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Kartei Details
Karten | 120 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 19.06.2022 / 20.06.2022 |
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Indikationskriterien für GPT
- Störung muss PT-indikative Störung sein (PT-Richtlinien); Inkongruenz als Grundlage
- Kriterium für Kontraindikation bei zu instabilem Selbstkonzept
- Krankheitseinsicht & Motivation für Veränderung (Leidensdruck)
- Kann GPT Beziehungsangebot nicht nur wahr sondern auch angenommen werden?
- Kriterium für Nichtindikation
- GPT indiziert, wenn alle 5 Kriterien erfüllt!
- Wenn Kriterien 1-3 und 5 erfüllt, Kriterium 4 für Indikationsstellung am wichtigsten!
- ob es vorliegt, kann schon bei Erstgespräch/prob. Sitzungen abgeklärt werden
- Ansprechbarkeit für therapeutisches Beziehungsangebot (Patient fühlt sich sichtbar und spürbar emotional und kognitiv angesprochen) = positiver Indikator
- Ansprechbarkeit und Selbstexploration = einzige prognostische Faktoren für GPT, die als substanzielle Prädiktoren für Therapieerfolg gelten (emp. überprüft)
- Positive Korrelationen zwischen Lebensalter und Intelligenz mit Therapieerfolg (allerdings geringer Einfluss), Prädiktoren mit inhaltlicher Beziehung zum Therapieprozess („psychologische Begabung“ (McCallum & Piper); Art & Ausmaß interpersonaler Probleme, IIP nach Horowitz et al.) als wichtiger eingeschätzt
- Erfolgsprognose der GPT durch „Kieler änderungssensitive Symptomliste“ (KASSL)
- Auch direkte und indirekte Beobachtung (z.B. Videoaufzeichungen) des Interaktionsverhaltens des Patienten sinnvoll (aber meist sehr zeitaufwendig!)
- Weiteres Maß neben Selbstexploration: „Intensität der Auseinandersetzung mit sich selbst“ (Biermann-Ratjen et al, 2003)
- Kriterien zur Behandlungsaufnahme
- Sehr breites Indikationsspektrum bei GPT im Vergleich zu anderen Verfahren
- Problematik: Therapeuten haben häufig Skrupel, Patienten mit Therapiebegehren abzuweisen, obwohl GPT keine wirkliche Wirkung verspricht („klientenzentriert“)
- GPT auch häufig in psychiatrienahen Berufsfeldern angewandt (z.B. sozialpsychiatr. Einrichtungen), Frage: Ist das PT oder eher psychotherapeutische Begleitung?
- Bei Nicht-/Kontraindikation: Welche andere Form der Hilfe wird Patient gerecht?; Welche Veränderungen/Ziele werden gewünscht? (Häufig: Überwindung von Verhaltensdefiziten)
- Nichtdirektivität (non-directive therapy)
- Grundlage: hohes Ausmaß an Vertrauen in die eigenen Entwicklungsmöglich-keiten des Menschen unter bestimmten Bedingungen (klientenzentrierte Theorie)
- konkret: Therapeut hört v.a. aufmerksam zu, stellt selten Fragen, schlägt keine Übungen (z.B. Rollenspiele) vor und gibt keine Hausaufgaben auf
- Therapeut arbeitet mit dem „Material“, das der Patient spontan einbringt
- Abweichung von Nichtdirektivität als Mittel, um Abweichungen von der BPB aufzuheben (z.B. Ansprechen des Ehepartners, der vom Patienten nie erwähnt wird)
- Enthaltsamkeit bezüglich eigener Stellungnahmen (Therapeut belehrt in der Regel nicht, tröstet nicht, redet nicht über eigene Erfahrungen)
- Nichtdirektivität ≠ Passivität (T gibt durch Zentrierung der Aufmerksamkeit zwar nicht das Thema, aber den Rahmen vor, in den der P seine Themen bringen soll)
- Die Nichtdirektivität fällt vielen PiAs und Patienten zunächst schwer
Experiencing (Gendlin, 1978)
à „Focusing-Prozess“ = P fokussiert auf das eigene Erleben (mit allen Aspekten) à hierbei Auftreten von sog. „gefühlten Bedeutungen“ („felt sense“) = Symbolisierungsprozess/Bewusstwerdensprozess (verschiedene aufeinander bezogene Formen des Selbsterlebens = z.B. Körperemfindungen, Vorstellungen, Gedanken, Gefühle, Worte, tauchen auf und geben einander Bedeutung)
