Klinische Psychologie, Wissensfragen

Fragen & Antworten zu den Wissensfragen in jeder Vorlesung

Fragen & Antworten zu den Wissensfragen in jeder Vorlesung

Nathaly Blaser

Nathaly Blaser

Kartei Details

Karten 72
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 23.03.2023 / 27.07.2024
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Wie erklärt das Tripartite-Modell Depression und Angststörungen?  

Bekanntes Tripartite-Modell von Clark und Watson (1999):
Depression gekennzeichnet durch hohe negative Emotionalität und tiefe positive Emotionalität (Angststörungen: nur negative Emotionalität plus Hyperarousal)

Welche Big Five Persönlichkeitsfaktoren korrelieren gemäss Metaanalysen mit Depression und Angststörungen?  

Stärkster Zusammenhang: Neurotizismus

Starker Zusammenhang: Geringe Gewissenhaftigkeit

Mittelstarker Zusammenhang: Geringe Extraversion

 

Erklären Sie die verschiedenen Modelle, die beschreiben, wie Persönlichkeit und psychische Störungen zusammenhängen können  

1. Common Cause Modell: Persönlichkeit und psychische Störungen haben gemeinsame Ursachen, sind aber nicht „direkt“ miteinander verbunden (Zusammenhang erklärt sich aus der gemeinsamen Ursache)

2. Kontinuum-Modell: Spezifische Persönlichkeitsmerkmale und spezifische psychische Störungen bilden ein Kontinuum. Psychische Störungen entsprechen Extremwerten auf diesem Kontinuum.

3. Vorläufermodell: Persönlichkeitsmerkmale sind Vorläufer psychischer Störungen. Spricht nicht gegen Modell 1 oder 2, aber es wird eine klare zeitliche Sequenz angenommen (hohe Ausprägung eines Traits è fördert die spätere Entwicklung einer psychischen Störung)

4. Prädispositionsmodell: Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale prädisponieren zur Entwicklung psychischer Störungen
(= Vulnerabilitäts-Stress-Modell)

5. Pathoplastizität: bezieht sich auf die sich gegenseitig beeinflussende, nicht- ätiologische Beziehung zwischen Psychopathologie und Persönlichkeit. Auf diese Weise beeinflussen Psychopathologie und Persönlichkeit die Ausprägung des jeweils anderen (z.B. Persönlichkeit beeinflusst das Ausmass und das Muster an Symptomen); aber keine der beiden verursacht ausschliesslich die andere.

6. Begleiterscheinungsmodell: Die psychische Störung verändert/“färbt“ die Persönlichkeit während der Phase der psychischen Störung. Ist die psychische Störung abgeklungen, kehrt die Persönlichkeit wieder auf den prämorbiden Zustand zurück.

7. Konsequenzmodell: Die psychische Störung hat einen anhaltenden Effekt auf die Persönlichkeit. Veränderungen in der Persönlichkeit bleiben auch postmorbid bestehen, also auch wenn psychische Störung „geheilt“ ist.

Welche Implikationen kann die Forschung zum Zusammenhang von Persönlichkeit und psychischen Störungen haben?  

  • Persönlichkeitsmerkmale können helfen Menschen zu identifizieren, die gefährdet sind, eine psychische Störung zu entwickeln und von Präventionsmassnahmen profitieren könnten (selektive Prävention)

  • Persönlichkeitsmerkmale können helfen, den Behandlungserfolg vorauszusagen und die Behandlung frühzeitig anzupassen (siehe später: differentielle Indikation)

  • Die Erforschung von Persönlichkeit kann helfen die Ätiologie psychischer Störungen besser zu verstehen, Subgruppen bei Störungen zu identifizieren und möglicherweise auch ein ätiologisch fundierteres Klassifikationssystem aufzubauen (siehe später)

Nennen Sie Merkmale einer Persönlichkeitsstörung (PS) nach DSM-5  

A. Ein überdauerndes Muster von innerem Erleben und Verhalten, das merklich von den Erwartungen der soziokulturellen Umgebung abweicht. Dieses Muster ist unflexibel und tiefgreifend in einem weiten Bereich persönlicher und sozialer Situationen. Es manifestiert sich in mindestens zwei der folgenden Bereiche:

1. Kognition
2. Affektivität
3. Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen 4. Impulskontrolle

B. Das überdauernde Muster führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.

C. Das Muster ist stabil und lang andauernd, und sein Beginn ist mindestens bis in die Adoleszenz oder ins frühe Erwachsenenalter zurückzuverfolgen.

