ABWL

Das Unternehmen kann Chancen und Gefahren aus den Entwicklungen in ihrer Umwelt beobachten und entsprechend handeln. 

Umweltsphären stellen den Kontext dar, in den ein Unternehmen eingebettet ist. Jede Umweltsphäre beeinflusst das Unternehmen in irgendeiner Weise. Die Umweltsphären beeinflussen sich auch wechselseitig.

In der gesellschaftlichen Umweltsphäre steht der Mensch als Teil der Gesellschaft im Mittelpunkt.
Hier geht es vorallem um den Wertewandel und Trends:

• Veränderung der Altersstruktur (Demografie)

• Trend zur Feminisierung

• Trend zu mehr Lebensqualität

• Trend zum Zeitsparen

• Trend zu immer Neuerern

• Trend zur lndividualisierung

• Trend zur Multi-Optionalität

Die Anliegen, welche aus der Umweltsphäre «Natur» an die Unternehmen herangtragen werden, werden je nach Land und Kultur unterschiedlich gehandhabt. Zum Beispiel sind das: 

• Staat und seine Behörden (Umweltpolitik)

• Öffentlichkeit (öffentlicher Druck)

• Konsumenten (Nachfrage nach umweltverträglichen Produkten)

• effizienter Energieverbrauch (erneuerbare Energiequellen) führt zu Kosteneinsparungen und reduziert gleichzeitig die Belastung der Umwelt.

Es entstehen immer neue Technologien, welche die Möglichkeit bieten die Waren und Dienstleistungen zu optimieren. Einflüsse sind zum Bespiel:

• Abläufe vereinfachen und damit Zeit und Kosten sparen

• Mehnvert bei bestehenden Waren und Dienstleistungen schaffen (Optimierung)

• neue Produkte und Dienstleistungen kreiert werden (Erneuerung)

• Automation ersetzt den Produktionsfaktor Arbeit durch Kapital (Rationalisierung

• Digitalisierung allgemein und Internet der Dinge

Die Wirtschaft umfasst alle Akteure( Unternehmen, private Haushalte), die mit der Herstellung und Verteilung von Waren und Dienstleistungen zu tun haben und somit versuchen, den menschlichen Bedarf zu decken.

• Beschaffungsmarkt
• Arbeitsmarkt
• Kapitalmarkt (Konjukturlage, Bruttoinlandprodukt, Wechselkurse)
• Absatzmarkt (Konkurrenzsituation)

Die Anspruchsgruppen (Stakeholder) beeinflussen durch ihre Interessen das Unternehmensgeschehen, werden aber ihrerseits auch durch die Handlungen des Unternehmens beeinflusst. 

Anspruchsgruppen (Stakeholder) sind Personen, Gruppen oder Organisationen, welche die unterschiedlichsten Erwartungen und Ansprüche an ein Unternehmen haben. Das Unternehmen seinerseits stellt auch Ansprüche an die Anspruchsgruppen.

Die Kapitalgebers tellen dem Unternehmen finanzielle Mittel zur Verfügung, damit dieses notwendige Investitionen tätigen kann. Unterschieden wird in:

• Fremdkapitalgeber (Darlehen)
  • erwarten Zinszahlung und die spätere Rückzahlung

• Eigenkapitalgeber (Anteil des Unternehmens)
  • erwarten hohe Gewinne, hohe Dividenden und Informationen zur Geschäftstätigkeit (Jahresbericht)

Kunden sind jene, die Produkte bzw. Dienstleistung kauft. Sie erwarten:

• gutes Angebot und Preise (Preis-Leistungsverhältnis)
• möglichst ökologisches und soziales Angebot an Produkten

Die Mitarbeitenden leisten mit ihrer Arbeitskraft einen wichtigen Beitrag bei der Erstellung von Produkten und Dienstleistungen. Sie erwarten:

