Cartes mémoires Modul 3a Alklausuren (Seite 4 von 4)

Cartes-fiches	155
Langue	Deutsch
Catégorie	Psychologie
Niveau	Université
Crée / Actualisé	18.06.2023 / 11.02.2025
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Welche Aussagen zu den kognitiven Neurowissenschaften sind richtig?

Bei der Einzelzell-Ableitung handelt es sich um eine invasive Methode zur Messung neuronaler Aktivität.

Die Einzelzell-Ableitung hat eine sehr gute räumliche, aber eine schlechte zeitliche Auflösung.

Das Prinzip der Effizienz zur Organisation des Gehirns besagt, dass das Gehirn so vernetzt sein sollte, dass es möglichst wenige Verbindungen über möglichst kurze Distanzen ausbildet.

Die zentrale Furche trennt den Frontallappen vom Parietallappen.

Ein Nachteil der Elektroenzephalografie (EEG) ist, dass neuronale Aktivität aus subkortikalen Regionen mit dem EEG nur schwer messbar ist.

Welche Aussagen zur Verarbeitung visueller Reize sind richtig?

Die hohe Sensitivität und geringe Auflösung der Zapfen lässt sich dadurch erklären, dass retinale Ganglien-Zellen Input von nur wenigen Zapfen erhalten.

Die verbesserte Wahrnehmung von Kontrasten (Kontrastverstärkung) basiert auf dem Prinzip der lateralen Inhibition.

Der parvozelluläre (P) Pfad erhält seinen Input vorwiegend von den Stäbchen, was seine Sensitivität für Bewegung erklärt.

Das rezeptive Feld eines visuellen Neurons ist der Bereich der Netzhaut (und der korrespondierende Bereich im Gesichtsfeld), von dem aus die Aktivität dieses Neurons beeinflusst wird.

Die Retino-geniculo-striäre Sehbahn ist der Hauptpfad, den die visuelle Information vom Auge zum visuellen Kortex nimmt.

Welche Aussagen zum visuellen System und dessen Bestandteilen sind richtig?

Die Fovea centralis bezeichnet die Austrittsstelle des Sehnervs.

Das Prinzip der Transduktion bezeichnet die Verstärkung von Kontrasten durch wechselseitige Hemmung von Zellen.

Im LGN (Lateral Geniculate Nucleus) findet man einfache Zellen des Zentrum-Umfeld Typs.

Der dorsale Strom wird auch als "Vision-for-action"-System bezeichnet.

Achromatopsie und Akinetopsie liefern Belege zur Stützung der Theorie der funktionalen Spezialisierung (Zeki, 1993, 2001).

Welche Aussagen zum Thema Größenwahrnehmung oder zum Thema Tiefenwahrnehmung sind richtig?

Raumkonstanz ist die Tendenz, Objekte unabhängig von der Größe ihres retinalen Abbildes in derselben Größe wahrzunehmen.

Nach Haber & Levin (2001) hängt die Größenwahrnehmung von Objekten von der Größe des retinalen Abbildes ab, weniger von der Erinnerung ihrer üblichen Größe.

Im Ames Raum (Ames, 1952) wird über eine Manipulation der wahrgenommenen Distanz eine Größenillusion erzeugt.

Nach dem Prinzip der gewichteten Addition erhalten zuverlässigere Cues mehr Gewicht als weniger zuverlässige Cues (Jacobs, 2002; Landy et al., 2011).

Linearperspektive ist ein binokularer Cue der Tiefenwahrnehmung, da die Wahrnehmung des parallelen Verlaufs mehrerer Linien beider Augen bedarf.

Welche Aussagen zur Wahrnehmung von Gesichtern sind richtig?

Die Fusiform face area (FFA) ist ein Teil des Hippocampus, der bei Prosopagnosie oft beschädigt ist.

Laut dem Teil-Ganzes-Effekt ist die Erkennungsleistung eines Teils von einem Gesicht herabgesetzt, wenn es innerhalb des ganzen Gesichts präsentiert wird.

Eine holistische (konfigurale) Verarbeitung von Gesichtern bedeutet, das Gesichter ganzheitlich verarbeitet werden, und zwar unter Berücksichtigung der Konstellation und Integration der Information des ganzen Gesichtes

Laut der Expertise-Hypothese (Gauthier und Tarr, 2002), verarbeiten Menschen Gesichter anders, als andere Objekte, da Menschen typischerweise Experten für die Verarbeitung von Gesichtern sind.

