Transversalen Unterrichten 1.1
Prüfungsvorbereitung FS23
Prüfungsvorbereitung FS23
Kartei Details
Karten | 86 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pädagogik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 08.06.2023 / 23.08.2023 |
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Welche Bedeutung haben Lehrmittel in der 1./2. Klasse?
Höherer Verbindlichkeitscharakter als im Kindergarten. Auf den Gebrauch durch die SuS ausgerichtet, unterrichtsleitend. Ergänzende Lehrmittel, um weitere Aspekte oder Themen aus einem Fach- oder Kompetenzbereich abzudecken.
wodurch wird ein Spiel charakterisiert?
- Instrinsisch motiviert /kommt durch freie Wahl zustande
- Es geht mehr um den Spielprozess als um das Spielergebnis (Tun vor Nutzen)
- Von positiven Emotionen begleitet
- So-tun- als-ob: ernst gespielt aber immer wieder rasch auflösbar.
Es gibt drei Spieltypen (Unterscheidung nach Spielfunktion: Zielsstruktur, Spieleffekt (Wirkungerwartung)):
1. Spiel zur Förderung des Problemlöseverhaltens
2. Spiele zu rFörderung von Übungsverhalten
3. Spiele zur Förderung von Selbstkonzept und Sozialverhalten
Was sind Spiele zur Förderung des Problemlöseverhaltens?
- Objektspiele
- Ratespiele
- Planspiele
- Strategiespiele
Was sind Spiele zur Förderung des Übungsverhaltens?
- Übungsspiele zum Festigen von Wissen
- Übungsspiele zum Festigen von Fertigkeiten
- Differenzierung
Was sind Spiele zur Förderung von Selbskonzept und Sozialverhalten?
- Interaktionsspiele
- Kooperrative Spiele
- Rollenspiele
- Darstellendes Spiel
Was ist der Unterschied zwischen "Game" und "Play"
Game = Regelspiel ( Vorstrukturierte Spiele), Play alles andere Spielen.
Welches sind die Bedenken der Spielpädagogik in Bezug auf das Spielen in der Schule?
Bedenken der Spielpädagogik Verweckung des Spiels
Spiel als pädagogisches Mittel um Lernen effektiver zu gestalten. Grundsätzliche Umwertung des Spiels. Das Spiel wir instrumetalisiert und in sein Gegenteil verkehrt. Der Grund warum Kinder überhaupt spielen geht verloren.
Was sind die Bedenken der Schulpädagogik in Bezug auf das Spielen in der Schule?
Hedonisierung des Lernens
Spielen in der Schule begrenzt die Effektivität des Unterrichts und lenkt von dessen eigentlichen Aufgaben ab. Verwässerung und Hedonisierung des schulischen Lebens (Hedonismus= Lust erhöhen, Schmerz vermeiden). Alles muss Spass sein und leicht und locker von der Hand gehen. Die curriculare Einbindung und Reflexion des Spielens fehlt.
Was sind die Empfehlungen der Spielpädagogik für das Spielen in der Schule?
Spiel in der Schule ist wichtig als spezifische Form des Lernens wo Kinder Entscheidungsfreiheit, Freude, Spannung und Möglichkeiten intensiven Erprobens erleben. Spielen darf dabei nicht zur Spielerei werden sondern muss ernsthaft (so wie Kinder ernsthaft spielen) gedacht werden.
Was ist die Empfehlung der Schulpädagogik zum Spielen in der Schule?
Überwinden der Lernmonokultur.
Spiele gehören zum Alltag eines kind- und sachgerechten Unterrichts. Möglichkeiten und Grenzen des Spiels in der Schule müssen reflektiert und Bedingungen analysiert werden. Spielen und Arbeiten müssen sich ergänzen. In ausgewogener Synthese kann das Spiel eine Bereicherung an Lernzugängen bieten und fördert so soziale, kreative und intelektuelle Kompetenzen.
Was bedeutet "LERNEN"?
Lernen ist die relativ daurehafter Veränderung des Verhaltens durch Erfahrung
Der "Lernen" besteht aus drei Teilstücken:
- Lernbedingungen
- Lernprozess
- Lernergebnis (Veränderung)
Was sind die Vorteile der Lernbedingungen in offenen Lernkonzepten?
den Kindern wird mehr zugetraut. Sie übernehmen eine aktivere Rolle und gestalten ihre Lernbedingungen mit. Soziales wird gefördert indem Regeln vereinbart und Absprachen getroffen werden.
Offene Lernkonzepte: Wie sieht der Lernprozess aus, welche Vorteile hat er?
Wer selbst erkundet und gestaltet steht im Mittelpunkt des Lernprozesses. Es wird nicht nur «aufgenommen» sondern erkundet, ertastet, verbllchen, bewertet. Fehler und Irrtümer sind nicht schlimm oder falsch sondern Lernchancen. Sinnlich-leibliche Erkenntnis wird neben der logisch-rationalen Weltaneignung als gleichwertige Erkenntnisform anerkannt.
Was soll grundsätzlich das Lernergebnis sein?
Als Lernergebnis ergeben sich Veränderungen welche sich auf kognitive, affektive, soziale und psychomotorische Aspekte beziehen.
Welche Fähigkeiten gehören zum "Job" des Miteinander-Spielens?
Wartenkönnen
Verlierenkönnen
Sich-Einfühlen-Können
Regeln verstehen und befolgen
6 Funktionen von Spiel im (Schul-)Alltag:
Eigenfunktion: Spielen um des Spielens Willen = Lebensqualität
Vermittlungsfunktion: Brückenfunktion im Übergang zwischen Kindergarten und Schule
Begleitfunktion in unterschiedlichen Lernbereichen: Spiel zur Vermittlung von Unterrichtsstoff und als Teil von offenem Unterricht.
Begleitfunktion in unterschiedlichen Erziehungsbereichen: Interaktionsspiele, Kooperationsspiele, Rollenspiele unterstützen in der Fremdsprachenarbeit und im interkulturellen Lernen. All diese Spielformen untersützen die Schule in ihren Erziehungsaufgaben.
Sonderfunktionen in Diagnose, Förderung und Differenzierung: Möglichkeiten für die LP zur Beobachtung der Persönlichkeitsentwicklung der SuS
Ausgleichs- und Erholungsfunktion: Ausgleich und Bewegungsmöglichkeit zu einem auf kognitive Verarbeitung ausgelegten Unterricht.
Was braucht die LP für den Unterricht mit freien und angeleiteten offenen Settings?
- Explizites theoretisches Wissen
- Überzeugungen und Einstellungen
- Implizites Erfahrungswissen
Was braucht die LP um gewinnbringende Beobachtungen in offenen Settings zu machen?
- Die Fächerbrille aufziehen: den fachlichen Gehalt im Handeln der Kinder sehen
- Mögliche Denkprozesse der Kinder verstehen und nachvollziehen können
Wie kann die LP in freien und angeleiteten offenen Settings pädagogisch-didaktisch Handeln?
- Impulse setzen
- Explorative Fragen stellen
- Handlungsanweisungen geben
- Fachliche Aspekte verbalisieren (wieviele sind es, welche Farben, gib mir mal das rote)
- Die individuellen Voraussetzungen der Kinder berücksichtigen
Transformatorischer Bildungsprozess:
Koller definiert was ist
LERNEN?
BILDUNG?
- Lernen: Mehrung von Wissen und Erfahrung (kognitives Schema). Erfolgt innerhalb eines vorhandenen Denkrahmens (Frame)
- Bildung: transformiert und erweitert diesen Rahmen oder Horizont. Das macht ein Um- oder Neudenken nötig
Was ist kategoriale Bildung?
Verbindung von formaler und materialer Bildung
Was ist formale Bildung
Blick auf das Subjekt. Es erlangt/entwickelt Fähigkeiten und Fertigkeiten. Entwickeln von Kompetenzen und Methoden. Sich geistig entwickeln, seine Potentiale entfalten. Der Schritt zur Mündigkeit.
Was ist materiale Bildung
(auf Objekte fokussiert auf den Inhalt (Erlebenskanon Göthe lesen…) was man lernen muss. Wissen anhäufen.
Kategoriale Bildung bedeutet nach Klafki
Es geht um das Verhältnis von Vermitteln von Inhalten (Göthe lesen, Bach hören) und Fördern von Fähigkeiten /Fertigkeiten (Rechnen lernen...)
Was sind die drei zentralen Ziele von Bildung nach Klafki:
Selbstbestimmungsfähigkeit
Mitbestimmungsfähigkeit
Solidaritätsfähigkeit.
