.


Kartei Details

Karten 103
Sprache Deutsch
Kategorie Arabisch
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 22.05.2023 / 24.05.2023
Weblink
https://card2brain.ch/box/20230522_314
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20230522_314/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Theorien

Sigmund Freud; Psychoanalytische Entwicklungstheorie

Erik Erikson: Psychosoziale Entwicklungstheorie

Jean Piaget: Strukturalistische kognitiatve Entwicklungstheorie

Urie Bronfenbrenner: Ökologische Systemtheorie

 

Freud

ES = Sagt Kaffe aber sofort! = Bedürfnisse. Lustprinzip, Forderungen. 

Über ich = Sagt nein, du kannst doch einfach nicht weglaufen. Moralische Instanz, Forderungen, Gebote & Verbote. Werte und Normvorstellungen. 

Ich = Ich hat die Aufgabe, die anderne auszubalancieren. Realitätsprinzip, Kontrolle. Kritischer Verstand. 

Je jünger die Kinder sind, desto weniger können sie das "ich" voraussetzen. 

Piaget

Ist eine Stadientheorie der geistigen Entwicklung. 

, d. h., die Denkstrukturen des nächsthöheren Stadiums sind nicht einfach eine reichere Version der bereits früher angelegten Strukturen, sondern sie bieten die Grundlage für neue geistige Leistungen, die auf der Basis der früheren Strukturen nicht möglich waren. 

War einer der ersten, die Studien zur Entwicklung des Denkens. 

Kognitive Entwicklung = Prozess der aktiven Konstruktion von Wissen in der Relation einer Personen-Umwelt-Interaktion. (aktionales Modell)

Alle Kognitiven Voraussetzungen werden in ihren Grundzügen in den ersten beiden Lebensjahren erworben. 

Konsequente Trennung von Beobachtung und Interpretation.

Kinder = Wissenschaftlerinnen

4 Stadien der geistigen Entwicklung

Geistige Entwicklung hat vier Hauptstadien

Sensomotorisches

Präoperationale

Konkret-operationale 

Formal-operationale

Sensomotorisches Stadium

Geburt - 2J

Denken = Sensorik und Methodik

Sprachentwicklung ab 3 Monate.

Sinneserfahrungen und Handlungen

Präoperationales Stadium

2-7

Handeln & dazu denken 

Handeln und Veranschaulichung ist für die Denkprozesse notwendig

- Kommunikation, Spracherwerb

Konkret-operationale Stadium

7-12

Denken & danach handeln.

Vermehrtes Wechsel zwischen Denken und Handeln.

Logisches Denken und Kategorisierung

Formal-operationale Stadium

12-16

Denken ohne jegliche Handlung ist möglich

Konstruieren, abwägen und schlussfolgerung

Hypothetisches Denken und wissenschaftliche Rationalität

Annahmen von Freud

1. Aequlibration als Entwicklungsmotor

2. Entwicklung erfolgt in Phasen, die nacheinander durchlaufen werden

3. Entwicklung (Lernen) erfordert genügend Vertrautheit und genügend Neuheit

1. Annahme von Freud

Aequlibration als Entwicklungsmotor

Der Prozess der Konstruktion von Erkenntnis beginnt bei der Geburt und wird durch das dialektische Wechselspiel von zwei komplementären adaptiven Prozessen vorangetrieben, der Assimilation und der Akkommodation

Lernen entwickelt sich, wenn der Mensch aus dem inneren Gleichgewicht gerät, also in einen kognitiven Konflikt: Der Mensch interpretiert die Welt immer mit den bereits aufgebauten Schemata („Erklärungsprinzipien“, Alltagstheorien, aber auch Fähigkeiten und Fertigkeiten): Neue Eindrücke überprüft er mit diesen Schemata und erstellt damit Ordnung (=> Assimilation)

Durch neue Welterfahrung kommt er in die Lage, dass bestehende Schemata nicht ausreichen, er muss diese erweitern oder ersetzen (=> Akkommodation

Assimilation

Akkomodation

As = Interpretation der Welt mit den bereits ausgebauten Schemata. Umwelt vollständig aneignen. 

Ak =Anpassung einer kognitiven Schemata an die Wirklichkeit, wenn bestehende Schemata zur Erklärung nicht mehr ausreichen. Dann muss Mensch die Schemata erweitern oder ersetzen. 

