WIGL / Wirtschaftspolitik und Globalisierung / 4. Semester / BWL-Industrie
Die Studierenden erhalten einen Überblick über wichtige Teilbereiche und Probleme der Wirtschaftspolitik. Sie erkennen die Bedeutung des monetären Sektors für die Gesamtwirtschaft. Das Verständnis für den Prozess der Internationalisierung wird anhand der Darstellung der Finanzsysteme und der internationalen Währungsordnung vertieft. Die Studierenden lernen, aktuelle Entwicklungen der Wirtschaftspolitik im Kontext der Globalisierung einzuordnen.
Die Studierenden erhalten einen Überblick über wichtige Teilbereiche und Probleme der Wirtschaftspolitik. Sie erkennen die Bedeutung des monetären Sektors für die Gesamtwirtschaft. Das Verständnis für den Prozess der Internationalisierung wird anhand der Darstellung der Finanzsysteme und der internationalen Währungsordnung vertieft. Die Studierenden lernen, aktuelle Entwicklungen der Wirtschaftspolitik im Kontext der Globalisierung einzuordnen.
Kartei Details
Karten | 91 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | VWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 18.03.2023 / 01.09.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20230318_wigl_wirtschaftspolitik_und_globalisierung_4_semester_bwlindustrie
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10-2. Aufgabe (A-10) Für Deutschland ist der Außenhandel von besonderer Bedeutung.
Erläutern Sie die Gründe für die hohe Abhängigkeit Deutschlands vom Außenhandel.
1. Deutschland ist rohstoffarm, daher rohstoffabhängig-> Import von Rohstoffen
2. Deutschland ist stark exportorientiert��hohe Anteile des BIP gehen in den Export
3. Der Außenhandel bestimmt stark den Lebensstandard und die Beschäftigung in der BRD
4. Der bedeutendste Teil der deutschen Außenwirtschaftsbeziehungen sind die Wareneinfuhren und die Warenausfuhren (Importe und Exporte von Handelswaren)
10-2. Aufgabe (B-5):
Auf welche Produkte hat sich Deutschland im Laufe der internationalen Arbeitsteilung spezialisiert?
Und welche Produkte sind aus der deutschen Produktion weitgehend verschwunden?
Hauptprodukte Deutschlands als Folge der internationalen Arbeitsteilung
- Fahrzeuge, Automobilbau (z.B. Daimler, BMW, VW ...)
- Maschinenbau (z.B. KBA, Kärcher, Hilti, ...)
- Chemieprodukte und Pharmazie (z.B. BASF, Bayer, ...)
- Elektroanlagen, Energie, Turbinen (z.B. Siemens, MTU, ...)
10-2. Aufgabe (C-10): Nennen Sie mindestens 5 Argumente (Nachteile, Risiken oder Kosten), die gegen internationalen Handel sprechen.
Abhängigkeiten - 1. Wirtschaftliche und politische Abhängigkeit /Konjunkturabhängigkeit
Importierte Inflation - 2. Importierte Inflation / Deflation / Internationale Verflechtung der Kapital- und Geldflüsse
Know-How-Verluste - 3. Spezialisierung verhindert Wachstum / Know-How-Abfluss / Technische Entwicklung im Ausland, eigene Entwicklung bleibt zurück
Seuchen/Krankheiten - 4. Import von Seuchen / Krankheiten / Artenverschleppung
Kriminalität - 5. Kriminalität (z.B. Piraterie / Schmuggel / usw.) u.a. / Ausbeutung
Transportkosten - 6. Transportkosten
Spaltung - 7. Wenig wettbewerbsfähige Länder bleiben weiter zurück / können nicht aufholen
Kulturunterschiede - 8. Kulturelle Spannungen tendenziell steigend usw.
Gleichlauf der globalen Geld- und Kapitalmärkte - 9. Internationale Synchronisierung der Kapital-, Geld- und Finanzmärkte��vgl. Internationale Banken- und Finanzkrise 2006- 2007-2008-2009
10-3. Aufgabe: (A-5) In eine Zahlungsbilanz fließen die grenzüberschreitenden Zahlungsströme eines Landes ein. Dort werden alle Zuflüsse und Abflüsse erfasst. Der Saldo gleicht die Zahlungsbilanz formal immer aus. Der Saldo kann positiv sein oder negativ. Die Leistungsbilanz ist ein Teil der Zahlungsbilanz und erfasst Güterströme, die die Leistung eines Landes, d.h. das BIP betreffen.