Was kritisiert Huber an der reinen Fachlichkeit? 4 Punkte
Fachlogik ist nicht gleich Lernlogik
Alltagserfahrungen finden nicht in fachspezifischen Schemata statt. Fachliches Denken entspricht also nicht den Erfahrungen der Kinder
Fächer ziehen Grenzen. Grosse Probleme lassen sich aber nicht lösen, wenn man diese Grenzen nicht überschreitet.
Fachgrenzen in der Wissenschaft verwischen sich langsam. Deshalb sollten auch die Fächer in der Volksschule hinterfragt werden.
Was heisst EULE?
Eigenzeit
Unterrichtsumgebung
Lebens- und
Erfahrungsraum
Was sind die Ziele von EULE? 5 Punkte
- Unterstützt die gegenseitige Annäherung von Kiga und Unterstufe
- Begünstigt die Anschlussfähigkeit
- Unterstützt bei der Unterrichtsplanung
- Vereinheitlicht die Begrifflichkeiten
- Und schafft eine gemeinsame pädagogisch-didaktische Orientierung für Kiga und Unterstufe.
Was sind die Anforderungen an die LP in Zyklus 1?
- Alltägliche Situationen als Bildungsgelegenheiten sehen
- Von der Lebenswelt der Kinder ausgehen und direkt wie indirekt begleiten
- Situative Gegebenheiten aufnehmen und beiläufiges Lernen ermöglichen
- Neue, wichtige Themen systematisch an die Kinder herantragen und sie an die Fachbereiche heranführen
Nenne die vier Ziele der Unterrichtskonzeption "EULE-Modell"
- Gemeinsame Sprache zwischen Hochschule und Professionsfeld etablieren
- Komplexität von Unterricht im Zyklus 1 bewusst machen
- Zusammenarbeit und gemeinsame Entwicklung der beiden Stufen fördern
- Etablierung einer konsistenten Bildungsstufe inkl. Gestaltung des Übergangs
Unterrichtsumgebung im Rahmen transversalen Unterrichtens
Planung von Unterricht, die mindestens zwei Fachbereiche transversal verbindet.
Ausgangspunkte sind:
Kompetenzen (aus LP21 für mehrer Fachbereiche möglich)
Material (als Ausgangspunkt wie Patternblocks)
Thema (analog NMG-Planung denken)
Eigenzeit im Rahmen Transversalen Unterrichtens
Kinder dürfen frei oder durch die LP angeleitet eigenen Tätigkeiten nachgehen. Spielerisch oder methodisch-systematisch. Freies Elaborieren kann durch Lernunterstützung der LP ergänzt werden.
Lebens- und Erfahrungsraum im Rahmen Transversalen Unterrichtens
Gestaltung eines vielfältigen, anregungsreichen Umfeldes mit transversalem Lernpotential. Materialien und Räume so einrichten, dass Lernanreize entstehen. (Terrarium, Gemüsegarten, Musikecke, Balancebalken, Spiegel, Weltkarte oder Globus, etc.)
Transversales Unterrichten nach Valsangiacomo bietet:
Lerngelegenheiten , die auf jene Bildungsziele abzielen, welche sich nur resp. besonders gut durch die Verbindung mehrere Fächer bearbeiten lassen.
Was sind die vier Typen von TU nach Valsangiacomo
Typ 1. Win-Win
Typ 2. Fachkonzepte kennen
Typ 3. (Komplexe) Fragestellung
Typ 4: Urteilsbildung
Beschreibung des TU Typus 1 Win-Win nach Valsangiacomo:
Beide involvierten Fächer profitieren von der transversalen Verknüpfung. Solche Lerngelegenheiten schaffen einen vertieften Wissensaufbau der auf Vernetzung der Fächer aufbaut.
Beschreibung des TU-Typus 2 "Fachkonzepte kennen" nach Valsangiacomo
Erkennen der Möglichkeiten, Denkarten, Konzepten und Grenzen von Fächern die aufeinander bezogen werden.
Beschreibung TU-Typus 3 "Komplexe Fragestellung" nach Valsangiacomo
Beschreibt Lerngelegenheiten, in denen fachliche Inhalte, Fachwissen und unterschiedliche Perspektiven zur Bearbeitung von Frage- und Problemstellungen in den Unterricht eingezogen werden, um ein möglichst umfassendes Bild eines Sachverhaltes zu erhalten.» (Gemeint sind vor allem Fragestellungen, die nicht ‘nur’ durch ein Fach verantwortbar sind, sondern weiteres, anderes (Fach-)Wissen erforderlich machen. Analog NMG-Vorgehen