Methodenlehre SS Lernfragen
Uni Würzburg
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Set of flashcards Details
Flashcards | 266 |
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Students | 10 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 20.04.2023 / 29.01.2025 |
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Welche Themenbereiche umfasst die psychologische Methodenlehre?
- Psychologische Methoden (z.B. Befragung/Introspektion, Beobachtung, Kognitive Methoden: SDT, AFM, Subtraktion, Dissoziation)
- Apparative Methoden (z.B. Physiolog. Messungen, EEG, MEG, fMRT (theoret. Diskussion: Was nützt ein buntes Bild?), TMS, Eye Tracking)
- Psychologische Methodologie (z.B. qualitativ/quantitativ, Korrelationsforschung, Quasiexperiment, Experiment: Varianten, Hypothesen, Variablentypen, Gütekriterien (z.B. Validität))
- Stufenplan experimentellen Vorgehens:
- Fragestellung, Hypothesen und Varibalen
- Messen (z.B. Operationalisierung, Messtheorie, Psychometrie/Skalierung, Selektionsfehler)
- Versuchspläne (z.B. Quer-/Längsschnitt, Systematik der Versuchspläne)
- Kontrolle (z.B. Validitäts-Sicherung; Prim.-/Sek.-Varianz , MaxKonMin-Prinzip)
- Daten (z.B. Stichprobe, Einzelfall, Explorative Analyse, Aggregieren, Auswertung, Software)
- Statistik (z.B. Prinzip des Testens, Wozu überhaupt testen?, Beispiel Binomialtest, Entscheidungsschema Tests, Prinzip/Ergänzungen ANOVA, Alternative statistische Verfahren (Bayes, linear mixed effects models), Metaanalyse)
- Wissenschaftskommunikation (z.B. Bericht, Diskussion, APA-Regeln, Grafiken, Papers)
- Wissenschaft als Prozess (z.B. Publizieren, Bibliometrische Indizes, Journals, …)
- Wissenschaftsethik und Wissenschaftskritik (z.B. aktuelle Debatten, APA, DGPS, ….)
- Theoretische Entwicklung in der Psychologie (z.B. Forschung und theoretische Relevanz, aktuelle Debatten & Konzepte)
- Mentale Prozesse (Definition, Zugang und empirische Untersuchung)
- Definitionen (mentale Prozesse, der frei Wille, Erkenntnis
- Sprachphilosophie
- Theorien (Rationalismus, Empirismus, Erkenntnistheorie)
- Für Psychologische Methoden wichtige Personen (Lakatos, Kuhn, …)
Definieren Sie Psychologie. Erläutern Sie, welche Konnotationen bei der Definition mitschwingen (hierzu ist auch Information aus dem zweiten Foliensatz nützlich).
- Psychologie = die Lehre vom Erleben und Verhalten
- Gegenstand:
- Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Entwicklung des Erlebens (bzw. der mentalen Prozesse) und des Verhaltens von Lebewesen allein und im sozialen Kontext
Mit welchem methodischen Umbruch hängt die Loslösung der Psychologie aus der Philosophie zusammen?
- Psychologie als moderne, eigenständige Wissenschaft gibt es erst seit ca. einem guten Jahrhundert
- Loslösung aus der Philosophie Ende des 19. Jhd.
- Methodischer Umbruch: Einführung empirischer Methoden
- Psychologie „im Stil“ von Naturwissenschaften wie Physik/Chemie/Biologie
Was sind Ziele der Psychologie als Wissenschaft?
- Beschreibung, Erklärung, Vorhersage & Kontrolle des Erlebens und Verhaltens
Was unterscheidet Beschreibungen von Erklärungen?
- Beschreibungen sind Sätze, die beobachtbare Phänomene beschreiben
- à „Wie ist es?“
- Erklärungen beinhalten Bedingungen und Ursachen, die zu einem Phänomen geführt haben
- à „Warum ist es so?“
- Unterschied:
- Beschreibungen beschränken sich auf beobachtbares
- Eine Erklärung muss nich beobachtbar sein
- Beinhaltet Kausalitätszuschreibungen
Was ist eine Vorhersage? Wer legt diese Definitionen fest?