Welche Ursachen können zu unausgeglichenen Leistungsbilanzen führen?
Defizite (Laufende Übertragungen (an > von))
1. Importe von Waren > Exporte (passive Handelsbilanz)
2. Importe von Dienstleistungen > Exporte von Dienstleistungen
3. unentgeltliche Leistungen an das Ausland > als die des Auslands (passive Übertragungsbilanz)
Überschüsse (Laufende Übertragungen (an > von))
1. Importe von Waren < Exporte (aktive Handelsbilanz)
2. Importe von Dienstleistungen < Exporte von Dienstleistungen
3. unentgeltliche Leistungen an das Ausland < als die des Auslands (aktive Übertragungsbilanz)
10-3. Aufgabe (B-5) Welche Folgen sind mit Defiziten oder Überschüssen in der Leistungsbilanz verbunden?
Folgen von Leistungsbilanz- defiziten
- Geldumlauf im Inland sinkt
- Zinsniveau steigt
- Beschäftigung sinkt
- Deflationstendenz
- Wechselkurse steigen (Außenwert sinkt – Devisenkurs sinkt)
Folgen von Leistungsbilanz- überschüssen
- Geldumlauf im Inland steigt
- Zinsniveau sinkt
- Beschäftigung steigt
- Inflationstendenzen
- Wechselkurse sinken (Außenwert steigt – Devisenkurs steigt)
10-3. Aufgabe (C-5) : Welchen Saldo gibt das Stabilitätsgesetz vor?
[Ex-Im = 0]
Nach dem Stabilitätsgesetz soll der Saldo ausgeglichen sein, vor allem, damit die Handelsbeziehungen zu den Handelspartnern ausgeglichen und damit ohne Spannung ablaufen.
10-3. Aufgabe (D-5): Welcher Saldo wird von der Bevölkerung und den Politikern in der Bundesrepublik aktuell akzeptiert und gewünscht
In der Bundesrepublik wird von den Bürgern ein Exportüberschuss akzeptiert und gewollt. Hohe Exporte erhöhen die Einkommen, schaffen Arbeitsplätze / bauen Arbeitslosigkeit ab. Aber die Handelspartner, die Deutschland gegenüber Defizite haben, beklagen sich, dass Deutschland nicht genug Waren in ihrem Land einkauft. Zwischen den Zielen im Stabilitätsgesetz - „stetiges Wachstum“, „hohe Beschäftigung“ einerseits und andererseits „Außenwirtschaftliches Gleichgewicht“, bestehen Zielkonflikte. Diese werden politisch überwiegend zugunsten von Wachstum und Beschäftigung entschieden.
10-3. Aufgabe (E-5) Aus welchen Teilbilanzen setzt sich die Leistungsbilanz zusammen?
TIPP: es sind 4 ;)
- Handelsbilanz
- Dienstleistungsbilanz
- Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen
- Bilanz der laufenden Übertragungen
10-4. Aufgabe (C-10): Vergleichen Sie die Bedeutung dieses Punktes mit einem Preis in einem Mikromarkt.
Mikromarkt – wie entsteht der Preis?
Ein Preis in einem Mikromarkt entsteht durch die Verhandlungen zwischen Angebot und Nachfrage. Dieses Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage geschieht auch im Zusammentreffen der Länder. Alle Produkte in einem Mikromarkt werden zu dem sich ausbildenden Einheitspreis gehandelt.
Tauschkurven – wie entsteht der Preis?
Auch im internationalen Handel werden die Waren zwischen zwei Ländern zu einem - zumindest temporär - konstanten Preis gehandelt. Auch kleine Mengen werden zum gleichen Tauschverhältnis getauscht, das sich über den Tangens α darstellen lässt.
10-4. Aufgabe (D-5): Wie verändert sich die Tauschkurve Schottlands gegenüber England, wenn Schottland dringend mehr Stoffe aus England benötigt?
