Beratung im Kontext Hochbegabung

1. Information zu psychologischem Erleben

2. Information zu Fördermöglichkeiten

3. Verstecken der eigenen Fähigkeiten

1. Diskrepanz (über einen längeren Zeitraum) zwischen kognitiven Fähigkeiten und Leistung

2. Unvermögen, das eigene Potential auszuschöpfen

• individuelle Eigenschaften:

  • männliches Geschlecht

  • Zugehörigkeit zu Minderheit

  • geringes Selbstkonzept, externale Attribution von Leistung

  • Prüfungsangst, Perfektionismus

  • Klinische Auffälligkeit (ADHS, etc.)

  • metakognitive Kompetenzen und Lernorganisation

  • → keine typischen Underachiever

• schulische Merkmale

  • manngelnde Passung 

  • Lehrer-Schüler-Beziehung

  • Unterrichtsqualität

  • Erwartungseffekte auf Schulseite

  • Abneigung gegen Schule, Absentismus

• soziales Umfeld

  • Elternhaus: geringe Leistungsapsiration, uneinheitlicher Erziehungsstil, familiäre Konflikte, Unzufriedenheit der Eltern mit eigenem Werdegang

  • Peergroup: Leistungsanspruch/ Verständnis der Mitschüler

Familiäre Ebene

• Information über Underachievement

• Beratung in Erziehungsfragen oder bei Konflikten

• Reflektion der elterlichen Leistungserwartung & Rolle beim Lernen

• Fördermöglichkeiten in der Familie

    schulische Ebene

• Lehrplan: Enrichment, Akzeleration

• Lernumgebung

• Lehrer-Schüler-Beziehung

• Klassen- und Schulklima

• schulpolitische Aspekte

    individuelle Ebene

• setzen angemessener Ziele

• Motivation

• Selbstregulation

• Einstellung zu Schule

• Emotionen

• Soziale Fähigkeiten

• Selbstkonzept

• Lernstrategien

• Attributionen

• metakognitive Fähigkeiten

• Vorwissenslücken

- vorzeitige Einschulung

- schnelleres Durchlaufen der ersten beiden Schuljahre

- Überspringen einer Klassenstufe

Vertikales Enrichment: 

• curriculare Inhalte werden vertieft

Horizontales Enrichment:

• Lernstoff wird durch zusätzliche Themen, die im Lehrplan nicht vorkommen, angereichert

Hier keine ausformulierte Musterlösung, aber kann mir vorstellen, dass so eine Frage drankommt.

Beispiele:

- Hector Akademie

- Pull-out-Programme

-Feriencamps für Hochbegabte

-Jugend forscht

• Enrichment: Lernstoff wird durch universitäre Inhalte angereichert

• Akzeleration: Inhalte eines möglichen späteren Studiums werden schon früher als üblich bearbeitet

• In Handlung des Klien positive Absicht sehen, auch wenn von diesem nicht intendiert

• alte Sichtweise des Klienten aufweichen, gemeinsam neue Realität konstruieren

• Auftrag erfragen
• Kompetenzen würdigen
• Skalierungsfrage
• Zirkuläres Fragen
• Reframing
• Zirkularität verdeutlichen
• Wunderfrage
• Ausnahmen entdecken und überarbeiten

(Für Erklärung ist Platz zu klein, bitte selbstständig in Unterlagen nachschauen)

• neue Geschichten verfassen, die neue Bedeutungen mit neuen Handlungsoptionen geben

• Beschreibung der eigenen Person bzw. des eigenen Lebens ist nicht statisch, Variationen können befreiend wirken

• Tiefenpsychologische Ansätze

  • Widerstände gegen Entwicklungsanforderungen können zu psychischen Störungen führen

  • in der Beratung: Widerstände werden bewusst gemacht und bearbeitet, sodass ein verändertes inneres Gleichgewicht wiederhergestellt werden kann

• Verhaltenstheoretische Ansätze

  • Fokus auf äußerlich beobachtbarem Verhalten: Wie wurde dieses erlernt bzw. wie kann neues Verhalten entwickelt werden?