- Vorhersagen (Prognosen) sind Aussagen über das zukünftige Auftreten von Phänomenen
- à „Wie wird es sein?“
- Informationsquelle: Vergangenheit
- Wissenschafts- bzw. Erkenntnistheorie klärt, was z.B. eine Beschreibung ist
- --> ist teil der Methodenlehre
Nennen Sie mindestens vier Gründe, wozu sie Methodenlehre gebrauchen können.
- Um mich selbst besser zu verstehen
- Um zu verstehen, wie ich geworden bin was ich bin
- Um alltäglich aufgenommene Informationen besser beurteilen zu können
- Um der Wissenschaft gegenüber kritikfähig zu bleiben
- Um zu verstehen worum es eigentlich geht
- Um Trichterwissen von reflektiertem Wissen unterscheiden zu können
Wie erschließen wir im Alltag Eigenschaften von Personen?
- Schließen aufgrund von Gesetzmäßigkeiten
- à sind nur vermeintlich / wurden real in der Vergangenheit wahrgenommen
- Immer wenn wir eine Person sehen:
- Dynamische Bildung von Kategoriensystemen (Attributen)
- + zugehörige dynamische Wahrscheinlichkeitsverteilungen
- Erschließung von Attributen aus Erscheinung und Verhalten
- Alle Informationen werden vor dem Hintergrund von Normdaten interpretiert
- -> Was würde jemand normalerweise / im Durchschnitt tun/sagen/…
- Z.B. jmd. ist überdurchschnittlich emotional, attraktiv, …
- à psychologische Wissenschaft im Alltag
- Hypothesen aufstellen, testen, bestätigen/verwerfen
- Häufig fehlerbehaftet („Küchenpsychologie“)
- Vorgehen im Alltag ist aber auch in wissenschaftlicher Manier möglich (à Diagnostik)
Welche wissenschaftliche Disziplin beschäftigt sich mit Zeichensystemen? Und welcher Zusammenhang besteht zwischen dieser Disziplin und psychologischer Diagnostik (dafür müssten sie ggf. mal in einem Lexikon genauer recherchieren)?
- Semiotik = Wissenschaft von den Zeichen(-systemen)
- Alles denken erfolgt in Zeichen
- Von Zeichen wird auf Dahinterliegendes geschlossen
- Grundprinzip psychologische Diagnostik:
- Schluss von (An-)Zeichen auf Personen zum Zweck der Erkenntnisgewinnung
- à bei beiden Disziplinen wird auf Zeichen auf etwas Dahinterliegendes geschlossen
Was heißt Inferenz, und was ist dabei in der Psychologie (oft) das Problem?
- Inferenz = Schluss von einer Stichprobe auf die Grundgesamtheit
- Problem: leider immer potenziell fehlerbehaftet
Nennen Sie einen sehr häufigen Fehlschluss in Wissenschaft und Alltag und geben Sie ein Beispiel.
- Korrelations-Kausalitäts-Fehlschluss
- = wenn zwei Eigenschaften gemeinsam Auftreten fälschlicherweise eine Ursache-Wirkungsbeziehung annehmen
- Beispiel:
- Es wird festgestellt, dass mehr Raucher depressiv sind als Nichtraucher
- (Fehl-)Schluss: „Rauchen macht depressiv“
- Könnte auch umgekehrt sein (wer depressiv ist, raucht eher)
- Könnte durch unbekannte Drittvariable beeinflusst sein
- Z.B. Umfeld, Eltern, Erziehung
Was bedeutet „publication bias“?
- Tendenziell werden eher signifikante Befunde veröffentlicht
- Nullbefunde gelangen oft nicht an die Öffentlichkeit
- Dadurch findet man bei Metaanalysen usw. größere Effektstärken
Wozu kann die Kenntnis von Wissenschaftstheorie konkret für Psychologen nützlich sein?
- Um bei Experimenten von der Methode auf eigentliches Untersuchungsziel schließen zu können
- Um Experimente verstehen und selbst konzipieren zu können
- Was ist das Untersuchungsziel?
- Was beschreiben die genannten Begriffe?
- Um der Wissenschaft gegenüber kritikfähig zu bleiben
- Um reflektiertes Wissen erkennen und von „Trichterwissen“ unterscheiden zu können
Als Studierender hätte man oft gerne gewusst, welche Theorie bzw. Hypothese (z.B. zum Gedächtnis) denn nun stimmt. Warum lässt sich das nicht so einfach sagen?
- Die Theorien beziehen sich auf nicht beobachtbare Variablen
- à letztendlich kann man nie sicher feststellen was genau passiert
- Die Theorien lassen sich also nicht verifizieren, sondern nur falsifizieren
- Es gibt immer Befunde, die für und die gegen eine Theorie sprechen
- à Es gibt also nicht die eine wahre Theorie, sondern höchstens eine Theorie, bei der die wenigsten/keine Befunde dagegensprechen bzw.
- Es ist immer möglich, dass die aktuell gängige Theorie falsifiziert oder durch ein besser geeignetes Modell abgelöst wird
Welche Antworten sind darauf gegeben worden, wie man mentale Prozesse untersuchen kann? Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile?
- Introspektion
- Verzicht auf die Erforschung mentaler Prozesse (Behaviorismus)
- Erforschung mentaler Prozesse durch Verhaltensbeobachtung (behaviorale Kognitionspsychologie)
Welche historischen Ursprünge hat die Methode der Introspektion?
- Wundt:
- Experimentelle Introspektion trainierter Beobachter als Methode der Erkenntnisgewinnung
- z.B. Drücken einer Taste, wenn eine bestimmte Erfahrung vorliegt
- Külpe (Würzburger Schule):
- Experimentelle Introspektion, „Methode der Kundgabe“
- z.B. nachträgliches Berichten, was man beim Beantworten einer komplexen Frage gedacht hat
- Erfassen von Denkprozessen
Welche Probleme sahen Nisbett & Wilson bei der Introspektion?
- Menschen fehlt das Bewusstsein für:
- Reaktionsrelevante Stimuli
- Wisse nicht, dass Stimulus Reaktion beeinflusst hat
- Stimulusbezogene Reaktionen
- Bemerken nicht, dass Stimulus Reaktion ausgelöst hat
- Zusammenhänge zwischen Stimuli und Reaktionen
- Reaktionsrelevante Stimuli
- Halten stattdessen an schon vorher gemachten Überzeugungen fest, wie plausibel es ist, dass ein spezifischer Stimulus eine spezifische Reaktion auslöst
- Nur wenn Reaktion auf Stimulus salient und plausibel ist, wird Zusammenhang erkannt
Ist die Introspektion als Methode nur noch von historischem Interesse?
- Weniger Forscher nutzen es explizit
- Wird aber immernoch implizit genutzt:
- In der modernen Psychologie werden immer noch erfolgreich auf Selbstauskunft oder subjektiven Empfindungen basierende Daten in der wissenschaftlichen Forschung erhoben
- Z.B. in der
- Persönlichkeitspsychologie (Wundt skeptisch, Külpe dafür)
- Psychophysik (z.B. Bestimmung von Absolutschwellen)
Was hat der Behaviorismus gegen Introspektion?
- Mentale Prozesse sind nicht objektiv verifizierbar und können daher niemals als wissenschaftliche Daten herangezogen werden
- Deswegen Ignorieren (Black Box) oder Leugnen (radikaler B.)
- Nach Skinner stehen die mittels Introspektion erfassten mentalen Prozesse nicht einmal mit Verhalten in Zusammenhang
- à Verhalten ist Resultat der Verstärkergeschichte
Leugnet der Behaviorist die Existenz mentaler Prozesse?