à bedeutend bei psychosomatischen Erkrankungen, bei denen das Erleben häufig überwiegend aus Körperempfindungen besteht, deren gefühlsmäßige Bedeutung nicht bewusst wahrgenommen werden kann à Bsp.: Patient spricht sachlich über eine Vorstellung und wird plötzlich von einem heftigen Gefühl überrascht (muss weinen)
Therapieziele
- Aus dem Störungsmodell abgeleitetes Therapieziel: Ziel einer Gesprächspsychotherapie ist die Reduktion von Inkongruenz im Erleben
- aus der klientenzentrierten Persönlichkeitstheorie abgeleitetes Therapieziel: Ziel ist die Veränderung des Selbstkonzeptes (kann sich unter der Bedingung wertschätzender Empathie eines anderen Menschen für das konkrete Erleben des einen Menschen ändern)
- Aus dem Therapieprozess abgeleitetes Therapieziel: die Förderung (korrekter) Wahrnehmung des Erlebens (»experiencing«) und der Selbstexploration des Patienten
- Fernziel: „fully functioning person“ = wenn der Patient kongruent sein kann, d.h. sich sein ganzes Erleben bewusst machen kann, ohne Bedingungen an sich zu stellen à Idealziel
- Nahziel: Der Gesprächspsychotherapeut hat das Ziel, die Selbstexploration eines Patienten zu fördern bzw., wenn sie in ausreichendem Maß vorliegt, nicht zu stören
Focusing-Therapie nach Gendlin
- Mit der Focusing-Methode sollen bedeutsame Körperwahrnehmungen in den Therapieprozess einbezogen werden.
- Anders ausgedrückt stellt ein »felt sense« die körperlich spürbare, aber unbewusste Bedeutung eines Ereignisses oder Problems dar, welche zusätzliche Informationen zu den bewussten Gedanken und Gefühlen liefern kann.
- Mithilfe des Focusing, bei dem sich ein Patient auf seinen »felt sense« konzentriert und versuchen soll, diesen mit Bildern, Symbolen, Wörtern etc. zu beschreiben, werden zuvor diffuse Aspekte des Problems oder Ereignisses deutlich.
- Hierdurch können diese in den Therapieprozess einbezogen und einer möglichen Veränderung zugänglich gemacht werden.
- Klärungsorientierte Psychotherapie (KOP) nach Sachse
- In der Klärungsorientierten Psychotherapie (KOP) wird angenommen, dass Patienten durch Schemata gesteuert werden.
- Diese Therapieform integriert kognitive Elemente, das Konzept des Focusing, Elemente der Prozess-/Erlebnisorientierten Therapie sowie der Gestalttherapie
- Es wird angenommen, dass Patienten durch teilweise dysfunktionale, oft unbewusste Schemata (von Sachse beschrieben als organisierte Strukturen von Annahmen mit kognitiven und affektiven Anteilen) gesteuert werden, die zu problematischem Handeln/Erleben bzw. psychischen Problemen führen und vom Patienten alleine nicht verändert werden bzw. nicht verändert werden können.
- Innerhalb der Therapie sollen diese dysfunktionalen affektiven und kognitiven Schemata aktiviert, bewusst gemacht, geklärt und bearbeitet werden.
- Inhalte der KOP sind die Klärung und die therapeutische Bearbeitung dysfunktionaler kognitiver und affektiver Schemata.
- Prozess-/Erlebnisorientierte Therapie nach Greenberg
- Diese Therapieform ist eine Kombination aus der klientenzentrierten Beziehung und dem aktiven, aufgabenorientierten Stil der Gestalttherapie
- Bei dem prozess-/erlebnisorientierten Ansatz stehen die emotionalen Erfahrungen des Patienten im Mittelpunkt der Behandlung, wobei zum einen die emotionalen Schemata und zum anderen die emotionalen Prozesse des Patienten betrachtet und bearbeitet werden.