Patienten mit Prosopagnosie scheinen nicht in der Lage zu sein, Gesichter bewusst zu identifizieren und zeigen auch keine Anzeichen einer unbewussten Verarbeitung von gesichtsspezifischen Reizen.

Welche Aussagen zu Einflussfaktoren auf die Objektwahrnehmung sind richtig?

Der Einfluss des Blickwinkels auf die Objekterkennung (Blickwinkelabhängigkeit) ist besonders stark in späteren Verarbeitungsschritten im Gehirn (perirhinaler Kortex) ausgeprägt.

Neben dem Einfluss der Aufgabenstellung (Kategorisierung vs. Identifizierung) gibt es auch einen Einfluss des Lernens auf die Blickwinkelabhängigkeit der Objektwahrnehmung.

In der Top-Down-Bottom-Up- Theorie von Barr et al. 2006 äußert sich der Top-Down Einfluss durch eine Aktivierung im Gyrus fusiformis vor einer Aktivierung im orbitofrontalen Kortex (OFC) bei leicht zu erkennenden Objekten.

Das Integrativ-Iterative Framework (Baruch et al., 2018) unterscheidet die folgenden zwei Top-Down Prozesse: 1. Zunächst ziehen saliente Features (Eigenschaften von Objekten) die Aufmerksamkeit auf sich und 2. Danach werden auf Basis des visuellen Inputs Hypothesen über das mögliche Objekt generiert.

In klassischen Modellen der Objektwahrnehmung (z.B. Marr, 1982, Biederman, 1987) liegt der Fokus auf Bottom-Up-Prozessen der Wahrnehmung und nicht auf Top-Down-Prozessen.

Welche Aussagen zum Planungs-Kontroll-Modell von Glover (2004) sind richtig?

Das Kontrollsystem nutzt räumliche und nicht-räumliche Informationen.

Die Verarbeitung im Planungssystem läuft relativ schnell.

Das Planungs-Kontroll-Modell (Glover, 2004) dient der Erklärung zielgerichteter Handlungen zu einem Objekt.

Das Planungssystem wählt ein angemessenes Ziel aus und entscheidet, wie ein Objekt gegriffen werden soll.

Die Verarbeitung im Kontrollsystem läuft relativ langsam.

Welche Aussagen zur Wahrnehmung menschlicher Bewegung sind richtig?

Das Erkennen von biologischer Bewegung anhand von Lichtpunkt-Darstellungen kann aus der Perspektive der Gestaltpsychologie verstanden werden: demnach werden fehlende Informationen ergänzt.

Die Areale MT und MST sind auf die Wahrnehmung von biologischen Bewegungen spezialisiert.

Beim Menschen reagiert unter anderem der prämotorische Kortex ähnlich auf das Ausführen einer Handlung und das Beobachten dieser Handlung bei anderen Personen.

Eine Möglichkeit, den kausalen Zusammenhang zwischen einem potentiellen Spiegelneuronensystem beim Menschen (Keysers et al., 2018) und der Fähigkeit zur Imitation zu untersuchen, ist die transkranielle Magnetstimulation.

Bei der Entwicklung der Wahrnehmung biologischer Bewegungen zeigt sich, dass Kinder im Alter von drei Monaten zunächst nur menschliche Bewegungen identifizieren können und mit fünf Monaten diese Fähigkeit so weiterentwickelt haben, dass menschliche und tierische Bewegungen gleich gut wahrgenommen werden.

Welche Aussagen zur fokussierten Aufmerksamkeit sind richtig

Beim dichotischen Hören können unterschiedliche Mitteilungen basierend auf physikalischen Unterschieden der Sprache getrennt werden.

Die Theorien von Broadbent (1958) und Deutsch & Deutsch (1963) beschäftigen sich mit der Frage, zu welchem Zeitpunkt der Informationsverarbeitung die Selektion relevanter Information und das Herausfiltern irrelevanter Information stattfindet.

Unbekannte Stimmen werden von Hörer*innen leichter aus einem Stimmengewirr gefiltert, da der Effekt der nicht erfüllten Erwartungen die Stimmen salienter macht.