- Nein, aber sie werden in der Forschung ignoriert
- Alles mentale geschieht in einer „Black Box“ und ist nicht von belang
- Radikaler Behaviorismus (Skinner)
- Leugnet Existenz nicht tatsächlich
- Leugnet die Rolle mentaler Prozesse als Ursache für Verhalten
- Erklärung von Verhalten ausschließlich durch Umweltreize
- Verhalten ist Resultat der individuellen Verstärkergeschichte
Bezieht sich Throndrikes „law of effect” ausschließlich auf objektiv beobachtbares Verhalten? Wenn ja/nein was ist daran bemerkenswert?
- Law of effect = Folgt auf eine Reaktion eine befriedigende Konsequenz so erhöht sich die Auftretenswahrscheinlichkeit dieser Reaktion
- Bezieht sich also an sich nur auf beobachtbares Verhalten
- Aber was ist eine befriedigende Konsequenz?
- Befriedigung ist eine mentale Empfindung, die man aus der subjektiven Innenschau heraus erleben muss
- à versteckter Mentalismus
Nennen sie zwei empirische Einwände gegen den Behaviorismus als übergreifende psychologische Methode.
- Modellernen Bandura
- Kognitive Landkarten bei Tieren
Nennen sie zwei empirische Einwände gegen den Behaviorismus als übergreifende psychologische Methode.
- Modelllernen (Bandura)
- Kognitive Landkarten bei Tieren
- Wird der kürzeste Weg zum Ziel blockiert, nehmen erfahren Ratten den schnellsten Weg um das Hindernis herum, obwohl diese Reaktion zuvor nie verstärkt wurde
Nennen sie vier Beispiele für Klassen menschlichen Verhaltens (Output).
- Sind Beispiele für Verhaltensklassen genannt oder generell Beispiele für Output?
- Reaktionszeiten & Fehler
- Bewegungstrajektorien
- =Belastungs-, Spannungs- und Kraftlinien der Bewegung
- Verhaltensklassen
- Z.B. Interaktionen zw. 2 Personen, Wippen mit dem Fuß, Augen rollen, Überkreuzen der Beine, …
- Verhaltensspuren
- Sprachliche Äußerungen, Kreuze in Tests etc.
Geben sie sieben Beispiele für mentale Prozesse.
- Wahrnehmen
- Entscheiden
- Wiedererkennen
- Selektieren
- Merken
- Beurteilen
- Abrufen
- Suchen
- Verstehen
- Denken
Skizzieren sie den Zugang zu mentalen Prozessen im Rahmen der behavioralen Kognitionspsychologie.
- 1. Manipulation des Inputs (UV), sodass ein spezifischer mentaler Prozess beeinflusst wird
- UV = Stimulus
- 2. Messung der korrespondierenden Veränderung im Output (AV)
- AV = Verhalten
- 3. Rückschluss vom Verhalten auf dahinterliegende mentale Prozesse (Dauer, Ursache, etc.)
Was sind die Voraussetzungen für den Rückschluss vom Verhalten auf mentale Prozesse?
- Selektivität = Die Manipulation des Inputs betrifft selektiv den angezielten mentalen Prozess
- à interne bzw. Ceteris-Paribus Validität
- Messgüte = Die Messung der korrespondierenden Verhaltensänderung ist eindeutig interpretierbar
- à valide, reliable & objektive Messung
Nennen sie verschiedene Aspekte mentaler Prozesse, zu denen man per behavioraler Kognitionspsychologie Zugang gewinnen kann. Was sind Beispiele zur Erforschung dieser Aspekte?
- Dauer à z.B. Subtraktionsmethode
- (Un-)Abhängigkeit à z.B. Additive Faktoren
- Analogie zur Realität à Mentale Rotation (Ja), Gedächtnissuche (Nein)
- Determinanten à Rahmungseffekt
- Bewusstheit à subliminales Priming
- Leistungsfähigkeit à Intelligenz
- Physiologische Bedingtheit/ Modularität / Architektur à Neuropsychologie
Was ist mentale Chronometrie?
- Ist die zeitliche Vermessung mentaler Prozesse
- Z.B. Donders Subtraktionsmethode
Beschreiben Sie, wie Donders die zeitliche Dauer mentaler Prozesse bestimmt hat.
