VL Klinische Psychologie Master
offene Altklausurfragen (+ ein paar Ergänzungen in den ersten drei Kapiteln)
offene Altklausurfragen (+ ein paar Ergänzungen in den ersten drei Kapiteln)
Fichier Détails
Cartes-fiches | 205 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 13.02.2023 / 25.11.2023 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20230213_vl_klinische_psychologie_master
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20230213_vl_klinische_psychologie_master/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Welche Erkenntnisse verdankt die Psychologie Eric Kandel? nicht AK
- Forschung an Aplysia californica (Meeresschnecke), die nur 20.000 Nervenzellen hat
- Nachweis von Habituation (Lernverhalten) beim Kiemenrückzugsreflex (Kiemen wird bei Berührung/Gefahr eingezogen)
- Habituation: wenn Tier immer wieder berührt wird, schwächt Reflex ab
- nur 2 Nervenzellen beteiligt! sensorische Nervenzelle --> Motoneuron (also nur 1 Synpase)
- Mechanismus durch geringere Glutamatausschüttung am synaptischen Spalt
Nennen Sie Beispiele für verhaltensmedizinische Intervention.
störungsunabhängig: Adhärenz fördern
störungsunabhängig: prä und postoperative Betreuung
Diabetes: Früherkennung von Krankheitssymptomen durch Wahrnehmungstraining
kariöse Zähne infolge einer Dentalphobie: Abbau des phobischen Verhaltens
Akne: Psychoedukation und Einstellungsmodifikation bezüglich der selbst beurteilten optischen Attraktivität
Was besagt die Hebb´sche Regel und welche Implikationen hat sie für die Psychotherapie?
die wiederholte gemeinsame Aktivierung zweier Neurone erhöht die Effektivität ihre synaptischen Kontaktes (Stärkung der gemeinsamen Synapse) --> Veränderung einzelner Synapsen, Nevenzellen & Gehirnarealen in Abhängigkeit von Erfahrungen
--> Fokus auf positive Emotionen und Ressourcen, damit diese neuen Assoziationen verstärkt werden --> neue Verbindungen schaffen
Nenne zwei Gründe, warum Gesundheitsförderung so wichtig ist.
wegen Kostenexplosion im Gesundheitswesen
chronische Erkrankungen haben große Bedeutung für Mortalität und viele Risikofaktoren für solche Erkrankungen sind psychologisch bedingt und lassen sich verändern
Was hat die Verhaltensmedizin mit der klinischen Psychologie gemeinsam?
Entwicklung eines biopsychosozialen Erklärungsmodells (zur Entstehung, Aufrechterhaltung & Behandlung) von Krankheiten bzw. Gesundheit für die Prävention, Diagnostik, Intervention & Rehabilitation)
Aktuelle Verhaltensmedizinische Forschung beschäftigt sich mit der Relation von physiologischen Prozessen, psychischen Regulationsprozessen bei Belastungsbewältigung und Umweltbedingungen (z.B: soziale Unterstützung, Rahmenbedingungen) und Nutzen dessen für Interventionen bei versch. Erkrankungen.
Welche 4 Prädiktoren wurden in der Studie zu Krankheitsanpassung bei ALS-Patienten untersucht und welche Prädiktoren konnten am Ende die Lebensqualität und Schweregrad der Depression bei ALS-Erkrankten vorhersagen?
Verhaltensbezogen/psychologisch:
wahrgenommene soziale Unterstützung (Bewältigungsressourcen)
Bewältigungs und Copingstrategien
kognitive Bewertung des Bewältigungspotenzials
- medizinisch:
- Krankheitsparameter
--> nur psychologische Variablen konnten Varianz aufklären (circa 60%)
Welche Faktoren tragen nach dem Modell der Salutogenes zu Gesundheit bei?
Kohärenzsinn (Sinnhaftigkeit, Verstehbarkeit, Bewältbarkeit)
Resilienz (seelische Widerstandskraft)
soziale Unterstützung
Adhärenz (=Compliance, Einhaltung von Vereinbarungen) & Veränderungsmotivation
Coping
Lebensqualität
Was sind psychotherapeutische Ziele bei somatischen Erkrankungen?