Aequlibration

Kognitive Entwicklung sucht ein immer höheres kognitives Gleichgewicht. 

Ist eigentlich das Ziel. Nämlich aus dem kognitiven Konflikt in ein neues, klügeres, höheres - Gleichgewicht zu kommen. Aquilibration ist die Suche nach diesem Ziel. 

-> Lernen entwickelt sich, wenn der Mensch aus dem inneren Gleichgewicht erhält, also in einem kognitiven Konflikt. 

Typologien von Entwicklungstheorien

Man unterscheidet in der Entwicklungspsychologie zwischen unterschiedlichen Phasen- und Stufenmodelle kindlicher Entwicklung.

 

Kritik an Piaget

Piaget hat die kognitiven Kompetenzen jüngerer Kinder gravierend unterschätzt. -> Daraus 

Die Theorie ist im hinblick auf die vermuteten Entwicklungsmechanismen zu vage. 

Das Kind kann in seiner Entwicklung «an mehreren Orten gleichzeitig sein» – je nach Bereich, Art der Weltbegegnung, körperlicher/psychischer Verfassung etc. 

Menschen brauchen alle «früheren» Entwicklungs-erfahrungen, sie können immer darauf zurückgreifen, aber nicht einfach so auf reifere Stufen vorgreifen

3. Annahme

Wenn etwas „zu vertraut“ ist, entsteht kein kognitiver Konflikt, kein aktives Neudenken (keine Adaption, vgl. oben) – das Kind lernt nichts Neues

Wenn etwas „zu neu“ ist, reichen die vorhandenen Schemata nicht aus, um es ins bestehende Bild der Welt zu integrieren – es bleibt „unverständlich“ und dadurch erfolgt ebenfalls keine Adaption – das Kind lernt auch nichts Neues, konstruiert allenfalls ein bestimmtes Selbstbild

Zonen der Entwicklung nach Piaget

Zone der aktuellen Entwicklung 

Zone der nächsten Entwicklung -> Dort geschieht lernen. Dies ist, wenn das Kind zur Lösung der Aufgabe die Führung durch ein kompetenzes Gegenüber. Diese Zone beschreibt die produktive Diskrepanz zwischen dem eigentlichen Leistungsniveau des Kindes und dem gerade noch nicht leistbaren. 

Zone der über-nächsten Entwicklung

Tag 2 Folien 25-27 anschauen

.

Grundbedürfnisse von Kinder

 

Bedürfnisse, deren Befriedigung Voraussetzung für das körperliche und seelische Wohlbefinden und die Entfaltung der Persönlichkeit im jeweiligen Kulturkreis ist.

- Bei Kindern ist die Befriedigung der Grundbedürfnisse Voraussetzung dafür, dass sie sich körperlich, geistig und seelisch gut entwickeln und ihrem Alter entsprechende Fähigkeiten und Fertigkeiten entfalten und ausbauen können. - Im Gegensatz zu Erwachsenen benötigen Kinder zur Befriedigung dieser Grundbedürfnisse allerdings die Unterstützung durch andere.

- Je nach AutorIn werden unterschiedliche Grundbedürfnisse definiert.

- Als Mindestmass können das Bedürfnis nach Existenz, nach sozialer Bindung und nach Wachstum gefasst werden

Erkenntnisse aus FIlm Largo

- Kinder nicht pushen, wenn es nicht möchte. Das Kind weiss selbst, was drin liegt und was nicht. 

- Eltern sollten Rahmenbedingungen zum Lernen schaffen. Selbstbestimmung fördern. 

- Erziehung heisst nicht, dass das Gras gezogen werden muss, sondern das es von selbst wächst. -> Warnung vor dem Frühförderwahn! Also förderliche Rahmenbedingungen schaffen (Materielle und immaterielle), Normen, Unterstützen eigene Erfahrungen machen. 

- Individueller Umgang, aber keine Individualisierung. 

- Vermittlung von Geborgenheit, Halt, Anerkennung & Akzeptanz. 

Text von Helga Kelle (Altergemässe Entwicklung)

Entwicklung = Die Summe der Reaktionen einer Gesellschaft auf die Entwicklungstagsache. 

Alter wird nicht erworben, sondern es ist einem zugeschrieben. Deshalb sagt das Alter an und für sich nicht viel aus, sondern erst durch den Zuzug von bestimmten Eigenschaften stattet es den Begriff Alter mit Qualität aus. 