D. Das überdauernde Muster lässt sich nicht besser als Manifestation oder Folge einer anderen psychischen Störung erklären.

E. Das überdauernde Muster ist nicht Folge der physiologischen Wirkung einer Substanz oder eines medizinische Krankheitsfaktors.

In Bezug auf welche Aspekte gibt es im Kriterium A des Alternativen Modells der PS (AMPS) nach DSM-5 mögliche Funktionsbeeinträchtigungen?

1. Kognition
2. Affektivität
3. Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen

4. Impulskontrolle

Nennen Sie die 5 Domänen (siehe Kriterium B) im AMPS nach DSM-5?  

  • Bei der Antisozialen Persönlichkeitsstörung findet sich ein Muster von Missachtung

  • und Verletzung der Rechte anderer.

  • Bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung findet sich ein Muster von Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, im

    Selbstbild und in den Affekten sowie von deutlicher Impulsivität.

  • Bei der Histrionischen Persönlichkeitsstörung findet sich ein Muster von übermässiger Emotionalität und von Heischen nach Aufmerksamkeit.

  • Bei der Narzisstischen Persönlichkeitsstörung findet sich ein Muster von Grossartigkeitsgefühlen, einem Bedürfnis nach Bewundertwerden sowie mangelnder Empathie.

Was bedeutet „ich-synton“ und „ich-dyston“?  

Ich-Syntonie: Eigenes Verhalten und Erleben wird selbst nicht als störend, abweichend oder normverletzend empfunden. Es wird als Ich-zugehörig wahrgenommen.

Ich-Dystonie: Phänomene, Zustände, Symptome psychischer Störungen werden als fremd, störend, nicht zu einem gehörig erlebt (z.B. Panikattacken)

Was sind mögliche Probleme mit dem Begriff/der Diagnose Persönlichkeitsstörung?  

  • Stigmatisierung („Charakterdefizit“, schwere Störung)

  • Beinhaltet die Idee einer unveränderbaren Disposition, die therapeutisch

    wenig/nicht beeinflussbar ist (mittlerweile überholt)

  • Ø  PS als Arbeitshypothese in der Psychotherapie hilfreich, aber Zurückhaltung bei der Diagnose

  • Ø  PS als Beziehungs-/Interaktionsstörung

  • Ø  Verhaltensmuster sind in den „passenden“ Umgebungen auch immer eine Ressource (z.B. histrionische Menschen sind gute Schauspieler:innen, narzisstische Menschen erfolgreiche Manager:innen etc.)

Was ist mit Treatment-Aptitude-Ansätzen gemeint? Nennen Sie ein Beispiel eines solchen Ansatzes  

Welche Merkmale einer Person interagieren mit der Wirksamkeit einer Intervention und wie muss das therapeutische Vorgehen an die/den spezifische/n Patient:in angepasst werden

Was versteht man unter „direktivem“ resp. „nicht-direktivem“ Therapeut:innenverhalten  

Widerstandspotential HOCH

->Non-direktives Gesprächsverhalten

Widerstandspotential GERING

->Direktives Gesprächsverhalten

  • offene Fragen

  • Patient:innen nicht unterbrechen

  • Empathisch reflektierend

  • Patient:innen neue Themen, und Informationen einbringen lassen

  • wenig strukturierend von Therapeut*in

  • geschlossene Fragen

  • Patient:innen unterbrechen

  • nicht nur reflektierend, durchaus konfrontierend

  • neue Themen, Informationen und Instruktionen einbringen

  • stark strukturierend von Therapeut*in

Durch welche Aspekte zeichnet sich kognitive Verhaltenstherapie aus?  

