23HS Banking and Finance I: Modul 3: Finanzierung

Lernkarten zur Assessmentvorlesung Banking and Finance I

Lernkarten zur Assessmentvorlesung Banking and Finance I


Kartei Details

Karten 62
Sprache Deutsch
Kategorie Finanzen
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 30.03.2023 / 06.12.2024
Weblink
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Nenne die sieben Merkmale des Fremdkapitals. (Theorie)
 

  • Gläubigerkapital
  • Festes, gewinnunabhängiges Kapital
  • Anonymes, mitspracheloses Kapital
  • Steuerung des finanziellen Risikos
  • Liquiditätsbelastung
  • Investitionsflexibilität
  • Steuerliche Bevorzung gegenüber Eigenkapital

(Skript Kapitel 3.4.2 Fremdkapital)

Wieso tragen Fremdkapitalgeber ein kleineres Risiko als Eigenkapitalgeber? (Theorie)

Im Konkursfall wird der Fremdkapitalgeber prioritär aus der Konkursmasse bedient. Des Weiteren haftet im Konkursfall der Eigenkapitalgeber mit seinem Vermögen. Der Fremdkapitalgeber im Gegenzug nicht. Sein angelegtes Kapital ist ein typisches Forderungskapital ohne Haftung.

(Skript Kapitel 3.4.1 Eigenkapital und 3.4.2 Fremdkapital)

Welche drei Formen der Beteiligungsfinanzierung gibt es? (Theorie)

  • Bareinlage
  • Sacheinlage
  • Liberierung aus Gesellschaftsmitteln

(Skript Kapitel 3.5 Beteiligungsfinanzierung)

Was ist der Unterschied zwischen dem Nennwert einer Aktie und deren Aktienwert? (Theorie)

Der Aktienwert setzt sich aus zwei Komponenten zusammen:  Nennwert und Agio. Der Nennwert ist derjenige Betrag, der auf der Aktie steht, und fliesst ins Aktienkapital ein. Das Agio fliesst in die Reserve ein. Der Aktienwert ist nochmals von Aktienkurs zu unterscheiden.

(Skript Kapitel 3.5.1 Aktienkapital und Partizipationskapital)

Welche Arten von Aktien gibt es? (Theorie)

  • Namenaktien: kotiert/ nicht kotiert; gewöhnlich/ vinkuliert
  • Inhaberaktien

(Skript Kapitel 3.5.1 Aktienkapital und Partizipationskapital)

Was versteht man unter einer vinkulierten Namensaktie? (Theorie)

Eine vinkulierte Namensaktie ist eine Namensaktie mit eingeschränkter Übertragbarkeit. Diese Art der Namensaktie erlaubt es dem Unternehmen, potientielle Erwerber unter Angabe von Gründen nicht ins Aktienbuch einzutragen. Bei börsenkotierten Unternehmen ist eine Ablehnung dann möglich, wenn in den Statuten eine prozentmässige Beschränkung vorgesehen ist. Bei nicht-börsenkotierten Unternehmen kann ein Erwerber dann abgelehnt werden, wenn ihm ein in den Statuten genannter Grund entgegengehalten werden kann (z.B. Konkurrent).

(Skript Kapitel 3.5.1 Aktienkapital und Partizipationskapital)

Welche Kapitalform gehört neben dem Aktienkapital noch zum EK? (Theorie)

Das Partizipationskapital.

(Skript Kapitel 3.5.1 Aktienkapital und Partizipationskapital)

Welche Merkmale unterscheiden das Partizipationskapital vom Aktienkapital? (Theorie)

  • keine Mitverwaltungsrechte (keine GV Teilnahme)
  • PS-Kapital darf das Doppelte des Aktienkapitals nicht überschreiten

(Skript Kapitel 3.5.1 Aktienkapital und Partizipationskapital)

Welche Arten der Aktienkapitalerhöhung gibt es? (Theorie)

  • genehmigte
  • bedingte
  • ordentliche

(Skript Kapitel 3.5.2 Kapitalerhöhungen)

Nenne sechs Gründe für eine AK-Erhöhung. (Theorie)