• gerechte Löhne
• sichere Arbeitsplätze
• Arbeitszeitmodelle
• Mitwirkungsmöglichkeiten im Unternehmen
• Weiterbildungsmöglichkeiten

Zur Öffentlichkeit gehören die Bewohnerinnen und Bewohner eines Landes, Organisationen und die Medien, welche die Tätigkeiten des Unternehmens beobachten und kritisch hinterfragen. Sie erwarten:

• Konsumentenschutz
• Umweltschutz
• Arbeitnehmerschutz
• Arbeitgeberschutz
• Menschenrechte
• Artenschutz
• Öffentlichkeit: soziales und ökologisches Verhalten

Unter dem Begriff Staat werden der Bund, Kantone und Gemeinden verstanden. Sie erwarten:

• Bezahlung von Steuern
• Einhaltung der Gesetze
• Schaffung von Arbeitsplätzen

Die Lieferanten liefern dem Unternehmen die notwendigen Rohstoffe, Halbfabrikate, Produkte oder Dienstleistungen, welche für die Erstellung seiner Güter benötigt werden. Sie erwarten:

• faire Preise
• regelmässige, frühzeitige und grosse Bestellungen
• termingerechte Zahlungen der Rechnungen

Die Konkurrenz bietet dieselben oder ähnliche Produkte oder Dienstleistungen auf dem Markt an und buhlt um dieselben oder ähnliche Kundengruppen. Sie erwartet:

• Einhaltung von Patent- und Markenschutz
• keinen unlauteren Wettbewerb (z.B. falsche Werbeaussagen zur Kundengewinnung)

Auf der rechten Seite des Modells stehen Anspruchsgruppen (Kapitalgeber, Kunden, Mitarbeitende), welche unmittelbar von der unternehmerischen Wertschöpfung betroffen sind.

Auf der linken Seite des Modells stehen Anspruchsgruppen (Öffentlichkeit/NGOs, Staat, Lieferanten, Konkurrenz), welche dem Unternehmen Rahmenbedingungen setzen.

Es kann nur entweder das eine oder das andere Ziel erreicht werden bzw. nicht beide Ziele gleichzeitig im vollen Umfang. Die beiden Ziele stehen im Konflikt zueinander.

1. Mitarbeiter (erwarten hohe Löhne) – Kunden (erwarten preisgünstige Waren und Dienstleistungen)
2. NGOs (verlangen eine ökologisch einwandfreie Produktion) – Kapitalgeber (erwarten eine hohe Rendite, also keine hohen Produktionskosten)
3. Staat (fordert Abgaben und Steuern) – Kunden (wünschen preisgünstige Waren und Dienstleistungen)
4. Kapitalgeber (erwarten hohe Rendite, also keine hohen Lohnkosten) – Mitarbeiter (erwarten hohe Löhne)

Die Unternehmensethik befasst sich mit den moralischen Wertvorstellungen von Unternehmen.

• Welche Werte sollen geschaffen werden und für wen?
• Beschränkt sich die unternehmerische Tätigkeit auf die reine Gewinnmaximierung oder sollen gewisse Werte wie Umwelt, Frieden und diie Herstellung sinnvoller Produkte auch miteinbezogen werden?

• instrumentalistische Unternehmensethik

  • ethisches Verhalten als Instrument für die langfristige Gewinnerzielung

• Karitative Unternehmensethik

  • unmittelbare Gewinnmaximierung als oberstes Ziel, im Nachhinein dann aber Spende für wohltätigen Zweck

• Integrative Unternehmensethik

  • ethische Überlegungen werden von Anfang an mit einbezogen (Good-Corporate-Citizen)

• Shareholder-Value-Ansatz

  • berücksichtigt nur die Interessen seiner Kapitalgeber und hat als einziges Ziel die Gewinnmaximierung

• strategische Anspruchsgruppenkonzept bzw. der Stakeholder-Value-Ansatz

  • Gewinnmaximierung, aber auch Berücksichtigung der Stakeholder neben den Kapitalgebern (Stakeholder-Matrix)