Erzeugen von Therapie-Motivation
Vermittlung von Informationen zur Krankheit & eines plausiblen Krankheitsmodells (inkl. Beteiligung psychischer Faktoren)
Erarbeiten von Verhaltensweisen & Methoden zur Linderung oder Vorbeugung des Wiederauftretens von Krankheitssymptomen
Aktivierung individueller Ressourcen
Nenne drei Definitionsmöglichkeiten von Stress und jeweils zwei Vertreter.
- reizorientiert (Stress = Stressor): Holmes & Rahe --> haben eine Stress-Skala entwickelt mit den schlimmsten Stressoren)
- reaktionsorientiert (Stress = Reaktion): Selye & Cannon
- transaktional (Stress = Interaktion zw. Situation & Person): Lazarus &Folkman
Definiere Homöostase (nach Cannon)
die koodinierten physiologischen Prozesse die den stabilen (aber nicht statischen) Zustand des Organismus (mittels innerer Justierung als Reaktion auf äußere Veränderungen) gewährleisten
Definiere Coping
ein regulativer Prozess, der angesichts einer durch die Person als stressrelevant eingeschätzten Situation ausgelöst wird und darauf abzielt, eine neue Homöostase zu finden
Was ist der Unterschied zw. assimilativen und akkomodativen Coping?
assimilativ (Anpassung an den Stressor)
akkomodativ (Veränderung der Umweltbedingungen)
Nenne 4 Bewältigungsformen nach Schwarzer und Knoll
reaktiv bzgl. bestehender Bedrohung
antizipatorisch (Bemühungen, mit einer künftigen Bedrohung umzugehen)
proaktiv (Aufbau von Widerstandsressourcen, um künftigen Stress besser bewältigen zu können)
- präventiv (z.B. Gesundheitsverhalten, um Krankheiten vorzubeugen)
Beschreibe die drei Phasen des Stressimpfungstrainings nach Meichenbaum
orientiert sich am transaktionalen Modell und zielt auf die Verbesserung der individuellen Bewältigungsfähigkeit ab
Informationsphase
Diagnostik von dysfunktionalen Stress-Gedanken
Psychoedukation über das Stressmodell
Kausaler Zusammenhang zwischen Stress und Beschwerde
Übungsphase
Aktives Training von Problemlösestrategien
Übung verschiedener Copingstrategien zur Stressreduktion, z.B. Progressive Muskelrelaxation, Mindfulness-Strategien
Anwendungsphase
Abgestufte Konfrontation mit Stressor
Verbesserung der Copingreaktionen in unerwarteten Situationen
→ Generalisierung
Beschreibe das generelle Adationssyndrom nach Selye.
GAS beschreibt die relativ ähnliche Anpassung des Körpers unabh. von den Arten des Stressors (deswegen "generell"); unterteilt in 3 Phasen:
- Alarmphase: erhöhte Aktiviertheit des Körpers durch vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen → höhere Leistungsbereitschaft (fight-or-flight, Sympathikus)
- Widerstandsphase: (Gegenreaktion, auch wenn Stressor länger andauert) langsamer Abbau der ausgeschütteten Stresshormone → Rückkehr zum Normalzustand (Wiederherstellung Homöostase)
- Erschöpfung: verlängerte oder wiederholte Präsenz des Stressors, Versagen der Reaktionssysteme, Erschöpfungvon Ressourcen, Krankheitsanfälligkeitist
→ Stress ist eine unspezifische Antwort des Organismus auf die Störung des homöostatischen Gleichgewichts & ein Wiederherstellungsversuch
Was bewirkt die HPA-Achse?
- Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrinden-System
- Hypothalamus: CRH --> Hypophyse: ACTH --> Nebennierenrinde: Cortisol
- langsame Reaktion
- Aufrechterhaltung der Homöostase durch Energiebereitstellung über Clukose (=Stressreaktion)
- Einfluss auf Gehrin, Immunsystem (immunsuppressiv & entzündungshemmend), Natriumretention
Was bewirkt die SAM-Achse?
- sympathisch adrenerg-medulläres System
- Hypothalamus aktiviert Sympathikus --> Nebennierenmark produziert Adrenalin & Noradrenalin
- schnelles System
- Funktionssteigerung vieler Organe
- Noradrenalin: Vermittlung einiger der psychischer Stressreaktionskomponenten und von Angstreaktionen
Wie funktioniert der negative Rückkoppelungs-Mechanismus bei der HHN-Achse und in welchem Zusammenhang steht er mit Stress, Depression und PTBS?
- steigender Glukokortikoid-Spiegel wirkt als negativer Feedbackreiz zur Reduktion der CRH-Ausschüttung aus dem Hypothalamus
- Stress: die Exposition wiederholten, intensiveren oder unerwarteten Stress verändert die Gegenregulation sowie die Struktur und die Funktion des Hippocampus
- Depression: erhöhte CRH Ausschüttung --> erhöhte Cortisol-Ausschüttung --> verringerte Rückkoppelung
- PTBS: erhöhte CRH Ausschüttung --> verringerte Cortisol-Ausschüttung --> erhöhte Rückkoppelung
Was ist Allostase?
= Störung der Homöostase/ des Gleichgewichts zw. Stress und Stressbewältigung im Gehirn (Birbaumer & Schmidt)
= Prozess der Stabilitätserreichung, z.B. durch Variationen in den zwei Stressachsen
--> nicht erreichbare Homöostase, dadurch Umbau des Systems --> Krankheiten wahrscheinlicher
Was sind Allostatische Belastungen`?
- Langzeitfolgen von Stress & der Übergang zur Krankheit
- negative physiologische Konsequenzen durch chronischen Stress
Nenne jeweils zwei kurzfristige Folgen von Stress auf der kognitiven, behavioralen und physiologischen Ebene.
- kognitiv-emotional
- Nervosität
- Überempfindlichkeit
- Unkonzentriertheit
- Behavioral
- Gereiztheit
- Aggressivität
- Egozentriertheit
- erhöhte Drogenkonsum (z.B. Rauchen)
- physiologisch
- Verspannungen
- Übersäuerung des Magens
- Verdauungsbeschwerden
- Kopfschmerzen
Nenne jeweils zwei langfristige Folgen von Stress auf der kognitiven, behavioralen und physiologischen Ebene.
- kognitiv
- Hilflosigkeit
- Erschöpfung
- Entwicklung psychischer Störungen
- behavioral
- Fehlzeiten am Arbeitsplatz
- Soziale Isolation
- Partnerschaftskonflikte
- physiologisch
- Herz-Kreislauf-Störungen
- Migräne
- Diabetes
- Haltungsschäden
- Magengeschwüre
Langfristig erhöhte Konzentration von Kortisol führt zum Absterben von Neuronen im Hippocampus (insbesondere in der CA3-Region)
Erkläre das Pychobiologische Vulnerabilitätsmodell der Depression
- Erblichkeit, Entwicklungsmilieu und Adverse Erfahrungen beeinflussen die Vulnerabilität für spezifische Störungen (bzw. ob sich aus Stress Depression entwickelt)
- Anlage-Umwelt-Interaktion (erfahrungsgesteuerte Plastizität) bestimmt den psychobiologischen Phänotyp mit individueller Vulnerabilität für spezifische Störungen
Welche Faktoren gehören zum Diathese-Stress-Modell?
- allgemeine Anspannung
- aktuelle Stressoren und ihre Kumulation
- subjektive Toleranzschwelle
Trier Social Stress Test: a) Welche zwei Aufgaben beinhaltet er, b) höchster Cortisolspiegel nach wie viele Minuten? c) Höchster ACTH nach wie viele Minuten?
a) Rechenaufgabe und freie Rede vor Jury
b) Cortisol: 20 minuten nach Stressende
c) ACTH: 1 Minute nach Stressende
Nennen sie eine psychologische und eine physiologische Intervention, bei beim TSST zu einer Verringerung der Cortisol-Ausschüttung führt.