Eine Erzieher*in verhalte sich entwicklungsgemäss, wenn sie beachte «was über die Entwicklung und das Lernen von Kindern bekannt ist – das Wissen über altersbezogene menschliche Charakteristika, das allgemeine Vorhersagen für eine Altersgruppe darüber ermöglicht, welche Aktivitäten, Materialien, Interaktionen oder Erfahrungen für Kinder sicher, gesund, interessant, erreichbar und auch herausfordern sind». 

Altersgemäss = Wenn das Kind etwas kann, was auch für das Alter gemäss ist. 

Begriff Erziehen

- Beinhaltet immer eine aktive Rolle von der Person, der*die sich als Erzieherin definiert. 

- Ist neben betreuen, begleiten, unterstützen und beraten eine Aufgabe der SP.

- Erziehen kommt aufgrund der Aufklärung und dem Humanismus. Erziehung halt also etwas mit der Förderung von Geist & Charakter des Menschen zu tun. 

- Erziehung kann bedeutet, dass man jemensch zu einem gewissen Verhalten anleiten möchte oder das man die Begabung fördert. 

- Beziehung ist ein wichtiger Teil für die Erziehung. 

Von wo kommt eigentlich der Begriff Erziehung?

Etymologisch (educare: herausführen, herausziehen, aufziehen, züchtigen, in Verbindung mit edere: essen, zu essen geben) meint Erziehung die Aufzucht von Pflanzen, Tieren und Menschen.

Facetten von Erziehung

  • Prozess / Produkt
    • Prozess = Eltern erziehen ein Kind
    • Produkt = ein wohlerzogenes Kind
  • Intentionale Erziehung und funktionale Erziehung
    • I = Planmässig, absichtsvoll
    • f = nicht absichtsvoll, sondern eher zufällig.
  • Direkte Erziehung / Indirekte Erziehung
    • D = Direkte Einwirkung von Dritten
    • I = bzw. extentional
  • Positiv / Negativ
    • Erzieher selbst aktiv handelt & die Richtung seines Erziehungsversuchs lenkt
    • negativ = wenn der Erzieher den zu erziehenden Erfahrungen machen lässt. auch negative! aber in gewissen dosen. 
  • Deskriptiv-wertneutral 
    •  
  • nonformal / formal / informal
    • nonformal = im elternhaus
    • formal = Gesellschaftliche Institutionen
    • informal = Peergroups

Erziehungsstile

Zusammensetzung = Erzieherischen Grundhaltungen & darauf aufbauenden Verhaltenstendenzen

Daher korrespondieren Stile auch mit individuellen Einstellungen, Haltungen und Werte, die biografisch und kulturell geprägt sind.

Erziehungsstile sind in der Regel sehr stabil, sie geben Sicherheit und Orientierung. 

Ist ein erworbener Prozess

 Der Erziehungsstil wird unter anderem durch die Persönlichkeitsstruktur und den Lebensstil der Erzieher und ihre erworbene und meist unbewusste Auffassung von Erziehung bestimmt. Der in der Herkunftsfamilie erfahrene Erziehungsstil wirkt sich nachweislich auf den eigenen Erziehungsstil aus.

 Beim Erwerb des Erziehungsstils spielen neben der Vorbildwirkung der Erzieher in Elternhaus und Schule mit ihren konkreten Erziehungsinhalten und -zielen, die soziokulturelle Situation (Schichtzugehörigkeit der Familie) mit ihren spezifischen Erziehungsnormen, das individuelle soziale Umfeld, die Familienkonstellation und -dynamik (Geschwisterreihe) und auch die gesamtgesellschaftliche und kulturelle Situation, die auf die Familie einwirkt, eine Rolle.