Räumlich-basierte Aufmerksamkeit ist im Alltag gebräuchlicher als objekt-basierte Aufmerksamkeit, da räumlich-basierte Aufmerksamkeit das aufmerksame Betrachten nahe beieinander liegender Regionen ermöglicht.

Nach Awh & Pashler (2000) ist es möglich, die visuelle Aufmerksamkeit auf zwei nicht-benachbarte Regionen des visuellen Raums zu fokussieren, was sich empirisch dadurch zeigt, dass der Bereich zwischen den beiden fokussierten Regionen ähnlich stark im Fokus der Aufmerksamkeit ist, wie die beiden fokussierten Regionen.

Welche Aussagen zur geteilten Aufmerksamkeit sind richtig

In der Strang-Kognitions-Theorie (Salvucci & Taatgen, 2008, 2011) gibt es keine zentrale Exekutive, die über die Aufteilung der Verarbeitungsressourcen entscheidet.

Seltene Multitasker sind empfänglicher für Ablenkung als häufige Multitasker ("scattered attention hypothesis").

Der Befund des Backward-Crosstalk Effekts stützt die Annahme des Ressourcen-Modells der Doppelaufgabenverarbeitung, dass Teile der Reaktionsauswahl für Aufgabe 2 erfolgen, bevor die Reaktionsauswahl in Aufgabe 1 abgeschlossen ist.

Die Multiple-Ressourcen-Theorie (Wickens, 1984, 2008) postuliert, dass die Leistung bei zwei Aufgaben, die verschiedene Ressourcen erfordern, schlechter ist als bei zwei Aufgaben, die dieselben Ressourcen erfordern.

Eine Schlussfolgerung aus der Studie von Schweizer et al. (2013) ist, dass Dual-Task-Bedingungen häufig exekutive Prozesse erfordern.

Welche Aussagen zum Thema visuelle Suche oder zum Thema cross-modale Effekte der Aufmerksamkeit sind richtig?

Laut der Merkmalsintegrationstheorie (Treisman & Gelade,1980) gibt es zwei Verarbeitungsphasen bei der visuellen Suche. Die erste Phase läuft schnell und parallel ab, während die zweite Phase langsam und seriell abläuft.

Im Einklang mit der Merkmalsintegrationstheorie zeigten Treisman & Gelade (1980), dass die Reaktionszeit bei der visuellen Suche nach einem Zielreiz, der aus einem Feature besteht schneller ist, als bei der Suche nach einem Reiz mit kombinierten Features.

Eine illusorische Verknüpfung ist die willentliche Kombination von Features mehrerer Objekte mit dem Ziel, einen zusammengesetzten Zielreiz schneller zu finden.

Laut dem Zwei-Pfade-Modell von Wolfe et al. (2011) sind bei der visuellen Suche im realen Kontext Bottom-up-Prozesse bedeutsamer als Top-down-Prozesse.

Beim klassischen Bauchredner-Effekt dominiert die auditive Information, da sie meist valider ist.

Welche Aussagen zu den Grundlagen des Erinnerns sind richtig?

Im Mehrspeichermodell des Gedächtnisses (Atkinson & Shiffrin, 1968) ist der Sensorische Speicher bewusstseinsabhängig und besitzt daher eine vergleichsweise geringe Speicherkapazität.

Laut dem Einspeichermodell (Jonides et al., 2008) besteht das Kurzzeitgedächtnis unter anderem aus temporären Aktivierungen von Langzeitgedächtnis-Repräsentationen.

Die Existenz von amnestischen Patient*innen, die trotz einer Störung des Langzeitgedächtnisses ein intaktes Kurzzeitgedächtnis haben, bestätigt die Annahme eines einheitlichen Gedächtnisspeichers des Einspeichermodells des Gedächtnisses (Jonides et al., 2008).

Der Zerfall von Informationen im Kurzzeitgedächtnis wird als „rehearsal“ bezeichnet.

Die Speicherkapazität für Informationen im Ultrakurzzeitgedächtnis/Sensorischen Speicher beträgt ca. 7 ± 2 Items.

Welche Aussagen zum Arbeitsgedächtnismodell von Baddeley & Hitch sind richtig?

Artikulatorische Kontrollprozesse der phonologischen Schleife sind passive Prozesse, die sich mit Sprachwahrnehmung befassen.

Die Zentrale Exekutive ist eine modalitätsfreie zentrale Steuereinheit, die bei der Bearbeitung kognitiv anspruchsvoller Aufgaben aktiviert wird.

