VL
Kartei Details
Karten | 382 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Marketing |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 29.06.2022 / 30.06.2022 |
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Wie werden ähnliche Blöcke gefunden?
- nicht trivial, daher verschiedene Verfahren
- feste Blockgröße oder variable Blockgrößen (hierarchisch)
- Festlegung von Qualitätskriterien
- z.B. maximale Differenz der Pixelwerte
- Bewegungsabschätzungen und -vorhersagen helfen, um Kandidaten für Ähnlichkeiten zu finden
- Phase Correlation: schätzt ab, in welche Richtung Bewegungen stattfinden
Welche Frame-Typen gibt es bei der Inter-Frame Codierung?
- I-Frames (intra coded frames)
- P-Frames (predictive coded frames)
- B-Frames (bidirectionally predictive coded frames)
Spult man in Mitte von Video, können Bildfehler entstehen (passiert, wenn man P- oder B-Frame erwischt)
Videoschnitt: beim Herausschneiden von Szenen aus Schnitt nur I-Frames schneiden, weil sonst Qualität leidet
Was sind I-Frames?
- unabhängige Referenzbilder
- ca. alle 15 Frames
- korreliert nicht mit anderen, sondern ist für sich allein codiert
Was sind P-Frames?
- beinhaltet Differenzbildung und Bewegungskompensation zum vorherigen I- oder P-Frame
- ca. 3 P-Frames zwischen 2 I-Frames
Was sind B-Frames?
- ähnlich P-Frames
- + beinhaltet Bewegungskompensation zum nachfolgenden I- oder P-Frame
- Vorteil: neue Objekte, die ins Bild kommen, können vorhergesagt werden
- ca. 2-3 B-Frames zwischen 2-P- oder I-Frames
Warum gibt es Standardisierungen von Codern?
- verschiedene Arten, wie sie gestaltet werden können
- viele Profile (z.B. unterschiedliche Farbtiefen)
- verschiedene konkrete Umsetzungen
- daher Notwendigkeit von Standard
Welche Standardisierungen gibt es?
- MPEG: Moving Picture Expert Group
- Standardisierungsgremium der ISO (international Organization for Standardization)
- MPEG Videostandards beschreiben Formate für digitales Video mit integriertem Audio
- Grundsätze:
- Verwendung JPEG Standards für I-Frames
- asymmetrische Codierung (Decoder>Encoder)
- MPEG Normen bestimmen, wei Decoder Daten interpretiert
- MPEG Normen bestimmen nicht, wie Encoder Daten codiert (sodass es ehal ist, wie der Hersteller erstmal codiert)
- MPEG-1: Video und Audio, geringe Datenrate und Auflösung (PAL)
- MPEG-2: vollwertige digitale Fernsehsignale
- MPEG-4: verbesserte Kompression, Animation und Interaktion
- MPEG-3 gibt es nicht
- aktuell H266 in Bearbeitung
Was sind Videoformate?
- Containerformate, die unterschiedliche Infos beinhalten:
- Metadaten (Aufnahmedatum, Copyright, Menüs, Untertitel)
- Videodaten (inkl. Hinweis auf verwendeten Codec)
- Audiodaten (inkl. Hinweis auf verwendetes Audioformat)
Was sind gängige Videoformate?
- Containerformat
- Quicktime (Apple):
- Dateienendung: MOV, QT
- Video Codec: DV, H.264, DivX, WMV
- Audio Codec: MP3, AAC
- Windows Media
- Dateienendung: ASF, WMV
- Video Codec: WMV
- Audio Codec: WMA
- MPEG-2
- MPEG, MPG
- MPEG
- MP3, AAC, AC-3
- MPEG-3
- MP4
- H.264, H.265, DivX
- MP3, AAC, AC-3
- Quicktime (Apple):
Was ist Datamoshing?
- verfälschen, entfernen oder ersetzen von I-Frames, wodurch P-Frames auf das falsche Bild angewendet werden
In welche Produktionsphasen wird die digitale Filmproduktion unterteilt?
- Vorproduktion
- Planung und Aufstellung notwendiger Ressourcen
- Skripte und Storyboards
- Drehbuch und Drehplan
- Produktion
- Videodreh
- Beleuchtung
- Animations- und Grafikerstellung
- Post-Produktion
- Schnitt, Montage
- Compositing
- Effekt
- Rendering
- Auslieferung
Welche Fragen werden in der Vorproduktion (Konzeption) gestellt?
- Was wird wann, wo, wie und mit wem gedreht?
- Welches Licht, Requisiten, Akteure und Kameras brauchen wir?
- Von Idee bis zur Umsetzung des Films
- zuerst: Exposé (erste Ausarbeitung der Filmidee, ca. 1-2 Seiten)
- Treatment: konkrete Beschreibung des zukünftigen Films (inkl. Personen, Zeiten, Orten und Handlung)
Was sind relevante Begriffe in der Vorproduktion?
- Story
- Plot
- Drehbuch
- Drehplan
- Storyboard
Was ist die Story, was ist der Plot?