Erziehungsstile nach Macoby und Martin

                                                     Hohe Forderungen               Geringe Forderungen

Hohe Responsivität                      Autoritativ                              Persmissiv, Verwöhnend

Geringe Responsivität                  Autoritär                                 Zurückweisend,                                                                                                                      Vernachlässigend

 

Mit Responsivität ist Ansprechbarkeit gemeint

Erziehungsdimensionen (sind wie Pole)

 Fürsorge, Empathie- Vernachlässigung

 Unterstützung- Abwesenheit/ Desinteresse  

 Emotionale Wärme- emotionale Kälte/ Zurückweisung

 Responsivität- Un-Verständnis/ Missverstehen

 Akzeptanz/Ablehnung

 Freiräume/ Selbstlernen/ Selbsterfahrung- Einschränkung

 Grosszügig- Strenge

 Kontrolle/Autonomie

 milde/scharfe Disziplin

 Überbehütung/Unabhängigkeit

 Laissez faire- Konsequenz

Merkmale von Spielen = Aneignen von Welt

Flexibilität

Entspannung

Fantasie

Intrinsische Motivation

Mittel vor Zweck

Wiederholung & Variationen

Entspanntes Feld

Geschwister

Besonderes Merkmal der Geschwisterbeziehung ist ihre Ambivalenz

Nicht freiwillig gewält! 

 Unterschiedet sich von allen anderen sozialen Beziehungen (wie Freundschaften, Bekanntschaften, Elternbeziehung, Liebesbeziehung, Partnerschaft, etc.)

 Sehr ursprüngliche, enge, spontane und tiefe Beziehung mit hoher Emotionalität

 Horizontale Sozialisierung -> Nicht hierarchisch. DIe Beziehung ist symmetrisch. 

Zwischen 3-6 Jahren verbringen Geschwister doppelt soviel Zeit miteinander wie mit den Eltern

Orientierung, Vorbild, Modell -> Geschwister regen an. 

Beziehung zu Geschwister wandelt sich im Laufe der verschiedenen Entwicklungsphasen (Geburt Geschwister, frühe Kindheit, Schule/ mittlere Kindheit/ Pubertät/ Erwachsene)

Werden in der Amnese häufig vernachläsigt. 

Das Lernfeld der Geschwisterbeziehung hat ein grosses Potenzial, auf Identitätsbildung, Bindungsverhalten, persönliche Entwicklung

Wandel der Geschwistersituation

Durch das es weniger Kinder gibt, mehr Scheidungen, andere arten von Familien. Individualisierung - besondere Rolle jedes einzelnen Kindes in der Familie und ein individueller Fokus auf jedes einzelne Kind. 

Einflussfaktoren auf die Geschwisterbeziehung

Multifaktorielle Zusammenhänge, keine monokausalen Rückschlüsse möglich!!

  • Geburtsrangplatz
    • Bedeutung hat abgenommen, da weniger Kinder. 
    • auf von vielen anderen Faktoren abhängig... 
  • Geschlecht
    • Gleichgeschlechtliche Geschwister haben mehr Potenzial zu Konflikten. 
    • Es gibt ein geschlechtsspezifisches Verhalten der Eltern und des Umfeldes gegenüber dem Kind, im Sinne einer Verstärkung von rollenkonformen Verhaltensweisen
    • Auch hier spielen Kultur, Religion, Schicht, Milieu, ökonomischer Status, gesellschaftliche Rollen und Normen und der Geburtsrangplatz eine Rolle
    • Bei gleichgeschlechtlichen Geschwistern bildet sich eher rollenkonformes Verhalten heraus, bei nicht gleichgeschlechtlichen Geschwistern kann es zu Anpassungen an das jeweils andere Geschlecht kommen (grössere Diversität an Verhaltensmöglichkeiten) oder zu einer überdeutlichen Abgrenzung vom anderen Geschwister
  • Anzahl Geschwister/ Familiengrösse
    • Mehr als 4 Kindern ist ein Risikofaktor. 
  • Altersabstand/ Altersdifferenz der Geschwister
    • unter 2 Jahre Abstand -> Mehr Rivalität, Aggressivität. Aber auch mehr gemeinsame Aktvititäten. 
  • Zusammensetzung der Geschwister
  • Besondere Geschwistersituationen (Adoptiv- und Pflegegeschwister)
  • Eltern: Paarbeziehung, Erziehungsstil, individuelle Verhältnis zu jedem einzelnen Kind, absolutes Alter der Familie, eigene Geschwisterposition der Eltern
  • Sozioökonomischen, soziokulturellen, gesellschaftlichen Faktoren

