen.

Siehe Bild.

Erklären die Begriffe „Antriebssteigerung“ und „Antriebsverminderung“ und wissen bei welchen psychischen Störungen sie typischerweise oft auftreten.

Siehe Bild.

Weisen die Störungen der Antriebs- und Psychomotorik, den im Unterricht besprochenen Krankheitsbildern zu (insbesondere den affektiven Störungen und der Schizophrenie).

Bsp:

Affektive Störungen -> Hemmung der Antriebs- und Psychomotorik/ Agitiertheit

 

Schizophrenie -> Negativsymptome/ Positivsymptome

Benennen die 6 charakteristischen Symptombereiche einer Schizophrenie und ordnen die Symptome den jeweiligen Symptombereichen zu.

Siehe Bild.

Erläutern den Unterschied zwischen Positiv- und Negativsymptomen.

Die Einteilung der Symptome in Positiv- und Negativsymptome hat sich als hilfreich bei der Beurteilung des Krankheitsverlaufs erwiesen. Positivsymptome zeigen sich durch ein "zu viel" im Vergleich zum normalen Erleben und Verhalten. Es geht um zusätzliche Merkmale des Erlebens und Verhaltens. Negativsymptome hingegen zeigen sich durch ein "zu wenig". Es kommt zu einer Reduktion von Merkmalen des Erlebens und Verhaltens.

Erläutern die möglichen ursächlichen Faktoren einer Schizophrenie.

Wie bei anderen psychischen Erkrankungen auch, wird von einer multifaktoriellen Entstehung ausgegangen. Das praxisorientierte Vulnerabilitäts-Stress-Modell erlaubt die Integration der verschiedenen Einflüsse.

 

  • Multifaktorielle Entstehung: Wie bei anderen psychischen Erkrankungen wird von einer Kombination verschiedener Einflüsse ausgegangen.

  • Neurochemische Faktoren: Es gibt Hinweise auf eine dopaminerge Überaktivität, die mit den positiven Symptomen der Schizophrenie (z.B. Wahn, Halluzinationen) in Verbindung gebracht wird. Die Dopamin-Hypothese wird durch die Wirksamkeit von Antipsychotika gestützt, die an Dopaminrezeptoren wirken.

  • Hirnorganische Faktoren: Bildgebende Verfahren haben eine verminderte Aktivität des Frontalhirns (Hypofrontalität) bei Schizophrenie-Patienten gezeigt. Diese Auffälligkeiten werden mit kognitiven Defiziten und anderen Negativsymptomen in Verbindung gebracht.

  • Psychosoziale Faktoren: Kritische Lebensereignisse und das Vorhandensein eines "High-Expressed-Emotions" (HEE)-Musters in Familien können das Risiko für die Entwicklung von Schizophrenie beeinflussen. Es besteht eine komplexe Wechselbeziehung zwischen diesen Faktoren und einer prodromalen Symptomatik.

  • Genetische Faktoren: Es gibt eine genetische Grundlage für Schizophrenie, jedoch erklärt sie nur einen Teil des Erkrankungsrisikos. Wenn beide Elternteile an Schizophrenie erkrankt sind, steigt das Risiko für das Kind um etwa 40%.

Erklären die 3 Entwicklungsstadien der Schizophrenie.

Die Schizophrenie wird in drei Entwicklungsstadien unterteilt: Prodromalstadium, Floride Phase und Residualstadium.

Im Prodromalstadium treten unspezifische Symptome auf, während die Floride Phase von den charakteristischen Symptomen wie Halluzinationen und Wahnvorstellungen geprägt ist. Im Residualstadium klingen die intensiven positiven Symptome ab, aber Negativsymptome können weiterhin bestehen.

Nicht jeder Patient durchläuft alle Stadien, und der Verlauf der Schizophrenie kann individuell unterschiedlich sein.

Beschreiben 3 mögliche Verlaufsformen einer Schizophrenie.

Es gibt drei mögliche Verlaufsformen der Schizophrenie: kontinuierlicher Verlauf, episodischer Verlauf und schubartiger Verlauf.

Beim kontinuierlichen Verlauf bleiben die Symptome über einen längeren Zeitraum bestehen, ohne deutliche Rückbildungen oder Remissionen.

Beim episodischen Verlauf treten Symptome in Phasen akuter Verschlechterung auf, gefolgt...

...von Remissionsphasen. Beim schubartigen Verlauf wechseln sich Phasen mit schweren Symptomen und Phasen mit milder oder keiner Symptomatik ab.

Der individuelle Krankheitsverlauf kann jedoch von Person zu Person unterschiedlich sein.

Erläutern die möglichen ursächlichen Faktoren von affektiven Störungen.

  • Genetischer Einfluss
  • Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn
  • Stoffwechselstörung
  • Kritische Lebensereignisse
  • Dauerhafter Stress und Beanspruchung
  • Fehlende soziale Unterstützung
  • Bestimmte Denkmuster
  • Vulnerabilitäts- Stress- Modell 

Benennen die Symptome einer Depression nach ICD-10: Depression: Hauptsymtome & 3 häufige Symptome

Siehe Bild.

Treffen Aussagen zum Verlauf von affektiven Störungen.

Die unipolare Depression ist die häufigste Form affektiver Störungen und der Beginn kann schleichend oder akut sein. Treten mehrere Episoden einer unipolaren Depression auf, spricht man von einer rezidivierend depressiven Störung. Behandelte depressive Episoden klingen innerhalb von 8 – 16 Wochen ab. Gewichtige Risikofaktoren für Rezidive sind Residualsymptome, früher Krankheitsbeginn (vor 21 Lj.) sowie beispielsweise die Komorbidität mit anderen psychischen Erkrankungen, z.B Angst- und Panikstörungen oder Abhängigkeitserkrankungen.

Benennen die wesentlichen therapeutischen Massnahmen / Interventionen zu den Affektiven Störungen und begründen ihr Vorgehen.

Pflegetherapeutische Maßnahmen:

  • Stützende Gespräche
  • Angemessene Aktivierung
  • Einschätzung der Suizidalität
  • Durchführung psychoedukativer Elemente
  • Erarbeitung von Frühwarnzeichen- und Krisenplänen
  • Angehörigenberatung

Pharmakotherapie:

  • Primäre Verwendung von Antidepressiva
  • Auswahl des Präparats abhängig vom klinischen Erscheinungsbild der Depression
  • Antidepressiva haben verschiedene Wirkungen (stimmungsaufhellend, antriebssteigernd, antriebsdämpfend, schlafanstossend)
  • Nebenwirkungen der Antidepressiva:
    • Anticholinerge Nebenwirkungen (z.B. Mundtrockenheit, Verstopfung)
    • Kardiovaskuläre Nebenwirkungen (z.B. orthostatische Hypertonie)
    • Sedierende Wirkung (teilweise auch paradoxe Wirkung bei SSRI und Venlafaxin)
    • Ängstliche Getriebenheit
    • Schlafstörungen
    • Gastrointestinale Störungen
    • Gewichtszunahme
    • Sexuelle Funktionsstörungen

Grundelemente für einen hilfreichen Umgang:

  • Empathie
  • Akzeptanz
  • Hoffnung
  • Suizidprävention
  • Verstärkung nicht-depressiver Äußerungen
  • Gemeinsame Entwicklung eines Krankheitskonzepts
  • Aktivierung
  • Realitätsüberprüfung
  • Motivation zur Änderung depressiogener Faktoren