VL


Kartei Details

Karten 205
Sprache Deutsch
Kategorie Politik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 20.06.2022 / 18.10.2023
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Was ist mit Globalisierung vs. Fragmentierung gemeint?

  • Gleichzeitigkeit und Ungleichzeitigkeiten
  • Fragmentierung
    • Zerfall von Räumen in Kleinräume
    • bspw. Jugoslawien
  • Nationale Triebkräfte = Folge von Globalisierung (z.B. Durch Pandemie)

Was sagt der normative Ansatz der Global Governance aus?

  • GG = Mehr an staatlich organisiertem Multilateralismus 
    • Verdichtung der internationalen ZUsammenarbeit in IOs und Regimen
  • Normenbasierte Verregelung und Verrechtlichung
  • GG = gut (normativ)
    • alle Akteure arbeiten zusammen
    • dadurch entsteht Verregelung
  • Weltinnenpolitik:
    • Idee eines Weltstaates
    • Entgrenzung von Außen- und Innenpolitik
    • Lösung globaler Probleme basierend auf Grundlage gemeinsamer Normen und Prinzipien (z.B. Gewaltfreiheit und Kooperation)
    • Konzept sehr idealistisch und subjektiv

Was sagt das empirisch-analytische Konzept aus?

  • Governance = Steuern von Problemen und Prozessen
    • meint nicht die Regierung!
  • Mayntz:
    • Governance durch intitutionalisierte zivilgesellschaftliche Selbstregelung über verschiedene Formen des Zusammenwirtkens staatlicher und privater Akteure oder hoheitlichem Handeln staatlicher Akteure erbracht werden
    • staatliche Akteure = Akteure mit Suprematieanspruch (exekutive Funktion: Herrschaft über Setzung von Normen und Werten)
    • Verlinkung des staatlichen System mit Zivilgesellschaft

Basierend auf dem empirisch-analytischem Konzept: Welche drei Ebenen von Governance gibt es?

  1. Governance by government
    • nationale Regierungen setzen nationalstaatliche Regelungen hierarchisch und setzen diese auch durch (innen- und außenpolitisch)
  2. Governance with government
    • Regieren jenseits des Nationalstaates
    • Staaten koordinieren und harmonisieren ihre Politiken im IS
    • wollen grenzüberschreitende Problemlagen bewältigen
    • Regieren ohne Zentralinstanz oder übergeordnete Sanktionsgewalt
  3. Governane without government
    • gesellschaftliche Gruppierungen "verregeln" sich weitgehend selbst, um unerwünschte Interaktionsergebnisse zu vermeiden
    • Staaten mittels Public Private Partnerships

Gleichung: Governance = Governance by + with + without Governments

  • Staaten verlieren an Macht, Einfluss und Gestaltungsmöglichkeiten ("by Government" wird weniger relevant, aber Staat hat weiterhin Exekutivgewalt)
  • viele Akteure der GG, die die Richtung mitbestimmen

 

Was ist der Global Governance Ansatz nach Rosenau?

  • Herrschaftssysteme auf allen Ebenen des menschlichen Handelns
    • 3 Ebenen: Familie bis hin zu IPs
  • Verfolgung von Zielen hat transnationale Auswirkungen durch Ausübung von Kontrolle
  • alle Formen und Mechanismen der Koordinierung und Selbstreguliereun zwischen mehr oder weniger autonomen Akteuren
    • Handlungen = interdependent
  • GG = pluralistisches Mehrebenensystem des Regierens (≠ Weltregierung)
  • GG = nicht-hierarchische Form des globalen Steuerns

Was haben alle bisherigen Theorien gemeinsam?

  • positivistisch und rationalistisch
    • Akteure handeln rational
    • verfolgen Macht/Interessen
    • wollen Nutzenmaximierung (= ökonomische Theorie)

Wann kam die konstruktivistische Denkweise auf?

  • nach Ende Ost-West-Konflikt
  • Constructivistic Turn
    • Ende Ost-West nicht mit herkömmlichen Theorien erklärbar, denn danach hätte System stabil sein müssen (Balance of Power)

Woher stammt der Konstruktivismus und welche Annahmen macht er?