Vier Dimensionen der Geschwisterbeziehung

Dienen zur Beschreibung der Geschwisterbeziehung

Nähe & Wärme

Status und Macht

Rivalität

Konflikt

Aktuelle Situation der familienergänzenden Betreeung / Frühe Förderung

  • grosse Heterogenität in CH, da keine verbindliche. öffentliche Zugänglichkeit gibt, wie das ab dem Kindergartenalter ist. Also zwischen 0-4 ist es keine verbindliche öffentliche AUfgabe. 
  • Ist aufgabe der Gemeinde -> Deshalb sehr unterschiedlich & vielfältig. 
  • Vorallem durch Private Träger
  • Einheitliche und vergleichbare Daten sind nicht möglich -> Weil schweizweites Monitoring noch immer fehlt. 
  •  In den letzten 10 Jahren hat der Bereich familienergänzende Betreuung und Frühe Förderung weitgehende Entwicklungen gemacht und es wurde erkannt, dass viele Förderchancen für eine zukünftige Entwicklung in dieser Lebensphase der frühen Kindheit liegen

Rechtlicher Rahmen familienergänzende Betreuung

  • Es gibt die eidgenössische Pflegekinderverordnung (PAVO)
  • Diese besagt, dass Einrichtungen einer Bewilligungs-, und Aufsichtspflicht unterstehen -> Diese übernehmen i.d.R. die Gemeinden. 
  • im Kanton Luzern: Gemeinderat ist zuständig für Aufnahme in Tagespflege & Bewilligung -> Er bennent dann eine Aufsichtsperson, welche Aufsicht führt. Kann auch an eine Dienststelle der Gemeinde delegiert werden.
    • Aufsichtsperson alle zwei Jahre Bericht an die Gemeinde & einmal im Jahr ein Besuch in der Institution. 

Was gibt es alles für familienergänzende Betreuungsangebote?

  •  Kindertagesstätten/ Kinderkrippen/Tagesheim/ Kinderhaus
  • Tagesmütter/ Tagesfamilien

Beide Angebote unterstehen in der Regel der Aufsicht der Gemeinde und sind bewilligungspflichtig

  • Spielgruppen (verschiedene pädagogische Konzepte; Verband IG Spielgruppen) privat und als Angebot der Gemeinde möglich/ Mischform
  •  Nannys (Privat, teilweise über Tageselternvermittlung)
  •  Babysitter Vermittlung (privat)
  •  Au-Pair (i.d.R. privat organisiert
  • Diese Angebote sind eher privat und unterstehen i.d.R. nicht der Aufsicht und Bewilligung der Gemeinde (Graubereich in Bezug auf Qualität)
  • Rotkäppchen- Dienstleistung des SRK 

Qualitätssicherung von familienergänzender Betreuung

Im Kanton Luzern gibt es Empfehlungen vom Verband der Luzerner Gemeinden, aber keine rechtlich verbindliche Grundlage. 

Betreuungsqualität- drei Grundlagen/ Möglichkeiten

 1. Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz. Orientierungsrahmen kurz erklärt im Film des MMI, https://www.mmi.ch/de-ch/bildung einfach runterscrollen :)

 2. Qualitätslabel QualiKita, QualiKita (kibesuisse.ch)

 3. Bildungs- und Lerngeschichten (BULG 4.0, auf ILIAS) www.mmi.ch  (s. erster Kurstag) Kurzfilme dazu: https://youtu.be/-qtPRBBS-vY oder https://youtu.be/cNjA6prBSIc

Zahlen & Fakten rund um familienergänzende Betreuung

 Knapp Zweidrittel (64%) der Kinder unter 13 Jahren werden in der Schweiz familien- oder schulergänzend betreut, davon die 0-3 jährigen 71% und die 4-12-jährigen mit 60%

 Von den 64% familien- oder schulergänzend betreuten Kindern werden ca. die Hälfte (33%) durch informelle Betreuung v.a. Grosseltern betreut (40% der unter 4-jährigen, 29% der Schulkinder), die andere Hälfte (32%) besucht Einrichtungen der familien- oder schulergänzenden Betreuung

 Mehr als die Hälfte der betreuten Kinder (75%) werden nur in einer der beiden Betreuungsformen betreut, für 40% der betreuten Kinder bestehen Kombinationen z.B. von Kita und Grosseltern

 Die Grosselternbetreuung wird für die unter 4-jährigen Kinder tendenziell häufiger genutzt wie für Schulkinder

 Für nur knapp 10% der Kinder werden andere Betreuungsformen wie Tagesfamilien, Nannys, Au-Pairs oder Babysitter gewählt.

