Uni Würzburg


Kartei Details

Karten 266
Lernende 10
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 20.04.2023 / 29.01.2025
Weblink
https://card2brain.ch/box/20230420_methodenlehre_ss_lernfragen
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20230420_methodenlehre_ss_lernfragen/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Warum haben analytische Sätze in der Wissenschaft nichts verloren? Begründen sie.

  • Analytische Sätze sind nicht erkenntniserweiternd
  • Analytische Sätze sind a priori wahr
    • D.h. man kann sie auch nicht testen, bzw. sie zu testen hätte keinen Sinn
  • Da analytische Sätze nicht testbar sind, sind sie auch nicht falsifizierbar oder verifizierbar
    • Es gibt keine Beobachtung der Welt, die den Satz widerlegen könnte
  • In der Wissenschaft ist es aber wichtig, dass Theorien getestet und dadurch falsifiziert werden können
    • Wird ein Theorie oft getestet und dennoch nicht falsifiziert, handelt es sich um eine standfeste Theorie
    • Verifikation generell immer schwierig
  • Da analytische Sätze nicht falsifizierbar sind, können sie auch keine empirische Glaubhaftigkeit erlangen

Warum sind analytische Sätze nicht sinnlos?

  • Sie klären uns über unseren Sprachgebrauch auf
  • Definitionen sind typischerweise analytische Sätze4

Geben sie vier Beispiele für analytische Sätze aus der Psychologie, die man leicht als synthetische Sätze missverstehen könnte

  • Law of effect
  • Baddley: Schlechtere Leistung in Doppelaufgaben ist begründet durch den Rückgriff beider Aufgaben auf dieselbe kognitive Ressource

Warum hat Smedslund nichts gegen analytische Sätze in der Psychologie?

  • Analytische Sätze bilden Fundament der Psychologie und sind daher unverzichtbar

Welche unhinterfragbaren (analytischen) Axiome definiert Smedslund in seinem Buch Psycho-Logic?

  1. Personen können wissen, denken, wollen, fühlen, wahrnehmen usw (=Mentality)
  2. Was Personen wissen, denken uw. Ist mitbestimmt dadurch, was Personen wollen und wie sie die Situation kognitiv einschätzen (=Intentionality)
  3. Manchmal wissen Personen, dass sie etwas denken/fühlen usw. und manchmal nicht (=Reflectivity)
  • Weitere Axiome:
    • Verbality
    • Learning
    • Responsibility
    • Morality
    • Feeling

Was meint Smedslund mit der Inkommensurabilität der Sprache über Mentales und der Sprache über physikalische Prozesse?

  • Sprache über Mentales und über physikalische Prozesse scheinen nicht aufeinander reduzierbar

Was meinte Hume mit seinem empiristischen Sinnkriterium und wie wurde dies von Carnap und Wittgenstein weiterentwickelt?

  • Hume:
    • Meint, dass jede Vorstellung einen empirischen/sinnlichen Ursprung hat bzw. aus Eindrücken entstanden ist
  • Carnap & Wittgenstein
    • Ein Satz, von dem man nicht angeben kann, was in der Welt der Fall sein müsste, damit er wahr (bzw. Falsch) wird, ist sinnlos
    • Die Bedeutung eines Satzes liegt in der Methode seiner Verifikation / Falsifikation

Welche Position vertrag Hume in Bezug auf Kausalität und Willensfreiheit?

  • Kausalität als gewohnheitsmäßig wahrgenommene Korrelation (Kausalgesetz)
  • Willensfreiheit lediglich als Entgegengesetztheit zum Zwang

Was meint man typischer weise, wenn man von Willensfreiheit redet, und inwiefern hat dieses Verständnis ein kontrafaktisches Moment?

  • Freier Wille = ich hätte auch (tatsächlich in der Realität) anders handeln können
  • Kontrafaktisches Moment:
    • ist empirisch nicht begründbar, da man Zeit nicht zurückdrehen und kann
    • Kontrafaktische Implikation : „Ich hätte auch anders, habe aber nicht“

Differenzieren sie Willensfreiheit und Handlungsfreiheit anhand eines Beispiels

  • Handlungsfreiheit = So handeln können, wie ich will
  • Willensfreiheit = Selbst bestimmen, was ich will
  • Beispiel:
    • Ich habe Hunger und will Pommes essen
      • à Pommes holen und essen (=Handlungsfreiheit)
      • à keine Pommes essen, weil Mutter es verbietet (=keine Handlungsfreiheit)
    • Wer bestimmt, dass ich Pommes essen will?
      • Ich? (=Willensfreiheit)
      • Der Hunger? Und dass ich an einer Pommesbude vorbeigelaufen bin, und das fettige Sachen den Hunger bisher immer schnell befriedigt haben, … (=keine Willensfreiheit)

Was besagt die Denkfigur des LaPlace’schen Dämons?