Schottland benötigt dringend mehr Stoffe
Werden Stoffe in Schottland knapp und es bestehen gesteigerte Bedürfnisse nach Stoffen oder gar ein Mangel an Stoffen in Schottland, dann steigt mit dem steigenden Bedarf auch die Bereitschaft, für Stoffe mehr zu bezahlen. Im gegebenen Beispiel werden Stoffe aus England mit Whisky aus Schottland bezahlt. Geld spielt hier keine Rolle. Es handelt sich um Warengeschäfte.
10-7. Aufgabe (A-15): Der Devisenausgleichsmechanismus bringt den Außenhandelssaldo zwischen zwei Ländern zum Ausgleich. Dies geschieht aber nur, wenn die Märkte frei funktionieren können.
Wie funktioniert der Devisenausgleichsmechanismus?
Funktionsweise: Ausgangslage sei ein Land A, das nur exportiert (Bsp.: Bier aus Tschechien) und ein Land B, das nur importiert (Bsp.: Gasthäuser in Polen).
1. Bestellung der Ware beim Produzenten. Bier aus Tschechien an Kunden in Polen. 3 Bezahlmöglichkeiten:
a) mit Währung des Produzenten (z.B. Kronen)
b) Drittwährung
c) Der Produzent akzeptiert auch die Währung des Importeurs.
2. Im Land des Exporteurs (Tschechien) steigt die Produktion und damit die Beschäftigung. Es fließt Einkommen zu den Produzenten. Aus dem Land der Käufer (Importeure) fließt das Geld ab. Der Geldumlauf des Exportlandes steigt, der des Importlandes sinkt. ==> Änderung des Zinsniveau. Größerer Geldumlauf = mehr Geldmenge ==> Inflationsgefahr im Exportland!! Im Land der Importeure steigt dagegen die Deflationsgefahr. Zur Bezahlung des Biers aus Tschechien sind CZK nötig. Es steigt die Nachfrage nach der Währung des Exportlandes. Dessen Devisenkurs steigt.
3. Folgen für die Devisenreserven: Aufgrund von Exportüberschüssen steigen die Devisenreserven. Diese Reserven können wiederum vom Inland (Zentralbank) in die Devisenmärkte eingebracht werden, um die eigene Währung oder andere Fremdwährungen nachzufragen. Steigt das Angebot einer Währung, so sinkt deren Preis (mit steigendem Angebot sinkt der Preis). Wird also das Geld des Importlandes, das in den Devisenreserven des Exportlandes angekommen ist, von der Zentralbank auf den Devisenmärkten angeboten, dann sinkt der Wert der Währung des Importlandes (Devisenkurs sinkt).
4. Steigendes Angebot einer Währung senkt den Preis für diese Währung. Der Devisenkurs sinkt. Mit sinkendem Preis der Währung des Importlandes wird die Importware für dieses Land teurer. Tschechisches Bier wird in Polen teurer. Die Nachfrage nach dem Bier aus Tschechien sinkt in Polen. Der Importüberschuss wird wieder abgebaut. Dieser Prozess setzt sich so lange fort, bis EX-IM +/- 0.
10-7. Aufgabe (B-5): Beschreiben Sie die Folgen eines andauernden Exportüberschusses.
- Geldumlauf steigt
- Zinsniveau steigt
- Inflationstendenz
- Devisenkurs steigt
- Beschäftigung steigt
- Devisenreserven steigen
Wenn ein Land viel exportiert und wenig importiert, dann steigt dort der Geldumlauf, damit sinkt der Zins, weil viel Geld verfügbar ist. Das viele Geld erhöht die Inflationstendenzen.
Aber der Devisenkurs der Währung steigt, weil die Währung gefragt ist, weil die Exportgüter in Inlandswährung zu bezahlen sind. Die Produktionsfaktoren im Inland sind beschäftigt.
Es steigen mit dem Geldumlauf die Devisenreserven, denn das ausländische Geld wird gegen inländische Einheiten getauscht. Die Zentralbank lagert die Devisen.
10-7. Aufgabe (C-5): Weshalb weicht Deutschland seit langer Zeit vom Ziel des ausgeglichenen Außenhandelssaldos ab und strebt immer wieder erneut nach Exportüberschüssen?
Zielkonflikte und Prioritäten
Zwischen den Zielen im Stabilitätsgesetz - „stetiges Wachstum“, „hohe Beschäftigung“ einerseits und andererseits „Außenwirtschaftliches Gleichgewicht“, bestehen Zielkonflikte. Diese werden politisch überwiegend zugunsten von Wachstum und Beschäftigung entschieden.
In der Bundesrepublik wird von den Bürgern ein Exportüberschuss akzeptiert und gewollt. Hohe Exporte erhöhen die Einkommen, schaffen Arbeitsplätze / bauen Arbeitslosigkeit ab. Aber die Handelspartner, die Deutschland gegenüber ein Defizite aufweisen, beklagen sich, dass Deutschland nicht genug Waren in ihrem Land einkauft.
1-3. Aufgabe (A-10) Wenn eine Gemeinschaft über ein gemeinsames Gut verfügen kann, dann stellt sich immer die Frage, wer welchen Anteil an diesem Gut bekommt. Wir nennen ein Gemeinschaftsgut auch eine „Allmende“. Es kann als individuell rational angesehen werden, sich möglichst viel von einem Gemeinschaftsgut zu nehmen. Möchten allerdings alle Beteiligten möglichst viel abbekommen, dann ist die Zerstörung des gemeinsamen Gutes sehr wahrscheinlich.
Übertragen Sie dieses Problem, das wir auch die „Allmendeklemme“ oder „Rationalitätsfalle“ nennen, auf die aktuelle Klimaproblematik (oder beispielsweise auf den Gaststättenbesuch).
Das Klima ist eine Allmende, es gehört allen Menschen. Erhalten werden kann die Allmende nur, wenn alle die Allmende schonen und pflegend erhalten. Wenn sich einzelne auf Kosten der Gemeinschaft bereichern, so folgt dies den Geboten individueller Rationalität, zerstört aber langfristig die Grundlage der Allmende.
Individuelles Streben nach Nutzenmaximum kann somit zu kollektivem Schaden führen, wenn einzelne Personen die gemeinsame Abmachung zum eigenen Vorteil ausnutzen. Es droht das Ende der Vereinbarung.
----> Bsp.: Übernutzung der Allmende „Klima“ durch hohen CO2-Ausstoß schafft Einkommen für einzelne Länder durch Energieerzeugung, aber Schäden für die Gemeinschaft insgesamt.
Bsp.2 - Gaststättenbesuch: Angenommen, eine Gruppe von Personen besucht eine Gaststätte und schließt vorher einen Vertrag und trifft die Absprache, dass die Summe des Verzehrs gemeinsam beglichen und durch die Zahl der Teilnehmer dividiert wird (Wichtig: Mehrere Personen treffen ein gemeinsames Abkommen). Wenn nun einzelne Teilnehmer ihren Nutzen steigern wollen, so verzehren sie mehr auf Kosten der gesamten Gruppe. Nach der Maxime rationalen Handelns ist dies eine konsequente Nutzenmaximierung. Andere werden neidisch und versuchen, die „Vielfraße“ zu reglementieren oder beginnen ebenfalls, mehr zu essen und zu trinken, um nicht zu kurz zu kommen. Wenn alle mehr essen, dann gewinnt keiner mehr auf Kosten der anderen und die Rechnung wird für jeden Beteiligten sehr hoch.
1-3. Aufgabe (B-15) Wir können auch die internationale Handelsordnung als ein solches Gemeinschaftsgut (Allmende) verstehen.
Übertragen Sie die Problematik auch auf die Diskussion um eine internationale Handelsordnung und erläutern Sie, was es bedeutet, wenn wir in diesem Zusammenhang von der „Zerstörung“ der Allmende „Handelsordnung“ sprechen?
Übertragung der Rationalitätsfalle auf eine Internationale Handelsordnung :
Eine Internationale Handelsordnung kann als ein Gemeinschaftsgut, speziell als gemeinsames „Rechtsgut“ betrachtet werden. Wenn die Ordnung für alle besteht und eingehalten wird, dann haben alle Länder daraus Vorteile.
Die Vorteile internationaler Arbeitsteilung können zum Wohle aller Menschen genutzt werden. Aber die partiellen Interessen einzelner Staaten, die für sich Vorteile suchen, stehen dem Erhalt entgegen (vgl. USA, China, Russland, aber auch Schweiz, Deutschland, GB, Frankreich, u.a.)