• normativ-kritische Anspruchsgruppenkonzept

  • versteht Stakeholder als Bürger mit gleicher Würde und moralischen Rechten, bemüht sich um faire Verteilung von Lasten und Nutzen, verzichtet dafür auch auf möglichen ehtisch zweifelhaften Gewinn

Der Code of Conduct setzt verbindliche Regeln für ein Unternehmen und dessen Mitarbeiter im Umgang mit Kunden, Lieferanten, Gesellschaft und Umwelt. Der Verhaltenskodex hilft den Mitarbeitenden, ethische Herausforderungen bei der täglichen Arbeit zu bewältigen.

Als Beispiel der UN Global Compact. Hier sind folgende Bereiche festgehalten:

• Menschenrechte
• Arbeitsnormen
• Umwelt
• Korruptionsprävention

Eine Strategie ...

• ist langfristig ausgerichtet.
• ist auf ein konkretes Ziel ausgerichtet.
• basiert auf der Analyse der eigenen Situation und des Umfelds.
• ist eine Entscheidung aus verschiedenen Möglichkeiten.
• legt die allgemeine Marschrichtigung fest und bildet damit die Grundlage für alle späteren Entscheidungen.
• ist streng vertraulich.
• erlaubt den zielgerichteten Einsatz der knappen Ressourcen.
• weist eine gewisse zeitliche Beständigkeit auf, wird jedoch verändert bei geänderten Rahmenbedingungen oder nicht erfüllten Annahmen.

Strategien spielen für das Überleben von Unternehmen eine wichtige Rolle.. Ein Unternehmen steht im Wettbewerb mit verschiedenen anderen Unternehmen. Damit das Unternehmen längerfristig überlebt, muss es sich einen Wettbewerbsvorteil  erarbeiten. Dies geschieht durch die Festlegung einer klaren Strategie.

• Identität
• Ziele
• Verhaltensgrundsätze

Es werden jene Kompetenzen des Unternehmens identifiziert, welche das Unternehmen von der Konkurrenz unterscheiden. Einfach gesagt werden die Stärken und Schwächen analysiert.

Eine Umweltanalyse beinhaltet eine Branchenanalyse, die Marktanalyse und die Analyse der allgemeinen Umwelt. Einfach gesagt werden hier also die Chancen und Gefahren analysiert.

Die Kompetenz ...

• muss wertvoll sein und somit einen wichtigen Beitrag zu einem/einer nachfragten Produkt/Dienstleistung leisten.
• muss selten sein. Es darf also nur wenige andere Unternehmen geben, welche über diese Kompetenz verfügen.
• darf nicht oder nur schwer initierbar sein.
• darf nicht substituierbar sein, d.h. sie kann nicht durch eine andere Kompetenz ersetzt werden.

siehe Fünf-Kräfte-Modell nach Porter

• Rivalität mit den bestehenden Kunden
• Bedrohung durch Markteintritt (potenzielle neue Konkurrenten)
• Bedrohung durch Ersatzprodukte
• Verhandlungsstärke der Kunden
• Verhandlungsstärke der Lieferanten

Die Balanced Scorecard (BSC) ist ein hilfreiches Instrument zur Umsetzung und zur Überprüfung der Einhaltung der Unternehmensstrategie. Sie enthält folgende Perspektiven:

• Entwicklung der Finanzen
• Beziehung zu den Kunden
• Optimierung und Ausrichtung der Geschäftsprozesse
• Ausbau und Weiterentwicklung von Kompetenzen (Lernen und Wachstum)

Die Balanced Scorecard gibt dem Management ein umfassendes Bild über die Geschäftstätigkeit. Sie ist vergleichbar mit dem Cockpit eines Flugzeugpiloten. Die Balanced Scorecard vereinfacht die Kommunikation und das Verständnis von Unternehmensstrategie und Zielen auf allen Ebenen des Unternehmens.