 Eine Inanspruchnahme von familien- oder schulergänzender Betreuung korrespondiert häufig mit der (Teilzeit-) Erwerbstätigkeit der Mutter. 75% nutzen in dieser Situation ergänzende Betreuung

 Trend: aber auch ein Drittel der Familien ohne Erwerbstätigkeit der Mutter nutzen familien- oder schulergänzende Betreuung

 Erhebungen über familien- oder schulergänzende Angebote für die gesamte Schweiz liegen bundesweit nicht vor, wegen der grossen regionalen/ kantonalen Unterschiede und der unterschiedlich erhobenen Datengrundalge (harmonisierte Daten für die gesamte Schweiz fehlen)

 Deutliche Schwankungen der Dichte des Angebots und der Nutzung von Betreuung  zwischen Stadt und Land und von Kanton zu Kanton und in den Sprachregionen

 Steigende Nachfrage nach familienergänzender Betreuung v.a. nach Plätzen für Kinder unter 18 Monaten (fehlender Anspruch auf eine längere Elternzeit)

 Finanzierung i.d.R. durch 2/3 Elternbeiträge (Romandie 1/3)- dadurch höher Nutzung

 Anstossfinanzierung Bund seit 17 Jahren mit einem Kredit von 120 Millionen Franken. Schaffung von 47.760 neuen Betreuungsplätzen.

Frühe Förderung nach dem Netzwerk Kinderbetreuung Schweiz

Allgemeingültige Definition gibt es nicht. 

Es geht aber darum 

  • Bildungs- und Lernprozesse der Kleinkinder zu ermöglichen und zu begleiten,
  • die Rahmenbedingungen für diese Prozesse optimal zu gestalten,
  • Kinder sonder- oder heilpädagogisch zu fördern und die
  • Integration der Kinder in die sozialen, kulturellen und bildungspolitischen Strukturen der Schweiz zu gewährleisten.

Frühe Förderung nach Margrit Stamm -> Besser gesagt FBBE (Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung)

  • ist ein mehrdimensionales Konzept, das den angeborenen Drang des Kleinkindes, sich Wissen anzueignen und sich ein Bild der Welt zu machen umfasst

  • Bildung = Bezieht sich auf die individuellen Bildungsprozesse des Kindes. Umfasst die Angeignungstätigkeit des Kindes, sich ein Bild von der Welt zu konstruieren.

  • Erziehung und Betreuung sind die Beiträge der Erwachsenen. 

    • Betreuung = Umfasst die soziale Unterstützung, die physische Versorgung, Pflege & Ernährung der Kinder. Sicherung und Befriedigung von existenziellen Grundbedürfnissen. 

    • Erziehung = Gestaltung einer anregenden Bildungsumwelt durch Räume, Materialien, Interaktionen und Alltagsstrukturen, die Kinder vielfältige Erfahrungen ermöglichen. 

Grundsätze der frühen Förderung kanton Luzern

 Die Familie ist der erste und wichtigste Ort der Frühen Förderung

 Es gibt eine gemeinsame Verantwortung von Gesellschaft und Familie

 Die Angebote der Frühen Förderung sind auf die Bedürfnisse von Kindern, Familien und Gesellschaft ausgerichtet

 Die Betreuungsorte sind Bildungsorte

 Die Fachpersonen aus dem frühkindlichen Bereich arbeiten mit den Eltern partnerschaftlich zusammen

 Die Angebote verfügen über eine hohe Qualität

 Die Angebote sind aufeinander abgestimmt

Frühe Förderung Kanton Luzern

 Richtet sich an alle Kinder ab Geburt bis Schuleingangsstufe

 Meint die bewussten und aktiven Interaktions-Beziehungs- und Erziehungskompetenzen der nahen Bezugspersonen zur Anregung kindlicher Bildungsprozesse und zur Gewährleistung von positiver Entwicklung

 Erfolgt individuell und berücksichtig die besonderen Bedürfnisse des einzelnen Kindes zum jeweiligen Zeitpunkt

 Verfolgt als Ziel das Wohl des Kindes, so dass sich alle Kinder optimal entfalten und ihr Potenzial ausschöpfen können

 Findet innerhalb und ausserhalb der Familie statt

 Die UN- Konvention über die Rechte des Kindes formuliert u.a. das Recht des Kindes auf Schutz, das Recht auf Förderung/Bildung und das Recht auf Partizipation