  • Orientierung an der empirischen Psychologie

  • Orientierung an aktuellen Problemen

  • Bezug auf prädisponierende, auslösende, und aufrechterhaltende Bedingungen der Störung sowie Ressourcen

  • Zielorientierung (gemeinsam festgelegt)

  • Handlungsorientierung (z.B. aktive Mitarbeit und Bereitschaft, alternatives Verhalten

    auszuprobieren)

  • Alltagsbezug (Transfer z.B. mittels Hausaufgaben)

  • Transparenz (bezüglich des Vorgehens)

  • „Hilfe zur Selbsthilfe“

  • Evaluation und Weiterentwicklung

Was ist der Unterschied zwischen Kompetenz und Performanz?  

Kompetenz: Fähigkeiten, die wir „theoretisch“ haben (was wir tun können) = deshalb Verhaltensdisposition. Nicht sichtbar.

Performanz: Das zu einer Kompetenz zugehörige Handeln nennt man Performanz. Was wir tatsächlich tun.

Ø Kompetenzveränderungen sind nicht direkt beobachtbar, sondern nur indirekt aus Veränderungen der Performanz erschliessbar.

Beschreiben Sie zwei alltägliche Beispiele für klassische Konditionierungsprozesse.  

Kind weint beim Anblick des Babysitter, ehe Eltern fortgehen

 

Anblick einer Katze ruft Keuchen hervor, noch ehe ein Haar den Körper berühren kann

Nennen Sie eine therapeutische Anwendung der klassischen Konditionierung.  

• „Klingelhose“ oder „Klingelmatte“ bei nächtlichem Einnässen (Enuresis)

Ø Stimuluskontrolle bei Schlafstörungen

Nennen Sie ein Beispiel für positive und negative Verstärkung, sowie für direkte und indirekte Bestrafung.  

Positive Verstärkung:

Taschengeld bekommen, wenn man den Müll rausträgt

Direkte Bestrafung:

Kinder bekommen einen Klaps, wenn sie unanständige Wörter verwenden

Negative Verstärkung:

Kopfschmerztabletten einnehmen reduziert Kopfschmerzen: „Kopfschmerztabletten“ einnehmen wird negativ verstärkt


Indirekte Bestrafung;

Fernsehverbot, wenn Kind Aufgaben nicht macht

Nennen Sie bekannte Theorien zur lerntheoretischen Erklärung von Angststörungen und/oder Depression.  

Depression:

- Erlernte Hilflosigkeit

- Verstärker-Verlust-Theorie nach Lewinsohn

- Zwei-Faktoren-Theorie von Mowrer (v.a. Angststörungen)

Beschreiben Sie die Komponenten einer SORC(K)-Analyse.  

Bild

Beschreiben Sie die Komponenten und ein Beispiel einer SORC(K)-Analyse.  

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Nennen Sie verschiedene Arten von Expositionsverfahren.  

  • Exposition in vivo (Konfrontation mit Orten, Situationen oder Objekten, z.B. Phobien)

  • Exposition in sensu (Konfrontation in der Vorstellung, z.B. PTSD, GAD)

  • Cue exposure (Konfrontation mit Stimulus, z.B. BED)

  • Interozeptive Exposition (Konfrontation mit Körperempfindungen, z.B. Panikstörung, Hypochondrie, è siehe nächste Folie)

Was sind mögliche Wirkmechanismen der Konfrontationsbehandlung?  

Extinktion (Löschung): Die gelernte Reaktion (Angst, Anspannung) nimmt im Verlauf der Konfrontation ab. Sie ist mit der Zeit nicht mehr mit Stimulus (Haus verlassen) assoziiert.

èModerne Lerntheorien und neurowissenschaftliche Modelle gehen allerdings davon aus, dass die Assoziation nicht gelöscht wird. Die Assoziation bleibt bestehen. Der Organismus hemmt die Reaktion erfolgreich durch inhibitorisches Lernen, durch vielfältige neu gesammelte und gespeicherte Erfahrungen in angstauslösenden Situationen. Dafür sprechen zum Beispiel Befunde, dass einmal erfolgreich bewältigte Ängste sehr schnell wieder erworben werden.

Kognitive Neubewertung: Kognitionen (Befürchtungen, Erwartungsangst) werden durch Erfahrungen hinterfragt (Angst steigt nicht ins Unendliche, sondern nimmt ab; „ich kann die Situation bewältigen“, „es passiert nichts Schlimmes“ etc.)

Was wird bei der Systematischen Desensibilisierung gemacht?  

  1. Systematische gesteigerte Reizkonfrontation in sensu (= in der Vorstellung)

  2. kombiniert mit Entspannung
    (z.B. Progressive Muskelrelaxation; PMR)

 

Therapeutisches Vorgehen:

  1. Patient:in wird aufgefordert einen entspannten Zustand herzustellen (mit Entspannungsübung)

  2. Anschliessend soll sie/er sich die am wenigsten angstbesetzte Situation vorstellen und dabei genau auf psychische und physiologische Reaktionen achten

  3. Erst wenn es der/dem Patient:in gelingt, die jeweilige Situation in der Vorstellung angstfrei und entspannt zu erleben, wird die nächstschwierigere Situation vorgestellt

  4. Zwischen den Durchgängen wird immer wieder Entspannung hergestellt

Was ist ein Schema nach Beck?  

„A schema is a structure for screening, coding and evaluating the stimuli that impinge on the organism“ (Beck, 1967, p. 283)

  • Generalisierte Wissensstruktur, in welcher unsere Sicht der Welt, der Zukunft, und des Selbst repräsentiert ist (bei Depressiven negativ = kognitive Triade)

  • Steuert Informationsverarbeitungsprozesse wie z.B. unsere
    Aufmerksamkeit (auf was fokussiert wird),
    Interpretation (welche Bedeutung einem Stimulus zugeschrieben wird),
    und Gedächtnis (welche impliziten und expliziten Erinnerungen getriggert werden)

Beschreiben Sie die Kognitive Triade nach Beck  

  • Generalisierte Wissensstruktur, in welcher unsere Sicht der Welt, der Zukunft, und des Selbst repräsentiert ist (bei Depressiven negativ = kognitive Triade)

Was ist mit der A-B-C-Analyse nach Ellis gemeint?  

Ø Nicht ein äusseres Ereignis (A) führt zu emotionalen oder verhaltensmässigen Reaktionen (C), sondern Überzeugungen (Beliefs) sind die Ursache für jede Reaktion. Eine Erfahrung oder ein Ereignis aktiviert eine bestimmte Überzeugung in Bezug auf diesen Auslöser

 A -> B ->C

Was sind Selbstinstruktionen?  

Herbeiführen von Verhaltensveränderungen, indem Instruktionen, die sich Patient:innen selbst geben, verändert werden (negative Annahmen und Gedanken sollen in angemessene „Selbstgesprächen“ verändert werden)

Wie unterscheiden sich „Analytische Psychotherapie“ und „Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie“?  

Analytische Psychotherapie

  • Nahe an ursprünglicher Psychoanalyse

  • 2-3h/Woche (2-3 Jahre)

  • In der Regel liegt Patient:in;
    Therapeut:in sitzt neben oder hinter ihm/ihr

  • Bearbeitung unbewusster Störungs- und Strukturanteile des Patienten

  • Förderung von Übertragung und Regression (s. später)

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

  • Stärkerer Fokus auf Gegenwart; keine detaillierte Aufarbeitung der biographischen Vorgeschichte mit Erfahrungen in der Kindheit

  • 1-2h/Woche (1-3 Jahre)

  • Überwiegend Bearbeitung einer aktuellen

    Konfliktsituation und der dazugehörigen Symptome

  • Weniger Förderung von Übertragung und Regression; Konzentration auf die Bearbeitung des aktuellen Konfliktes; aber auch unter Beachtung/Bearbeitung der Therapiebeziehungskonstellation

Was sind charakteristische Merkmale von psychodynamischen Therapien?  

