WIGL / Wirtschaftspolitik und Globalisierung / 4. Semester / BWL-Industrie

Die Studierenden erhalten einen Überblick über wichtige Teilbereiche und Probleme der Wirtschaftspolitik. Sie erkennen die Bedeutung des monetären Sektors für die Gesamtwirtschaft. Das Verständnis für den Prozess der Internationalisierung wird anhand der Darstellung der Finanzsysteme und der internationalen Währungsordnung vertieft. Die Studierenden lernen, aktuelle Entwicklungen der Wirtschaftspolitik im Kontext der Globalisierung einzuordnen.

Die Studierenden erhalten einen Überblick über wichtige Teilbereiche und Probleme der Wirtschaftspolitik. Sie erkennen die Bedeutung des monetären Sektors für die Gesamtwirtschaft. Das Verständnis für den Prozess der Internationalisierung wird anhand der Darstellung der Finanzsysteme und der internationalen Währungsordnung vertieft. Die Studierenden lernen, aktuelle Entwicklungen der Wirtschaftspolitik im Kontext der Globalisierung einzuordnen.

Jessica Thiessen

Jessica Thiessen

Kartei Details

Karten 91
Sprache Deutsch
Kategorie VWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 18.03.2023 / 01.09.2023
Weblink
https://card2brain.ch/box/20230318_wigl_wirtschaftspolitik_und_globalisierung_4_semester_bwlindustrie
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10-3. Aufgabe (B-5) Welche Folgen sind mit Defiziten oder Überschüssen in der Leistungsbilanz verbunden?

Folgen von Leistungsbilanz- defiziten

  1. Geldumlauf im Inland sinkt
  2. Zinsniveau steigt
  3. Beschäftigung sinkt
  4. Deflationstendenz
  5. Wechselkurse steigen (Außenwert sinkt – Devisenkurs sinkt)

Folgen von Leistungsbilanz- überschüssen

  1. Geldumlauf im Inland steigt
  2. Zinsniveau sinkt
  3. Beschäftigung steigt
  4. Inflationstendenzen
  5. Wechselkurse sinken (Außenwert steigt – Devisenkurs steigt)

10-3. Aufgabe (C-5) : Welchen Saldo gibt das Stabilitätsgesetz vor?

[Ex-Im = 0] 

Nach dem Stabilitätsgesetz soll der Saldo ausgeglichen sein, vor allem, damit die Handelsbeziehungen zu den Handelspartnern ausgeglichen und damit ohne Spannung ablaufen.

10-3. Aufgabe (D-5):  Welcher Saldo wird von der Bevölkerung und den Politikern in der Bundesrepublik aktuell akzeptiert und gewünscht

In der Bundesrepublik wird von den Bürgern ein Exportüberschuss akzeptiert und gewollt. Hohe Exporte erhöhen die Einkommen, schaffen Arbeitsplätze / bauen Arbeitslosigkeit ab. Aber die Handelspartner, die Deutschland gegenüber Defizite haben, beklagen sich, dass Deutschland nicht genug Waren in ihrem Land einkauft. Zwischen den Zielen im Stabilitätsgesetz - „stetiges Wachstum“, „hohe Beschäftigung“ einerseits und andererseits „Außenwirtschaftliches Gleichgewicht“, bestehen Zielkonflikte. Diese werden politisch überwiegend zugunsten von Wachstum und Beschäftigung entschieden.

10-3. Aufgabe (E-5) Aus welchen Teilbilanzen setzt sich die Leistungsbilanz zusammen?

TIPP: es sind 4 ;)

  • Handelsbilanz
  • Dienstleistungsbilanz
  • Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen
  • Bilanz der laufenden Übertragungen

10-4. Aufgabe (A-5) : England und Schottland treiben regen Handel miteinander. England liefert Stoffe und Tuch, Schottland liefert Whisky.

Zeichnen Sie ein Diagramm mit den Tauschkurven beider Länder und wählen Sie eines der Länder als Ihre Perspektive.

10-4. Aufgabe (B-5): Markieren und benennen Sie den Punkt, der die gehandelten Mengen an Stoffen und Whisky zwischen England und Schottland bestimmt. Was bedeutet dabei „tan α“?

10-4. Aufgabe (C-10): Vergleichen Sie die Bedeutung dieses Punktes mit einem Preis in einem Mikromarkt.

Mikromarkt – wie entsteht der Preis?

Ein Preis in einem Mikromarkt entsteht durch die Verhandlungen zwischen Angebot und Nachfrage. Dieses Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage geschieht auch im Zusammentreffen der Länder. Alle Produkte in einem Mikromarkt werden zu dem sich ausbildenden Einheitspreis gehandelt.

Tauschkurven – wie entsteht der Preis?

Auch im internationalen Handel werden die Waren zwischen zwei Ländern zu einem - zumindest temporär - konstanten Preis gehandelt. Auch kleine Mengen werden zum gleichen Tauschverhältnis getauscht, das sich über den Tangens α darstellen lässt.

10-4. Aufgabe (D-5): Wie verändert sich die Tauschkurve Schottlands gegenüber England, wenn Schottland dringend mehr Stoffe aus England benötigt?

