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WettbewerbInformation und ManipulationGeldGesamtwirtschaftliche DatenWachstum und WandelKonjunkturExterne EffekteSozialpolitikStaatstätigkeitenGlobalisierungWechselkurseInternationale Organisationen

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Set of flashcards Details

Flashcards 208
Language Deutsch
Category Macro-Economics
Level Other
Created / Updated 26.09.2022 / 29.09.2022
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https://card2brain.ch/box/20220926_vwl
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Wie definieren Sie Wettbewerb?

Ein Wettbewerb liegt vor wenn: - Genügend grosse Anzahl an Nachfragern und Anbietern am Markt vorhanden sind - Das Produkt homogen ist - Keine Verhandlungsmacht vorliegt - Der Markt transparent ist

Welche Eigenschaften hat ein Wettbewerb?

- Freiheitsfunktion (Der Konsument kann sich den Anbieter aussuchen) - Kontrollfunktion (Anbieter & Nachfrager kontrollieren / vergleichen sich gegenseitig) - Koordinations- und Anpassungsfunktion (Sie sorgen für ein gutes Gleichgewicht) - Allokations- und Verteilungsfunktion (Produktionsfaktoren werden bestmöglich eingesetzt) - Anreiz- und Auslesefunktion (Durch den Wettbewerb muss man sich Verändern)

Welche Marktformen kennen Sie?

- Monopol (ein Anbieter, Preis ist vorgegeben) - Oligopol (wenige Anbieter, Kartellbildung) - Polypol (viele Anbieter, Preis entsteht durch Angebot und Nachfrage) - Monopolistische Konkurrenz (grosse Anzahl Anbieter, differenzierte Güter) - Vollständige Konkurrenz (viele Anbieter und Nachfrager, mit kleinem Einfluss)

Was ist eine vollständige Konkurrenz?

Das ist eine idealtypische Marktform mit sehr vielen Anbietern und Nachfragern, der einzelne hat einen verschwindend kleinen Einfluss auf den Marktpreis. - Güter müssen perfekt homogen sein. - Grosse Anzahl an Anbietern / Nachfragern - Freier Marktzutritt muss gegeben sein - Alle Marktteilnehmer sind über den Preis perfekt informiert

Was ist ein monopolistische Konkurrenz?

Das ist eine Marktform, die durch freien Marktzutritt eine grosse Zahl von Anbietern und differenzierten Gütern gekennzeichnet ist. Im Markt bieten zwar alle Unternehmen vergleichbare Produkte an, unterscheiden sich jedoch bezüglich Qualität, Design oder sonstigen Eigenschaften.

Welche Gefahren entstehen aus Monopolen und monopolähnlichen Strukturen?

- Höhere Preise - Güterversorgung wird schlechter - Tiefere Leistungsanreize - Machtballung beim Monopolisten

Was ist ein Kartell?

Unternehmensabsprachen um gegenseitig einen Vorteil zu gewinnen. Typisch sind Preisabsprachen

Sind Kartelle erlaubt?

In der EU & in den USA sind Kartelle und Monopole verboten. In der Schweiz wurden bis vor kurzem kartellähnliche Organisationen zugelassen. Nur gegen groben Missbrauch wurde vorgegangen. Aufgrund der starken Ausrichtung zur EU geht die Schweiz nun härter gegen Kartelle vor. Bussen von bis zu 10% des Jahresumsatzes sind möglich.

Nennen Sie ein Beispiel für ein Oligopol

Wenige Anbieter, wenige Nachfrager z.B. Mineralölgesellschaften, Fluggesellschaften, Lifthersteller

Welcher Unterschied besteht zwischen Oligopol und Monopol?

Oligopol: Weniger Unternehmen bieten ein gleiches oder ähnliches Produkt an

Monopol: Ein Unternehmen bietet ein gewisses Produkt auf dem Markt an.

Nennen Sie ein Beispiel für Angebotsmonopol

Ein Anbieter, viele Nachfrager z.B. Briefpost, SBB

Nennen Sie ein Beispiel für Angebotsoligopol

Weniger Anbieter, viele Nachfrager Benzinmarkt, Detailhandel

Was bedeutet asymmetrische Information?

Die eine Seite des Handels ist besser informiert als die andere Seite

- Verkäufer wissen besser bescheid ob der Preis gerechtfertigt ist, als der Käufer

- Bei einem Kredit weiss der Kreditnehmer besser bescheid ob er kreditwürdig ist, als die Bank

Erklären Sie das Prinzipal-Agent-Problem?

Die Spezialisten (Vermögensverwalter, Anwälte, Ärzte etc.) wissen viel besser bescheid als die Auftraggeber. Dieser Vorteil spielt den Spezialisten in die Hand.

- Der Speziallist ist der Agent

- Der Auftraggeber ist der Prinzipal

Was bedeutet Adverse Selektion?

- Vor dem Vertragsabschluss ist eine Seite des Handels besser informiert als die andere. - Oft zieht sich die schlechter informierte Partei teilweise oder vollständig aus dem Markt zurück - Ausprägung von Marktversagen

Welche Massnahmen kennen Sie gegen adverse Selektion?

- Screening: Schlechter informierte Seite untersucht von welchem Geschlecht, Alter, Beruf und Religion das grösste Risiko kommt. (Bonus-Malus-System) - Signalisieren: Besser informierte Seite signalisiert, dass das Risiko klein ist (Hoher Selbstbehalt) - Kollektiversicherungen: Durchschnittliche Verteilung von guten und schlechten Risiken (Sozialversicherungen) - Obligatorium

Wie funktioniert der adverse Selektionsprozess?

