Bildungssysteme Schweiz

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Kartei Details

Karten 59
Sprache Deutsch
Kategorie Recht
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 26.05.2023 / 06.06.2023
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Welche Abschlüsse können im schweizerischen Berufsbildungssystem erworben werden?

a) Eidg. Berufsattest (EBA)
b) Eid. Fähigkeitszeugnis (EFZ)
c) Berufsmaturität (BM)
d) Eidg. Fachausweis (FA)
e) Diplom einer höheren Fachschule (Diplom HF)
f) Eidg. Diplom HFP (Eidg. Diplom)

Was ist ein EBA und welches sind Beispiele dafür?

- zweijährige berufliche Grundbildung

Bsp.:
a) Malerpraktiker EBA
b) Gärtnerpraktier EBA

Was ist ein EFZ und welches sind Beispiele dafür?

- drei- bis vierjährige berufliche Grundbildung

Bsp.:
- Kaufmännische berufliche Grundbildund

Was ist die Berufsmaturität und welche unterschiedlichen Abschlüsse gibt es davon?

- Abschluss mit BM, der Zugang zur Fachhochschule FH ermöglicht

Bsp. / Fachrichtungen:
a) Technik
b) Natur, Landschaft & Lebensmittel
c) Wirtschaft & DL
d) Gestaltung
e) Gesundheit & Soziales

Was ist ein eidg. Fachausweis und welches sind Beispiele dafür?

- fachspezifische, berufliche Weiterbildung

Bsp.:
a) HR-Fachfrau / -Fachmann
b) Fachfrau / Fachmann Finanz- & Rechnungswesen
c) Sozialversicherungsfachfrau / -mann
d) Prozessfachfrau / -mann

Was ist ein Diplom HR und welches sind Beispiele dafür?

- spezialisierte und führungsorientierte Weiterbildung (-> Bildungsgänge, Dauer i.d.R. 3 Jahre und Nachdiplomstudiengänge, Dauer i.d.R. 1 Jahr)

Bsp.:
a) Dipl. Personalleiter/-in NDS/HF (Nachdiplomstudiengang)
b) Pflegefachfrau / -mann HR (Bildungsfachgang)
c) Betriebswirtschafter/-in HF (Bildungsfachgang)
d) Wirtschaftsinformatiker/-in HF (Bildungsfachgang)

Was ist ein eidg. Diplom HFP und welches sind Beispiele dafür?

- hochspezialisierte, berufliche Weiterbildung
(-> Leiterstufe)

Bsp.:
a) eidg. dipl. HR-Leiter/-in
b) eidg. dipl. Verkaufsleiter/-in
c) eidg. dip. Betriebswirt/-in

Wo liegen die Unterschiede zwischen einem Dipl. Personalleiter NDS/HF und einem eidg. dipl. HR-Leiter in Bezug auf...

a) Inhalt
b) Finanzierung und
c) Prüfungen

a) Inhalt:
i. bestimmt Schule
ii. bestimmt Fachverband (hrse.ch)

b) Finanzierung:
i. keine Subjektfinanzierung, keine Gelder vom Bund
ii. Gelder vom Bund

c) Prüfungen:
i. fortlaufend, nicht nur schriftl. Prüfungen, sondern auch Arbeitsaufträge
ii. Prüfungen 1x jährlich

Was ist der Kopenhagen-Prozess?

- Beschluss zu verstärkter europäischer Zusammenarbeit auf dem Sektor der beruflichen Bildung

>> vergleichbar mit Bologna-Prozess auf Hochschulstufe

Welches sind zentrale Aspekte des Kopenhagen-Prozesses?

a) Transparenz im Hinblick auf berufsqualifizierende Abschlüsse in nationalen Systemen

b) gemeinsame Instrumente zur Qualitätssicherung

c) Validierung informeller Qualifikationen

d) europ. Qualifiationsrahmen (EQF)

e) Leistungspunktesystem (ECVET)

Im schweizerischen Hochschulgesetz heisst es: "Fachhochschulen und Universitäten sind gleichwertig, aber andersartig.":