  • = Sinnbild for ein Wesen mit unbegrenzter kognitiver Kapazität
  • Unter Kenntnis aller Naturgesetzte, sowie der Lage, Position und Geschwindigkeit aller Teilchen im Kosmos, könnte man jeden vergangenen und jeden zukünftigen Zustand des Universums berechnen

Welche Spuren des Determinismus findet man auch in der Theologie?

  • Prädestination:
    • der Glaube, dass Gott von Ewigkeit an vorherbestimmt hat, welche Menschen nach ihrem Tod in Gnade und welche in Verdammnis sind
    • auch: Prädamnation / Gnadenwahl

 

Angenommen sie wären ein Determinist. Wie erklären sie sich dann ihre scheinbar freie Wahl für ein bestimmtes Eis im Laden? Wann Fühlen sich Entscheidungen frei an?

  • Wahl beeinflusst durch:
    • Aktuellen Zustand des Körpers (Hunger, Blutzucker, …)
    • Lerngeschichte (welches Eissorte war schon einmal belohnend)
    • Gewohnheiten
    • Priming (Vanilleeis Werbung gesehen, Kumpel nimmt auch Vanille, …)
    • Usw.
  • à Entscheidung durch Gene und Lerngeschichte vorherbestimmt
  • Entscheidungen fühlen sich dann frei an, wenn man die eigenen Handlungsdeterminanten nicht durchschaut

Welche psychologischen Konstrukte sind von einer Positionierung im Rahmen des Willensfreiheitsproblems betroffen?

  • Willensfreiheitsproblem betrifft Grundlagen der Psychologie
  • -> nahezu alle Konstrukte betroffen

Erläutern Sie, inwieweit der Determinismus psychologische Konzepte wie „Motivation“ oder „Exekutive Kontrolle“ betrifft.

  • Mensch kann nicht anders handeln oder handeln wollen, als er es tut, da er vollständig durch Gene und Sozialisation geprägt ist

Warum vergleicht Hume den menschlichen Geist mit einem Theater?

  • Da nach seiner deterministischen Sichtweise bereits alles festgelegt ist, sind wir quasi nur Zuschauer dessen, was (in unserem Geist) geschieht
  • Auch unsere Entscheidungen verlaufen nur passiv und sind durch Gesetze vorausbestimmt
    • à Wir sind nur passive Zuschauer dessen, was sich in unserem Geist abspielt

Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Determinismus und der Gesetzgebung, und welche Rolle spielen psychologische Gutachter?

  • Wichtig für Frage der Schuldfähigkeit
    • Ist letztendlich niemand schuldfähig, da Verhalten determiniert und demnach nicht in eigener Verantwortung?
  • Bestimmt, wozu Strafen dienen
    • Lediglich zum Schutz andere Menschen (da Verhalten determiniert)
    • Zur Bestrafung des Täters (da Tat aufgrund freiem Willen)
  • Psychologische Gutachter bestimmten die Schuldfähigkeit der Täter
    • Geschah die Tat aufgrund einer willentlichen, bewussten Entscheidung?
    • Hat der Täter Einsicht in die Folgen seiner Tat?
    • Wurde Tat von äußeren Umständen beeinflusst (determiniert)?

Begründen Sie den Inkompatibilismus im Sinne von Van Inwagen (1983)

  • Wenn Determinismus wahr ist, ist unser Verhalten die Folge von Naturgesetzten und Geschehnissen der Vergangenheit
  • Beides können wir nicht beeinflussen
  • Deshalb liegen auch die Konsequenzen dieser Dinge (also auch unser eigenes Verhalten) nicht in unserer Verantwortung

Welche zwei Positionen kann ein Inkompatibilist haben? Und welche ein Kompatibilist?