Klauer & Zhao (2004) konnten zeigen, dass die Interferenz in einer Bewegungsdiskriminierungsaufgabe größer war als in einer Farbdiskriminierungsaufgabe, wenn die Primäraufgabe eine räumliche (Dot) Aufgabe war, bei der sich die Probanden die Position von Punkten merken mussten.

Prozesse, die die gleichen Ressourcen verwenden, sollten problemlos gleichzeitig ausgeführt werden können.

Artikulatorische Unterdrückung beseitigt den Wortlängeneffekt.

Welche Aussagen zum Thema Grundlagen des Gedächtnisses oder zum Thema Störungen des Gedächtnisses sind richtig?

Ältere Erinnerungen sind meistens empfindlicher gegenüber einer Schädigung als neuere Erinnerungen. Ein möglicher Grund dafür ist die gestörte Langzeitkonsolidierung.

Eine anterograde Amnesie bezeichnet die eingeschränkte Fähigkeit, Informationen aus der Zeit vor dem Einsetzen der Amnesie zu erinnern.

Der Hippocampus ist eine zentrale Region für die Konsolidierung und Gedächtnisbildung.

Der Patient H.M. hatte nach der Entfernung seiner medialen Temporallappen und des Hippocampus eine eingeschränkte Fähigkeit, neue Informationen zu lernen.

Amnestische Patient*innen mit Korsakoff-Syndrom haben besondere Schwierigkeiten beim Erlernen neuer motorischer Fähigkeiten.

Welche Aussagen zum deklarativen Gedächtnis sind richtig?

Skripte sind ein Spezialfall von Schemata mit einer prozeduralen Komponente.

Spiers et al. (2001) fanden heraus, dass amnestische Patient*innen mit Hirnschädigung des Hippocampus oder Fornix kaum Beeinträchtigungen des semantischen Gedächtnisses aufwiesen.

Das episodische Gedächtnis entwickelt sich früh in der Ontogenese.

Beim deklarativen Gedächtnis gibt es eine Doppel-Dissoziation: Amnesie betrifft das episodische Gedächtnis, während semantische Demenz das semantische Gedächtnis betrifft.

Nach dem Item-und-Kontext-Bindungsmodell (Diana et al., 2007) bildet der Hippocampus ItemKontext Assoziationen.

Welche Aussagen zum autobiographischen Gedächtnis sind richtig

Flashbacks sind intensive emotionale Erinnerungen an traumatische Erlebnisse, die z.B. bei Personen mit posttraumatischer Belastungsstörung unwillkürlich aktiviert werden.

Eine Amnesie bei Kindern im Alter von bis zu 10 Jahren wird infantile Amnesie genannt.

Die Verdrängung, das kognitive Selbst und die soziokulturelle Entwicklung sind mögliche Erklärungen für den Erinnerungs-Buckel (engl. reminiscence bump).

Laut dem Self-Memory Modell (Conway & Pleydell-Pearce, 2000) enthält die autobiographische Wissensbasis drei Spezifitätsebenen: Lebensabschnitte, allgemeine Ereignisse und ereignis-spezifisches Wissen.

Blitzlichterinnerungen (engl. flashbulb memories) enthalten neben dem Inhalt des Ereignisses auch darüber hinausgehende detaillierte Informationen über dessen Umstände (z.B. über den Ort, an dem von den Neuigkeiten erfahren wurde).

Welche Aussagen zu Augenzeugen sind richtig?

Nach Lindholm und Christianson (1998) kann ein Bestätigungs-Bias dazu führen, dass eine bereits bestehende Erwartung das Urteil verzerrt.

Irreführende Informationen, die einem Augenzeugen nach einem Verbrechen präsentiert werden, können einen Fehl-Informations-Effekt auslösen (Loftus & Palmer, 1974).

Nach Valentine und Mesout (2009) verbessert Angst die Gedächtnisleistung und erhöht den Fokus auf periphere Details.

Schemata führen zu besserer Erinnerung schema-relevanter Information, haben aber keinen Einfluss darauf, wie mehrdeutige Information erinnert wird (Tuckey & Brewer, 2003).

Der Fehl-Informations-Effekt (Loftus & Palmer, 1974) kann durch Entkonsolidierung und Rekonstruktion erklärt werden.