Anhand einer Versicherungsprämie: Verborgene Eigenschaften vor Vertragsabschluss Wenn es nicht gelingt, individuell, risikogerechte Prämien zu verlangen, wandern gute Risiken ab und schlechte Risiken nehmen zu.

Was wird als Moral Hazard bezeichnet?

Moral Hazard (deutsch auch: „moralische Versuchung“) Ein Moral Hazard droht, wenn Individuen davon befreit werden, für potentiell kostspielige Folgen ihres Handelns selbst einzustehen: - Verborgenes Verhalten nach Vertragsabschluss - Versicherte gehen ein höheres Risiko ein weil sie versichert sind - Von der Versicherung nicht beobachtbar

Welche Massnahmen kennen Sie gegen Moral Hazard?

- Überwachung der Klienten (z.B. Invalidenversicherung) - Selbstbehalt (z.B. Krankenkassen) - Bonus-Malus-System (z.B. Autoversicherung)

Was sind Informationsvermittler?

Um die Informationskosten für den Kunden zu senken organisieren sich Unternehmen und Konsumenten in Interessenverbänden: - Warentests - Konsumentenorganisationen Auch der Staat übernimmt Kontroll- und Informationsaufgaben: - Prüft Medikamente und Nahrungsmittel - Bestimmt Qualitäts- und Sicherheitsstandards - Schafft Transparenz durch Deklaration von Inhalten und Preisbildungen

Wo werden Sie als Käufer manipuliert?

- Die grösste Wirkung hat die Werbung bei den oberen Stufen der Maslow Bedürfnispyramide - Grundsätzlich soll der Staat bei Werbung nicht einschreiten - Ausser bei Produkten die süchtig machen (Zigarettenwerbung)

Welche zwei Hauptwirkungen verfolgt die Werbung?

- Manipulieren der Marktteilnehmer - Informationen verbreiten

Warum führen Informations- und Manipulationsprobleme zu Marktversagen?

- Aufgrund von fehlender Transparenz - Aufgrund der Manipulationen unserer Konsumwünsche

Wozu wird Geld verwendet?

- Wertaufbewahrung - Recheneinheit - Zahlungsmittel

Was versteht man unter Buchgeld?

Umbuchen unter Konten. Kann in Sichtkonten jederzeit abgerufen und zu Geld umgewandelt werden

Welche Arten von Geldmengen werden unterschieden?

- M1 = Buch- und Bargeld

- M2 = M1 + Spareinlagen

- M3 = M2 + Terminanlagen

Welches ist die Hauptaufgabe der Schweizerischen Nationalbank (SNB)?

- Preisstabilität gewährleisten und der konjunkturellen Entwicklung Rechnung tragen (Geldmenge beeinflussen) - Sie setzt so die Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Wirtschaft in der Schweiz

Welche Instrumente stehen der SNB zur Verfügung?

- Repos - Devisenswap - SNB-Bills

Wie hoch sind die Geldmengen in der Schweiz 2018?

Geldmenge M1 - 632 Mrd. Geldmenge M2 - 978 Mrd. Geldmenge M3 - 1027 Mrd. (stand Jan. 2018)

Was sind Repos?

- Die Geschäftsbanken verkaufen der SNB Wertschriften gegen Kredite - Die Dauer der Laufzeit wird festgelegt - Für die Dauer des Geschäfts zahlen die Banken der SNB den sogenannten Repo-Zins

Was sind Devisenswaps?

- Die SNB kauft oder verkauft fremde Währungen (Devisen) von den Geschäftsbanken - Die Dauer der Laufzeit wird festgelegt - Beide Parteien tragen hier das Währungsrisiko - Devisen verkaufen, Geldmenge vernichten - Devisen kaufen, Geld schöpfen

Was sind SNB-Bills?

 

- Die SNB gibt eigene Schuldverschreibungen heraus (verzinsliche Wertpapiere; Schuldscheine) - Mit dem Kauf können Geschäftsbanken ihr Geld sicher und ertragsbringend anlegen - Meistens zeitlich fixiert - Mit diesem Instrument kann massiv Geld vom Markt abgezogen werden

Was ist der Dreimonate-LIBOR?

- London InterBank Offered Rate - Zinssatz den grosse Geschäftsbanken untereinander verlangen, wenn sie einander ungedeckte Kredite in verschiedenen Währungen geben - Wird täglich in London festgelegt und gilt für dreimonatige Anlagen

Welche drei Elemente umfasst das geldpolitische Konzept der SNB?

1. Ziel: Preisstabilität definieren

2. Entscheidungsgrundlage: Inflationsprognose

3. Operatives Ziel: Zielband für den Dreimonate-LIBOR Leitzins

Was passiert mit dem Repo-Zins, wenn der LIBOR innerhalb des Zielbandes schwankt?

Der Repo-Zins bleibt gleich

Wieso beeinflusst der Leitzins der SNB die Wirtschaft?

- Wenn der Leitzins tief, ist können sich die Banken Geld zu günstigen Konditionen leihen - Dadurch können auch die Banken ihre Zinse senken, was wiederum Unternehmen und Privaten die Möglichkeit gibt günstige Kredite zu erhalten um Investitionen zu tätigen

Was kann passieren, wenn die SNB den Leitzins senkt?

Inflation

Was versteht man unter einer Inflation?

- Mehr Geld als Güter vorhanden - Tiefe Arbeitslosigkeit - Generelle Teuerung (Kaufkraftverlust) - Wenn die Geldmenge steigt

Wie kann eine Inflation entstehen?

- Nachfrageinflation - Angebotsinflation - SNB erhöht die Geldmenge (senkt Leitzins) - Importierte Inflation

Wie entsteht eine Nachfrageinflation?

Wenn die Nachfrage so stark ansteigt, dass diese nicht mehr befriedigt werden kann, was wiederum steigende Preise zur Folge hat