Schottland benötigt dringend mehr Stoffe

Werden Stoffe in Schottland knapp und es bestehen gesteigerte Bedürfnisse nach Stoffen oder gar ein Mangel an Stoffen in Schottland, dann steigt mit dem steigenden Bedarf auch die Bereitschaft, für Stoffe mehr zu bezahlen. Im gegebenen Beispiel werden Stoffe aus England mit Whisky aus Schottland bezahlt. Geld spielt hier keine Rolle. Es handelt sich um Warengeschäfte.

10-7. Aufgabe (A-15): Der Devisenausgleichsmechanismus bringt den Außenhandelssaldo zwischen zwei Ländern zum Ausgleich. Dies geschieht aber nur, wenn die Märkte frei funktionieren können.

Wie funktioniert der Devisenausgleichsmechanismus?

Funktionsweise: Ausgangslage sei ein Land A, das nur exportiert (Bsp.: Bier aus Tschechien) und ein Land B, das nur importiert (Bsp.: Gasthäuser in Polen).


1. Bestellung der Ware beim Produzenten. Bier aus Tschechien an Kunden in Polen. 3 Bezahlmöglichkeiten:
a) mit Währung des Produzenten (z.B. Kronen)
b) Drittwährung
c) Der Produzent akzeptiert auch die Währung des Importeurs.


2. Im Land des Exporteurs (Tschechien) steigt die Produktion und damit die Beschäftigung. Es fließt Einkommen zu den Produzenten. Aus dem Land der Käufer (Importeure) fließt das Geld ab. Der Geldumlauf des Exportlandes steigt, der des Importlandes sinkt. ==> Änderung des Zinsniveau. Größerer Geldumlauf = mehr Geldmenge ==> Inflationsgefahr im Exportland!! Im Land der Importeure steigt dagegen die Deflationsgefahr. Zur Bezahlung des Biers aus Tschechien sind CZK nötig. Es steigt die Nachfrage nach der Währung des Exportlandes. Dessen Devisenkurs steigt.


3. Folgen für die Devisenreserven: Aufgrund von Exportüberschüssen steigen die Devisenreserven. Diese Reserven können wiederum vom Inland (Zentralbank) in die Devisenmärkte eingebracht werden, um die eigene Währung oder andere Fremdwährungen nachzufragen. Steigt das Angebot einer Währung, so sinkt deren Preis (mit steigendem Angebot sinkt der Preis). Wird also das Geld des Importlandes, das in den Devisenreserven des Exportlandes angekommen ist, von der Zentralbank auf den Devisenmärkten angeboten, dann sinkt der Wert der Währung des Importlandes (Devisenkurs sinkt). 


4. Steigendes Angebot einer Währung senkt den Preis für diese Währung. Der Devisenkurs sinkt. Mit sinkendem Preis der Währung des Importlandes wird die Importware für dieses Land teurer. Tschechisches Bier wird in Polen teurer. Die Nachfrage nach dem Bier aus Tschechien sinkt in Polen. Der Importüberschuss wird wieder abgebaut. Dieser Prozess setzt sich so lange fort, bis EX-IM +/- 0.

10-7. Aufgabe (B-5): Beschreiben Sie die Folgen eines andauernden Exportüberschusses.

  • Geldumlauf steigt
  • Zinsniveau steigt
  • Inflationstendenz
  • Devisenkurs steigt
  • Beschäftigung steigt
  • Devisenreserven steigen

Wenn ein Land viel exportiert und wenig importiert, dann steigt dort der Geldumlauf, damit sinkt der Zins, weil viel Geld verfügbar ist. Das viele Geld erhöht die Inflationstendenzen.
Aber der Devisenkurs der Währung steigt, weil die Währung gefragt ist, weil die Exportgüter in Inlandswährung zu bezahlen sind. Die Produktionsfaktoren im Inland sind beschäftigt.

Es steigen mit dem Geldumlauf die Devisenreserven, denn das ausländische Geld wird gegen inländische Einheiten getauscht. Die Zentralbank lagert die Devisen.

10-7. Aufgabe (C-5):  Weshalb weicht Deutschland seit langer Zeit vom Ziel des ausgeglichenen Außenhandelssaldos ab und strebt immer wieder erneut nach Exportüberschüssen?

Zielkonflikte und Prioritäten

Zwischen den Zielen im Stabilitätsgesetz - „stetiges Wachstum“, „hohe Beschäftigung“ einerseits und andererseits „Außenwirtschaftliches Gleichgewicht“, bestehen Zielkonflikte. Diese werden politisch überwiegend zugunsten von Wachstum und Beschäftigung entschieden.

In der Bundesrepublik wird von den Bürgern ein Exportüberschuss akzeptiert und gewollt. Hohe Exporte erhöhen die Einkommen, schaffen Arbeitsplätze / bauen Arbeitslosigkeit ab. Aber die Handelspartner, die Deutschland gegenüber ein Defizite aufweisen, beklagen sich, dass Deutschland nicht genug Waren in ihrem Land einkauft.