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Langue	Deutsch
Catégorie	Affaires sociales
Niveau	Université
Crée / Actualisé	03.09.2022 / 01.05.2024
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Welchen vier Grundprinzipien folgte das ursprüngliche Bismarcksche System?

Der soziale Schutz basierte ausschließlich auf der Arbeitstätigkeit. Das heißt, er beschränkte sich auf Arbeitnehmer, die auf der Basis ihres Einkommens versichert waren. Nur Arbeitnehmer, deren Lohn unterhalb eines bestimmten Betrages lag, waren obligatorisch versichert, also solche, die nicht in der Lage waren, eigene private Vorsorge zu treffen. Maßgeblich für den Umfang und die Höhe des sozialen Schutzes war die Lohnhöhe, nach der sich die Beiträge richteten. Die Sozialversicherungszweige (also auch die Krankenversicherung) wurden von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gemeinsam selbst verwaltet.

In welchem Punkt hat sich das Bismarcksche System heute verändert?

Heute hängt die Versicherung nicht mehr zwingend von Erwerbstätigkeit ab, sondern es gibt auch eine Familienversicherung.

Wie sind die Träger der Sozialversicherung organisiert?

Als (rechtsfähige, selbstverwaltete) Körperschaften des öffentlichen Rechts.

Welche Steuerungsmöglichkeiten in Bezug auf das Sozialversicherungssystem hat der Staat?

Regulierung, Subventionen, Steuern, eigene Leistungserbringung und Versorgung bzw. Organisation.

Welche der folgenden Aussagen sind richtig?

Das Beveridge-System …

… basiert auf dem Fürsorgeprinzip.

… hat eine niedrige Transferintensität.

… ist durch Steuern finanziert.

… bietet allen Bürgern gleiche Geldleistungen.

… ist das Krankenversicherungssystem der USA.

Welche der folgenden Aussagen ist richtig?

Die WHO in der europäischen Region hat derzeit …

58 Mitgliedstaaten.

53 Mitgliedstaaten.

Warum können Gesundheitssysteme nicht vollständig verglichen werden?

Wegen unterschiedlicher Rahmenbedingungen, Strukturen, Organisationen, Akteuren und Finanzierungsmodellen.

Benennen Sie die beiden strategischen Ziele des Rahmenkonzepts „Gesundheit 2020“ der WHO.

Verbesserung der Gesundheit für alle und Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheiten, Verbesserung von Führung und partizipatorischer Steuerung für die Gesundheit.

Was bedeutet die „Theorie der langen Wellen“?

Neben kurzen (bis zu acht Jahren) und mittleren (bis zu elf Jahren) dauernden Auf- und Abbewegungen gibt es lange Wellen, die 20 bis 70 Jahre, durchschnittlich aber 50 Jahre anhalten und von einer bahnbrechenden Erfindung ausgelöst werden. Sie sind als Kondratieff-Zyklen in die Wirtschaftsliteratur eingegangen.

Benennen Sie vier der sechs Auslöser der Kondratieff-Zyklen.

Dampfmaschine (erster Zyklus, 1780), Eisenbahn (zweiter Zyklus, um 1850), Elektrizität (dritter Zyklus, ab circa 1890), Automobile (vierter Zyklus, ab 1935) und Informationstechnologien (fünfter Zyklus, ab 1980), heute: Gesundheit.

Wodurch ist der sechste Kondratieff-Zyklus geprägt?

Es herrscht eine Konjunkturperiode, die weg vom Computer hin zum Menschen führt und diesen mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt rückt. Die physischen und psychischen Komponenten stehen gleichermaßen im Vordergrund und betonen ein ganzheitliches Wohlbefinden des Menschen.

Worin liegen die Wachstumsbarrieren des sechsten Kondratieff-Zyklus?

In moralischen Defiziten, die sich gesellschaftlich in Gewalt, Kriminalität, Drogenmissbrauch, Umweltzerstörung, Energieverschwendung, aber auch Terrorismus manifestieren.

Welche der Satzvervollständigungen ist/ sind richtig?

Das 2010 reformierte US-amerikanische Gesundheitssystem...

wurde vor allem von den Republikanern als unzumutbarer Eingriff in die Freiheit kritisiert.

kennt keine Mitversicherung vom Kindern.

versichert nur Menschen über 65, Behinderte und sozial Schwache.

ermöglicht vielen US-Amerikanern erstmals eine private Krankenversicherung.

Welche der Satzvervollständigungen ist/ sind richtig?

ObamaCare...

heißt eigentlich Patient Protection and Affordable Care Act.

verlangt Ausgleichsabgaben für Nicht-Versicherte.

wurden direkt nach dem Inkrafttreten über sieben Mio. US-Amerikaner pflichtversichert.

konnte sich auch vor dem Supreme Court behaupten.

trat am 01.01.2013 vollständig in Kraft.

Wählen Sie eine oder mehrere Antworten:

Perfekte freie Märkte sind an Voraussetzungen gebunden. Welche?

Homogenität der Güter

Keine Markttransparenz

Perfekter Wettbewerb mit keinem freien Zutritt zum Markt

Perfekte Informationen

Anwesenheit von Externalitäten

Wählen Sie eine oder mehrere Antworten:

Was ist kein zentrales Anliegen nahezu aller Gesundheitsreformen weltweit?

Einsparpotenziale finden

Ressourcenschonung

Kosten senken

weniger Bürgerverantwortung

Wählen Sie eine oder mehrere Antworten:

Welches Problem kann bei sich selbst überlassenen Märkten entstehen?

Heterogenität der Güter

Reduktion des Wettbewerbs

perfekter Wettbewerb

Ausschaltung des Wettbewerbs

Wählen Sie eine oder mehrere Antworten:

Welche der nachfolgenden Voraussetzungen hat ein perfekter Markt?

Vorhandensein von Externalitäten und geregelter Marktzutritt

Heterogenität der Güter

perfekte Information

vollkommene Markttransparenz

perfekter Wettbewerb

Wählen Sie eine oder mehrere Antworten:

Welche der nachfolgenden Aussagen zum britischen Gesundheitssystem nach Beveridge ist bzw. sind richtig?

Der NHS ist eine Abteilung des Departments of Homeland Security.

Erbringt alters- und gesundheitsunabhängig gleiche Leistungen.

Es ist steuerfinanziert.

Es ist zentral über den National Health Service (NHS) organisiert.

Wählen Sie eine oder mehrere Antworten:

Auf welchem bzw. welchen der nachfolgenden Grundsätze beruhen staatliche Gesundheitssysteme?

Universalität

Einheitlichkeit der Verwaltung

Beitragsfinanzierung

Gleichheit

Ganzheitlichkeit

Wählen Sie eine oder mehrere Antworten:

Das ursprüngliche Bismarck’sche Gesundheitssystem wurde durch welche vier grundlegenden Prinzipien geprägt?

Es erfolgte gemeinsame Verwaltung der Sozialversicherungszweige durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Es gab eine gut ausgebaute Familienversicherung.

Sozialer Schutz beruhte ausschließlich auf Arbeitstätigkeit.

Beiträge bemaßen sich an der Lohnhöhe.

Wählen Sie eine oder mehrere Antworten:

Welche der nachfolgenden Aussagen zur Kritik am Sozialversicherungssystem ist bzw. sind richtig?

Es gilt: so viel Markt wie möglich, so viel Staat wie nötig.

Es besteht das Risiko, Markt- durch Staatsversagen zu ersetzen.

Ein Markt konkurrierender Gesundheitsversorgern muss gesteuert werden, da Anbieter sonst zu Wettbewerbsstrategien greifen könnten, die den primären Zielen gerechter Verteilung und Effizienz widersprechen.

Der Staat konzentriert sich auf seine Leistungs-, Versorgungs-, Steuerungs-, Schutz- und Ausgleichsfunktionen.

Skizzieren Sie die demografische Entwicklung.

Deutlicher Anstieg der Senioren auf circa 49 % bis zum Jahr 2050; Zunahme der hochbetagten Bevölkerung, Zunahme der stationären Behandlungen und Kosten, erheblicher Anstieg des Altenquotienten.

Wieso leidet die GKV unter einer Einnahmenimplosion?

Aufgrund hoher Arbeitslosigkeit und neuer Arbeitszeitmodelle.

Was besagt der Altenquotient?

Er gibt das Verhältnis zwischen Rentenbeziehern über 65 Jahren und der (potenziell) erwerbsfähigen Bevölkerung zwischen 20 und 65 Jahren an.

Was versteht man unter der medizinischen Fortschrittsfalle?

Jeder medizinische Fortschritt macht die Bevölkerung älter, aber nicht gesünder, da man mit immer mehr chronischen Krankheiten lange leben kann.

Was versteht man unter einer angebotsinduzierten Nachfrage?

Ärzte entscheiden faktisch über Umfang und Struktur der Nachfrage nach Gesundheitsleistungen.

Hat sich das Allokationsproblem verschärft?

Nein.

Welche Alternativen für Einsparpotenziale gibt es?

Einsparungen in anderen Sektoren, einheitliche Grundversorgung und private zusätzliche Vorsorge, (altersspezifische) Zugangsbeschränkungen.

Welchen Nachteil hat eine einheitliche Grundversorgung?

Sie begünstigt das Entstehen einer Zwei-Klassen-Medizin.

Was macht altersspezifische Beschränkungen ungerecht?

Sie lassen nicht nur eine künftige Morbiditätsentwicklung mit voraussichtlich mehr gesunden Lebensjahren außer Acht, sondern insbesondere die Tatsache, dass die heutige ältere Generation ihrerseits die Generationen vor ihr finanziert hat und damit ihren Beitrag an der Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems bereits geleistet hat.

Ist die folgende Behauptung richtig oder falsch?

Trotz eines nur leichten Bevölkerungsrückgangs innerhalb der letzten beiden Jahrzehnte von 82 Millionen im Jahr 1998 auf knapp 79 Millionen 2018 mit einer zwischenzeitlich allerdings steigenden Einwohnerzahl auf 83 Millionen in 2002 (Statista 2019d), erhöhte sich der prozentuale Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 10,8 % im Jahr 2001 (Weinmann/Zifon 2004, S. 452) auf 11,5 % in 2016.

ja

nein

Die Gesundheitsausgaben steigen. Was hat das mit den Einnahmen zu tun?

Wählen Sie eine oder mehrere Antworten:

Viele Arbeitszeitmodelle sind damit verbunden, dass keine Vollzeittätigkeit ausgeübt wird.

Trotz nur anteiliger Kostenbeteiligung wird das gleiche Krankengeld für Teilzeitbeschäftigte erbracht.

Rückläufige Einnahmen entstehen auch durch die hohe Arbeitslosigkeit.

Es besteht eine Kostenexplosion.

Der Staat leidet unter einer Einnahmenimplosion.

Welche der nachfolgenden Aussagen zur demographischen Entwicklung in Deutschland ist bzw. sind richtig?

Wählen Sie eine oder mehrere Antworten:

Der demographische Wandel wird zu steigenden Behandlungskosten in Krankenhäusern zwischen 10 % und 20 % führen.

Die Gruppe der 67-Jährigen und Älteren steigt bis 2039 auf 21 Mio. an.

Die hochbetagte Bevölkerung nimmt stetig ab.

Mit zunehmendem Alter steigt die Anzahl stationärer Patienten an.

2030 wird die Gruppe der über 67-Jährigen ein Viertel der Bevölkerung stellen.

Welche der nachfolgenden Ausführungen zum medizinischen Fortschritt ist bzw. sind richtig?

Wählen Sie eine oder mehrere Antworten:

Morbidität und Mortalität entwickeln sich gleich.

Nahezu jede medizinische oder medizintechnische Entwicklung verschiebt den Tod zeitlich nach hinten.

Die Morbiditätsentwicklung im Alter ist umstritten.

Weiterentwicklung ist jedoch nicht gleichbedeutend mit völliger Gesundheit, sondern mit einem Anstieg der Patientenzahlen.

Die Kompressionsthese geht davon aus dass das Risiko für Krankheit und Pflege zunimmt.

Welche der nachstehenden Ausführungen zu Personalkosten im Gesundheitswesen ist bzw. sind richtig?

Wählen Sie eine oder mehrere Antworten:

In Krankenhäusern betragen sie durchschnittlich 30 % der anfallenden Kosten.

Durch das uno actu-Prinzip lassen sie sich nach Bedarf verteilen.

Die Personalkostenanteile des Pflegedienstes und des ärztlichen Dienstes betragen 2017 62,1 % der Gesamtpersonalkosten.

Personalkosten machen nur einen unerheblichen Teil der Kosten des Gesundheitswesens aus.

Steigenden Patientenzahlen stehen keine analog steigenden Pflegepersonalzahlen gegenüber.

Der demographische Wandel und ökonomische Erfordernisse stellen Herausforderungen für das Gesundheitswesen dar. Welche der nachfolgenden Aussagen ist bzw. sind richtig?

Wählen Sie eine oder mehrere Antworten:

Eine altersspezifische Begrenzung der Altersausgaben ist im Hinblick auf die erheblichen Kosten, die Senioren verursachen, besonders fair.

Denkbar ist eine einheitliche Grundversorgung mit privater Zusatzversorgung.

Denkbar ist auch eine altersspezifische Begrenzung der Ausgaben.

Will man Gesundheit weiterhin als höchstes Gut betrachten und finanzieren, kommen nur steigende Gesundheitsbeiträge zur Finanzierung in Betracht.

Welche der nachfolgenden Aussagen ist bzw. sind richtig?

Wählen Sie eine oder mehrere Antworten:

Beim uno actu-Prinzip fallen Leistungserbringung und Konsum zusammen, mit der Folge, dass sie nicht auf Vorrat hergestellt werden kann.

Beim uno actu-Prinzip fallen Leistungserstellung und Konsum auseinander, so dass Leistungen auf Vorrat erbracht werden können.

Welche der nachfolgenden Aussagen zum künftig steigenden Alter der Mitarbeiter ist bzw. sind richtig?

Wählen Sie eine oder mehrere Antworten:

Die Personalkosten werden voraussichtlich sinken.

Das Gesundheitspersonal wird zukünftig auch immer älter.

Die Anzahl von Ärzten über 50 Jahre ist rückläufig.

Durch Managed Care Modelle haben sich Allokationsprobleme entschärft.

Wählen Sie eine oder mehrere Antworten:

richtig

falsch

IU - Einführung in das Gesundheitsmanagement

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