- Story
- alle Ereignisse der Erzählung, die explizit gezeigt werden oder vom Betrachter aus Kontext geschlossen werden können
- Plot
- alles, was tatsächlich im FIlm sichtbar gemacht wird
- Plot enthält nur Teile der Story (z.B. lange Zugfahrt wird kurz gezeigt)
- Plot kann Dinge enthaltnen, die nicht zur Story gehören (z.B. Tanzeinlage in Musical)
- Story kann/muss nicht linear im Plot erzählt werden
- Flashbacks
- Flashforwards
Was ist das Drehbuch und was ist der Drehplan?
- Drehbuch
- beinhaltet Dialoge, Regieanweisungen, Orte als textuelle Beschreibung
- Drehplan
- beschreibt strukturiert den zeitlichen Ablauf der Dreharbeiten
- Abfolge der Drehzeigen oft nicht wie Reihenfolge im Film
- z.B. Koordination der Drehorte, -zeiten und Schauspieler
- geschickte Planung notwendig
Was ist das Storyboard?
- detaillierte Skizzen des fertigen Films
- zeigt für jede Einstellung (inkl. jede Kameraeinstellung), was zu sehen ist udn was passiert
Welche Kamereinstellungen werden in der Produktionsphase getroffen?
- Einstellungsgröße
- Einstellungslänge
Welche Einstellungsgrößen gibt es?
- Weite Einstellung/extreme Totale
- Szeneneinstieg
- zeigt viel Hintergrund
- Totale
- zeigt beteiligte Personen + Umgebung
- Halbtotale
- zeigt ganzen Menschen, wenn Gestik/Körpersprache relevant
- Halbnahe
- zeigt Oberkörper
- v.a. in amerikanischen Cowboyfilmen
- Nahaufnahme (Büste)
- Close-up (Gesicht)
- Detailaufnahme (Details, z.B. Augen)
Welche Einstellungslängen gibt es?
- Regel:
Einstellungen so lange, wie man braucht, um Szene verbal zu beschreiben- Totale länger Halbtotale
- man sieht mehr, deshalb länger
- Einstellungslängen haben Einfluss auf Atmosphäre
- längere Einstellungen: Ruhe/Langeweile
- kürzere Einstellungen: Spannung/Hektik
Welche Kamerabewegungen gibt es?
- Kameraschwenk
- Kamerafahrt
- Zoomfahrt
Was ist der Kameraschwenk?
- Kamera bewegt sich um horizontale/vertikale Achse, aber behält ihre Position
- Beispiele:
- Panoramaschwenk (erweiterte Totale)
- geführter Schwenk (Kamera folgt Personen-/Objektbewegung)
- Regel:
Nicht schneller als das Auge der Bewegung folgen kann- ansonsten schneiden und einen Überhang einplanen (paar Sekunden vor und nach dem Schwenk)
- Schwenk nur mit Stativ machen
Was ist die Kamerafahrt?
- Kamera verändert ihre Position und damit Perspektive und Bildausschnit
- Sonderfall: Zoomfahrt
- Position der Kamera ändert sich nicht
- lediglich Brennweite (Bildausschnitt, Blickwinkel, Tiefenschärfe ändern sich)
- Anwendungen:
- Zoom-in (Lenkung Aufmerksamkeit)
- Zoom-out (Herstellung von Zusammenhang mit Szene)
Was sind typische Kontinuitätsfehler?
- Objekte wechseln die Hand
- Kleidung/Requisiten sind verändert
- mal scheint draußen Sonne, mal regnet es -> im Film direkt Szenen hintereinander
Welche Richtlinien für die Kontinuität gibt es?
- Aktionen sollen nicht doppelt auftreten
- Blickrichtung soll beibehalten werden
- Bewegung sollen die gleiche Richtung haben
gute Vorproduktion beinhalten bereits Kameraeinstellungen, -fahrten und Requisiten
Was ist mit räumlicher Kontinuität gemeint?
- 180° Regel: relative Position bei mehreren Einstellungen bleibt erhalten
- absichtliche Verletzung = Achsensprung
- z.B. bei Gollum, dessen Persönlichkeit wechselt
Wofür ist die Szenenbeleuchtung wichtig?
- räumlichen Eindruck
- Stimmung der Szene/Dramaturgie
- Sichtbarkeit und Unterscheidbarkeit von Objekten
- Wirkung von Bestandteilen der Szene
Was ist bei der Beleuchtung allgemein zu beachten?
- Beleuchtung für Betrachter = logisch und natürlich
- insb. bei animierten/virtuellen Szenen muss Beleuchtung zu realen Szenen passen
- Fehler:
- falsche Tageszeit
- grelles Innenlicht bei Außenszene
- Verletzung der Kontinuität
Woraus besteht die 3-Punkt-Ausleuchtung?