- Emotionale Schemata sind Organisationseinheiten von Erfahrungen und dem Bewusstsein so lange nicht zugänglich, bis sie reflektiert oder aktiviert werden.
Im Rahmen des Therapieprozesses soll ein Zugang zu den emotionalen Schemata des Patienten erlangt werden, um diese entweder zu restrukturieren oder die dazugehörigen Emotionen zum Ausdruck zu bringen
Emotionsfokussierte Therapie (EFT) nach Greenberg
- spezifische Ausprägung der GT
- Die EFT legt den Fokus auf emotionale Prozesse und geht davon aus, dass man Emotionen mit Emotionen verändern kann
- Dieser Veränderung liegen folgende prozesshafte Grundprinzipien zugrunde:
- Wahrnehmung/Bewusstheit
- Regulation
- Reflexion
- Transformation in eine neue Zielemotion
- Dieser Veränderung liegen folgende prozesshafte Grundprinzipien zugrunde:
- Die Basis der EFT stellt ebenfalls die empathische therapeutische Beziehung dar. Ergänzt wird diese Haltung um einen prozessdirektiven, leitenden Stil und eine Reihe therapeutischer Techniken (z. B. Zwei-Stuhl-Arbeit, Leere-Stuhl-Arbeit, Focusing, Systematisches Evokatives Erschließen usw.).
ST: Die systemische Therapie / Familien Therapie stützt sich auf:
- Die Systemtheorie
- Die Kommunikationstheorie
- Strukturelle, erkenntnistheoretische (wie kommt Wissen / Überzeugungen zustande), und linguistische Konzepte
- z.T. auf die Bindungstheorie
ST: Strukturelle und strategische Familientheorie
- Wurde von Salvador Minuchin geprägt und versteht Symptome als Nebenprodukte von strukturellen Problemen innerhalb der Kernfamilie
- Ziel ist die Veränderung der Interaktionsmuster und damit die Veränderung der Struktur der Familie
- Die Arbeit an den Grenzen ist ein zentraler Bestandteil, da sich eine gesunde Familie nach Minuchin durch klare Grenzen der Subsysteme auszeichnet
- Jay Haley entwickelte einen ähnlichen Ansatz und wies auf das perverse Dreieck (Triangulation) hin: die Einbeziehung eines Dritten in eine Zweierbeziehung, um diese zu stabilisieren oder zu entschärfen
ST: Mehrpersonensetting, orientiert am Mailänder &Heidelberger Ansatz:
- Anhand der Informationen aus der telefonischen Anmeldung und zuvor ausgefüllten Fragebögen wird eine Hypothese entwickelt
- Das Familieninterview wird durchgeführt und von Kollegen durch eine Spiegelscheibe beobachtet
- Während einer Pause im Interview tauscht das Team seine Eindrücke aus, entwickelt die Hypothese weiter oder ersetzt sie durch eine Neue
- Es wird mit einer Schlussintervention abgeschlossen
ST: Neben systematischen Fragen sind folgende Maßnahmen wichtig:
- Joining: bei jedem Individuum soll nach Ressourcen gesucht werden, zudem soll sich der Therapeut durch angepasste Sprache etc. einen Zugang zu der Familie verschaffen und gleichzeitig seine Führungsposition klären
- Überweisungskontext: Wer hat die Überweisung ausgestellt / den Therapeuten empfohlen und mit welcher Absicht?
- Familiäre Einbindung des Symptoms: das Problem des Individuums wird familiär eingebunden und so zum Problem der ganzen Familie zudem werden Vereinbarungen über Ziele, Setting etc. geschlossen
ST:Klienten werden in drei Gruppen unterteilt
- Besucher: ohne Beschwerde und Veränderungsauftrag
- Klagende: mit Beschwerde, erwarten Veränderung von anderen
- Kunden: mit Beschwerden und aktiver Veränderungsmotivation
Systemische Fragen
- Triadische o. zirkuläre Fragen: eine dritte Person wird über die Interaktion in einer Zweierbeziehung befragt
- Hypothetische Fragen: „Wunder- oder Feenfragen“ (z.B.: "was wäre, wenn die Beschwerden besser würden?")