  • aus Pädagogik und Psychologie
  • soziale Konstrukte ≠ naturgegeben, sondern strukturell vorgegeben
    • Anarchie ≠ exogen vorgegeben
    • Interesse eines Staates an Macht ≠ vorgegeben (nicht jeder Staat will Machterweiterung und -erhalt)
  • kognitive Prozesse lassen eine Wahrnehmung der Welt entstehen
  • grundlegendere Fragen:
    • Warum existiert Anarchie und warum will ein Staat Macht haben?
    • Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Was sind zentrale Grundannahmen des Konstruktivismus?

  • die Wirklichkeit ist ≠ objektiv gegeben, sondern gesellschaftlich konstruiert
  • Wirklichkeit ist nicht einfach da, sondern sozial konstruiert
    • Ergebnis von Interpretationsprozessen sozialer Akteure
    • z.B. soziales Konstrukt "Gender"
  1. materielle Umwelt existiert, sie erlangt aber erst durch Sprache und Interpretation Bedeutung für menschliches Handeln
    • verschiedene Atommächte existieren
    • bei Atommächten 1. Generation (5 ständige Mitglieder im SC) ist das akzeptiert
    • bei Atommächten 2. Generation nimmt man Bedrohung wahr
  2. Wissen(schaft) kann nur diesen unterschiedlichen, oft gegensätzlichen sozialen Bedeutungszuweisungen nachspüren, nicht aber eine "Realität" abbilden
    • aktuelle Situation Ukraine/Russland für uns = elementarer Krieg
    • für globalen Süden = Krieg in Westeuropa irgendwo
    • unterschiedliche Realitäten

Was ist das konstruktivistische Dreieck von Cornelia Ulbert?

Konstruktion besteht aus:

  1. Ontologie (Was ist = Soziale Konstruktion)
    • Wie stelle ich mir die Welt vor
  2. Epistemologie (Wie erfahren = Interaktionen untersuchen)
    • Wie versuche ich die Welt erfahrbar zu machen?
  3. Methodologie (Wie zugänglich = Diskursanalyse)
    • Welche Methoden nutze ich, um die Welt erfahrbar zu machen
    • Diskurs von Normen, Werten, Interessen etc.

Was ist eine Ko-Konstruktion von Akteur und Struktur?

  • Interaktion von Staaten (und anderen Akteuren) etabliert und festigt Institutionen und Normen der Weltpolitik
    • Normen definieren, sozialisieren und beeinflussen die Staaten (und andere Akteure)
  • gegenseitige Beeinflussung und Konstruktion
  • durch Interaktionsprozesse verändern sich sowohl Struktur als auch Akteure (z.B. Menschenrechte werden durch Staaten geformt und formen gleichzeitig die Staaten, die sie anerkennen)
  • Akteur-Struktur-Problematik
    • wenn soziale Bedeutungen der materiellen Umwelt durch Akteure erst zugewiesen werden, können Strukturen nicht unabhängig von diesen konzeptualisiert werden

Was sind Grundbegriffe im Konstruktivismus?

  1. Normen
    • setzen Standards angemessenen Verhaltens vor dem Hintergrund einer gegebenen Identität
    • wie sollen Akteure sich im IS nach der Logik der Angemessenheit verhalten
  2. Identität
    • Personal, sozial und kollektiv
    • wird konstruiert
    • personale Identität: Identitäten von Individuen, z.B. Staatsoberhäuptern
    • kollektive Identität: Identitäten von Staaten, IO, EU, etc.
  3. Rolle
    • soziale Handlungsmuster, durch Eigen-/Ego- und Fremd-/Alter-Erwartungen bzgl. der Aufgaben der Rolleninhaber in und für eine soziale Gruppe konstruiert werden
    • Ego-Erwartungen vs. Alter-Erwartungen
    • Übertragung auf Staat: Jeder Staat hat Rolle, die sich zusammensetzt aus dem, was er selbst denkt, was seine Rolle ist (Ego) und dem, was andere Akteure im IS denken, was seine Rolle ist (Alter)
  4. Außenpolitische Kultur 
    • Gesamtheit aller kognitiven und handlungsleitenden Ideen einer Gesellschaft bzgl. des Außenverhaltens
    • Ideen und Normen einer Gesellschaft bei außenpolitischen Entscheidungen

Welche Konstruktivismusansicht vertritt Alexander Wendt?

