Prüfung Psychologie

Multiple-Choice

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Kartei Details

Karten	155
Sprache	Deutsch
Kategorie	Psychologie
Stufe	Universität
Erstellt / Aktualisiert	18.06.2023 / 15.11.2023
Lizenzierung	Keine Angabe
Weblink	https://card2brain.ch/box/20230618_pruefung_psychologie
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Welche Aussagen zu den vier im Modul vorgestellten Forschungsansätzen der Kognitionspsychologie sind richtig?

Anatomische Modularität bedeutet, dass sich jedes Modul in einer spezifischen Gehirnregion befindet.

Studien, die der experimentellen kognitiven Psychologie zugeordnet werden, erfassen spezifische, im Inneren ablaufende kognitive Prozesse durch die Verwendung direkter Maße.

Der klassische Informationsverarbeitungsansatz (Computer-Metapher der 70er Jahre) in der kognitiven Psychologie nimmt eine parallele, kaskadische Verarbeitung von Information an.

Die Kognitive Neurowissenschaft unterscheidet zwischen sogenannten Hubs und Modulen. Hubs sind kleine, intern eng vernetzte Areale im Gehirn, während Module stark vernetze Verteilzentren im Gehirn sind.

Die Subjektivität der kognitiven Architektur ist eine Grundannahme der kognitiven Neuropsychologie.

ist falsch, da Studien der experimentellen kognitiven Psychologie oft indirekte Maße verwenden, um kognitive Prozesse zu erfassen.

Welche Aussagen zu den Methoden der kognitiven Neurowissenschaften sind richtig?

Die Einzelzell-Ableitung ist eine invasive Methode, die eine sehr gute zeitliche und räumliche Auflösung hat.

Bei funktioneller Magnet-Resonanz-Tomographie (fMRT) wird die Gehirnaktivität durch die Bewegung einer schwach radioaktiven Substanz im Gehirn gemessen.

Repetitive Transkranielle Magnet-Stimulation (rTMS) ist eine Untersuchungsmethode, mit deren Hilfe kausale Zusammenhänge zwischen Hirnarealen und der Leistung in einer kognitiven Aufgabe untersucht werden können.

Bei der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS) wird ein schwacher elektrischer Gleichstrom für einige Minuten durch ein bestimmtes Hirnareal geleitet.

Ein Ziel der Forschung zur Artifiziellen Intelligenz (AI) ist die Erstellung von Computersystemen, die intelligente Ergebnisse erzielen.

Welche Aussagen zur Verarbeitung visueller Reize sind richtig?

Die Retina enthält drei verschiedene Arten von Stäbchen (S-, M-, und L-Stäbchen).

Heywood & Cowey (1999) konnten zeigen, dass die meisten Zellen im visuellen Areal MT auf die Richtung von Bewegungen reagieren, aber auch viele andere Bereiche (wie z.B. V1, V3) an der Bewegungswahrnehmung beteiligt sind.

Das Prinzip der Transduktion beschreibt die Transformation einer Energieform (z.B. Lichtenergie) in eine andere Energieform (z.B. elektrochemisches Aktivationsmuster von Neuronen).

Im LGN (Lateral Geniculate Nucleus) findet man Einfache Zellen des Zentrum-Umfeld Typs.

Laterale Inhibition führt zu einer verbesserten Wahrnehmung von Kontrasten.

Welche Aussagen zur Tiefenwahrnehmung und Größenwahrnehmung sind richtig?

Tiefenwahrnehmung kann auch über Unschärfe gesteuert werden, indem beispielsweise Objekte im Vordergrund scharf und Objekte im Hintergrund unscharf aussehen.

Die Wahrnehmung von Größe und Distanz sind unabhängig voneinander.

Schaut man beim Autofahren aus dem Seitenfenster, so bewegen sich die Lichtmuster naher Objekte schneller über die Netzhaut als die Lichtmuster weiter entfernt liegender Objekte.

Held et al. (2012) konnten in einer Studie zeigen, dass im Bereich des Fixationspunkts Disparität und außerhalb des Fixationspunkts zusätzlich Unschärfe als Cues der Tiefenwahrnehmung genutzt werden.