Fast jedes Land sucht nach den singulären Vorteilen. Einige treten aus internationalen Abkommen aus (vgl. Großbritanniens Austritt aus der Europäischen Union).
Aspekt der Zerstörung einer Internationalen Handelsordnung:
Während die Zerstörung einer Allmende durch Übernutzung hervorgerufen wird, z.B. zerstört der Walfang die Walfischbestände oder zerstört die Vermüllung der Meere die Ressource „Meer“. Dagegen wird die Zerstörung des Rechtsgutes „Handelsordnung“ durch Nichteinhaltung oder durch das Ignorieren vereinbarter gemeinsamer Regelungen und vertraglicher Abmachungen bewirkt.
1-4. Aufgabe: (A-10) Jede Wirtschaft braucht eine Ordnung. Dies bedeutet, die Wirtschaft braucht Regeln, nach denen produziert und verteilt, gehandelt, gekauft, verkauft oder getauscht wird. Die extremen Ordnungen, wie die „Freie Marktwirtschaft“ oder die „Zentralverwaltungswirtschaft“, will heute kaum noch jemand in die Realität umsetzen. Es gibt zu viele Nachteile. Die meisten Staaten der Erde haben sich für eine Variante der gelenkten Marktwirtschaft entschieden. Der Markt ist die Basis für Allokation, Distribution und Koordination. Darüber hinaus greift der Staat aber unterschiedlich stark in das Wirtschaftsgeschehen ein.
Unterscheiden Sie die drei gelenkten Marktwirtschaften „Ordoliberalismus“, „Soziale Marktwirtschaft“ und „Wohlfahrtstaat“, nach der
Eingriffsintensität, Eingriffsgegenstand und nach drei weiteren Aktivitäten des Staates.
1-4. Aufgabe (B-5) Im Rahmen welcher Ordnungen werden konjunktursteuernde Maßnahmen, wie z.B. während der Corona-Pandemie zu beobachten war, durchgeführt? Weshalb nicht in der Zentralverwaltungswirtschaft?
Konjunktursteuerung durch:
- Keynesianismus
- Globalsteuerung
- Fine Tuning
Solche Maßnahmen werden in der Sozialen Marktwirtschaft und im Wohlfahrtstaat durchgeführt.
In der Zentralverwaltungswirtschaft gibt es keine Märkte ("Preise" werden bestimmt und nicht dem Markt überlassen, etc.), weswegen es keine konjunktursteuernde Maßnahmen/Konjunkturpoliti benötigt/gibt.
1-4.Aufgabe (C-5) Unterscheiden Sie zwischen Zielen, Mitteln und Träger konjunktursteuernder Maßnahmen.
ZIELE:
In der Rezession -> Ziel ist die Steigerung von Y
Im Boom -> Ziel ist die Begrenzung von Y -> Corona bremst die Wirtschaft und vernichtet Arbeitsplätze.
Die Maßnahmen heute sollen der Konjunktursenkung entgegenwirken.
MITTEL: Es wird auf alle Komponenten Einfluss genommen, die das BIP Y = C + I+ Ast + [Ex-Im] beeinflussen.
Steuern, Investitions- hilfen, Zuschüsse, Staatsaufträge, Import-/Export beeinflussen ...
TRÄGER/STAAT:
Konjunktursteuerung ist mit starken Eingriffen des Staates in die gesamtwirtschaftliche Produktion und Konsum verbunden, d.h. in die Erzeugung und Verbrauch von Produkten. Zu diesem umfangreichen Mitteleinsatz ist nur der Staat in der Lage.
1-4. Aufgabe (D-5) Unterscheiden Sie zwischen Konjunkturpolitik und Wachstumspolitik.
Konjunkturpolitik soll die Auslastung der aktuellen Kapazitäten einer Wirtschaft erhöhen, d.h. die gegebenen Möglichkeiten ausschöpfen. Im Falle der Überhitzung einer Wirtschaft begrenzen.