  • Anarchie ist abhängig davon, wie Staaten Anarchie begreifen
  • Anarchie führt zwischen "befreundeten" oder "verfeindeten" Staaten zu unterschiedlichen Ergebnissen
  • von relativ materieller Machtverteilung kann nicht auf Selbsthilfe/Gegenmachtbildung geschlossen werden 
    > erst soziale Konstruktion von Feinschaft/Freundschaft ermöglicht entsprechendes Verhalten

Welche drei Kulturen gibt es nach Wendt?

  1. Hobbesian
    • realistisches Hilfesystem: kill or to be killed
    • alle Staaten identifizieren sich gegenseitig als Feinde
  2. Lockean
    • Staaten = Rivalen, nicht zwingend Feinde
    • Institutionalismus
    • Live and let liv
    • Souveränität = Ziel, das verfolgt wird (nicht zwingend mit Krieg)
  3. Kantian
    • Staaten sehen sich als Freunde
    • Gewalt nicht genutzt
    • 20. Jh. liberaler Frieden

Was wird an Wendt's Theorie kritisiert und abgeleitet?

  • sehr viel schwarz-weiß Denken
  • Soziale Konstruktionen und die daraus abgeleiteten (exogenen) Interessen = weder positiv noch negativ
    • Abhängig davon, wie Macht, Anarchie, Interesse begriffen wird

Was sind Sprachbilder?

  • Bsp. "ewiges Russland", "zerfallender Westen", "geopolitische Katastrophe"
  • Metaphern, Verbildlichungen und Extremisierung von Realitäten
  • Sprache konstruiert Realität

Was zeichnet den Postkolonialismus in den IB aus?

  • stark international vertreten: Sensibilitätsanalyse in der Literatur
    • sind genug AutorInnen und Werke aus dem globalen Süden vertreten?
  • Analyse internationaler Machtbeziehungen als Gegenstand
    • Gefahr: Vernachlässigung des "imperialen Moments"
  • erst durch kritische Auseinandersetzung mit kolonialen Herrschaft können historische und gegenwärtige Ordnungen in ihrer Komplexität verstanden werden
    • wichtig: sich des Eurozentrismus bewusst zu werden
  • Postkolonialismus = kritische Theorie (will Transformation)

Was sind kritische Ansätze?

  • Marx: es existieren Klassenbeziehungen, die inhärenz konfliktbehaftet sind
  • "Theory is always from someone and for some purpose"
  • alle kritischen Theorieansätze = normativ, wollen eine Veränderung
  • vertreten subjektives Weltbild (≠ werturteilsfrei)
  • es gibt keine "wertneutralen" Positionen in den Sozialwissenschaften
    • emanzipatorisches Erkenntnisinteresse (Habermas) und Perspektive von unten (Interaktion mit gesellschaftlichen Strömungen)
  • kritische Theorien als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Aktivismus
  • widerspricht dem Positivismus
    • Empirie = neutral und rational zugänglich

Was ist der Positivismus?

  • Basis der Politikwissenschaften
  • Erkenntnis ist nur in Anknüpfung an empirisch Vorhandenes möglich
  • Erkenntnis muss replizierbar und intersubjektiv sein
  • Gesetzmäßigkeiten in Gesellschaft existieren

Was ist das Post-Positivistische Wissenschaftsverständnis?

  • Teil der kritischen Theorien
  1. Erkenntnisse beruhen auf Interpretationen, nicht auf klaren Evidenzen wie in Naturwissenschaft
    • Interpretationen = abhängig von Personen, deren vorgefassten Meinungen und Erkenntnissen und deren sozialen Einbettung
    • z.B. Quantitative Analysen beruhen auf subjektiven Interpretationen der VL
  2. Erkentnisse sind nicht intersubjektiv replizierbar
    • Kind aus Akademikerfamilie vs. Kind aus Arbeiterfamilie nimmt anders wahr
  3. Beobachtungen sind nicht theorieneutral
    • Fakten werden geschaffen, sind nicht gegeben
  4. Wirklichkeitsbereiche können nicht durch logisches Folgern allein erschlossen werden
    • es gibt keine Kausalitäten, weil man komplexe Wirklichkeit nicht abbilden kann
  5. Methodik ist nicht universal gültig

Was ist mit dem "feministischen Erwachen" gemeint?