  • Wachstum (wenn Kredit- und Selbstfinanzierung nicht ausreichen)
  • Rechtliche Vorschriften (z.B. bzgl. Finanzierungsverhältnis)
  • Vorteilhafte Bedingungen (gute Kapitalmarktbedingungen)
  • Dividendenpolitische Gründe (Erhöhung der Gesamtdividene unter Konstanthaltung eines bestimmten Dividendenprozentsatzes)
  • Steuerliche Gründe (bei einer Kapitalerhöhung sinkt die Eigenkapitalrendite, wodurch tiefere Gewinnsteuern resultieren)
  • Erweiterung des Aktionärskreises (Bsp. Initial Public Offering (IPO))
  • Fusion

(Skript Kapitel 3.5.2 Kapitalerhöhungen)

Weshalb werden bei einer Kapitalerhöhung Bezugsrechte für Alt-Aktionäre gewährt? (Theorie)

Bezugsrechte entschädigen die Alt-Aktionäre für die Kapital-, Stimmrechts- und die Gewinnverwässerung die entsteht, wenn der Ausgabepreis der neuen Titel unter dem aktuellen Börsenkurs liegt. 

(Skript Kapitel 3.5.2 Kapitalerhöhungen)

Anhand welcher zwei Formeln lässt sich das Bezugsrecht berechnen? (Formel)

\(BR=S_{alt}-S_{neu}\)

\(BR = {S-X \over {a\over n}+1}\)bzw. \(BR = {S-X \over {a+n\over n}}\)

\(S=S_{alt}=\)Alter Aktienkurs

\(S_{neu}=\)Neuer Aktienkurs

X  = Ausgabepreis

a = Anz. alte Aktien

n = Anz. neue Aktien

(Skript Kapitel 3.5.2. Kapitalerhöhungen)

Wie berechnet sich der neue Aktienkurs nach einer Aktienkapitalerhöhung? (Formel)

\(S_{neu} = {a*S_{alt}+n*X \over a+n}\)

S: Aktienkurs
a: Anzahl alte Aktien
n: Anzahl neue Aktien
X: Bezugspreis der neuen Aktien

(Skript Kapitel 3.5.2. Kapitalerhöhungen)

Wieso sind Gratisaktien, die bei einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln an bisherige Aktionäre ausgegeben werden, nicht wirklich gratis? (Theorie)

Zwar müssen die bisherigen Aktionäre für ihre neu erhaltenen Titel nichts bezahlen, doch ihr Anspruch auf das Vermögen des Unternehmens bleibt gleich gross.

(Skript Kapitel 3.5.2 Kapitalerhöhungen)

Aus welchen drei Positionen können Gesellschaftsmittel liberiert werden? (Theorie)

  • Reserven
  • Gewinnvortrag
  • Verfügbarer Reingewinn des aktuellen Jahres

(Skript Kapitel 3.5.2 Kapitalerhöhungen)

Nenne drei Gründe für eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln. (Theorie)

  • Kursrückgang
  • Dividendenpolitik
  • Alternative zur Gewinnausschüttung

(Skript Kapitel 3.5.2 Kapitalerhöhungen)

Welche Unternehmen benötigen hauptsächlich Venture Capital? (Theorie)

Erfolgs- und wachstumsträchtige Start Up Unternehmen.

(Skript Kapitel 3.5.3 Weitere Aspekte der Beteiligungsfinanzierung)

Nenne sechs Gründe, die für ein IPO sprechen. (Theorie)

  • Steigerung der Bekanntheit
  • erleichterter und kostengünstiger Zugang zu FK
  • Stärkung EK Basis
  • Verteilung des Risikos auf mehr Akteure
  • bessere Handelbarkeit der Aktien
  • Fehlende Nachfolgeregeln bei Familienunternehmen

(Skript Kapitel 3.5.3 Weitere Aspekte der Beteiligungsfinanzierung)

Welche drei Voraussetzungen gibt es für ein erfolgreiches IPO? (Theorie)

  • Das Unternehmen muss gute Gewinnaussichten haben.
  • Die Unternehmenspolitk und -führung sollte einwandfrei sein.
  • Das Unternehmen besitzt eine gewisse Grösse.

(Skript Kapitel 3.5.3 Weitere Aspekte der Beteiligungsfinanzierung)

Was ist das Hauptproblem bei einem Initial Public Offering (IPO)? (Theorie)

Die Festlegung des Aktien Ausgabepreises.