  • Explorieren von Versuchen belastende Gedanken und Gefühle zu vermeiden und zu verdrängen

  • Identifikation von wiederkehrenden Themen und Mustern

  • Auseinandersetzung mit Erfahrungen in der Vergangenheit

  • Fokus auf zwischenmenschliche Beziehungen

  • Fokus auf die therapeutische Beziehung

  • Erforschung des Unbewussten und des Fantasielebens

Was sind die angenommenen Wirkprinzipien von psychodynamischer Psychotherapie?  

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Nennen Sie Beispiele von Abwehrmechanismen. Wozu „braucht“ es Abwehrmechanismen laut psychodynamischer Theorie?  

Abwehr: Vorgang, der das Bewusstsein von gefährdenden, konflikthaften, inneren Reizen (Triebe, Wünsche, Gefühle) sowie äusseren überfordernden Reizen schützen soll.

Einige Beispiele von Abwehrmechanismen

(v.a. von Anna Freud, Tochter von S.F., herausgearbeitet)

Rationalisierung: Ein problematisches Verhalten wird dadurch gerechtfertigt, dass scheinbar vernünftige, aber „fadenscheinige“ Gründe dafür angegeben werden.

– Bei äusserst harter Bestrafung von Kindern: „Mein Kind soll schon früh die Härte des Lebens spüren. Dann hat es später weniger Probleme“.

Sublimierung: Triebenergie wird in sozial und kulturell hoch bewertete Handlungen umgewandelt. – Die Werke von Künstlern und Wissenschaftlern wären demnach umgewandelte sexuelle/libidinöse bzw.

aggressive Triebenergie
Projektion: Eigene nicht akzeptable Impulse werden anderen zugeschrieben.

– Zum Beispiel: Aggressive Impulse gegenüber einer Person werden abgewehrt, indem von der anderen Person behauptet wird, sie wäre aggressiv.

• Weitere Beispiele: Verdrängung; Verschiebung; Vermeidung; Wendung gegen die eigene Person; Reaktionsbildung; Regression, Entwertung etc.

 

Was ist mit „Strukturellen Störungen“ gemeint?   

  • Struktur = Ergebnis eines Reifungsprozesses;
    Verfügbarkeit von verschiedenen psychischen Funktionen, die für die Organisation des Selbst und seine Beziehungen notwendig sind und die im Verlauf des (frühen) Lebens erworben werden
    (àsiehe nächste Folie)

  • Es wird davon ausgegangen, dass strukturelle Defizite (= psychischen Funktionen sind nicht gut ausgebildet) durch unzureichende Entwicklungsbedingungen und/oder negative Beziehungserfahrungen, in denen die Bedürfnisse des Kindes nicht hinreichend befriedigt wurden (im Extremfall durch frühe Traumatisierungen), entstehen

  • In diesem Zusammenhang wird auch von «strukturellen Störungen» gesprochen.

Welche Achsen hat das OPD?  

Achse 1: Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen

èZentrale Frage: Welche Störungen/Probleme und Ressourcen liegen vor? Achse 2: Beziehung (maladaptive Beziehungsmuster)

èZentrale Frage: Wie interagiert die/der Patient*in mit anderen? Achse 3: Konflikt (zeitlich überdauernde Konflikte)

èZentrale Frage: Welche Motive (Konflikte) bewegen die/den Patient*in? Achse 4: Struktur (psychisch-strukturelle Fähigkeiten)

è Zentrale Frage: Wie reguliert sich der/die Patient*in?

Achse 5: Psychische und psychosomatische Störungen (gemäss ICD bzw. DSM)

è Zentrale Frage: Was liegt phänomenologisch-diagnostisch vor?