- Logik: Man muss 2 Versuchsbedingungen finden, in denen ein mentaler Prozess anwesend/ abwesend ist finden & das Verhalten in den Bedingungen vergleichen
- In beiden Bedingungen müssen die gleichen Prozesse bis auf einen anwesend sein
- Dieser darf nur in einer der beiden Bedingungen enthalten sein
- Durch Subtraktion erhält man die Dauer für diesen Prozess
- Beispiel Lampen:
- Aufbau:
- A)1 Lampe, 1 Schalter à Reaktionszeit
- B) 1 Lampe, 2 Schalter à Reaktionszeit + Stimuluskategorisierung
- C) 2 Lampen, 2 Schalter à Reaktionszeit + Stimuluskategorisierung + Reaktionsauswahl
- Interpretation:
- à Bei A-B erhält man Entscheidungszeit für Schalter
- à Bei C-B erhält man Entscheidungszeit für Lampe
- Aufbau:
Wie ist die Drei-Stufen Annahme mentaler Verarbeitung in der Psychologie aufgebaut? Was gibt es daran kritisch zu diskutieren?
- 1. Wahrnehmung à Was nehme ich wahr?
- Stimulus-Verarbeitung
- Z.B. Identifikation, Diskrimination, Identifikation, …
- 2. Zentrale kognitive Leistung à Wie soll ich handeln?
- (Willens-) Entscheidung auf Basis meiner Wahrnehmung
- S-R-Translation auf Basis von Verbindungsregeln
- Reaktions-/Handlungsauswahl & Handlungsentscheidung
- 3. Handlung à Was tue ich?
- Reaktionsverarbeitung, -ausführung
- Gemeint sind die mentalen Prozesse, die die Handlung begleiten, nicht die Handlung selbst
- Annahmen (à sind kritisch diskutierbar):
- Sequenziell
- Nicht überlappend
- unidirektional
Wie funktioniert die Additive Faktorenmethode? Geben sie ein Beispiel, was man mit ihr herausfinden kann.
- Basiert auf 3 Stufenmodell der Informationsverarbeitung
- Ziel: Herausfinden auf welcher Stufe der Verarbeitung ein Faktor wirkt
- Man sucht für jede Stufe eine Variable, die selektiv diese Stufe beeinflusst
- Dann manipuliert man diese Variablen + die unbekannte Variable
- à vierfaktorielles Design mit 16 Bedingungen
- Wirken 2 Variablen additiv, sind sie unabhängig & wirken auf verschiedenen Stufen
- Bei Interaktion sind sie abhängig & wirken auf der gleichen Stufe
- Auf einer Stufe sind schon so viele Ressourcen verbraucht, dass die Reaktionszeit drastischer (nicht mehr additiv) verzögert wird
- Erlaubt Rückschluss auf Abhängigkeit / Unabhängigkeit der Prozesse
- Beispiel: Wirkt Anzahl Stimulus-Alternativen auf Wahrnehmung oder Reaktionswahl?
- Variablen:
- Stimulus-Kontrast (Wahrnehmung)
- Reiz-Reaktions-Kompatibilität (Reaktionswahl)
- Anzahl Stimulus Alternativen (?)
- Ergebnis: Wirkt auf beiden Stufen
- Variablen:
Was spricht dafür und was dagegen, dass mentale Prozesse in Analogien zu physikalischen Prozessen in der Außenwelt ablaufen? Was bedeutet das für die Annahme, dass wir eine kognitive Repräsentation in unserem Geist aufbauen?
- Dafür à Mentale Rotation
- Zeit, die wir zum Erkennen eines Buchstabens brauchen ist abhängig vom Rotationswinkel
- Dagegen à Gedächtnissuche
- Einprägen einer variablen Menge von Ziffern, dann Präsentation einer Testziffer
- Entscheidung: Vorhanden oder nicht?
