Motivation und Emotion
Leitfragen zur Vorlesung Motivation und Emotion
Leitfragen zur Vorlesung Motivation und Emotion
Set of flashcards Details
Flashcards | 51 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 03.05.2022 / 12.07.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20220503_motivation_und_emotion
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Erläutern Sie Lage und Hauptfunktionen des orbitofrontalen Kortex im menschlichen Gehirn.
Der OBFC ist Teil des Präfrontalen Kortex und liegt im Frontallappen. Er ist zuständig für die Repräsentation des subjektiven Werts von Belohnungen. Diese passiert durch die Integration und den Vergleich verschiedenartiger Belohnungen, das Updating von Belohnungswerten und daraus resultierend den Erwartungsabgleich und die Einleitung von Verhaltenskorrekturen.
Ordnen Sie folgenden (neuro)hormonellen Systemen motivationale Funktionen zu: Serotonin, Noradrenalin, Cortisol, Oxytocin. [Hinweis: Frage kann auch andere (Neuro-)Hormone abfragen]
Neurohormonelle Systeme (Neurotransmitter):
- Dopamin: aufsuchende (appetitive) Motivation
- Serotonin: vermeidende (aversive) Motivation
- Noradrenalin: Aktivation und Wachheit
- Endorphin: Glücksgefühle, Schmerzunempfindlichkeit
- Oxytocin: „Bindungshormon“, Stress-Coping
Endokrine Systeme (Hormone):
- Adrenalin/Noradrenalin/Cortisol (Stress)
- Androgene und Östrogene (Sexualhormone)
- Grehlin, Leptin (Hunger)
Welche dopaminergen Systeme gibt es im menschlichen Gehirn? Welches ist das (neurohormonelle) „Belohnungssystem“?
1. das Tubero-infundibuläre System -> Steuerung von endokrinen Funktionen (zB Prolactin für die Milchproduktion)
2. das Nigro-Striatale System -> Bewegungssteuerung
3. das Mesolimbisch-mesokorticale System -> Belohnungssystem, aufsuchende Motivation
Beschreiben Sie die klassische Studie mit Selbststimulationen des mesolimbischen Systems von Milner und Olds (1954). Warum sind die Ergebnisse dieser Studie für Triebtheorien ein Problem?
Experiment mit Ratten: Hebeldruck → elektrische Stimulation des mesolimbischen Systems, Reaktionsrate mehr als 6000 Hebeldrücke pro Stunde, Vernachlässigung von anderen Anreizen (Futter & Wasser)
Problem für Triebtheorien: In der Triebtheorie baut sich durch einen Trieb Energie auf, die durch ein bestimmtes Trieb-Verhalten abgebaut wird. Bei der Ratte im Experiment baut sich kein Trieb ab, sie drückt unentwegt den Hebel, ohne die Stimulation satt zu sein.
Diskutieren Sie kritisch die Deep-Brain Stimulation Studie von Schlaepfer und Kollegen (2008).
Bei der Deep-Brain Stimulations Studie von Schlaepfer und Kollegen (2008) wurde Gehirnstimulation dazu genutzt Erkrankungen wie Depressionen, Sucht, Zwangsstörungen und Dyskinesien zu behandeln. Dies war in manchen Fällen auch wirksam, die Resultate waren jedoch insgesamt gemischt. Die Wirksamkeit der Deep-Brain Stimulation ist also nicht ausreichend bewiesen.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Dopamin und Sucht? Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Dopamin, Wanting und Liking.
Dopamin markiert den “Anreiz” von Objekten (Belohnungslernen), hohe Dopaminkonzentration -> High-Gefühl -> Sucht
Dissoziation zwischen Wanting und Liking: das Wanting bekommt in einer Sucht die Überhand, man will das durch das Dopamin ausgelöste High-Gefühl mehr als alles andere und nimmt dafür auch die Nebenwirkungen der Sucht in Kauf, die man nicht mag
Was versteht man unter einer „pulsativen Hormonfreisetzung“?
Die Hormonfreisetzung geschieht nicht kontinuierlich, sondern stoßartig und in unterschiedlichen Abständen.
Welchen Einfluss haben Sexualhormone auf das Sexualverhalten?
Testosteron steigert die Libido (und das Dominanzstreben). Neonatale Testosteronexposition verstärkt Wachstum des sexuell dimorphen Nucleus (medial präoptisches Areal im ♂). Entfernung der Hoden bzw. Eierstöcke reduziert das sex. Verlangen/die Libido (hat aber keinen Einfluss auf die sex. Orientierung). Die Aufnahme sex. Aktivitäten setzt ausreichende Mengen an Sexualhormonen voraus. Hormonreaktionen können erlernt und konditioniert werden.
Erläutern Sie eine „konditionierte Hormonreaktion“ am Beispiel von Testosteron.
Beispiel der Konditionierung: Allein die Erwartung eine schöne Frau zu sehen, wie beim Vorbereiten auf ein Date, löst erhöhte Testosteronausschüttung bei einem Mann aus.
Was ist der Unterschied zwischen sexueller Identität, sexueller Orientierung und sexuellem Verhalten?
Sexuelle Identität: Wie wir uns selbst sehen und mit welchem Geschlecht wir uns identifizieren
Sexuelle Orientierung: nicht ans Geschlecht gebunden, Welches Geschlecht findet man sexuell anziehend?
Sexuelles Verhalten: das Ausleben verschiedener sexueller Praktiken
Was behauptet die Challenge-Hypothese? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Testosteron und Aggression? Erläutern Sie dazu die Studie mit dem „Ultimatum Game“ von Eisenegger und Kollegen (2010).
Die Challenge-Hypothese besagt, dass der Testosteronspiegel von Männern in sozialen Wettbewerbssituationen ansteigt. Testosteron steigert Aggression (r=.14). Aggression wird in diesem Kontext jedoch nicht zwangsläufig als körperliche oder verbale Gewalt verstanden, sondern als ein kontextabhängiges Dominanzverhalten. Im „Ultimatum Game“ von Eisenegger und Kollegen konnten die männlichen Probanden ihre Macht und Dominanz durch prosoziales Verhalten zur Schau stellen. Und tatsächlich konnten Eisenegger et al. im "Ultimatum Game" beobachten, dass die Probanden nach Testosterongabe mehr prosoziales Verhalten zeigten.