Nach dem Prinzip der gewichteten Addition erhalten zuverlässigere Cues mehr Gewicht als weniger zuverlässige Cues (Jacobs, 2002).

Welche Aussagen zur Theorie der zwei visuellen Systeme (Milner & Goodale, 1995, 2008) sind richtig?

Patienten mit einer Störung des ventralen Stroms haben die Fähigkeit visuell gesteuerte Handlungen durchzuführen (James et al., 2003).

Der dorsale Strom und der ventrale Strom unterscheiden sich nicht in der Verarbeitungsgeschwindigkeit.

Die Beeinträchtigungen bei einer optischen Ataxie betreffen Schädigungen des ventralen Stroms, die Beeinträchtigungen bei einer visuellen Formagnosie betreffen Schädigungen des dorsalen Stroms.

Der dorsale Strom und der ventrale Strom erhalten Input aus unterschiedlichen Regionen der Retina.

Die Repräsentationen im ventralen Strom sind typischerweise allozentrisch, die Repräsentationen im dorsalen Strom sind typischerweise egozentrisch.

Welche Aussagen zur Wahrnehmung von Objekten sind richtig?

Nach der Grob-Fein Hypothese (Hegdé, 2008) läuft die schnelle Verarbeitung von groben Informationen über den magnozellulären Pfad und die langsamere Verarbeitung von Details über den parvozellulären Pfad.

Nach der Top-down Bottom-up Theorie von Bar et al. (2006) stört die Verarbeitung des dorsalen Stroms die Verarbeitung im langsamen ventralen Strom bei schwer zu erkennenden Objekten.

Sowohl in der Theorie der Objektwahrnehmung von Marr (1982), als auch in der Theorie des Erkennens anhand elementarer Teilkörper ("recognition-by-components theory") von Biederman (1987) wird die Verarbeitung von Kanten als einer der ersten Verarbeitungsschritte angenommen.

Zu den Gestaltgesetzen der Wahrnehmungsorganisation gehören unter anderem das Gesetz der Nähe und das Gesetz der guten Fortsetzung.

Die finale Stufe der Theorie der Objektwahrnehmung von Marr (1982) ist die Konstruktion einer blickwinkel-unabhängigen 3D-Modellvorstellung.

Welche Aussagen zur Wahrnehmung von Gesichtern sind richtig?

Für die Expertise Hypothese (Gauthier & Tarr, 2002) spricht, dass der Gyrus fusiformis neben Gesichtern auch bei anderen Objekten, für die man Experte ist, aktiv werden kann.

Gesichter werden holistisch verarbeitet, d.h. nicht nur die einzelnen Bestandteile, sondern auch deren Konfiguration spielt eine Rolle.

Simon et al. (2011) fanden, dass Menschen mit Prosopagnosie eine Veränderung des Hautleitwiderstands bei Präsentation vertrauter Gesichter zeigten.

Ein Beleg für die holistische Verarbeitung von Gesichtern ist der Kombinationseffekt (Richler et al., .(2011)

Neben der Fusiform Face Area (FFA) reagiert z.B. auch der Sulcus temporalis selektiv auf Gesichter.

Welche Aussagen zur Wahrnehmung von Bewegung und Handlung sind richtig?

Laut der Tau Theorie (Lee, 1976) teilen wir die Distanz durch die Geschwindigkeit von sich bewegenden Objekten, um die Zeit bis zum "Aufprall" abzuschätzen.

Beim Planung-Kontroll Modell von Glover (2004) wird das Kontrollsystem typischerweise schon vor dem Planungssystem aktiviert, um sicherzustellen, dass die Bewegung korrekt geplant wird.

Für die Wahrnehmung biologischer Bewegungen sind Lichtpunkt-Darstellungen nicht ausreichend, da sie zu wenig Informationen enthalten.

Die Theorie der Direkten Wahrnehmung von Gibson (1950, 1966, 1979) betont die enge Verknüpfung zwischen Wahrnehmung und Handlung.

Die Theorie der Direkten Wahrnehmung von Gibson (1950, 1966, 1979) besagt, dass direkte Wahrnehmung nicht durch retinale Bilder, neuronale Bilder oder mentale Bilder vermittelt wird.