  • Inkompatibilismus:
    • Libertarianismus:
      • Es gibt den freien Willen, also ist der Determinismus falsch.
    • Harter Determinismus:
      • Alles ist durch Vergangenheit und Naturgesetzte vorherbestimmt. Also kann es den freien Willen nicht geben
  • Kompatibilismus:
    • Keine verschiedenen Positionen?

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Determinismus und nature / nurture Debatte?

  • Laut Determinismus ist Mensch vollständig durch Gene (nature) und sozialisation (nurture) geprägt
  • D.h. nach Determinismus hat beides einen wichtigen Einfluss
    • Verhalten wird durch beide Konzepte vorherbestimmt
    • Es gibt keine weiteren Einflussfaktoren
    • Verhalten ist vollkommen durch nature & nurture determiniert

Welche Argumente können für den Libertarianismus sprechen?

  • Determinismus könnte auch eine sprachliche Konstruktion sein, ohne Entsprechung in der Wirklichkeit
  • Aus der Tatsache, dass es Regeln gibt, folgt nicht, dass alles Naturgeschehen (a priori) regelhaft sein muss
    • Vielleicht sogar der geringste Teil regelhaft?
  • Regeln könnten so kompliziert sein, dass sie von der Regellosigkeit nicht mehr unterscheidbar wären
  • Regeln machen „Ungleiches gleich“
    • „Regelhaft“ bedeutet, dass etwas Ähnliches (nicht identisches!) wiederholt beobachtet wurde
  • Manche Autoren meinen, dass die Quantenmechanik den Determinismus widerlegt
    • ! aber Unbestimmbarkeit der Teilchen, bedeutet nicht automatisch Unbestimmtheit
  • Determinismus (wie freier Wille) nicht beweisbar, da es LaPlaceschen Dämon nicht gibt

Wie sinnvoll ist es Freiheit als ein „Vermögen eine Kausalkette anzufangen“ zu definieren

  • Freier Wille wäre völlig willkürlich,
    • àalso das Gegenteil von planmäßig gewolltem Handeln
    • Wäre ähnlich zu Tourette-Syndrom, bei dem aus dem Nichts Willensimpulse kommen
  • Solch zufälligen (nicht-determinierten) Geschehnisse entsprechen nicht der Idee von willentlicher Kontrolle
    • à Definition macht wenig Sinn

Worin besteht nach Bieri (2003) Willensfreiheit?

  • Freiheit besteht im Einverstanden sein mit unseren Handlungen und Gewohnheiten

Wie steht Kant zum Problem der Willensfreiheit? Inwiefern steht seine Position in Bezug zur These inkommensurabler Sprachsysteme?

  • Verhalten durch emprischen Character und mitwirkenden anderen Ursachen nach Ordnung der Natur bestimmt
  • Aber aus Tatsache des moralischen Gesetztes in den Menschen (belegt durch das Gewissen) schließt Kant auf die Wirklichkeit der Freiheit
  • à Kompatibilismus
    • Determinismus & freier Wille sind vereinbar
    • Beides gilt
  • Mensch als Bürger zweier Welten
    • „Reich der Natur“ und „Reich des Willens“
  • Gibt naturwissenschaftlichen und mentalistischen Sprachgebrauch
    • Im mentalistischen wird aus „Ursache“ „Grund“
    • Sprachsysteme sind nicht aufeinander reduzierbar à inkommensurabel

Was hätte Freud gegen Kants Position zur Willensfreiheit einzuwenden?

  • Gewissen ist durch Sozialisation usw. anerzogen (vgl. Über-Ich)

Wie funktioniert das klassische Libet-Experiment?

  • Probanden sollten Hand zu einem frei gewählten Zeitpunkt heben und den Zeitpunkt der bewussten Handlungsentscheidung angeben
  • 3 variablen gemessen:
    • Bewusste Handlungsentscheidung
      • Lichtpunkt bewegt sich auf der kreisförmigen Skala einer speziellen Uhr
      • Probanden sollen sich zum Zeitpunkt der bewussten Handlungsentscheidung Position des Punktes merken
    • Bereitschaftspotenzial
      • =neuronales Korrelat der Handlungsvorbereitung
    • Entsprechende körperliche Reaktion
  • Ergebnisse:
    • Bereitschaftspotenzial war der bewussten Handlungsentscheidung vorausgelagert
      • Bereitschaftspotenzial: -550ms
      • Bewusstsein der Absicht: -200ms
      • Bewegung: 0

Auf welche Weise kann man die Libet-Experimente interpretieren, und welche Kritik kann man daran üben?