  • Wo sind Frauen in Politik, Wissenschaft, Gesellschaft?
  • Cynthia Enloe:
    • erstes Buch den Frauen in IB gewidmet
    • stellt fest, dass Betrachtungsweise der Frau in IB nicht vorhanden ist
    • weibliches Agieren im Privaten soll auf Politik übertragen werden

Inwiefern spielt Macht eine Rolle im Feminismus?

  • Macht, Herrschaft, hierarchische Geschlechterverhältnisse = Kern feministischer Forschung
    • Wie kann Macht aufgebrochen werden?
    • Was ist männliche Macht?
  • Ziel = Transformation bestehender Machtverhältnisse, je nach Feminismus auch machtfreie/herrschaftsfreie Gesellschaft
    • unterschiedliche Ziele: Macht aufbrechen vs. Revolution der Gesellschaft

Welche Termini spielen im Feminismus eine Rolle?

  1. Women
    • Resolution 1325 (Women Peace and Security)
  2. Gender
    • gesellschaftliches, wandelbares Konstrukt
    • sozial zugeschrieben und angenommen
    • kontextabhängig
    • Geschlecht kann angenommen oder abgeleht werden ((un-)doing gender)
    • Unterscheidung von Sex und Gender
    • Assoziierung einer Einheit von Gender und Sex
  3. Intersektionalität
    • Betrachtung des gesamten Umfeldes: Race, Ethnie, Sex, SÖS
    • alle Marginalisierungen und Diskriminierungen

Welche Fundamente traditioneller IB werden in Frage gestellt?

  1. Gender Bias der fundamentalen Annahmen der IB Theorien
    • Rationalität, Unabhängigkeit, Stärke, Schutzmacht, Öffentlichkeit = Maskulinität
    • Emotionalität, Beziehungsorientierung, Schutzbedürftigkeit, Privatheit = Femininität
  2. Reformulierung von Kernkonzepten (= Staat, Macht, Interesse, Sicherheit)
    • Prüfung der Maskulinität der Ideen
    • wenn Konzepte maskulin sind, müssen sie umstrukturiert werden (Abschaffung des Patriachats)
  3. Einbezug der weiblichen Perspektive 
  4. wissenschaftliche Analyse der internationalen Ordnung (der Dichotomie und der kategorischen Annahmen)

In welche Formen wird der Feminismus unterteilt?

  1. Liberaler Feminismus
  2. Radikaler/Standpoint Feminismus
  3. Post-strukturalistischer/-moderner Feminismus
  4. Feministischer Freiden

Was ist der liberale Feminismus?

  • Marginalisierung und Ausschluss von Frauen auf internationaler Ebene wird erkannt
  • Gender-Balancing: will Diskriminierung aufdecken und Verhältnis ausgleichen
  • keine transformative Agenda, sondern Inklusion von Frauen in bestehendes System
  • mehr Weiblichkeit ≠ Systemwandel

Was ist der radikale Feminismus?

  • Annahme einer Existenz echter Unterschiede zwischen Männern und Frauen
  • Frauen haben "unique standpoint" (women bring peace)
  • Fokus: Subordination von Frauen und Erfahrung von Frauen aus globaler Perspektive
  • Systemänderung als Ziel

Was ist der Poststrukturalistische Feminismus?

  • "our reality is mediated through our use of language"
  • linguistische Konstruktion von Wirklichkeit (Geschlechterdatstellung)
    • bspw. von Geschlechterdichotomie und Macht dieser Sprache
  • Ziel: Machtgefüge aufdecken

Was ist der feministische Frieden?

  • menschlicher Frieden
  • Frieden, soziale Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit sind untrennbar verbunden mit Überwindung von Beherrschung und Unterwerfung in sozialen Beziehungen
  • Sicherheit erfordert Abwesenheit von Krieg und Abschaffung ungerechter sozialer Verhältnisse, ungleiche Geschlechterverhältnisse eingeschlossen

Was sind die Three P + R?

  1. Prevention
  2. Protection
  3. Participation
  4. Relief and Recovery

 

Woraus besteht die deutsche feministische Außenpolitik?

  • 4 Forderungen
    1. Repräsentanz (von Frauen erhöhen)
    2. Rechte 
    3. Diversität
    4. Ressourcen (für feministische Fragen sollen Mittel zur Verfügung gestellt werden)
  • nicht ausschließen, sondern einschließen; nicht weniger, sondern mehr Stimmen hören!
    Alle Stimmen der Gesellschaft

Welchen methodischen Vorwurf bekommt die IB?

