Familienpsychologie

Fragen selbst ausgedacht

Fragen selbst ausgedacht


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 19.01.2023 / 06.02.2024
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Welches ist das klassische Wohnmodell in Deutschland für Familien nach der Scheidung? Erkäre es kurz

  • Binukleares Familiensystem, Kinder wachsen in zwei Kernfamilien auf, aber dabei Residenzmodell, also dass sie ein primäres Heim haben und zum Beispiel am Wochennede zum anderen Elternteil pendeln

Welche Aussagen zu Wohnmodellen nach der Trennung sind falsch?

Beschreibe die drei Phasen des Scheidungsprozesses.

  1. Ambivalenzphase: eskalierende Konflikte

  2. Trennungsphase: räumliche Trennung → juristische Scheidung

  3. Nachscheidungsphase: 1. Jahr innere Desorganisation, 2. Jahr Stabilisierung und Reorganisation

Erkläre kurz das Modell der Scheidungs-Stress-Bewältigung nach Amato  und gib dabei jeweils zwei Beispiele für Stressoren und Protektionsfaktoren

Der Prozess der Ehelösung in der Phase der Vorscheidungs- und Scheidungsphase begünstigt mögliche Stressoren, wie beispielsweise Verringerung des Kontakts zwischen Kind und einem Elternteil oder finanzielle Einbußen. Diese Stressoren beeinflussen, ob sich die Situation positiv entwickelt, es also zu positiven oder negativen Entwicklungsfolgen kommt. Dieser Zusammenhang zw. Stressoren und Entwicklungsfolgen wird dabei von Protektionsfaktoren moderiert (Beispiel: soziale Unterstützung, strukturelle Ressourcen, individuelle Ressourcen (Bewältigungsstrategien)

Kurzfristig Entwicklungsfolgen können durch das Krisenmodell abegbildet werden, langfristige Entwicklungsfolgen lassen sich durch das chronische Stressmodell erklären.

Welche Theorie zu Schulleistungen vor, während und nach der Trennung wird von der im Seminar vorgestellten Studie gestützt?

Welche Mediatoren regulieren den Einfluss der Scheidung auf langfristig mental-gesundheitliche Symptome nach einer Studie von Schaan & Vögele?

Nenne drei Faktoren, die beeinflussen ob die Scheidung schädliche Auswirkungen auf das Kind hat auf individueller Ebene und drei Einflussfaktoren auf Umweltebene.

  • individuelle Ebene

    • Alter (jünger = ungünstiger)

    • Geschlecht (Jungs externalisierend, Mädchen internalisierend)

    • Aufwachsen bei gleichgeschlechtlichem Elternteil scheint vorteilhaft

    • Risikofaktor: schwieriges Temperament

    • Schutzfaktor: sichere Bindung

    • sozial.-kognitive Faktoren wie Empathie

    • hohes Selbstwertgefühl

    • optimistische Grundhaltung

  • Umweltebene 

    • SÖS (niedrig = Risiko)

    • soziale Netzwerke

    • Erziehungsverhalten (Wärme, Sensitivität)

    • viele elterliche Konflikte (Loyalität!)

    • fortgesetzter Kontakt zu beiden i.d.R. positiv

Welche Aussagen zu den Auswirkungen von Scheidung auf Verhaltensprobleme in der Kindheit sind richtig?

Was besagt die Transmissionshypothese im Kontext Scheidung?

Scheidungskinder werden häufiger selbst eine Trennung in ihrer Beziehung erleben

Welche Aussage zu den Auswirkungen von Scheidung auf Beziehung und Erziehung im Erwachsenenalter (Ergebnisse einer Studie) ist richtig?

Welche Aussagen  zu Trennungen sind richtig?

Nenne drei Schutzfaktoren, die eine Rolle spielen damit Kinder die Situation der Trennung besser meistern können:

  • Kinder sollten weiterhin zentral wichtige Persönlichkeit für Eltern sein

  • gemeinsame Erfahrungen, liebevoller Umgang

  • verlässlicher, kompetenter Erziehungsstil

  • glaubwürdige Gefühlsäußerungen

  • offener Umgang mit Trennung

  • Beziehung der Expartner von Beziehung zu Kindern trennen

  • einvernehmlich & rücksichtsvoll trennen, keine Schuldzuweisungen

  • soziales Umfeld als Unterstützung

Welche Aussage zu Stieffamilien ist richtig?

Welche Aussagen zum Entwicklungsverlauf der Kinder bei Stieffamilien sind falsch?

Welche Aussagen zu effektiven Erziehungsmethoden in Stiffamilien sind richtig?

Nenne zwei Herausforderungen für das Stiefelternteil im Beziehungsaufbau mit dem Kind des neuen Partners.

  • Empfänglichkeit des Sk für Beziehungsaufbauversuche

  • sofortiges Einnehmen der Elternrolle des SE

  • BE begrenzt Zugang zu SK

Welche drei Typen von Coparenting fördern positive Resultate? Gehe kurz auf jede Form ein.

  • Cooperative 

    • =Vertrauen, Unterstützung, Wohlwollen, Respektieren der Regeln

  • Cordial (=höflich)

    • =höflich, business-ähnliche Kommunikation

  • High-funktional

    • =Wohl des Kindes im Vordergrund, Zurückstellen vergangener Konflikte und eigener Bedürfnisse)

Nenne drei positive Auswirkungen von einer effektiven Co-Erziehung auf das Kind

  • Wohlbefinden

  • psychische und physische Gesundheit

  • Anpassungsfähigkeit an neue Familienkonstellation

  • Zugehörigkeits und Stabilitätsgefühl

  • Sozialkompetenz

  • Selbstwert

Welche drei Konstellationen von Kommunikation innerhalb des Coparenting zwischen Biologischem Elternteil und Stiefelternteil mit dem Kind sind möglich?