- Reaktionszeit hing linear von
- Exhaustive / Erschöpfende statt selbstabbrechender Suche
- Einprägen einer variablen Menge von Ziffern, dann Präsentation einer Testziffer
- à Analogie zur Realität ist begrenzt
Warum könnten Philosophen die Annahme unbewusster Kognition merkwürdig empfinden?
- Nach ihrer Definition ist Kognition bewusst
- Begriff ist Widerspruch in sich
Welche Konsequenzen haben Experimente zum subliminalen Priming für das Verständnis des Menschen als eines rational Handelnden?
(Nach Intuition beantwortet, stand nicht direkt in Folien)
- Entscheidungen sind nicht immer rational
- Oft wird sich einfach für die zugänglichere Möglichkeit entschieden
- Durch Umgebungsreize geprimt
- Diese müssen nicht einmal bewusst wahrgenommen werden
- à Entscheidungen werden nicht nur von rationalem Denken und Abwägen sondern auch von komplett unbewussten Verarbeitungsprozessen beeinflusst
Was ist der Rahmungseffekt? Welchen Rückschluss ermöglicht er?
- Bei ein und derselben Option entscheiden sich mehr Menschen dafür, wenn sie positiv formuliert wird
- Ermöglicht Rückschluss auf Determinanten mentaler Prozesse
- Hier: Informationskontext
Wird unser Verhalten von unserer Einstellung bestimmt? Begründen Sie.
- Diskrepanz wischen Einstellung / Intention und tatsächlichem Verhalten
- Um spezifisches Verhalten vorhersagen zu können, braucht es Frage zu spezifischen Einstellungen
- Selbst dann funktioniert es nur begrenzt
- Umgekehrt lassen sich Einstellungen (zumindest diejenigen, die offen geäußert werden) nur bedingt aus dem Verhalten schließen
- à Verhalten wird nicht von der Einstellung bestimmt?
- Zumindest nicht von der nach außen (& eventuell auch sich selbst) vorgegebenen
- Eventuell Beeinflussung durch „wahre evtl. unbewusste“ Einstellung?
Welche Problembereiche sehen sie beim Rückschluss von der Testleistung in einem IQ-Test auf kognitive Leistungsfähigkeit? Was sind Lösungsansätze und eventuelle Probleme?
- Problem der Validität à misst der Test wirklich Intelligenz?
- Lösungsansätze:
- Kriteriumsvalidität
- Korreliert hoch mit etw. dass Intelligenz reflektiert (z.B. Schulleistung)
- Konvergente / diskriminante Validität
- Korreliert hoch mit Tests, die Intelligenz messen
- Korreliert niedrig mit Tests, die etwas anderes messen
- Kriteriumsvalidität
- Probleme:
- Zirkularitätsproblem:
- Kriterium selbst nicht valide
- Referenztest (zur Konvergenzbestimmung) nicht valide
- Wenn Kriterium / Regerenztest aber valide sind, wozu dann der neue Test?
- Zirkularitätsproblem:
- Ausweg:
- inhaltliche Definition von Intelligenz
- Rückgriff auf kognitive Prozesse (z.B. Arbeitsgedächtnis)
Wie kann man vom Verhalten einzelner Patienten Rückschlusse ziehen auf die Organisation des kognitiven Systems Gesunder?
- Mittels doppelter Dissoziation
- Bei Patient 1 ist Bereich X beschädigt
- Prozess A funktioniert, Prozess B funktioniert nicht
- Bei Patient 2 ist Bereich Y beschädigt
- Prozess B funktioniert, Prozess A funktioniert nich
- à Hinweis darauf, dass Prozesse unabhängig sind
- Bei Patient 1 ist Bereich X beschädigt
Geben sie ein Beispiel für eine doppelte Dissoziation. Was besagt das über den Aufbau unseres kognitiven Systems?
- Patient von Broca:
- Sprachverständnis intakt
- Sprachproduktion eingeschränkt
- Patient von Werni>
- Sprachverständnis beeinträchtigt
- Sprachproduktion intakt
- à Sprachverständnis & -produktion sind unabhängige Prozesse und in verschiedenen Bereichen des Gehirns lokalisiert.