  • Weiterentwicklung zur “kognitiv-behavioralen” Beratung/Therapie

• Ansätze der Humanistischen Psychologie

  • starker menschlicher Wunsch, das eigene Potential zu realisieren

  • kann nur erfolgen, wenn Grundbedürfnisse (Motive) erfüllt sind

  • Bedürfnishierarchie nach Maslow: hierarchisch angeordnete Motive

  • klientenzentrierte Beratung/Therapie (Rogers): Wertschätzung, Empathie und Echtheit

• Systemische Ansätze

  • Fokus auf Interaktion der Klienten -> Individuelles Verhalten in Bezug auf sozialen Kontext

  • Beratung: Entstehungsbedingungen und Verläufe von Problemverhalten erkennen, um Einfluss darauf nehmen zu können

  • Kleine Änderungen im System -> große Veränderungen (z.B. durch Positivkreisläufe)

• präventives und entwicklungsorientiertes Unterstützungsangebot
• Orientierungs-, Planungs-, Entscheidungs-, und Bewältigungshilfe
• Diskrepanz zwiswchen IST-Zustand und einem als anstrebenswert erachteten SOLL-Zustand wird bearbeitet (muss noch nicht eingetreten sein)
  • Optimale Ausschöpfung von Potenzialen
  • Vermeidung antizipierter Problemzustände
  • Behebung eines Defizits
• therapieschulübergreifend
• Abgrenzung Psychotherapie: Heilbehandlung von Störungen mit Krankheitswert  vs. in Beratung liegt (noch) kein Krankheitswert vor, kein Fokus auf "Heilung", sondern eher präventiv und entwicklungsorientiert

Präventive Anlässe

• Diskrepanz zwischen IST-SOLL-Zustand ist noch nicht eingetreten, wird aber antizipiert.
• Beispiel: Die Eltern vom gerade als hochbegabt diagnostizierten Kind haben Angst, dass es in der Schule bald unterfordert ist

Interventive Anlässe

• Diskrepanz zwischen IST-SOLL-Zustand besteht bereits
• Beispiel: in der weiterführenden Schule zeigen sich beim eigentlich hochbegabten Kind plötzlich  Leistungsschwierigkeiten und es zeigt eine große Unlust, in die Schule zu gehen

Erwartung der Klienten: Beratender initiiert und leitet das Gespräch und gibt geeignete Ratschläge (bis hin zu, dass der Beratende alle Probleme des Klienten lösen kann)

Erwartung der Gesellschaft: erfolgreiches Abschließen der Beratung nach bestimmter Stundenzahl

private Rollen (z.B. junge Mutter, ähnliche Lebenserfahrung wie Klient) sollten reflektiert werden und unterschiedlich stark betont

Ein bewusster Umgang mit der Rolle als Berater ist wichtig.

Berater sollten sich der Erwartungen der Klienten bewusst sein und diese im Gespräch aufgreifen

Aufzeigen, dass man Erwartungen nicht erfüllen kann

• Renzullis Drei-Ringe-Modell
  •  Additive Modelle
  •  (die drei Merkmale Intelligenz, Kreativität und Aufgabenzuwendung müssen erfüllt sein, sie überschneiden sich, aber beeinflussen sich nicht) 
  • Anlage plus Umwelt
• Münchener Hochbegabungsmodell 
  • Interaktionsmodelle
  • internale und externale Moderatoren, verschiedene Begabungsfaktoren und Leistungsbereiche, alle Variablen können sich gegenseitig beeinflussen
  •  Anlage mal Umwelt
• Aktiotop einer Person
  • Systemtheoretische Modelle,
  • spezifische Aussagen zur genauen Art der Wechselwirkung,
  • Hochbegabung = System aus Individuum und Umwelt,
  • Hochbegabung FÜR etwas,
  • Betrachtung des gesamten Systems aus Individuum und Umwelt;
  • Erweiterung des individuellen Handlungsrepertoires, Vorgängerprinzip, Kluft zw gegenwärtig und leistungsbezogen überbrücken