(Skript Kapitel 3.5.3 Weitere Aspekte der Beteiligungsfinanzierung)

Aus welchen drei Komponenten setzt sich die Innenfinanzierung zusammen? (Theorie)
 

  • Reingewinn als Basis für Wachstumsfinanzierung
  • Abschreibung als Basis für Ersatzinvestitionen
  • Rückstellung als Basis für Finanzierung von zukünftigen zahlungswirksamen Ansprüchen von Drittparteien

(Skript Kapitel 3.6 Innenfinanzierung)

Nenne die sieben wesentlichen Gesichtspunkte der Selbstfinanzierung. (Theorie)

  • Gewinn/Rentabilität
    Kapitalfehlleitungsgefahr, geringerer Leverage Effekt wie bei der Fremdfinanzierung
  • Liquidität
    keine Zins-/Rückzahlungen, verstärkte Basis zur Fremdfinanzierung
  • Sicherheit
    Verstärkte EK Basis, Kapitalsicherheit
  • Wachstum
    Basis des Wachstums und somit erhöhte Wachstumsmöglichkeiten
  • Flexbilität
    Kapitalkostenflexibilität, Basis für Kreditaufnahme
  • Unabhängigkeit
    Schwächere Aktionärsstellung, somit weniger Kapitalgebereinflüsse
  • Finanzwirtschaftliches Image
    Zeichen für erfolgreiche Geschäftstätigkeit

(Skript Kapitel 3.6.1 Selbstfinanzierung)

Welche drei Dividendenarten gibt es? (Theorie)

  • Bardividende
  • Wertpapier- oder Stockdividende
  • Naturaldividende

(Skript Kapitel 3.6.1 Selbstfinanzierung)

Nenne sieben Merkmale von Bankkrediten. (Theorie)

  • Abwicklung und zeitliche Begrenzung
    Feste Darlehen: zeitlich begrenzt; Kontokorrente: zeitlich unbegrenzt
  • Verzinsung
    variabel oder fix
  • Besicherung
    ungedeckt, Pfänder oder besonders gesichert
  • Kredithergabeform
    Geld oder Bürgschaften
  • Finanzierungsbedürfnis
    Investition- oder Betriebskredit
  • Rechtliche Ausgestaltung
    klassisch, aber auch Rembourskredite
  • Kreditbeanspruchung
    Limiten evtl. gegen Gebühr

(Skript Kapitel 3.7.1 Systematisierung der Bankkreditarten)

Was versteht man unter der Bonität? (Theorie)

Die Kreditwürdigkeit und die Kreditfähigkeit eines Schuldners.

(Skript Kapitel 3.7.2 Bonitätsbeurteilung und Ratingklassen)

Anhand welcher Formel lässt sich der Wert eines Bonds berechnen? (Formel)

\(P_0 = \sum_{t=1}^T {C_t \over {(1+k)}^t}+{N_T\over{(1+k)}^T}\)

\(P_0\): Wert des Bonds im Zeitpunkt 0
\(C_t\): Couponzahlungen
\(N_t\): Nominalwertrückzahlung
k: Zinssatz

(Skript Kapitel 3.7.3 Obligationenanleihe)

Charakterisiere einen Zero Coupon Bond anhand von vier Punkten. (Theorie)

  • keine Couponzahlungen
  • Ausgabe unter pari
  • Zinsertrag wird durch Differenz des Kaufpreis (<100%) und Rückzahlungsbetrag realisiert (100%)
  • Preis = PV der erwarteten Rückzahlung

(Skript Kapitel 3.7.3 Obligationenanleihen)

Je schlechter das Rating von Obligationenanleihen, ... (Theorie)

(Skript Kapitel 3.7.2 Bonitätsbeurteilung und Ratingklassen)

Was ist der Unterschied zwischen einer Wandelanleihe und einer Optionsanleihe? (Theorie)

Der Besitz einer Wandelanleihe gibt einem Investor das Recht, während einer bestimmten Zeit zu einem festgelegten Verhältnis die Obligation in Beteiligungspapiere umzuwandeln und somit vom Aktienkurs zu profitieren (Umwandlung von Fremdkapital in Eigenkapital).

Währenddessen erteilt eine Optionsanleihe das Recht, während einer bestimmten Zeit zu einem festgelegten Verhältnis zusätzlich zur Obligation Beteiligungspapiere zu erwerben.