Wachstumspolitik zielt auf die Kapazität, d.h. die Potenziale und Möglichkeiten einer Volkswirtschaft. Alle Maßnahmen, die das Wachstum von Arbeit, Boden, Kapital oder technisch- organisatorischem Wissen fördern, zählen zur Wachstumspolitik.
1-5. Aufgabe: (A-5) Wirtschaftspolitik bedeutet, dass bestimmte Akteure (Träger) mit ihrem wirtschaftspolitischen Instrumentarium in das „Subsystem Wirtschaft“ einer Gesellschaft eingreifen.
Wie unterscheidet sich das „Subsystem Wirtschaft“ vom „politischen Subsystem“ einer Gesellschaft?
Abgrenzung zum politischen System
Im politischen System geht es um die Gestaltung der Macht und Herrschaft in einer Gesellschaft, um die Regelung von Konflikten und die Struktur und Kontrolle gesellschaftlicher Macht in unterschiedlichen Systemen. Um die Gesetzmäßigkeiten dieser Fragestellungen dreht sich die Politologie, die Wissenschaft von den politischen Systemen. (Demokratien, parlamentarisch oder direkt), Monarchien, konstitutionelle Monarchien, Volksdemokratie usw.
Das ökonomische Subsystem einer Gesellschaft
Auch im ökonomischen Subsystem geht es um Machtfragen, aber nicht im Rahmen gesellschaftlicher Beziehungskonflikte, sondern um die Frage der Entscheidungsmacht über Produktion und Konsum. Das ökonomische System umfasst alle Elemente der Gesellschaft, die sich um die Produktion und den Konsum von Gütern drehen. Ökonomie befasst sich mit dem Umgang der Menschen mit knappen Gütern.
1-5.Aufgabe: (B-15)
Nennen und erläutern Sie die fünf Hauptprobleme, denen Wirtschaftspolitiker in jeder Gesellschaft begegnen.
1. Allokation... betrifft die Probleme rund um die Frage, wohin die Produktionsfaktoren einer Gesellschaft fließen sollen und welche Produkte damit in welcher Menge und Qualität hergestellt werden sollen (AllokationZuweisung von finanziellen u.a. Mitteln). Es geht um die Art und Weise der Verwendung knapper Ressourcen.
2. Distribution... betrifft die Probleme rund um die Verteilung von Einkommen auf die Individuen und Mitglieder einer Gesellschaft. Wer soll welches Einkommen beziehen? Wie sieht eine gerechte Einkommensverteilung aus? Um dieses Problem lösen zu können, müssen bestimmte Gerechtigkeitsvorstellungen festgelegt werden (Normative Festlegung).
3. Wachstum... hängt mit Allokation eng zusammen und Wachstumsfragen beziehen sich auf die Frage, wie eine Volkswirtschaft angemessenes / hohes Wirtschaftswachstum erreichen kann. Dahinter stehen ständig steigende Ansprüche, Bedürfnisse und Erwartungen der Mitglieder moderner Volkswirtschaften und das Ziel, Arbeitslosigkeit zu vermeiden.
4. Stabilisierung... Fragen der Stabilisierung drehen sich um die Verstetigung des Wachstums und die Herstellung stetiger und gleichmäßiger ökonomischer Verhältnisse. Boom und anschließende Rezession oder Depressionen sind mit großen ökonomischen Schwierigkeiten verbunden, die durch Stabilisierungsmaßnahmen reduziert werden sollen.
5. Macht... Machtfragen betreffen vor allem Fragen der ökonomischen Entscheidungsmacht über Produktion und Konsum. Jede Gesellschaft muss klären, wer welche Entscheidungen treffen darf und soll. Das ökonomische Machtproblem dreht sich um die Frage, welche Freiheiten, individuelle Rechte und Pflichten die Mitglieder der Gesellschaft im Umgang mit knappen Ressourcen haben sollen und welche an den Staat übergehen.
1-5.Aufgabe (C-5)
An welche Grenzen stoßen Wirtschaftspolitiker bei ihren Aktivitäten?
Bei der Beantwortung der Fragen und den Aktivitäten, die Wirtschaftspolitiker unternehmen, sollten immer die Grenzen und die begrenzte Reichweite der Aktionen berücksichtigt werden.