  • "rückständige" Sozialwissenschaft nach Frost
  • methodenarm 
  • keine großen Theorien, sondern eher Theorieschulen
  • wenig Hypothesen 

Was sind Vorteile der IB-Forschung?

  • sehr philosophisch bewusst und informiert
  • interdisziplinärer Blick
  • Anpassung an gesellschaftliche Strömungen 

Wozu dienen Methoden?

  • Mittel zum Zweck
  • systematische Strukturierung der diffusen Realität

Was ist der Unterschied zwischen Methodologie und Methodik?

  • Methodologie
    • Theorie wissenschaftlicher Methoden, im Sinne allgemeiner Aussagen über Möglichkeiten und Grenzen ihrer Verwendung, über die Möglichkeiten ihres wissenschaftsadäquaten Einsatzes usw.
  • Methodik:
    • Regelkanon bestimmter Methoden

Welche Annahmen und Kennzeichen treffen Weltordnungsmodelle?

  • Annahme: Welt hat bestimmte Ordnung
  • Kennzeichen:
    • empirischer und normativer Zugang ≠ trennbar
      • Wie ist Welt strukturiert und wie sollte sie strukturiert sein?
    • Wechselbeziehung mit iB Theorien

Welche Weltordnungsmodelle nach Krell/Schlotter gibt es?

  1. Souveränitätsbasiert
    = IB Theorien
    1. realistisches Ordnungsmodell: Welt = Staatenkonkurrenz, Nicht-Nullsummenspiel
    2. liberales Ordnungsmodell: Welt = Friedensordnung (demokratischer Frieden)
  2. Überstaatliche Weltordnungen
    1. Imperium
    2. globaler Kapitalismus
  3. Weltgesellschaft und -staatlichkeit
    1. Weltgesellschaftsmodell
    2. zwischen Global Governance und Weltstaat

Was wird aus Sicht der Weltordnungsmodelle am demokratischen Frieden kritisiert? 

  • Annahme des demokratischen Friedens: Bürger = mündig und gewaltavers
  • Bürger ist jedoch nicht rational (≠ mündig) und auch nicht pazifistisch (≠ gewaltavers)
  • Bsp. Freihandel
    • Instrumentalisierung als Rechtfertigungsstrategie des Stärkeren (Ausnutzung und Unterdrückung der marginalisierten Staaten und Gruppen

Welches Modell wurde erstellt als Lösung des Problems?

  • Zivilisatorisches Hexagon nach Senghaas
    (abgeleitet aus Erforschung von Entwicklungsstaaten und Entwicklugnspfade europäischer Staaten)
  • Bausteine, die für eine friedliche Gesellschaft benötigt werden
    1. Gewaltmonopol
    2. Rechtsstaatlichkeit
    3. Demokratische Partizipation
    4. soziale Gerechtigkeit
    5. Konstruktive Konfliktkultur
    6. Interdependenzen und Affektkontrolle

Erkläre die einzelnen Bausteine des zivilisatorischen Hexagons

  1. Gewaltmonopol
    1. Übertragung von Gewalt auf ein legitimiertes Monopol
    2. Entwaffnung der Gesellschaft
  2. Rechtsstaatlichkeit
    • Gewaltmonopol muss kontrolliert werden
    • Voraussetzung gegen Missbrauch des Gewaltmonopols
    • ohne Rechtsstaatlichkeit ist Gewaltmonopol eine Diktatur
  3. Demokratische Partizipaiton
    • Wenn Volk nicht wählen kann, würde es sich nicht an Spielregeln halten
  4. Soziale Gerechtigkeit
    • Sicherung der Grundbedürfnisse der Menschen
    • dadurch haben Menschen Vertrauen in Rechtsstaatlichkeit und Geewaltmonopol
  5. Konstruktive Konfliktkultur
    • Fähigkeit zur Toleranz
    • Bereitschaft, Konflikte kompromissorientiert zu lösen
  6. Interdependenzen und Affektkontrolle
    • alle Mitglieder der Gesellschaft = wechselseitig abhängig voneinander und müssen sich gegenseitig kontrollieren
    • daraus folgt Abnahme der Wahrscheinlichkeit für gewaltsame Konfliktaustragung