Welche Aussagen zur Forschung zum Lesen sind richtig?

Das Lernen des Lesens gelingt bei Kindern in einem englischsprachigen Umfeld schneller als beispielsweise in einem spanischsprachigen Umfeld, da die Beziehung zwischen Orthographie und Phonologie im Englischen sehr konsistent ist (Caravolas, 2013).

Bei der Benennungsaufgabe (engl. naming task) sollen Probanden so schnell wie möglich entscheiden, ob eine vorgegebene Zeichenkette ein Wort ergibt.

Die Benennungsaufgabe (engl. naming task) betont die Verbindung zwischen Orthographie und Phonologie.

Beim Lesen wird die Information auch während einer Sakkade wahrgenommen.

Der Nachwirkungseffekt (Spillover Effect) besagt, dass Wörter während des Lesens länger fixiert werden, wenn ein bekanntes Wort statt ein seltenes Wort vorausgegangen ist.

Welche Aussagen zur Sprachwahrnehmung sind richtig?

Ähnlich dem Interaktiven Aktivierungsmodell der Wortwahrnehmung (McClelland & Rumelhart, 1981) gibt es beim TRACE-Modell der Sprachwahrnehmung (McClelland & Elman, 1986) eine interaktive Aktivationsausbreitung zwischen den Verarbeitungsebenen, die zu einer kohärenten Interpretation führt.

Der McGurk-Effekt (McGurk & MacDonald, 1976) zeigt, dass Sprachwahrnehmung unimodal verarbeitet wird.

Kategoriale Wahrnehmung bezeichnet die Wahrnehmung von Geräuschen als Sprachlaute oder als Nicht-Sprache, aber keiner Mischform der beiden.

Der Begriff Segmentation steht für verschiedene Prozesse, die den Strom von Geräuschen in Phoneme und Worte aufteilen.

Brandt et al. (2012) zufolge ist Musik ein spezieller Typ von gesprochener Sprache.

Welche Aussagen zu Fehlern und neuropsychologischen Störungen beim Sprechen sind richtig?

Zu den klassischen Symptomen einer Broca-Aphasie gehört, dass Betroffene zwar flüssig und anscheinend grammatikalisch korrekt sprechen, aber das Sprachverständnis beinahe vollständig verloren geht.

Der Ausdruck „Lenken und Dösen“ (statt: „Denken und Lösen“) ist ein Beispiel für einen Spoonerismus.

Levelt (1983) zufolge ist die Fehlerentdeckung beim Sprechen ähnlich zu der Suche nach Fehlern bei anderen sprechenden Personen.

Sie diagnostizieren bei einer Patientin das Auftreten von Neologismen, das Bilden von Sätzen, die inhaltlich keinen Sinn ergeben und das Vertauschen einzelner Wörter. Diese Befunde sprechen dafür, dass eine Jargon Aphasie vorliegt.

Nozari et al. (2011) zufolge gibt es einen starken Zusammenhang zwischen dem Sprachverstehen und der Fehlerentdeckung beim Sprechen.

Welche Aussagen zu den Grundlagen und Theorien des Sprechens sind richtig?

Laut Martin et al. (2004) findet die Planung von Sprache auf der Ebene von Wortgruppen statt.

Höhere kognitive Belastung unter Zeitdruck führt dazu, dass mehr Zeit für die Planung beim Sprechen verwendet wird.

Ein grundlegender Bestandteil des Aktivationsausbreitungsmodells (Dell, 1986) ist das Lexikon, das unter anderem Konzepte und Wörter beinhaltet.

Nach Holmes (1988) findet die Planung von Sprache auf der Ebene von Teilsätzen statt.

Eine Strategie zur Vereinfachung des Sprechens ist "Vorformulierung": Die Verwendung von Sätzen, die zuvor bereits gesagt wurden.

Welche Aussagen zu gestaltpsychologischen Ansätzen des Problemlösens sind richtig?

Die Ergebnisse der Studie von Thomas & Lleras (2009) zum Pendelproblem zeigten, dass subtile Hinweise auf die Lösung von Einsicht-Problemen nicht hilfreich sind, um das Problem zu lösen.

Besonders bei kreativen Problemen mit vielen Lösungsmöglichkeiten ist Inkubation hilfreich, um eine Problemlösung zu finden.