-> Wo liegen denn die Hauptunterschiede?

a) Universitäten betreiben mehr Grundlagenforschung und vermitteln mehr theoretische Grundlagen

b) Fachhochschulen legen mehr Wert auf Anwendung und Praxisbezug

Welches übergeordnete Ziel verfolgt die Bologna-Reform?

a) Förderung der Mobilität

b) Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit

...des Bildungsstandortes Europa

Welches sind die wichtigsten Eckpfeiler der Bologna-Reform?

a) dreistufiges Studiensystem mit Bachelor, Master und Doktorat

b) Leistungspunktesystem ECTS
(ECTS = European Credit Transfer and Accumulation System)

c) Einführung von nationalen Qualifikationsrahmen

Wie vielen Arbeitsstunden entspricht ein ECTS-Punkt?

ca. 25-30 Arbeitsstunden

Wie viele ECTS-Punkte werden für einen Bachelor-Abschluss benötigt, wie viele für einen Master-Abschluss?

i. Bachelor = 180 ECTS

ii. Master = 90 - 120 ECTS

Wer erfüllt die Zugangsberechtigungen für die Fachhochschule, wer für die Universität?

i. Fachhochschule:
a) abgeschlossene berufliche Grundbildung + BMS oder FMS
b) gymnasiale Maturität + zusätzliche Berufserfahrung

ii. Universität:
a) gymnasiale Maturität
b) mit BMS + zusätzlich erfolgreich absolvierter Passarelle

Was ist ein Bachelor-Studium?

Grundstudium, Vermittlung einer grundlegenden wissenschaftlichen Bildung und eines methodischen Denkens

Was ist ein Master-Studium?

- Hauptstudium, Vermittlung der Fähigkeit zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten auf der Grundlage einer vertieften Erweiterung

Was ist ein Doktorat?

 

- Entwicklung einer wissenschaftlichen Kompetenz, der Erwerb fachlicher und methodischer Kenntnisse und Schlüsselkompetenzen (insb. Forschungstätigkeit)

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es im Hochschulbereich?

 

a) CAS: bieten berufsbegleitend spezifisches Wissen an (min. 10 ECTS)

b) DAS: bieten vertiefteres Wissen als CAS an (min. 30 ECTS)

c) MAS: höchste Weiterbildungsabschlüsse auf Hoch- und Fachhochschulstufe; setzt sich oft zusammen aus mehreren CAS und einem Mastermodul (min. 60 ECTS)

Was ist der Unterschied zwischen einem "klassischen" Master und einem Master auf Weiterbildungsstufe?

i. konsekutiver Master, aufbauend auf Bachelor (auch Voraussetzung), kostet ca. CHF 800.- / Semester

ii. Weiterbildungsmaster, Bachelor i.d.R. keine zwingende Voraussetzung (abhängig von Hochschule -> ggf. sur dossier Aufnahme), teuer, kostet ca. CHF 30'000.- bis CHF 100'000.-

Was versteht man unter "NQR"?

 

- Nationaler Qualifikationsrahmen Berufsbildung

Was ist das primäre Ziel eines Nationalen Qualifikationsrhmen Berufsbildung?

 

- Schweizer Berufsbildungssystem gegenüber AG und Behörden transparenter und die Abschlüsse besser vergleichbar zu machen
 

>> fördert berufliche Mobilität von Fach- und Führungskräften und stärkt die Berufsbildung

Wer nimmt diese Einstufungen nach NQR vor?

 

- Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) in Zusammenarbeit mit den Organisationen der Arbeitswelt (OdA)
 

(OdA = Branchenverbände)

Welches sind die Aufgaben des Bundes resp. diejenigen des SBFI?

 

a) Stärkung des schweizer Bildungssystems durch internationale Vernetzung & Integration der CH
 

b) Sicherung der Attraktivität & Qualität der Berufsbildung entsprechend den sich wandelnden Bedürfnissen des Arbeitsmarktes

Welches sind die Aufgaben der Kantone resp. des Amts für Berufsbildung?