  • Extrem-Interpretation:
    • Wille verursacht nicht unsere Handlungen, da er dem Handlungsbeginn (= Bereitschaftspotenzial) zeitlich nachgelagert ist
  • Libets-Interpretation:
    • Wir haben schmales Zeitfenster, um von Gehirn geplante Aktionen zu stoppen
    • Freier Wille als „Veto-Recht“
  • Bildet Experiment freien Willen richtig ab?
    • Vielleicht bahn sich Wille langsam an
      • An bestimmten Zeitpunkt fühlt sich Proband „willens“ genug Wunsch Taste zu drücken zu äußern
      • Große Variabilität zwischen Probanden bezüglich zeitlicher Angaben
        • Hinweis darauf, dass es Unsicherheit gab, welcher Zeitpunkt genau gemeint ist
  • Vielleicht wurden Hand-Hebe-Entscheidungen per Zufallsprinzip generiert, für das man sich anfangs willentlich entschieden hat

Wie wird der Wille in der heutigen Psychologie erforscht?

  • Unter Labels wie „Volition“ oder „kognitive Kontrolle“
  • Beispiele:
    • Zielorientiertes statt stimulusgetriggertes Verhalten
    • Belohnungsaufschub
    • Task switching
    • Volitions- & Motivationspsychologie
      • Zielrealisierung vs. Zielselektion, Perseveration
  • Psychologische Forschung setzt prinzipiell die Bedingtheit des Willens voraus
    • Sonst könnte man könnte man keine Experimente zu Ursachen des Willens betreiben
    • Siehe Smedslund: Axiom Volition
  • Manche psychologischen Theorien setzen aber auch a priori Existenz eines Willens voraus
    • Z.B. ideomotorische Idee von James

Wie werden in der Philosophie des Geistes mentale Zustände kategorisiert?

  • Empfindungen/Stimmungen
    • z.B. Schmerz, bedrückt sein
    • haben Qualia
      • =phänomenales Bewusstsein, wie sich etwas anfühlt
      • Nicht physikalisch reduzierbar
      • Sind etwas, das nur im Bewusstsein existiert
  • Propositionale Einstellungen
    • Z.B. ich weiß, dass ….. ich habe Angst, dass ….
    • Charakterisiert durch Modus („Wollen“) und Inhalt (was nach dem dass kommt)
    • Haben Intentionalität = sind gerichtet auf den Inhalt

Was bedeutet Intentionalität in der Philosophie des Geistes und was meinen wir mit Intentionalität im Gegensatz dazu im Alltag?

  • Philosophie:
    • Gerichtet sein auf etwas
    • Propositionale Einstellungen sind gerichtet auf den Inhalt
  • Alltag:
    • Ein Ziel verfolgen
    • Etwas tun mit dem Ziel etwas Spezifisches zu erreichen
    • Dieses spezifische ist die Intention

Durch welche zwei Aspekte sind propositionale Einstellungen charakterisiert

  • Modus („Wollen“, „Angst haben“)
  • Inhalt (= was nach dem „dass“ kommt)

Was sind Qualia? Geben sie ein Beispiel

  • =phänomenales Bewusstsein, wie sich etwas anfühlt
  • Nicht physikalisch reduzierbar
  • Sind etwas, das nur im Bewusstsein existiert
  • Beispiel: Schmerz, Müdigkeit

Inwiefern sind mentale Zustände privat, und warum ist das ein Problem für die wissenschaftliche Forschung?

  • Zugriff auf mentale Zustände erfolgt nur über die 1.Person Perspektive
    • Nur ich kann meine mentalen Zustände wahrnehmen
    • Man kann anderen nicht „in den Kopf kucken“
  • Problem:
    • Qualia machen Reduktion der Welteschreibung auf rein physikalische Prozesse unmöglich
    • Problematisch für KIs, da sie niemals Qualia haben können

Inwieweit ist es problematisch zu behaupten, der Begriff „rot“ referiert auf einen mentalen „rot“-Eindruck?