- physiologisch: Gabe von Oxytocin
- psychologisch: soziale Unterstützung
In einer Studie mit Fluglotsen konnte kein Zusammenhang zwischen der Bluthochdruck-Inzidenz (Hypertension) und starkem Stress gefunden werden.
kontrolliertes Experiment: monoton positiver Zusammenhang zw. eines Index für das Ausmaß psychischen Stresses und dem Anteil erkälteter Personen
Akute Stressoren verbessern die Immunfunktion, chronische Stressoren beeinträchtigen die Immunfunktion.
Chronische Stressoren führen zu einer langanhaltenden Zytokin-Ausschüttung
Zu den mit Stress assoziierten und im ICD-11 aufgeführten psychischen Störungen zählen Akute Belastungsreaktionen, Posttraumatische Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen
Was sind die vier Verteidigungslinien des Körpers?
Immunsystem des Verhaltens (Motivation, den Kontakt mit smptom-zeigenden Menschen zu vermeiden)
Oberflächenbarrieren (Haut, Schleim, chemische Barrieren, Husten/Niesen,Tränen)
das angeborene Immunsystem
das erworbene Immunsystem
Wo werden die Zellen des Immunsystems gebildet?
- Knochenmark
- Thymus: T-Lymphozyten
Was sind die sekundären lympathischen Organe?
- Reaktionsorte, die Kontakt mit Antigenen haben und die Immunreaktion einleiten
- Lymphknoten
- Milz
Erkläre den Unterschied zwischen T-Helferzellen 1 und T-Helferzellen 2. Für welche Prozesse sind sie jeweils verantwortlich und welche Zellen werden durch Stress verstärkt?
- TH1:
- Makrophagen-Aktivierung und locken der Fresszellen zu den Infektionsherden
- Wundheilung & Bekämpfung viraler Infekte
- zelluläre Immunantwort
- pro-inflammatorisch
- TH2:
- Stimulierung der B-Zellen bei allergischer Reaktion (B-Zellen produzieren Antikörper)
- humorale Immunantwort (extrazellulär/in den Blut/Lymphbahnen)
- anti-inflammatorisch
- verstärkt durch Stress
1. Was sind Zytokine
2. welche Stressachse wird durch Zytokine aktiviert?
3. Wo werden Zytokine produziert?
1. = lösliche Botenstoffe / Proteine, die die Kommunikation zw. Körperzellen & zu Organen steuern & das IS in Bezug auf die Vermehrung (Proliferation), Differenzierung & Migration der Immunzellen
- Unterform sind Interleukine (Inter = zwischen, Leukine = Leukozyten --> vermitteln Kommunikation zw. Leukozyten)
2. Zytokine aktivieren HPA-Achse → fördert stressbedingte Krankheiten
3. werden von bestimmten Leukozyten gebildet
Was sind Unterschiede zwischen dem angeborenen und erworbenen Immunsystem? Ordne Ihnen außerdem die verschiedenen Immunzellen zu
- angeboren
- unspezifisch
- schneller
- ohne Gedächtnis
- nicht antizipatorisch
- genetisch weitgehend fixiert
- Monzyten, Makrophagen und Granulozyten
- Enzyme und Akut-Phase-Proteine (verdauen Bakterien)
- erworben
- antigen-spezfiisch
- langsamer
- adaptiv, mit Gedächtnis
- antizipatorisch
- genetisch & epigenetisch variabel
- T-Lymphozyten
- Antikörper
Die reziproken Beziehungen des Immunsystems und des endokrinen Sstems zum Nervensystem steuern indirekt Verhalten, wie auch die Umweltkontingenzen (Reiz-Reaktion-Konsequenz-Beziehungen) einen Einfluss auf das Immunsystem ausüben