 

a) Aufsicht über die Lehrverhältnisse
 

b) Verantwortung für die Durchführung des Qualifikationsverfahrens

Welches sind die Aufgaben der Ausbildungsbetriebe und deren Berufsbildner?

 

a) schaffen die Voraussetzungen für die berufliche Ausbildung der Lernenden
 

b) Berufsbildner sind verantwortlich für die Ausbildung der Lernenden

Welches sind die Aufgaben der Bürofachschulen / Berufsfachschulen?

 

a) Vermittlung der relevanten schulischen Lerninhalte
 

b) regelmässige Durchführung von Prüfungen als Lernerfolgskontrollen

Welches sind die Aufgaben der Organisationen der Arbeitswelt (OdA)?

 

a) Initiierung der Entwicklung neuer Berufe

b) Definition von Berufsinhalten

c) Organisation der Überbetrieblichen Kurse (ÜK)

d) Bereitstellung von Angeboten in der höheren Berufsbildung

Welches sind die Aufgaben der Lernenden selbst?

 

a) alles tun, um die Bildungsziele zu erreichen
 

b) Besuch der Berufsfachschule und der obligatorisch erklärten überbetrieblichen Kurse

Was ist "Swissstaffing"?

 

- Schweizer Unternehmerverband für Personaldienstleister
 

>> setzt sich zusammen mit anderen Verbänden für die AG und AN ein

Was ist "temptraining"?

 

- Plattform, welche finanzielle Unterstützung an die Weiterbildung von Temporärarbeitendne, die dm GAV Personalverleih unterstehen, leistet

Welches sind mögliche Vor- und Nachteile von temptraining?

 

+ bessere Qualifizierung von berufstätigen Temporärangestellten
 

- hoher administrativer Aufwand bei Anmeldung

Welches sind die Voraussetzungen, damit jemand überhaupt von temptraining profitieren kann?

 

i. in letzten 12 Mt. gewisse Anz. Std. temp. gearbeitet

ii. GAV Personalverleih unterstellt

iii. Weiterbildung darf noch nicht begonnen haben

iv. Kurs muss im Bildungsverzeichnis (temptraining) erfasst sein

v. Kurs muss Bezug zum jetzigen Beruf haben und einen Nutzen stiften

Wozu hat der Bundesrat Massnahmen wie die "Integrationsvorlehre" und die "frühzeitige Sprachförderung" ins Leben gerufen?

 

- Bundesrat zielt auf eine Verstärkung der Integrationsmassnahmen ab, um die Erwerbsintegration von anerkannten Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen nachhaltiger zu gestalten

Die Anerkennung von ausländischen Berufen und Diplomen ist ein Prozess in mehreren Schritten:
 

-> Welches sind dabei die entscheidenden Fragen? (1)

I. Ist der Beruf reglementiert?

Falls ja, dann:
i. Gibt es eine sektorale Anerkennung?

Falls ja, dann:
-> Beruf kann ausgeübt werden

Falls nein, dann:

-> Gleichwertigkeitsprüfung durch Bund (SBFI)

Die Anerkennung von ausländischen Berufen und Diplomen ist ein Prozess in mehreren Schritten:
 

I. Ist der Beruf reglementiert?

Falls nein, dann:
-> ggf. Niveaubestätigung
-> Beruf kann ausgeübt werden

Was versteht man unter der "sektoralen Anerkennung"?

 

- für insgesamt 7 Berufe gibt es Einzelrichtlinien, mit denen eine Harmonisierung der Mindestanforderungen an die Ausbildung vorgenommen wird

>> dies ermöglicht eine automatisierte Anerkennung von Befähigungsnachweisen

Welche Berufsleute geniessen diese "sektorale Anerkennung"?

 

a) Arzt
b) Zahnarzt
c) Tierarzt
d) Apotheker
e) Pflegepersonal in der allgemeinen Pflege
f) Hebamme
g) Architekt

Was gilt es, trotz sektoraler Anerkennung, zu beachten?

- auch für diese reglementierten Berufe ist zwingend eine Bewilligung zur Berufsausübung notwendig
 

>> diese Bewilligung muss beantragt werden, auch wenn die Anerkennung gesichert ist