  • Farbe ist keine Eigenschaft der Dinge, sondern wird durch unsere Verarbeitung der Lichtwellenlängen konstruiert
  • Wegen der Existenz der Qualia ist es denkbar, dass jeder Mensch andere Farben sieht
    • Solange Unterschiedlichkeit der Farben gegeben ist, würde dies nicht auffallen
  • Der Begriff rot referiert also nicht auf den rot-Eindruck (Inhalt), sondern auf die Differenz zu anderen Begriffen

Kann man die Existenz von Qualia durch ihre Funktion erklären?

  • Funktionalistische Erklärung (Evolutionsbezogener Funktionalismus):
    • Wichtig zum Überleben, da z.B. Schmerz Schutz vor Verletzung
    • Dieselben Mechanismen wären auch ohne Qualia denkbar
  • à evolutionsbiologisch nicht nötig

à keine Funktion

Wie unterscheiden sich die Konzeptionen des Ichs bei Descartes, Kant und Hume?

  • Descartes: res cognitas:
    • Ich als reale Substanz
    • Inklusive der Modi von propositionalen Einstellungen
      • Z.B. „wollen“, „denken“, ….
  • Kant: Transzendentale Apperzeption:
    • Das, was alle meine Vorstellungen begleitet und zusammenhält
    • Modi sind nicht enthalten
  • Hume & später E. Mach:
    • Man trifft das Ich nie ohne Perzeption an
    • Ich ist bloß sprachliche Konstruktion/Illusion der in Wirklichkeit garnichts entspricht
    • Verneinen Existenz eines Ichs komplett
    • Ich gibt es nicht

Welche Eigenschaften hat das „ich“ in der Philosophie des Geistes?

  • Perspektivität
    • Vgl indexikalische Ausdrücke wie „jetzt“, „hier“
    • Machen nur Sinn vor dem Hintergrund eines zeitlichen & räumlichen Bezugspunktes, der durch das „Ich“ realisiert wird
  • Meinigkeit
    • Zentral für Empfindungen ist, dass sie von mir empfunden werden (vgl. Kant)
    • Ob ich oder jemand anderes Schmerzen hat, macht großen Unterschied
  • Einheit / Identität
    • Ich hält alle mentalen Zustände eines Individuums zusammen
    • Dadurch hat es eine Identität
  • Reflexivität
    • Kann über sich selbst nachdenken und sich selbst bewusst sein (-> Selbstbewusstsein im wörtlichen Sinn)
    • Kann sich auf sich selbst beziehen

Beschreiben Sie die mögliche Wechselwirkung zwischen Physischem und Psychischem anhand eines Beispiels. Worin besteht hierbei das Problem der kausalen Geschlossenheit?

  • Aspirin (Physikalisch) reduziert Kopfschmerzen (Physisch)
  • Absichten (Physisch) beeinflussen Verhalten (Physikalisch)
  • Problem der kausalen Geschlossenheit:
    • Eigentlich sollte nur Physikalisches Psychisches verursachen können
    • Leibniz Gap:
      • Wie kann Kausalkette die Sphären von Physikalischem und Psychischem überbrücken
      • Geht das oder führen uns unsere Sprachgewohnheiten in die Irre?

Skizzieren sie fünf verschieden philosophische Konzeptionen zum Verhältnis von Leib und Seele.

  • Parallelismus:
    • Beide Bereiche sind exakt aufeinander abgestimmt, aber interagieren nicht
    • Sind aber unabhängig voneinander
    • Z.B. Leibniz
  • Idealismus:
    • Reduktion auf Psychisches
    • Z.B. Berkeley
  • Materialismus:
    • Reduktion auf Physikalisches
    • Z.B. Carnap, Hempel, zum Teil auch Behavioristen (Watson, Skinner)
  • Eigenschaftsdualismus:
    • Es gibt nur eine Welt
    • In dieser Welt haben alle Dinge psychische und physikalische Eigenschaften
  • Epiphänomenalismus
    • Physikalisches kann psychisches beeinflussen aber nicht umgekehrt
    • (Extrem-Interpretation der Libet-Experimente)
    • Z.B. Huxley
  • Identitätstheorie
    • Gedanke = Gehirnzustand
    • Z.B. Spinoza
  • Zwei-Sprachen-Theorie:
    • Es handelt sich um zwei inkommensurable Sprachsysteme über dieselbe Welt

Geben Sie ein psychologisches Beispiel für eine Sprachvermischung, bei der physische Entitäten mentale Eigenschaften zugesprochen werden.

  • Die Neurone erkennen
  • Das Gehirn entscheidet
  • Der Frontallappen wägt ab