Klinische Psychologie

Nachbereitung der Vorlesungs- und Tutoriumsfolien Klinische Psychologie (JMU Würzburg)

Nachbereitung der Vorlesungs- und Tutoriumsfolien Klinische Psychologie (JMU Würzburg)


Kartei Details

Karten 66
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 07.12.2022 / 09.12.2024
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Die Klinische Psychologie ist eine Teildisziplin der Psychologie, die sich mit psychischen Störungen und den psychischen Aspekten somatischer Störungen und Krankheiten in der Forschung, der Diagnostik und Therapie beschäftigt.

Wenn man von Ätiologie spricht, meint man die Häufigkeit und Verteilung psychischer Ströungen.

Wenn man von Epidemiologie spricht, meint man die Häufigkeit und Verteilung psychischer Ströungen.

Psychopathologie: Ein bewusster und geplanter interaktionaler Prozess zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen und Leidenszuständen.

Ob ein Verhalten als abnormal gilt, ist kulturunabhängig.

Psychische Störung = klinisch bedeutsames psychisches Muster bzw. Verhaltensmuster, das bei einer Person auftritt

Wichtig: Das Verhalten darf keine verständliche und gesellschaftlich/ kulturell normale Reaktion auf ein Ereignis sein!

Nicht jedes abnorme Verhalten ist eine psychische Störung.

Fehltage: Depression führt zu den längsten Krankschreibungen (64 Tage) 

Effektivität von Psychotherapie auf psychische Störungen:

Für Depressionen, Angststörungen, PTBS und Zwangsstörungen zeigten sich moderate bis große Effekte.

Für Psychotische/ Bipolare Störungen: etwas kleinere Effekte.

Die Klinische Psychologie befasst sich nicht mit somatischen Störungen.

Eine effektive Psychotherapie erfordert eine tragfähige emotionale Bindung.

Welche Merkmale umfasst die Definition der psychischen Störung?

Definitionen psychischer Störungen können sich ändern, sind zeitlich aber unbegrenzt.

Psychotherapie ist nur für Depressionen und Angststörungen eine effektive Behandlungsmethode.

Psychische Störungen machen 5% der AU-Tage (Arbeitsunfähigkeit) aus.

Psychische Störungen machen 5% der AU-Tage aus.

Was war eine gängige "Intervention" zur Zeiten der Dämonologie?

Somatogenese: Eine Störung im Soma verursacht die Störung des Erlebens und Verhaltens. 

Welche drei Kategorien psych. Erkrankungen gab es nach Hippokrates?

Die drei Kategorien Manie, Melancholie, Phrenitis (Gehirnfieber).

„Rationale“ & humane Ansätze: Humane Behandlung • Unterscheidung psychischer Störungen nach Art und Entstehung und bemühte sich um physiologische Begründungen • Interventionen: tröstlicher Zuspruch und sinnvolle Tätigkeiten

Wer war Wegbereiter dieser neuen, veränderten Behandlungspraxis?

Somatogenese – die Zweite: Wer waren berühmte Vertreter der Somatogenese, während seiner "2. Welle"?

Wilhelm Griesinger (1817 – 1868) und Emil Kraepelin (1856 – 1926).

Von Ersterem stammt die Aussage: "Geisteskrankheiten sind Gehirnkrankheiten“ (1845).

Die Psychogenese besaß die Grundannahme, dass psychische Störungen auf psychischen Funktionsstörungen basieren. Seine wohl berühmtesten Vertreter waren Breuer und Freud, die „Parade-Krankheit“ für dieses Modell war die Hysterie und die dazugehörige Intervention die Hypnose.

Wann gab es die Antipsychiatrie-Bewegung → De-Institutionalisierung?

Die gesellschaftliche Sicht auf Psychische Störungen unterliegen einem ständigen markanten Wandel.

Welche Merkmale sind laut Definition kennzeichnend für abnormes Verhalten?

Pinel setzte sich für eine Verbesserung der humanitären Lage ein und bemühte sich um physiologische Begründungen.

Die Somatogenese vereint Medizin und Religion.

Griesinger war der Ansicht, dass jede psychische Störung eine physiologische Ursache besitzen muss.

Emil Kraepelin war zwar nicht der Ansicht, dass alle psychischen Störungen eine biologische Ursache haben. Er prägte aber den Begriff „Syndrom“.

Traumastörungen sind im DSM-5 eine eigene Kategorie.

ICD-11 – Komplexe PTBS: • Kriterien einer PTBS müssen erfüllt sein, ebenso wie • Probleme der Affektregulation • Persistierendes negatives Selbstbild in Reaktion auf das Trauma/ die Traumata, das von Gefühlen der Scham, Schuld oder des Versagens begleitet wird • Schwierigkeiten, Beziehungen aufrechtzuerhalten und sich anderen Menschen nahe zu fühlen ➢Wiederholte sexuelle / körperliche Gewalt in der Kindheit, häusliche Gewalt über längeren Zeitraum, Folter 

Das Erleben eines Traumas ist sowohl notwendig, als auch hinreichend für die Entstehung einer PTBS.

Das Erleben eines Traumas ist zwar notwendig, nicht aber hinreichend für die Entstehung einer PTBS. -> Nicht jeder, der etwas Traumatisches erlebt, erleidet danach eine PTBS.

Lebenszeitprävalenz Durchschnittsbevölkerung: 8%

• Frauen: 10-12%

• Männer: 5-6%

Jede Berufsgruppe ist einem gleich großem Risiko für PTBS ausgesetzt.

Welche Therapieformen sind bei PTBS besonders wirksam?

Wie kann man dissoziative Symptome noch weiter spezifizieren?

Einteilung in:

• Depersonalisation (Gefühl, außerhalb des eigenen Körpers zu sein oder von sich losgelöst zu sein, z.B. das Gefühl, als ob man in einem Traum sei) und

• Derealisation (Gefühl von Unrealität, Distanz oder Realitätsverzerrung).

Diagnosekriterien für PTBS umfassen Aspekte des Vermeidens, traumatische Ereignisse und Wiedererleben. Negative Veränderung von Gedanken und Stimmung gehören nicht dazu.

Die Lebenszeitprävalenzen, eine PTBS zu entwickeln, sind für Männer und Frauen ca. gleich hoch. Risikopopulationen (z.B. Polizei, Feuerwehr, Ersthelfer) hingegen zeigen erheblich höhere Raten.

Die jahrzehnte lange Suche nach spezifischen Biomarkern für psychisches Leid war erfolgreich (s. Monoaminhypothesen).

Der ICD-11, sowie der DSM-5 unterliegen: