M&E - Emotion
Leitfragen
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Kartei Details
Karten | 128 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 17.07.2022 / 09.02.2025 |
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Was unterscheidet erotische Begierden von romantischer Liebe und welche Voraussetzung muss erfüllt sein, damit aus einem Flirt eine längerfristige Beziehung entsteht? Erläutern Sie dazu auch die Ergebnisse der Speed-Dating Studie von Eastwick und Kollegen (2007).
erotische Begierde: Attraktivität (subjektiv), erotische Gefühle und sexuelles Verlangen (Flirten, Kuscheln, Küssen etc.)
romantische Liebe: Gefühle der Verbundenheit, Hingabe, Vertrautheit und Intimität, Integration und Verschmelzung von Zielen, Routinen, Identitäten (sexuelles Verlangen weniger im Vordergrund)
Voraussetzung für längerfristige Beziehung = Einzigartigkeit und Exklusivität
Eastwick und Kollegen: Speed-Dating Studie
AV: selbstberichtete romantische Gefühle
Ergebnis: negative Korrelation von generalisierter Reziprozität (X begehrt unselektiv viele Personen)
mit romantischem Kontext
Erläutern Sie die Theorie der Rekalibrierung zur Erklärung von Ärgerreaktionen. Welche unterstützende Evidenz gibt es für diese Theorie?
Theorie: Ärgerreaktion kreiert Anreize für andere Personen, stärker auf meine Bedürfnisse zu achten
Interpersonale Taktik: Signalisierung von potentiellen Kosten und Nutzen einer (Nicht-)Berücksichtigung der eigenen Interessen (nach evolutionstheoretischem Ansatz einer "Wellfare Tradeoff Ratio" -> höheres WTR für starke Männer (Signal für Kosten) und attraktive Frauen (Signal für Nutzen))
Evidenz: Sell et al. 2009, Korrelationsstudien
mittlere Korrelationen jeweils zwischen Stärke eines Mannes / Attraktivität einer Frau und Ärgermaßen
(=Ärgerbereitschaft, Vergangenheit in Bezug auf Ärgerreaktionen)
Grenzen Sie die drei wichtigsten theoretischen Ansätze in der Emotionspsychologie voneinander ab. In welchen Grundannahmen unterscheiden sie sich? Welche Stärken und Schwächen haben die einzelnen Ansätze?
evolutionsbiologisch:
Stärken: evolutionsbiol. Perspektive, universeller Emotionsausdruck, Analogien im Tierreich
Schwächen: Unterschiede zwischen und innerhalb von Personen, unklare Definition von Basisemotionen, unklare Auslöser, geringe Reaktionskohärenz
kognitiv:
Stärken: alltagsplausibel, Unterschiede zwischen und innerhalb von Personen, hohe Vorhersagegenauigkeit
Schwächen: kognitive Verursachung von nicht-kognitiven Erlebnissen (Gefühlen), nicht-kognitive Emotionsursachen, geringe Reaktiionskohärenz
konstruktivistisch:
Stärken: soziale und kulturelle Einflüsse, Unterschiede zwischen und innerhalb von Personen, breiter Erklärungsanspruch
Schwächen: Auslöser von Basisaffekt unklar, universeller Ausdruck von Emotionen, bislang wenig geprüft
Beantworten Sie aus der Sicht von evolutionsbiologischen Emotionstheorien folgende Fragen: Was ist eine Emotion? Was verursacht eine Emotion? Wie entstehen unterschiedliche Emotionen?
Emotion = Output von Emotionsmodulen
Ursache: biologische Schlüsselreize und emotional gelernte Reize
Entstehung: Emotionsmodule (ein System pro Emotion)
Was sind Emotionsmodule?
- separate, informationsverarbeitende Systeme (für einzelne Emotionen)
-> genetisch festgelegte Schaltkreise
-> Domänenspezifität (für bestimmte Themen, z.B. Bedrohung)
-> funktionale Spezialisierung (aktivieren passende Verhaltensweisen)
-> hoch automatisierte Funktionsweise (wenig Ressourcen)
-> Enkapsulation (weitgehend selbstständig, unabh. von anderen Systemen)
Welche prototypischen Situationen lösen nach Levenson (1999) Emotionen aus?
Verlust, Gewinn, Befriedigung, Betrug/Schaden zugefügt bekommen, Zerfall, Gefahr/Bedrohung
Was behaupten sogenannte "Mischtheorien" von Emotionen?
sekundäre Emotionen entstehen durch Vermischung von primären Emotionen und unterschiedliche Erregung => verschieden intensive Ausprägung von Basisemotionen
bzw.
komplexere sekundäre Emotionen entstehen aus gleichzeitiger Aktivierung / Vermischung von Basisemotionen
(nicht empirisch belegt)
Beschreiben Sie Aufbau und Ergebnisse der Untersuchung des kleinen Albert (Watson & Rayner, 1920). Welche Bedeutung haben diese Ergebnisse für evolutionsbiologische Emotionstheorien?
klassische Konditionierung: Albert wurde eine Ratte vorgesetzt, zunächst keine Schreckreaktion
-> anschließend Paarung der Ratte mit lautem Lärm (UCS, verursacht Schreck) -> Ratte wird zum konditionierten Stimulus _> konditionierte Angst vor Ratte + Generalisierung auf alles mit Fell, auch noch 1 Monat später
Furchtkonditionierung ist Teil der evolutionsbiologischen Theorien -> Bestätigung
Beschreiben Sie die Studie von Rakinson & Derringer (2008). Welche Aussage macht diese Studie über die Wahrnehmung von "emotionalen" Reizen?
Untersuchung von Säuglingen
UV: spinnenähnliche schematische Reisze bzw. zerstörtes Schema
AV: visuelle Fixationsdauer (Fixation = Zeichen für Angst)
Idee: wenn Spinnen (aus evolutionsbiol. Sicht) für Bedrohung stehen, dann sollten sie länger fixiert werden als Kontrollstimuli -> signifikante Ergebnisse
weil Säuglinge noch zu wenig Erfahrung mit Spinnen, um diese als Bedrohung wahrzunehmen -> Interpretation der Ergebnisse als Evidenz für angeborenes Schema
Was ist "vorbereitetes Lernen"? Wie wurde es experimentell nachgewiesen?
= bestimmte vorgefertigte Relationen werden besser gelernt
Cook & Mineka, 1989: Untersuchung von Laboraffen (in Gefangenschaft aufgewachsen)
UV: Affe in Video zeigt Angst vor Krokodil oder Hase
AV: anschließend gemessene Furcht der Laboraffen vor Spielzeugkrokodil / -hase
Ergebnis: es entwickelt sich nur Angst vor dem Spielzeugkrokodil, aber nicht vor dem Hasen => nicht alle Ängste entwicklen sich gleich, es gibt (genetisch weitervererbtes) vorbereitetes Lernen
Beantworten Sie aus der Sicht von kognitiven Emotionstheorien folgende Fragen: Was ist eine Emotion? Was verursacht eine Emotion? Wie entstehen unterschiedliche Emotionen?
Emotion = Ergebnis von emotionalen Einschätzungen
Ursache: Situationeinschätzung, "Appraisal" (Einschätzung auf major-appraisal-dimensionen)
Entstehung: kognitive Prozesse, z.B. Attributionsstile
Welche Dimensionen sind laut Appraisal-Theorien zentral für die Einschätzung von Ereignissen?
major Appraisal-Dimensionen: Neuigkeit/Relevanz (ist es überraschend, neu?); Valenz (intrinsische (Un)angenehmheit); Ziele/Bedürfnisse (ist es meinen Bedürfnissen zuträglich/abträglich?); Urheberschaft (intrinsische/extrinsische Ursache); Normen/Werte (interne/externe Standards & Regeln)
Was ist der Unterschied zwischen "primären" und "sekundären" Appraisals?
primär: automatisiert, werden automatisch wahrgenommen und können nicht verhindert werden, schlecht kontrollier- und unterbindbar (z.B. valenz, neuigkeit)
sekundär: kontrolliert, willentlich wahrgenommen (urheberschaft, normen)
Automatisierung entsteht durch Übung / Wiederholung (Erziehungsprozesse, Sozialisierungsprozesse)
Erläutern Sie den themenbasierten Appraisal-Ansatz von Richard Lazarus (1991).
Annahme: es gibt bestimmte relationale Themen, die dann bestimmte Emotionen auslösen
z.B. gutes Vorankommen bei der Realisierung von Zielen -> Freude
Erläutern Sie die vier Hauptgruppen von "Stimulus Evaluation Checks" (SEC) im Komponenten-Prozess-Modell von Klaus Scherer. In welcher Reihenfolge werden SECs vorgenommen?
1. Relevanz: betrifft mich das? -> Neuigkeit, intrinsische Angenehmheit, Relevanz für Ziele und Bedürfnisse
2. Implikationen: Konsequenzen des Ereignisses -> kausale Attributionen, Ergebniswkt., Diskrepanz zu Erwartung, Dringlichkeit, Zu- und Abträglichkeit zu eigenen Zielen und Bedürfnissen
3. Bewältigungspotential: kann ich mich diesem Ereignis anpassen / es beeinflussen / kontrollieren?
4. normative Signifikanz: Einschätzung der Relevanz des Ereignisses bzgl. interner und externer Standards
Reihenfolge 1-4
Welche attributionalen Dimensionen sind für das Entstehen von moralischen Emotionen bedeutsam?
- Bezugsperson (emotional target)
- kausale Faktoren (unkontrollierbar oder kontrollierbar, spielen Fähigkeiten oder Anstrengung eine Rolle?)
- Valenz der Emotion: positives oder negatives Gefühl
Erläutern Sie den Einfluss von Attributionsstilen auf die Emotionsentstehung anhand der Studie von Neumann (2000).
UV: prozedurales Priming: Satzbildung in 1. vs. 3. Person
AV: Reaktion auf harsche Zurückweisung (bei ambiger Situation sprich nicht klar wer jetzt was falsch gemacht hat)
Annahme: wenn vorher Satzbildung in 1. Person -> Aktivierung / höhere Zugänglichkeit eines personalen Attributionsstils
These bestätigt: Leute, bei denen personaler Attributionsstil zugänglich gemacht wurde, zeigten eher Schuldgefühle, während die andere Gruppe eher Ärger zeigte
=> kognitive Operationen beeinflussen das Ergebnis
Beantworten Sie aus der Sicht der konstruktivistischen Emotionstheorien folgende Fragen: Was ist eine Emotion? Was verursacht eine Emotion? Wie entstehen unterschiedliche Emotionen?
Emotion = emotional kategorisierter Basiseffekt
Ursache: Veränderung von Basisaffekten (durch Umweltreize)
Entstehung: Kategorisierung von Basisaffekten (mit Emotionskonzepten)
Erklären Sie die Grundzüge der klassischen Zwei-Faktoren-Theorie der Emotionsentstehung und ihre experimentelle Überprüfung in der Studie von Schachter und Singer (1962). Welches Ergebnis wurde in dieser Studie festgestellt und wie wi+urde es interpretiert?
Grundzüge: Annahme, dass es unspezifische physiologische Erregungszustände gibt (Faktor 1), die dann kognitiv erklärt werden mit einer emotionalen Ursache (Faktor 2)
experimentelle Überprüfung: künstliche Herbeoführung eines Erregungszustands (durch Adrenalinspritzen vs. Placebo)
+ experimentelle Erzeugung eines Erklärungsbedürfnisses (bei falscher oder keiner Info über NW, bei korrekter Info über NW kein Erklärbedürfnis)
+ Manipulation der emotionalen Kognition durch einen Strohmann: gut gelaunt, albern oder verärgert über Versuch
Vorhersage: Anpassung an Emotion des Strohmanns nur wenn Erklärbedürfnis vorhanden
Ergebnis und Interpretation: nicht- und falschinformierte Gruppen unterscheiden sich von korrekt informierter, aber keine bedeutsamen Unterschiede zur Placebogruppe -> Notwendigkeit des Erregungsfaktors fragwürdig
Was ist ein Erregungstransfer? Beschreiben Sie dazu das Ergebnis von mindestens einer Studie.
= eine Resterregung aus Situation A wird fehlattribuiert auf eine emotionale Erregung in Situation B
z.B. Cantor et al., 1975: körperliche Ertüchtigung intensiviert sexuelle Erregung (Bilder von Playmates)
Dutton & Aron, 1974: Angst (Laufen über Hängebrücke) steigert Zuneigung (mehr Leute fragten attraktive Frau am anderen Ende nach ihrer Nummer)
Schildern Sie die Studie mit Bogus-Feedback von Valins (1966). Welche Bedeutung haben die Ergebnisse dieser Studie für die klassische Zwei-Faktoren-Theorie der Emotionsentstehung von Stanley Schachter?
VPn bekommen Bilder von halbnackten Frauen gezeigt
- UV: fiktive (akustische) Rückmeldung einer Herzratenveränderung (Zunahme oder Abnahme), Kontrollgruppe hört nur akustische Töne
- AV: Einschätzung der Attraktivität der Bilder
- Ergebnisse: wenn VPn glaubten, erregt zu sein, (Herz schlägt angeblich schneller), wurden die Frauen als attraktiver beurteilt
=> physiologischer Erregungszustand nicht notwendig für Emotionsentstehung, Glaube dass es so ist reicht aus
(aber evtl. waren die VPn wirklich erregt, wurde nicht gemessen)
In welchen Annahmen unterscheiden sich moderne konstruktivistische Emotionstheorien von der klassischen Zwei-Faktoren-Theorie? Wie werden durch diese Unterschiede Einwände gegen den klassischen Ansatz ausgehebelt?
positive und negative Basisaffekte statt Erregung, emotionale Kategorisierung statt Attribution
-> aus objektgerichtetem affektiven Signal wird objektgerichteter emotionaler Zustand
-> veränderte Umweltreize führen zu kogn.-physiol. Reaktion -> Veränderung der Basisaffekte -> Erklärungssuche -> Kategorisierung (über Ähnlichkeitssuche)
Aushebelung von Einwänden: Basisaffekte (affektives Hintergrundrauschen) gibt es im Gegenstaz zu Erregung immer
Was sind Basisaffekte? Wodurch werden sie ausgelöst und wie hängen sie mit Stimmungslagen einer Person zusammen?
-> Mix aus Valenz und Erregung, objektgerichtetes affektives Signal -> könnte auch als Stimmungszustand einer Person beschrieben werden
sind prinzipiell immer da, verändern sich durch kognitiv-physiologische Reaktion auf Ereignisse
Welche Bedeutung schreiben konstruktivistische Emotionstheorien emotionalen Kategorisierungsprozessen zu? Beschreiben Sie dazu die Untersuchung einer Emotionswahrnehmung in Patienten mit einer semantscihen Demenz von Lindquist et al. (2014).
- emotionale Gesichtausdrücke sollten sortiert werden
-> Patienten sortierten diese sehr grob, hauptsächlich nach Valenz
Erklärung: emotionale Kategorisierung funktioniert bei sematischer Demenz nicht, deshalb Sortieren auf Grundlage der Basisaffekte
=> Rolle der emotionalen Kategorisierung = komplexere Emotionsausdrücke erkennen und verstehen
Was ist der Unterschied zwischen hedonistischem und eudämonistischem Wohlbefinden und wie hängen beide Arten des Wohlbefindens zusammen?
hedonistisch (möglichst viel Lust): subjective wellbeing, subjektive Evaluation der momentanen und / oder generellen Lebenszufriedenheit
eudämonistisch (Ideale verwirklichen etc.): psychological wellbeing, Streben nach Selbstverwirklichung, Entwicklung von Potentialen & Sinnfindung
Zusammenhang: Erreichen von Zielen führt auch zu mehr subj. Wohlbefinden (aber: unterschiedliche Erlebensaspekte, z.B. Traumjob für den auch neg Affekte wie Übersanstrengung in Kauf genommen werden)
Worin unterscheidet sich momentanes Glückserleben von erinnerten Glücksmomenten? Beschreiben Sie dazu Forschungen zur sog. Peak-End-Rule.
experiencing self: erfasst Glücksgefühle im Leben & remembering self: erfasst Glücklichkeit über das Leben und generelle Lebenszufriedenheit (Unterschied leigt in der unterschiedlichen Erfassung)
Peak-End Rule: retrospektive Beurteilung richtet sich nach den Gefühlen am Höhepunkt und am Ende einer Episode; die Dauer der Erfahrun wird vernachlässigt (duration neglect)
Forschung: Kahneman et al. (1993): Hand in Eiswanne
- 2 Trials: 1-> 14 Grad, 60s; 2-> 14 Grad 60s + 15 Grad 30s
- AV: welches Trial wird bevorzugt wiederholt in Durchgang 3?
=> 69% wählen langen Durchgang -> warum? Erleichterung am Ende (wärmeres Wasser) -> Erinnerung an angenehmeres Ende führt dazu, dass die Dauer vernachlässigt wird & Trial 2 als weniger aversiv wahrgenommen wird
Wie kann man positive Effekte von Glück auf die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und soziale Vernetzung erklären?
mgl. Wirkmechanismen: broaden and build-Theorie
das Erleben von positiven Emotionen erweitert den Horizont, man denkt kreativer, zuversichtlicher usw. -> mehr Erfolg im sozialen Bereich, positive soziale Resonanz -> besseres Bewältigen von Alltagsherausforderungen -> entspannter (gesundheitsförderliche biologische Aspekte)
Was ist eine "hedonistische Tretmühle"? Erläutern Sie dazu die Studie von Brickman und Kollegen (1978) mit Befragungen von Lottogewinnern und querschnittsgelähmten Unfallopfern.
= Adaptation der Lebenszufriedenheit an veränderte Umstände nach (stark) positiven und negativen Lebensereignissen
- Befragung von oben genannten + Kontrollgruppe ca. 1 Monat nach dem Ereignis: Frage nach past, present und future general happiness
Ergebnis: kein signifikanter Unterschied in general happiness zwischen Lottogewinnern und Kontrollgruppe
signifikante Unterschiede in past und present zwischen Unfallopfern und Kontroll, aber auch nicht in future
=> Adaptation scheint stattzufinden
außerdem signifikante Abweichung in mundane pleasure bei Lottogewinnern
Wie wirken sich soziale Vergleichsprozesse auf das subjektive Wohlbefinden aus? Erläutern Sie dazu die Untersuchung von Flügen mit erster und zweiter Klasse von DeCelles & Norton (2016).
Abwärtsvergleiche (verbessertes SWB nach Vergleich mit weniger glücklichen / genauso unglücklichen Personen) & Aufwärtsvergleiche (verschlechtertes SWB nach Vergleich mit glücklicheren Personen)
DeCelles & Norton: Vergleichsprozesse in Flugzeugen als sozialer Mikrokosmos (Moderator: wahrgenommene Statusunterschiede)
=> Wkt von "Air Rage" steigt in Flügen mit 1. Klasse um das 3-fache (vor allem in der 1. Klasse lol)
=> Front Boarding (durch 1.Klasse) erhöht Wkt für Air Rage in economy um das 2-fache, in der first um das 11-fache
Welche Ansatzpunkte gibt es für glückssteigernde Maßnahmen?
Durchbrechen der hedonistischen Adaptation
Readjustierung des Referenzpunktes
Warum werden Personen, die ihr Glück "herbeizwingen" wollen, dadurch häufig sogar noch weniger glücklich?
- haben verzerrte Vorstellung davon, was glücklich macht
- kein Leben im Moment mehr, weil zu fokussiert auf die Zukunft
Kann man sich Glück kaufen? Erläutern Sie relevante Forschung zu dieser Frage.
ja, wenn man in Erfahrungen investiert (experiental purchases)
van Voven & Gilovich, 2003) Befragung nach materiellen und experientiellen Käufen => bessere retrospektive Beurteilung, größerer Beitrag zur overall happiness, Geld gut ausgegeben (bei materiellen häufiger "money better spent on something else")
Warum machen Investitionen in glückssteigernde Momente glücklicher als vergleichbare Investitionen in materielle Dinge? Sind experiental purchases immer besser als materielle Käufe?
- immer besser, wenn materielle Dinge keine "Grundausstattung" mehr sind
warum? - erschwerte hedonistische Adaptation (Erlebnis ist nicht dauerhaft da)
- identitätsstiftende Funktion (man definiert sich mehr über Erfahrungen, Fähigkeiten etc. als über materialistische
Dinge
- erschwerte soziale Vergleiche & positive soziale Resonanz (Erleben von Momenten ist kaum vergleichbar, etwas
mit anderen zu tun verstärkt pos. Momente und man kann mehr darüber erzählen)
Erläutern Sie beispielhaft 5 Strategien, mit denen ein Auskosten (Savoring) von positiven Momenten gesteigert werden kann.
- sharing with others: neu erleben & andere freuen sich mit
- self congratulations: sich selbst beglückwünschen statt relativieren und kleinreden
- comparing: positive Erfahrungen vergleichen mit weniger vorteilhaften Situationen
- absorption: im Moment aufgehen, sich darin verlieren (Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden)
- behavioral expressions: positive Erlebnisse können gestärkt werden durch kongruente Ausdrücke (Lachen, Klatschen, Umarmen)
Erklären Sie die WIrksamkeit einer Dankbarkeitsübung am Beispiel der Studie von Emmons und McCullough (2003). Wie kannman den positiven Effekt von Dankbarkeit auf das subjektive Wohlbefinden erklären?
Aufgabe der VPn: 1mal pro Woche, 10 Wochen lang "counting your blessings"
UV: - Gratitude Group: 5 DInge aufschreiben, für die sie dankbar sind
- Hassle Group: 5 milde Stressoren / nervige Dinge aufschreiben
- Event Group: Kontrolle, einfach 5 alltägl. Ereignisse auflisten
AV: Messung der Zufriedenheit uaf unterschiedl. Dimensionen
Ergebnis: signifikant höheres SWB (körperl. und emotional) in Dankbarkeitsgruppe
Wirkmechanismen: Durchbrechen der hedonistischen Adaptation, postiver Fokus unterstützt Savoring, positive soziale Resonanz
Erläutern Sie das Intention-Attention-Attitude Modell der Achtsamkeit. Welche psychologischen Prozesse vermitteln den Einfluss von Achtsamkeit auf das subjektive Wohlbefinden?
Intention: man versucht die Emotion selbst zu explorieren, ganzheitlich zu betrachten
Attention: warum ist das so?
Attitude: akzeptieren wie man sich fühlt, nicht versuchen die Emotion loszuwerden, Möglichkeit impulsive Handlungen zu verändern
psych. Prozesse: Konzentration auf gegenwärtigen Moment und Emotionen -> Akzeptanz -> Stressreaktionen und Bewertungsprozesse werden überdacht, in größeren Kontext eingeordnet -> reaktive Gewohnheiten können durch andere, kreativere Bewertungen ersetzt werden
Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen kindlichen Temperamenten und Emotionalität im Kindes- und Erwachsenenalter.
- Temperamente prägen die Persönlichkeitsentwicklung, haben längerfristigen Einfluss auf das Leben
z.B. Asendorpf et al. 2008: Schüchternheit mit 4-6 Jahren ist prädiktiv für sozialen Entwicklungsstand mit 23 Jahren
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Emotionalität und den Big Five Persönlichkeitsfaktoren?
Menschen, die bei folgenden Items hoch scoren, zeigen vermehrt:
- Neurotizismus: negativer Bias und erhöhte Sensibilität für Bestrafung, Angst, Feindseligkeit, Depression
- Extraversion: positver Bias und erhöhte Sensibilität für Belohnungen, Freude, Enthusiasmus, Aufregung
- Verträglichkeit: soziale Emotionen (Sympathie, Liebe, Dankbarkeit, Vertrauen)
Was ist Optimismus und was ist (defensiver) Pessimismus? Was unterscheidet einen defensiven Pessimismus von einem herkömmlichen Pessimismus?
Optimismus = individuelle Persönlichkeitsvariable, reflektiert das Ausmaß, zu dem Menschen generell positive Erwartungen an ihre Zukunft haben
defensiver Pessimismus = Coping-Strategie, bestimmte Form des pess. Denkens, kann strategisch eingesetzt werden
-> antizipatorisch, niedriges Setzen von Erwartungen, um sich vor Enttäuschung bei Misserfolg zu schützen
Welche Fähigkeiten kennzeichnen eine emotionale Intelligenz? Kann emotionale Intelligenz trainiert werden?
Fähigkeiten: Wahrnehmen von Emotionen (eigene und andere), Benutzen von Emotionen, Verstehen von Emotionen, Regulation/Management von Emotionen
ja, kann trainiert werden (z.B. Emotion-Coaching parenting style (Tuning In To Kids), Social and Emotional Learning Programme (RULER, CASEL))