Reproduktives Denken bezeichnet die Neustrukturierung eines bekannten Problems.

Bei Problemen, die durch Einsicht gelöst werden, ist die Lösung im Nachhinein selbst-evident.

Produktives Denken ist ein komplexerer Vorgang als reproduktives Denken.

Welche Aussagen zu Strategien des Problemlösens sind richtig

Problemlösen ist ein automatischer Prozess.

Ein kognitiver Geizhals ist jemand, der ökonomisch mit Ressourcen umgeht, die er/sie in Denkaufgaben investiert.

Ein Problem ist wohldefiniert, wenn der Ausgangspunkt, das Ziel und die Operationen des Problemraums vollständig spezifiziert sind.

Zwei-Prozess-Theorien (z.B. Kahneman, 2003) gehen davon aus, dass Personen nicht komplex verarbeiten können.

Analoges Problemlösen bedeutet, neue Situationen mit bereits bekannten, ähnlichen Situationen zu vergleichen und zu versuchen, die Lösung zu übertragen.

Welche Aussagen zum Urteilen sind richtig?

Für die Anwendung des Bayes-Theorems auf die Wahrscheinlichkeit, dass es morgen in Hagen regnet, ist die Basisrate des Regens in Hagen irrelevant.

Laut dem Parallel Constraint Satisfaction Modell (Glöckner & Betsch, 2008) ist Kohärenzmaximierung eine zentrale operative Komponente des Entscheidens.

Das Prinzip der Cue-Substitution besagt, dass relevante Cues durch andere, leichter zugängliche Cues ersetzt werden.

Nach der Stützungstheorie (Tversky & Koehler, 1994) sinkt die eingeschätzte Gesamtwahrscheinlichkeit eines Ereignisses beim Zerlegen in Teilereignisse.

In der Taxi-Problem Studie (Kahneman & Tversky, 1973) neigten die Versuchspersonen dazu, die Basisrate zu überschätzen. Dies bezeichnet man als base-rate overestimation.

Welche Aussagen zum Entscheiden sind richtig?

Trotz einer hohen Wahrscheinlichkeit an COVID-19 zu erkranken, bei gleichzeitig niedriger Wahrscheinlichkeit seltene Nebenwirkungen durch eine Impfung mit AstraZeneca zu bekommen, entscheiden sich viele Personen gegen eine Impfung mit AstraZeneca. Diese Entscheidung gegen eine Impfung mit AstraZeneca lässt sich mit der Annahme der nichtlinearen Gewichtung von Wahrscheinlichkeiten der Prospect-Theorie von Kahneman & Tversky (1979, 1992) erklären.

Nach der Erwartungs-Nutzen-Theorie (von Neumann & Morgenstern, 1947) werden durch die nichtlineare Gewichtung erwarteter Wahrscheinlichkeiten seltene Ereignisse überschätzt.

Nach der Elimination by Aspect (EBA) Theorie (Tversky, 1972) wird die Anzahl von möglichen Entscheidungsoptionen schrittweise reduziert, indem relevante Attribute schrittweise berücksichtigt werden. Nur solche Optionen werden beibehalten, die ein Kriterium auf einem jeweils betrachteten Attribut erfüllen.

Beim Spiegelungseffekt (Kahneman & Tversky, 1979, 1992) gibt es eine konvexe Nutzenfunktion im Bereich der Gewinne, die zur Risikosuche führt.

Das Konzept des adaptiven Entscheiders (Payne et al., 1988) geht davon aus, dass Personen eine adaptive Auswahl von Strategien nach dem Aufwands-Akkuratheits-Kalkül anwenden.

Welche Aussagen zum informellen Schließen sind richtig?

Informelles Schließen kommt im Alltag selten vor.

Informelles Schließen basiert auf der Bewertung der Stärke von Argumenten unter Berücksichtigung von Wissen und Expertise.

Laut der Studie von Hahn & Oaksford (2007) werden beim informellen Schließen ausschließlich die Daten berücksichtigt, während die a priori Wahrscheinlichkeiten irrelevant sind.

Beim Informellen Schließen werden die negativen Argumente stärker gewichtet als die vorliegenden positiven Argumente.

Informelles Schließen beschreibt das Schließen von einer einzelnen Beobachtung auf eine allgemeine Regel.

Welche Aussagen zum Hypothesentesten und Schließen sind richtig?

Je mehr Zustände der Welt eine Theorie verbietet, desto weniger sagt diese über die Welt aus (Popper, 1934).

Konfirmations-Verzerrung in der Aufgabe von Wason (1960) besagt, dass Menschen dazu neigen, nach Evidenz zu suchen, die ihre Hypothese stützt.

Hypothesen beschreiben empirisch nicht prüfbare Aussagen.

Laut der heuristisch-analytischen Theorie (Evans, 2006) nutzt System 1 analytische Prozesse und System 2 heuristische Prozesse.

Eine mögliche Strategie, um das Phänomen der Konfirmations-Verzerrung in der Wissenschaft zu vermeiden, ist es zunächst früh im wissenschaftlichen Prozess (Phase der Theorieentwicklung) eine diskonfirmatorische Suche durchzuführen und später im Prozess (Phase der Testung der Theorie) eine konfirmatorische Suche durchzuführen.

Welche Aussagen zum Thema Bewusstsein sind richtig?

Eine Funktion von Bewusstsein ist die Überwachung und Kontrolle der eigenen Handlungen.

Nach der Global Workspace Theorie ist Aufmerksamkeit eng mit Bewusstsein verknüpft.

Nach Glöckner & Betsch (2008) hat das Bewusstsein die Funktion der Kontrolle und Optimierung von Denkprozessen und Entscheidungen.

Unter dem Zugangsbewusstsein versteht man die pure, persönliche Erfahrung und das Erleben des Bewusstseins.

Nach der Theorie der Rückwärtsaktivation (Lamme, 2010) führt die Bildung kohärenter Interpretationen aus widersprüchlichen Informationen zu Bewusstsein.

Welche Aussagen zur Untersuchung von Bewusstsein sind richtig?

Selbstberichte über Bewusstsein führen meist zu validen Ergebnissen, da sie nicht durch äußere Faktoren der Untersuchungssituation (z.B. Druck durch Forcieren von Entscheidungen etc.) beeinflusst werden.

Ein erfolgsversprechender Ansatz zur Messung von Bewusstsein kombiniert Verhaltensmaße mit der Messung von Hirnaktivation (z.B. fMRI, ERP).

Lamy et al. (2009) konnten zeigen, dass sich die Hirnaktivität zwischen bewusst und unbewusst wahrgenommenen Reizen bereits in einer frühen Phase der Verarbeitung (< 300 ms) unterscheidet.

Die Messung des Bewusstseins durch unterschiedliche Verhaltensmaße (z.B. freier Selbstbericht vs. forcierte Entscheidung) führt meist zu widerspruchsfreien Ergebnissen.

Der zentrale Befund für die Bewusstseinsforschung in der Studie von Bode et al. (2011) ist, dass sich Hirnaktivation im visuellen Kortex vor der Ausführung einer Bewegung des linken oder rechten Zeigefingers zeigt.

Welche Aussagen zur Dual-Task-Performance sind richtig?

Wenn Versuchspersonen zum ersten Mal in einer neuen Doppel-Aufgaben-Situation mit zwei komplexen Aufgaben sind, verarbeiten Sie die Aufgaben überwiegend parallel.

Ein gutes Kurzzeitgedächtnis führt zu einer verbesserten parallelen Verarbeitung in einer DoppelAufgabensituation.

Wenn zwei Aufgaben dieselben Ressourcen erfordern, ist die Doppelaufgabenleistung besser, als wenn beide Aufgaben verschiedene Ressourcen erfordern (Wickens, 1984, 2008).

Obwohl eine serielle Verarbeitungsstrategie scheinbar effizienter ist, sind Versuchspersonen in der Lage, eine parallele Verarbeitungsstrategie anzuwenden.

Eine hohe Arbeitsgedächtniskapazität begünstigt die parallele Verarbeitung von zwei Aufgaben.

Welche Aussagen zur Prospect-Theorie sind richtig

Nach der Prospect-Theorie tritt Verlustaversion (engl. loss aversion) auf, weil Menschen das Risiko suchen, um Gewinne zu erzielen, aber gleichzeitig ein höheres Risiko vermeiden, um keinen Verlust zu erleiden.

Die Prospect-Theorie besagt, dass Auszahlungen als Abweichungen von einem Referenzpunkt beurteilt werden.

Nach der Prospect-Theorie haben Verluste eine größere subjektive Auswirkung auf eine Person, als Gewinne derselben Größenordnung.