  • clear triad: alle reden miteinander
  • linked triad: Stiefkind kommuniziert mit Stiefelternteil nur über biologisches Elternteil (BE als Mediator)
  • outsider triad: Stiefkind kommuniziert nur mit biologischem Elternteil, Stiefelternteil wird ausgeschlossen

Welche Aussagen zu den möglichen Rollen des Stiefelternteils sind richtig?

Welche Aussagen zu Kindern in Regenbogenfamilien stimmen?

Welche Aussage zu Regenbogenfamilien ist falsch?

Was könnten laut der Studie von Farr et al. 2018 Ursachen für Vorurteile bei Grundschulkindern ggü. Kindern aus Regenbogenfamilien sein? Nenne zwei mögliche Ursachen und erkläre kurz, was das bedeutet

  • Heteronormativität: Heterosexualität wird in unserer Gesellschaft weiterhin als soziale Norm angesehen, inkl. binärer Geschlechterordnung. Alle Menschen, die also dieser Weltanschauung nicht entsprechen, werden als nicht normal angesehen

  • Homonegative Mikroaggressionen: kaum wahrnehmbare beleidigende und abwertende Äusserungen und Verhaltensweisen im Alltag, die Homosexuelle Menschen benachteiligen, häufig geschieht diese Diskriminierung nicht bewusst, da beispielsweise in der Sprache verankert.  --> Jugendsprache ist voll davon: "No Homo", "Das ist so schwul" ...

In einer Studie über Vorurteile ggü. Kindern aus Regenbogenfamilien wurden Grundschulkinder gebeten, anhand einer Bildergeschichte zu bewerten, wie normal/scary usw. das Kind ist (AV im Seminar war positiver vs. negativer Affekt). Zu welchen Ergebnissen kamen die Autoren?

Zu welchen Ergebnissen kommen Studien bezüglich der Entwicklung der Kinder in Regenbogenfamilien?

Welche Aussagen zum Zusammenhang von Kindern aus Regenbogenfamilien und ihren Schulleistungen sind richtig?

Erkläre den Begriff Gender Socialization

Prozess, bei dem Menschen Regeln, Überzeugungen und Einstellungen erwerben, die ihrem Geschlecht entsprechen

Welche Aussagen zu Erziehung und Haushalt in Regenbogenfamilien stimmen ?

In welchen Eingeschaften unterscheiden sich Hochkonfliktfamilien von normalen Trennungsfamilien?

Welche Aussagen in Bezug auf die Situation der Kinder in Hochkonfliktfamilien sind richtig?

Wie sollte in einer Beratung von hochkonflikthaften Eltern vorgegangen werden?

Welche Aussagen zur Intervention Kinder im Blick bei Hochkonfliktfamilien sind richtig?

Was ist Familienzentralität? Erkläre es in einem Satz.

Grad an Wertschätzung und Priorisierung der (eigenen) Familie & familiärer Beziehungen und Betrachtung der Familie als zentraler und wichtiger Teil der Identität

Zu welchen Ergebnissen kam eine Studie, die den Zusammenhang zwischen Familienzentralität und Hochkonfliktfamilien (hier eher operationalisiert anhand der Häufigkeit der Konflikte) untersuchte?

Welche Aussagen zu Kindern psychisch kranker Eltern sind falsch?

Nenne drei Risikofaktoren für Kinder psychich kranker Eltern selbst psychisch zu erkranken.

  • geringe Empathie, Bindungs- und Erziehungsfähigkeit des kranken Elternteils

  • mangelnde Aufklärung über Störungsbild der Eltern, Tabuisierung → Unsicherheit, Selbstzweifel

  • evlt. Isolation - Mangel an kompensatorischen Beziehungen

  • Parentifizierung → chronische Überforderung

  • expressed emotions: Familienklima mit viel negativer Emotionalität, v.a. bei Psychosen

  • Armutsrisiko

Nenne drei Schutzfaktoren für Kinder psychisch kranker Eltern, nicht selbst psychisch zu erkranken.

  • adäquate Aufklärung

  • gesunde erwachsene Bindungsperson

  • gute Bewältigungsstrategien der Eltern bei psych. Krisen/Krissenprävention

  • Problembewusstsein der Eltern

→ Schutzfaktoren wirken additiv (Resilienz)

→ Ressourcenstärken als zentrales Ziel von Prävention/Intervention

 

Zu welchen Ergebnissen kommt eine Studie zum Therapiebedarf bei Familien mit psychisch erkrankten Eltern?

Nenne drei Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche.

  • fast doppelt so viele Jugendliche rauchen

  • Anstieg Kindeswohlgefährdung, v.a. psychische Misshandlung (weniger Hinweise von Schulen, aber mehr aus Bevölkerung)

  • Anstieg psychosomatischer Beschwerden: Gereiztheit, Kopf- und Bauchschmerzen, Niedergeschlagenheit…)

  • mehr Akutaufnahmen, höhere akute Suizidalität

  • weniger Fremdaggression

Nenne drei Ziele eines Elterntrainings.

  • elterliche Erziehungskompetenzen fördern und erweitern

  • Eltern-Kind-Beziehung stärken

  • Erziehungspartnerschaft der Eltern unterstützen

  • Eltern in ihrem Selbstverständnis und ihrer Elternrolle stärken

  • Selbstregulationsfähigkeit der Familie unterstützen

  • möglichen Fehlentwicklungen vorbeugen

  • bestehende ungünstige Erziehungs- und Beziehungsmuster ändern