- Fragen zur Verflüssigung von Eigenschaften: starre Eigenschaftsbegriffe sollen durch Fragen nach dem Verhaltenskontext verflüssigt werden (z.B.: "Was tut ihre Frau, wenn Sie sie für depressiv halten?")
ST: Typische Behandlungsprobleme
- Die Identifizierung mit dem Patienten macht eine „neutrale“ Sicht auf die Dinge unmöglich, daher sind eigene Selbsterfahrung und Supervision unabdingbar (zudem Arbeit im Team, Notizen machen, Videoaufnahme machen etc.)
- Problematische Passung: sollte möglichst schon im Erstgespräch angesprochen werden und für den Patienten exploriert werden
- Nichterscheinen: teilweise kann man nichterscheinende Familienmitglieder später noch mit einbeziehen oder indirekt (z.B. per Brief) mit ihnen in Kontakt treten
- Gleichzeitige Einzeltherapie einzelner Familienmitglieder: Therapeut sollte durch systemische Fragen mit einbezogen werden, kann auch sehr problematisch sein
- Plötzliche Anrufe / Koalitionsangebote: sollten so weit wie möglich ausgeschlagen werden, um die Allparteilichkeit beizubehalten
- Unreflektierte Parteilichkeit des Therapeuten: eine Koalition mit dem offenbar am schwächsten Mitglied sollte vermieden werden und kann in der familiären Situation zu einer noch größeren Eskalation führen
- Lebensbedrohliche Erkrankungen: wird die Gefährdung z.B. einer Magersüchtigen in einer Familie bagatellisiert, so sollte diese Gefahr in Fragen angesprochen werden, die den Tod antizipieren ( evtl. stationäre Einweisung)
- Suizidgefährdung: durch zirkuläre Fragen die Situation genau explorieren, bei akuter Suizidalität Psychiater mit einbeziehen
- Therapieabbruch: die Therapie sollte bis zum Abbruch analysiert werden und die eventuellen Anteile des Therapeuten betrachtet werden
Kons: Störungsperspektive
Störungsperspektive: Konsistenzverbesserung durch störungsorientierte Behandlung
- Korrelation: wechselseitiger Zusammenhang; positiver Rückkopplungsprozess
- Störungen sind selbst Quelle der Inkonsistenz
- Korrelation zwischen Abnahme psychopathologischer Symptomatik und Abnahme der Inkongruenz: r = .64
- Therapiemanuale geben bislang beste Auskunft über störungsspezifische therapeutische Ansatzpunkte; werden im Laufe der Zeit an neurowissenschaftliche Erkenntnisse angepasst und verbessert werden.
Kons: Prozessperspektive:
Konsistenzverbesserung durch Erfahrung im Therapieprozess
- Welche Bedürfnisse sind aktiviert
- Therapeut trifft eher auf Vermeidungsziele
- Durch Therapeuten implizit Erfahrung der Kontrolle möglich (z.B. Therapieplanung)
- Motivationales Priming – Annäherungsmodus
- Blick auf Ressourcen lenken
- Offenheit des Patienten ist einer der wichtigsten Prädiktoren für den Therapieerfolg
Inkonsistenzsperspektive:
Konsistenzverbesserung durch Behandlung individueller Inkongruenzquellen
- Inkongruenzanalyse
- Inkongruenzniveau
- Indikatoren: hohe Komorbidität, Anzahl der Behandlungsanliegen, Wert im Inkongruenzfragebogen
- Inkongruenzquellen
- Ungünstige gegenwärtige Lebensbedingungen
- Ungünstige Beziehungen
- Ungünstiges Beziehungsverhalten
- Ungünstige Konsistenzsicherungsmechanismen
- Ungünstige Kognitionen
- Übermäßig ausgeprägte Vermeidungsschemata
- Zu schwach ausgebildete oder brachliegende Annäherungsschemata
Kons: Motivationale Ziele und Schemata
- Motivationale Schemata sind die individuelle Möglichkeiten zur Befriedigung der Grundbedürfnisse