- Führungslicht
- stärkste Lichtquelle (meist seitlich neben Kamera)
- beleuchtet wichtigste Objekte
- schräg von vorn und oben
- Aufhelllicht
- indirektes Licht (z.B. durch Styroporplatte)
- kreiert weiches Licht, mildert so die Schatten
- hellt vom Führungslicht wenig beleuchtete Bereiche auf
- i.d.R. 90° Winkel zum Führungslicht
- Spitzlicht/Gegenlicht
- erhöht Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrund
- beleuchtet Objekte von hinten und oben
Woraus besteht zusätzlich noch die 4-Punkt-Ausleuchtung?
- inkl. zusätzlichem Hintergrundlicht
- beleuchtet Hintergrund hinter ausgeleuchteten Objekten
Welche Tonarten unterscheidet man?
- ON-Ton: Tonquelle ist im Bild zu sehen (z.B. sprechende Person)
- OFF-Ton: Tonquelle nicht im Bild zu sehen (Sprecher in Dokufilm)
- Sprache
- abhängig von Kameraeinstellung kann Kameramikro unpassend sein
- dann Tonangel oder ansteckbare Mikros
- Musik
- lizenzfrei/Lizenzen holen
- Atmo
- Hintergrundgeräusche
- oft separat aufgenommen, um als eigene Tonspur zu bearbeiten
- Effektgeräusche
- nachträglich einfügen
- z.B. Explosionen in Actionfilmen
Wie findet die Post-Produktion statt?
- ausschließlich digital
- am aufwendigsten
- Non-Linear Video Editing (NLE)
- beliebiges Einfügen und Schneiden von Rohmaterial (footage)
- Integration von Effekten (absoluter Standard)
- Filme nicht von vorne nach hinten schneiden, sondern einzelne Teile Schneiden und am Ende zusammensetzen
Was sind typische Merkmale der Post-Produktion?
- Definition mehrerer Audio- und Videospuren
- Einfügen von Effekten, Titeln, Animationen (z.B. Untertitel)
- Steuerung der Geschwindigkeit
- Bearbeitung auf Bildebene (z.B. Farbanpassung, Histogramme)
- Bearbeitung des Audios (z.B. Lautstärke, Verzögerung, Stereoeffekte)
Wie wird der Grobschnitt von Videos vorgenommen?
- Festlegung der Abfolge und Länge einzelner Videosequenzen
- Abfolge: legt Inhalt des FIlms fest (Plotteile in Reihenfolge legen)
- Längen: haben Einfluss auf Filmwahrnehmung (Spannung vs. Ruhe)
Welche Gestaltugnsmittel gibt es? Welche Faustregeln sollte man beim Videoschnitt befolgen?
- Schuss und Gegenschuss
- Sequenz von Einstellungen mit Wechsel des Blickwinkels
- z.B. bei Interviews
- Faustregeln
- Achsensprünge vermeiden (180° Regel)
- Zwischenmontage eines neutralen Bildes/Videosequenz, wenn nicht vermeidbar
- Anschlussfehler vermeiden (Kontinuitätsfehler durch Schnitt)
- Achsensprünge vermeiden (180° Regel)
Wie findet der Feinschnitt (Trimmen) statt?
- bildgenaues Schneiden
- Dauer der einzelnen Sequenzen durch In-Points und Out-Points festgelegt
- SMPTE Timecode (Society of Motion Picture and Television Engineers)
- Zuordnung Einzelbilder zu exakter Zeit
- alles getrennt durch Doppelpunkte
- Stunde : Minute : Sekunde : Frame
- hier immer nur i-Frame angeben
Wie werden Übergänge zwischen Videosequenzen festgelegt?
- Direkter Schnitt/Harter Schnitt
- markiert klaren Übergang innerhalb der Szene
- Ein- und Ausblendungen
- Theater-Effekt (Anfang und Ende = längere Abschnitte)
- Überblendungen
- suggerieren Wechsel von Ort und Zeit
- Spezialeffekte
- v.a. für Humor
- eher sparsam verwenden
- z.B. wischen, verpixeln
Wie werden Audiosequenzen hinzugefügt?
- Audioschnitt i.d.R. an Videoschnitt anpassen
- Ausnahme: Audio als Tonbrücke, um Videosegment zu verbinden
- Audiospur der Nachfolgesequenz kann vor der Videospur gestartet werden (J-Schnitt)
- Audiospur der Nachfolgesequenz kann nach der Videospur gestartet werden (L-Schnitt)
- Ausnahme: Audio als Tonbrücke, um Videosegment zu verbinden
Welche weiteren Quellen werden noch hinzugefügt?
- Bilder als eigene Filmsequenz (z.B. Grafik in Doku)
- Texte als Überlagerung/animiert (Abspann)
- 3D Inhalte (CG content = computer generated content)
- fremdes Filmmaterial
Was ist Compositing und welche Varianten gibt es?
- ≥ zwei voneinander getrennt aufgenommene oder erstellte Elemente werden zusammengeführt
- z.B. Einbinden von nicht filmbaren elementen
- Varianzen:
- einfaches Compositing
- komplexes Compositing
Was ist einfaches Compositing?
- statische Aufnahmen mehrerer Varianten einer Szene
- späteres zusammenschneiden
- z.B. Schauspieler spricht mit sich selbst