1. Länder - Nationale Wirtschaftspolitik hat ihre Wirkungsgrenzen an den Ländergrenzen. In anderen Ländern wird andere, oft entgegengesetzte Politik betrieben, die der nationalen Politik entgegenwirken kann.
2. Kenntnisse - Es ist sehr wenig bekannt über die Wirkung der wirtschaftspolitischen Instrumente. Die Wirkung und die Einflussmacht der Wirtschaftspolitik wird immens überschätzt. Nur ein geringer Teil der gesellschaftlichen Umstände kann überhaupt durch nationale Träger der Wirtschaftspolitik beeinflusst werden.
3. Nebenwirkungen - Jede Wirtschaftspolitik hat ihre Grenzen in den Nebenwirkungen, die sich mit der Anwendung von Instrumenten einstellen.
4. Durchsetzbarkeit - Mit den Nebenwirkungen ist regelmäßig auch politischer Widerstand verbunden, der sich gegen die Träger und deren Maßnahmen richten kann.
5. Denkgrenzen durch begrenzte Legislatur - Politiker sind immer nur auf begrenzte Zeit gewählt und denken im Rahmen dieser Zeit. Es wird immer öfter die Zeit nach der eigenen Legislaturperiode vergessen / nicht berücksichtigt.
2-1. Aufgabe (A-10): Wenn wir vom „Staat“ sprechen, können wir ganz unterschiedliche Aktivitäten damit verbinden.
Beschreiben Sie genauer, was wir aus ökonomischer Sicht zum Sektor „Staat“ rechnen können.
Gebietskörperschaften Bund, Länder, Kreise, Gemeinden; staatliche Einheiten, die an Territorien gebunden sind
Sozialversicherungen 5 Säulen: Arbeitslosenversicherung, Unfallversicherung, Rentenversicherung, Pflegeversicherung, Krankenversicherung
Parafiski (Nebenhaushalte) ERP-Vermögen (EuropeanRecoveryProgram, ehem.MarshallGelder), Lastenausgleichsfonds
öffentlich-rechtliche Kreditinstitute KfW, Landesbanken, aber nicht die Institutionen der Geldkreisläufe, denn der Geldsektor ist vom Finanzsektor strikt zu trennen. Finanzen sind real, Geld ist eine monetäre Größe, Steuern sind Einkommen, also real.
Staatliche Unternehmen Bahn, kommunale Versorgungseinrichtungen, staatliche Verkehrsbetriebe usw., u.a. auch staatliche Brauereien usw. Unternehmen, wenn diese dem Staat gehören und öffentlich- rechtliche Aufgaben übernehmen/erfüllen. Sie zählen nicht dazu, wenn es sich um staatliche Beteiligungen an privaten Unternehmen handelt oder wenn die Unternehmen keine öffentlichen Aufträge erfüllen (Zuordnung ist schwierig, z.B. bei Gewinnorientierung).
Sonstige internationale Gremien, die Finanzgewalten übertragen bekommen, EU, UNO, NATO ..., Intermediäre Finanzgewalten (Parafiski, Hilfsfiski usw....)
unscharfe Grenzen ... viele Zuordnungen sind offen, d.h. der Sektor „Staat“ ist nicht völlig klar abgrenzbar.
2-1.Aufgabe (B-5) Geben Sie ein Beispiel dafür, wie der Staat eher größer oder eher kleiner gerechnet werden kann.
Beispiele für mehr oder weniger Staat
- Kommunale Unternehmen - Überwiegt der private Anteil und sind die Unternehmen gewinnorientiert, dann werden sie in der Regel nicht zum Staat gezählt. Sind sie gemeinnützig in kommunaler Hand, zählen sie in der Regel zum Staat.
- BAHN - Die Bahn erfüllt einen Beförderungsauftrag, zählt auch bei Gewinnorientierung zum Staat.
- INSTITUTE - Viele Institute oder Vereine bekommen zeitweise staatliche Aufträge übertragen und handeln dann hoheitlich.
2-1.Aufgabe (C-5) Welche wesentlichen Merkmale unterscheiden staatliches Handeln von privatem Handeln?