- bilden sich im Laufe der Sozialisation zwei Gruppen von motivationalen Schemata aus: Annäherungsschemata zur Herbeiführung von bedürfnisbefriedigenden Erfahrungen und Vermeidungsschemata zum Schutz vor bedürfnisverletzenden Erfahrungen
- Annäherung (auf Maximierung aus) ist hierbei nicht das Gegenteil von Vermeidung (auf Minimierung aus), beide können gleichzeitig aktiviert sein
- bei gut entwickeltem Repertoire an Motivationalen Schemata wird optimale Bilanz hinsichtlich gleichzeitig aktivierter motivationaler Ziele angestrebt
Kons: Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen
- Grundbedürfnisse für Menschen unverzichtbar, bei Nichtbefriedigung erst recht aktuell und dringend
- weil um Bedürfnis starke Vermeidungsziele entwickelt wurden, können schwach entwickelten Annäherungsziele nicht ungehindert Oberhand gewinnen und eindeutig die psychische Aktivität bestimmen; von gleichzeitig aktivierten Vermeidungszielen geblockt und gehemmt à annähernde und vermeidende Tendenzen interferieren miteinander
- die stark energetisierten Prozesse sind miteinander inkonsistent, keiner kann in eindeutiger Weise psychische Aktivität bestimmen, kann sich kein konsistentes Ordnungsmuster ergeben
- schwankt, bis schließlich einer der möglichen Zustände die Oberhand gewinnt und sich durch positive Rückkopplung als dominantes Ordnungsmuster etabliert
- neuer Ordnungszustand wird dadurch verstärkt, dass er den Zustand unerträglicher Inkonsistenz beendet, auch wenn er nicht dafür geeignet ist den eigentlichen Grund der Inkonsistenz, die Befriedigung der Grundbedürfnisse, zu erfüllen (z.B. Panikanfall als Beendigung Inkonsistenz à wird dann wahrscheinlich wieder in Momenten erhöhter Inkonsistenz auftreten)
à schlechte Bedürfnisbefriedigung hauptsächliche Quelle von Inkonsistenz, begünstigt damit die Ausbildung von psychischen Störungen
- Konsistenztheorie sagt aus: Menschen mit besonders stark ausgeprägten Vermeidungszielen entwickeln mit größerer Wahrscheinlichkeit psychopathologische Symptome und andere psychische Probleme als Personen, die überwiegend annäherungsmotiviert sind
Inkongruenz motivationaler Ziele
- Inkongruenz kann auch andere Ursachen haben als motivationale Diskordanz, wie etwa einen Mangel an Fähigkeit und Ressourcen, ungünstige Umgebungsbedingungen und mangelndes Bewusstsein für die wirklichen Determinanten des eigenen Verhaltens
- Inkongruenz ist aber selbst die wichtigste Form der Inkonsistenz
- Selbstbeurteilung für Messung von Inkongruenz die valideste Informationsquelle (selbst am besten beurteilen ob Realität mit Wünschen und Befürchtungen übereinstimmt)
- Inkongruenzfragebogen (INK) S.15; Kurzversion K-INK
- wenn Proband über alle Skalen des FAMOS hinweg sehr hohe Kongruenz angibt à besonders valider Indikator eines hohen Inkonsistenzniveaus
- hohes Inkonsistenzniveau ist gleichbedeutend mit schlechter Bedürfnisbefriedigung
BCI: 2. Welche Mechanismen liegen dem Neurofeedbacklernen zugrunde?
● Neuromodulation
● Langzeitpotenzierung (LTP) = Lang anhaltende Verstärkung der synaptischen Signalübertragung zwischen Neuronen durch simultane Erregung
● Ablauf: 1.Erzeugung von Neuromodulation in aufmerksamkeitsbezogenen Netzwerken 2.Positive Verstärkung der entsprechenden Aktivierung neuronaler Netzwerke durch Rückmeldung (operante Konditionierung) 3.Überführung der zuerst vorübergehenden Aktivierung mittels LTP in stabilen Zustand
BCI: 3. Wie erfolgt die Steuerung eines BCI über Bewegungsvorstellung? Nennen Sie ein Anwendungsbeispiel.