(Skript Kapitel 3.8 Hybride Finanzierung)

Zwischen welchen  zentralen Unternehmenszielen löst der Leverage-Effekt einen Zielkonflikt aus? (Theorie)
 

Zwischen der Rentabilität und der Sicherheit:

Die Rentabilität des Eigenkapitals kann durch Erhöhung des Fremdkapitals gesteigert werden, jedoch lastet somit auch mehr Risiko auf dem Eigenkapital, was die Sicherheit reduziert.

Zwischen der Rentabilität und der Liquidität:

Durch das zusätzliche Fremdkapital steigen die Zinskosten, wodurch die Liquidität des Unternehmens beinträchtigt wird.

(Skript Kapitel 3.9.2 Leverage-Risiko-Effekt)

Berechne die Eigenkapitalrendite anhand der folgenden Angaben:

rGK = 10%, kFK = 5%, FK = 200, EK = 100

(Formel und Berechnung)

\( r_{EK}=r_{GK}+\frac{FK} {EK}(r_{GK}-k_{FK})\)

\( r_{EK}=10\%+\frac{200} {100}(10\%-5\%)=20\%\)

(Skript Kapitel 3.9.1 Leverage-Rendite-Effekt)

 

Was passiert, wenn die Zinsen für das Fremdkapital grösser als die Gesamtkapitalrendite sind und der Verschuldungsgrad zunimmt?

(Theorie)

Es resultiert ein negativer Leverage-Effekt, d.h. die Eigenkapitalrendite sinkt.

(Skript Kapitel 3.9.1 Leverage-Rendite-Effekt)

Berechne das Risiko, das auf dem Eigenkapital liegt.

RGK=7%, FK=200, EK=100

(Formel und Berechnung)

\( R_{EK}=R_{GK}(1+\frac{FK} {EK})=7\%(1+\frac{200} {100})=21\%\)

(Skript Kapitel 3.9.2 Leverage-Risiko-Effekt)

Wie verändert sich die Forderung der Eigenkapitalgeber bei zunehmendem Finanzierungsverhältnis (FK/EK)?

(Theorie)

Da das Risiko auf dem Eigenkapital steigt, verlangen die Eigenkapitalgeber eine höhere Rendite.

(Skript Kapitel 3.9.2 Leverage-Risiko-Effekt)

Was kann man sich unter dem Begriff "Risiko auf dem Eigenkapital" vorstellen? (Theorie)

Das Risiko auf dem Eigenkapital beschreibt die erwartete Schwankung der Eigenkapitalrendite, d.h. die Differenz zwischen der Eigenkapitalrendite im "Best case" und im "Worst case". Das Risiko auf dem Eigenkapital nimmt mit zunehmendem Finanzierungsverhältnis (FK/EK) zu, da dann das Risiko eines Konkurses des Unternehmens steigt.

Im Konkursfall wird das Unternehmen liquidiert (alle Anlagen werden verkauft) und mit dem Erlös in einem ersten Schritt sämtliches Fremdkapital zurückbezahlt. Falls noch Geld übrig bleibt steht dieses den EK-Gebern zu.

(Skript Kapitel 3.9.2 Leverage-Risiko-Effekt)

Aus welchen drei Bereichen kann ein Unternehmen liquide Mittel generieren ? (Theorie)

 

  • Cash-flow aus operativer Tätigkeit
  • Cash-flow aus Investitionstätigkeit
  • Cash-flow aus Finanzierungstätigkeit

(Skript 3.2.2 Der Cash Cycle)

Gib drei Beispiele an, die zur Erhöhung des Cash-flows führen. (Theorie)

  • Verkaufsförderung
  • Desinvestitionen 
  • Aufnahme Fremdkapital

(Skript 3.2.5 Massnahmen zur Liquiditätsplanung)

Was sind die Kosten des Fremdkapitals ? (Theorie)

(Skript Kapitel 3.4.2 Fremdkapital)

Wie hoch muss das Aktienkapital einer AG mindestens sein ? (Theorie)

(Skript Kapitel 3.5.1 Aktienkapital und Partizipationskapital)

Beschreibe die bedingte Kapitalerhöhung bezüglich Zweck und Bezugsrecht. (Theorie)

Zweck: Abgeltung der Rechte auf den Bezug neuer Aktien (z.B. Wandelanleihen)

Bezugsrecht: Nein

(Skript Kapitel 3.5.2 Kapitalerhöhungen)