In langfristigen Beziehungen kann der Expected-Utility-Effekt beobachtet werden: je mehr Geld und Mühe Menschen in eine unglückliche Beziehung investiert haben, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie in dieser Beziehung bleiben.

Der Gain-Frame-Effekt beschreibt die Investition zusätzlicher Ressourcen zur Rechtfertigung eines früheren Projekts oder Engagements, welches bisher erfolglos war.

Welche Aussagen zum Heuristics-and-Biases-Programm (Tversky & Kahneman, 1974) sind richtig?

Bei der Repräsentativitätsheuristik (engl. representativeness) wird die Häufigkeit / Wahrscheinlichkeit von Ereignissen danach eingeschätzt, wie lebendig und bildhaft die Informationen im Langzeitgedächtnis abgespeichert sind.

Ein Bias ist eine Daumenregel, die uns das Fällen von Urteilen erleichtert.

Wenn ich mein gebrauchtes Auto möglichst gewinnbringend verkaufen möchte, sollte ich, nach der Anker- und Anpassungsheuristik von Tversky & Kahneman (1974), die Preisverhandlungen mit einem mittleren Preis-Anker beginnen.

Die Verfügbarkeitsheuristik von Tversky & Kahneman (1974) bedeutet, dass die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit von Ereignissen davon abhängt, wie einfach oder schwer Exemplare aus dem Langzeitgedächtnis abgerufen werden können.

Eine der zentralen Heuristiken des Heuristics and Biases Programms (Tversky & Kahneman, 1974) ist die Take-the-best Heuristik, bei der das beste Urteil als Anker für zukünftige Vergleiche gesetzt wird.

Welche Aussagen zur Interaktion von Wahrnehmung und Handlung sind richtig?

Jegliche Art der sozialen Interaktion, in der zwei (oder mehr) Personen ihre Aktionen zeitlich und räumlich koordinieren, um eine Veränderung in der Umwelt zu erzielen, bezeichnet man als gemeinsames Handeln (Sebanz et al., 2006).

Motor-Priming wird durch die Zuschreibung von Intention und Handlungszielen top-down moduliert (Liepelt et al., 2008).

Die Common-Coding-Theorie (Prinz, 1997) ist ein allgemeines lineares Modell, welches die zentrale Annahme hat, dass die drei Stufen der Informationsverarbeitung (Wahrnehmung, Antwortselektion und motorische Reaktion) seriell durchlaufen werden.

Handlungseffekte sind die perzeptuellen Konsequenzen, die typischerweise der eigenen Handlung folgen.

Eine Möglichkeit, um sich beim gemeinsamen Handeln von anderen Personen abzugrenzen, ist es, die eigenen Handlungsziele und Handlungsintention im Frontalkortex zu verstärken (Liepelt et al., 2016).

Welche Aussagen zur Theorie der zwei visuellen Systeme (Milner & Goodale, 1995, 2008; Ungerleider & Mishkin, 1982) sind richtig?

Patienten mit einer Störung des ventralen Stroms haben die Fähigkeit, visuell gesteuerte Handlungen durchzuführen (James et al., 2003).

Der dorsale Strom und der ventrale Strom unterscheiden sich nicht in der Verarbeitungsgeschwindigkeit.

Die Beeinträchtigungen bei einer visuellen Formagnosie betreffen Schädigungen des dorsalen Stroms, die Beeinträchtigungen bei einer optischen Ataxie betreffen Schädigungen des ventralen Stroms.

Der dorsale Strom und der ventrale Strom erhalten Input aus unterschiedlichen Regionen der Retina.

Die Repräsentationen im ventralen Strom sind typischerweise allozentrisch, die Repräsentationen im dorsalen Strom sind typischerweise egozentrisch.

Welche Aussagen zu den Zapfen und Stäbchen im menschlichen Auge sind richtig?

Retinale Ganglienzellen erhalten Input von einigen Stäbchen oder hunderten Zapfen.

Retinale Ganglienzellen erhalten Input von hunderten Stäbchen oder einigen Zapfen.

Zapfen sind vorwiegend in der Sehgrube (Fovea) zu finden.

Stäbchen sind wichtig für das Sehen in der Dämmerung und das Detailsehen.

Zapfen sind wichtig für das Farbsehen.

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