● Sensomotorische Rhythmen (SMR) als Eingangssignal für BCI können durch Bewegungsvorstellung oder versuchte Bewegung leicht unter willentliche Kontrolle gebracht werden:
○ Im entspannten Zustand: α- (8 – 13 Hz) und β-Band (13 – 25 Hz)
○ Desynchronisation über den kontralateralen und Synchronisation über den ipsilateralen Arealen bei Bewegungsausführung/ -vorstellung
Screening-Sitzung: Identifikation der individuellen, mit Bewegungsvorstellung verbundenen EEG-Aktivierungsmuster, um relevante Elektrodenpositionen und Bewegungsvorstellungen zu ermitteln, die am besten funktionieren, indem Probanden dazu aufgefordert werden, sich unterschiedliche Bewegungen vorzustellen → Erstellung von Klassifikatoren, die die Detektion der mentalen Vorstellungen im EEG in Echtzeit ermöglichen
● Darauffolgende Sitzungen: Nutzung der ermittelte Paramete
BCI: Was sind Indikationen und Kontraindikationen für die Neurofeedbacktherapie?
Indikationen:
Neurofeedbacktherapie nützlich für spez. Hirnfunktionen: Konzentration, Entspannung, Ausdauer, Spitzenleistung, Kreativität und Gedächtnis. ● ADHS ● Neurodegenerative Erkrankungen und Läsionen n. Schlaganfall und SchädelHirn-Trauma ● Demenz und Gedächtnisprobleme ● Chron. Schmerzen (Migräne) ● Autismus, Epilepsie ● Leistungssteigerung im Sport ● Kreativitätsförderung
Kontraindikationen:
Keine abgesicherten Kriterien über Kontraindikationen bekannt. ● Akute Agitiertheit ● Akute Schizophrenie ● Paranoide Störungen ● Sedierende Medikamente ● Schwangerschaft
n
l
Risiken:Systematik unerwünschter Wirkungen 3 zentrale Schwierigkeiten:
1. Differenzierung zwischen erwünschten und unerwünschten Wirkungen
2. Wie feststellen, ob unerwünschte Wirkung tatsächlich durch Therapie begründet
3. Unterscheidung zwischen den Folgen einer korrekt durchgeführten Therapie und den Folgen eines Kunstfehlers/absichtlicher Schädigung
neg Thrapiefolgen
= alle unerwünschten Ereignisse, die durch die Therapie bedingt sind
Unterscheidung zwischen Nebenwirkungen, Kunstfehlern und fehlender Reaktion auf Therapie
Nebenwirkungen
= alle negativen Therapiefolgen einer korrekt durchgeführten Therapie (Linden, 2013)
= andere, dabei nachteilige, Effekte als die angestrebten Therapieziele
Kontraindikation
= alle Patienten-, Situations-, oder Therapiecharakteristika, die mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarten lassen, dass schwere Nebenwirkungen auftreten (Linden, 2013)
Kunstfehlerfolgen
= Folgen einer inkorrekt durchgeführten Therapie
Ein Kunstfehler liegt vor, wenn bei zumutbarer und kundiger Analyse der Einzelfall-Sachlage ein nach allgemeinen oder zulässig individuell vereinbarten wichtigen Zielen und Zwecken der Behandlung gebotenes Tun oder Lassen nicht erfolgte.
Misserfolge
Misserfolge = unzureichende oder ganz fehlende Erreichung der in der Therapie explizit oder implizit angestrebten Ziele (Hoffmann et al., 2008) -
dazu zählen: Therapieablehner, -abbrecher, Nichtreagierer, Rückfallpatienten, Misserfolge im Vorfeld (z.B. Nichtaufnahme einer Therapie) und Verschlechterungen
- Misserfolgsrate: 0,8 - 30%
PA: welche Ursachen liegen der Symptomatik meist zugrunde?