Merkmale, die staatliches und privates Handeln unterscheiden
Orientierung privat: Einkommenserzielung, Gewinnmaximierung, Nutzenmaximierung
Orientierung staatlich: Leistungserstellung
4 Wesensmerkmale staatlichen Handelns:
1. Zweck: Bedarfsdeckung, nicht die Erzeugung von Überschüssen.
2. Staatshandeln ist Produktion, nicht Konsum. Das Ziel ist Leistungs- erstellung, die Leistung wird durch private Subjekte genutzt.
Der Staat stellt öffentliche Güter zur Verfügung.
3. dient dem Zweck, Leistungen kostenlos zur Verfügung zu stellen. Nur vereinzelt werden die Leistungen gegen Gebühren abgegeben.
4. ist auf Zwangsabgaben aufgebaut. Die Staatsleistungen werden über das Zwangssystem „Steuern“ finanziert.
2-1. Aufgaben (D-5) Welche drei Kernfragen müssen bei der Planung staatlicher Ausgaben und Einnahmen gestellt werden?
Aufgaben
1. Leistungsumfang: Wie viele Leistungen soll der Staat überhaupt erbringen? Wie hoch soll der Staatsanteil am gesamten Leistungs- volumen der Volkswirtschaft sein?
Leistungen finanzieren
2. Finanzierung: Wie können die Staatsleistungen finanziert werden? Aus welchen Einnahmequellen kann der Staat Mittel beziehen? Steuern, Sozialabgaben, Kredite (Staatsverschuldung).
sonstige wirtschafts-politischen Ziele
3. Wirtschafs- und sozialpolitische Ziele: Will und kann der Staat über die Staatsleistungen hinaus sozialpolitische und/oder wirtschaftspolitische Ziele anstreben und hierzu die Staatseinnahmen und Staatsausgaben einsetzen?
2-2. Aufgabe (A-10) - Die gesamte Produktion einer Volkswirtschaft (BIP) kann aus unterschiedlicher Sicht betrachtet werden, aus Sicht der Entstehung (Entstehungsrechnung), nach der Verwendung (Verwendungsrechnung) und nach der Verteilung (Verteilungsrechnung).
Wie ist der Staat bei der Betrachtung der Produktion in den drei Perspektiven zu berücksichtigen?
Entstehungsrechnung:
Ohne Staat: Y = Wpr
Mit Staat: Y= Wpr + Wst
Verwendungsrechnung:
Ohne Staat: Y = Cpr + Ipr
Mit Staat: Y=Cpr + CSt +Ipr + ISt
Verteilungsrechnung:
Yverf =Y- Afa -Tind -Tdir +Tr = YA+YU
Yverf = verfügbares Einkommen
2.2 Aufgabe - (B-10) Welche Gründe sprechen generell für die Erstellung privater Leistungen? Und welche Gründe sprechen für die Erstellung öffentlicher Leistungen?
Private Leistungen wenn möglich
In vielen Branchen der deutschen Wirtschaft spielt der Staat kaum eine Rolle, nur als Gesetzgeber für die Rahmenbedingungen.
Der Wert privater Wertschöpfung kann über den Marktpreis ermittelt werden. Immer dann, wenn die Märkte funktionsfähig sind und in der Lage sind, gesellschaftliche Probleme zu lösen (Allokation, Distribution, Koordination), sollten Produktion und Konsum über private Märkte vollzogen werden.
Staatliche Leistungen wenn nötig
Die Funktionsfähigkeit der Märkte ist nicht immer gewährleistet.
Es kann sein, dass die Beschaffenheit der Produkte oder die Rahmenbedingungen die Marktfunktionen nicht entstehen lassen. Es entstehen oft keine ausreichenden Marktfunktionen und im Extrem auch Marktversagen!
Wenn die Märkte ihre Funktionen nicht erfüllen können, sollte oder muss der Staat die gesellschaftlich notwendigen Leistungen erzeugen. Staatliche Leistungen haben aber i.d.R. keinen Preis, deren Wert ist unklar und nicht zufriedenstellend bewertbar. BewertungsproblemDer Staat leistet etwas. Es ist aber unklar, was diese Leistung wert ist. Es erfolgt staatliche Wertschöpfung. Es existieren staatliche Leistungen aus Vorperioden. Deren Wert ist aber nicht klar berechenbar. Daher ist sinnvollso viel private Leistung wie möglich, so viel Staat wie nötig.
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