In erster Linie handelt es sich dabei um unbewusste Konflikte sowie um Defizite der persönlichkeitsstrukturellen Entwicklung
PA: braucht es zur ausbildung von Symptomen Traumata?
Die Ereignisse, die die innere Disposition berühren und so stark aktualisieren, dass es zur Symptombildung kommt, müssen nicht das Gewicht von schweren Belastungserfahrungen haben. Es genügen Veränderungen der Lebensbedingungen aufgrund von äußeren Ereignissen oder inneren Entwicklungen, die im Sinne von Schlüssel und Schloss im subjektiven Erleben des Patienten seine unbewusste innere Konfliktdynamik berühren. Diese Überlegungen sind essenziell für das psychoanalytische Behandlungskonzept
Wird überall Psychoanalyse von der Kasse gezahlt?
In Deutschland wurde der bemerkenswerte und in dieser Form einzigartige Versuch unternommen, die analytische Psychotherapie als Anwendung der Psychoanalyse in der Krankenbehandlung in der Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen zu verankern und sie damit prinzipiell jedermann zugänglich zu machen.
Voraussetzung für analytische PT
Voraussetzung für eine analytische Psychotherapie ist das Vorliegen einer behandlungsbedürftigen krankheitswertigen Störung, deren Art und Schwere das intensive Verfahren der analytischen Psychotherapie rechtfertigt, und das zugleich ausreichend gute prognostische Chancen für die Erreichung eines befriedigenden Behandlungsergebnisses erkennen lässt
Achsen der OPD
Achse 1: Behandlungsvoraussetzungen und Motivation des Patienten,
Achse 2: die dysfunktionalen Beziehungsmuster des Patienten,
Achse 3: die lebensbestimmenden unbewussten Konflikte,
Achse 4: das Strukturniveau der Persönlichkeit und
Achse 5: die Symptomatik und ihre diagnostische-klassifikatorische Zuordnung nach ICD-10.
wie entscheidet man, ob man PA oder tiefenpsychologisch PT macht?
Die Wahl des Behandlungsverfahrens wird im Wesentlichen nicht durch die diagnostische Einordnung eines Krankheitsbildes sondern durch die jeweilige Zielsetzung der Behandlung bestimmt
Im Hinblick darauf kann tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie auch bei schweren Störungen indiziert sein, wenn sie auf ein umschriebenes begrenztes Therapieziel fokussiert werden kann. Die analytische Psychotherapie ist dann indiziert wenn die aktuelle Pathologie des Patienten vornehmlich durch sich innerhalb der Lebensgeschichte immer wiederholende (repetitive) infantile Konfliktmuster gekennzeichnet ist und ein Behandlungserfolg nur durch die Bearbeitung der entsprechenden intrapsychisch verankerten Objektbeziehungsmuster möglich ist
kernkomponenten kognitiver therapieverfahren
Kernkomponenten kognitiver Therapieverfahren
1. Psychoedukative Komponente: Vermittlung der Grundidee des kognitiv-therapeutischen Ansatzes
2. Explorative Komponente: Herausarbeitung und Explikation bzw. Bewusstmachung dysfunktionaler oder irrationaler Gedanken, Schemata, Interpretations- und Bewertungsmuster, Einstellungen und Glaubenssysteme
3. Interventionskomponente: Veränderung maladaptiver kognitiver Prozesse und Struktu
Unterscheidung Selbstsicherheitstraining, training sozialer Fertigkeiten und kommunikationstraining
Selbstsicherheitstrainings zielen primär auf die Veränderung intrapersoneller Abläufe unabhängig von der Art der sozialen Situation und eignen sich daher besonders für Störungen, die durch ungünstige intrapsychische Verarbeitungsprozesse (z. B. soziale Vergleichsprozesse) entstehen. Trainings sozialer Fertigkeiten berücksichtigen sowohl intrapsychische als auch interpersonelle Aspekte sozialer Situationen. Kommunikationstrainings wiederum intervenieren gezielt im gestörten System (z. B. Paarbeziehung, Lehrer-Schüler-Beziehung), d. h. das interpersonelle Geschehen steht klar im Vordergrund der Übungen