Motivation und Emotion / Allgemeine Psychologie 2
Uni WürzburgKogni 2Antworten nur auf die ersten paar Vorlesungen
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 105 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 30.04.2022 / 05.06.2025 |
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https://card2brain.ch/box/20220430_motivation_und_emotion
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Welche Ereignisse und Situationen werden als Auslöser von Angst, Trauer, Ärger oder Freude häufig erinnert?
Auf übergeordneter Ebene besteht der Auslöser von Angst, Trauer, Ärger und Freude häufig aus sozialen Situationen.
Näher betrachtet können beispielsweise eine Gefahr der Zurückweisung oder eine Interaktion mit Fremden zu Angst führen.
Der Tod einer geliebten Person oder der Abbruch einer Beziehung können Trauer auslösen.
Ungerechtigkeit oder rücksichtloses Verhalten, das soziale Normen verletzt können Ärger auslösen.
Beziehungen zu Freunden oder Begegnungen/Treffen können Freude auslösen.
Benennen Sie Komponenten von Emotionen bzw. Reaktionsebenen, die neben emotionalen Gefühlen untersucht werden.
Neben emotionalen Gefühlen werden Erleben, Kognition, Physiologie, Motivation und Ausdruck untersucht (MAPEK)
Was ist „Affective Computing“?
Affective Computing ist eine Technologie, die menschliche Emotionen und Affekte erkennen soll indem von Expressionsmustern auf emotionale Reaktionen geschlossen wird. Ziel ist es, emotionale Reaktionen maschinell zu verarbeiten und im Zuge dessen Interaktionen zu optimieren.
Erläutern Sie zentrale Fragen der Motivations- und Volitionspsychologie mit eigenen Beispielen.
Die zentrale Frage der Motivationspsychologie lautet: Warum tun wir das, was wir tun? Somit stellt dieses Teilgebiet beispielsweise die Frage, warum Menschen sich für das Ausüben eines bestimmten Berufs entscheiden; warum ist Angela Merkel Bundeskanzlerin und nicht Aktivistin geworden?
Die zentrale Frage der Volitionspsychologie lautet: Wie tun wir das, was wir wollen? Bei der Umsetzung von Zielen - wie die Goldmedaille bei einem Wettbewerb zu gewinnen - spielt die Volitionspsychologie eine Rolle, indem sie fragt, wie diese Ziele erreicht werden bzw. nicht erreicht werden; welche Willens- und Umsetzungsprozesse spielen für Triathleten bei dem Ziel in Topform zu kommen eine Rolle?
Erklären Sie das Wechselwirkungs-Modell der modernen Motivationspsychologie. Welches Ergebnis der klassischen Studie von Le Magnen (1967) mit Diätplänen stützt dieses Modell?
Das Wechselwirkungs-Modell besagt, dass Motivation das Ergebnis einer Wechselwirkung zwischen Situation und Person darstellt. Aus den verschiedenen Motiven einer Person und den unterschiedlichen Anreizen einer Situation entsteht eine Motivation, die in einem Verhalten mündet.
In der Studie von Magnen erhielten die Ratten entweder abwechslungsreiche Futterarten oder immer die gleiche Futterart, sodass die Situation/die Anreize variiert wurden. Der Hunger war in beiden Gruppen gleich. Jedoch aßen die Ratten mit dem abwechslungsreichem Diätplan mehr.
Was ist der sexuelle Reaktionszyklus?
Der sexuelle Reaktionszyklus zeigt den Verlauf der Erregung beim Sex über die Zeit hinweg. Zuerst gibt es eine Erregungsphase, die von einer Plateau- und Orgasmusphase gefolgt wird und in einer Rückbildungsphase mündet. Aus dem Zyklus geht hervor, dass Motivation dynamisch ist.
Was ist der Gegenstand der Motivationspsychologie?
Gegenstand der Motivationspsychologie ist ergebnisorientiertes/zielgerichtetes Verhalten. Dabei werden folgende 4 Parameter behandelt: Richtung, Intensität, Beginn und Dauer.
Motive sind theoretische Konstrukte zur Erklärung von intraindividueller Stabilität und interindividueller Variabilität. Erläutern Sie diese Aussage.
Motive sind Wahrnehmungs- und Bewertungsdispositionen im Sinne theoretischer Konstrukte.
Sie sollen zum einen erklären, warum sich eine Person in unterschiedlichen Situationen ähnlich verhält, wobei Letzteres als intraindividuelle Stabilität bezeichnet wird. Ist eine Person beispielsweise sehr gut in Handball und erbringt sehr gute Leistungen in der Schule, kann dieses Verhalten durch die Unterstellung eines Leistungsmotivs erklärt werden.
Andererseits sollen Motive auch interindividuelle Variabilität erklären, d.h. sie sollen erklären, warum sich verschiedene Personen in ähnlichen Situationen unterschiedlich verhalten. Gibt eine Person bei einem schwierigen Puzzle schnell auf, während die andere lange weiterarbeitet, können Motive als Erklärung hinzugezogen werden, indem der einen Personen ein starkes Leistungsmotiv zugeschrieben wird und der anderen ein schwaches.
Welche Unterschiede bestehen zwischen wissenschaftlichen und alltagspsychologischen Erklärungen von zielgerichtetem Verhalten?
Im Alltag schreiben Personen dem Verhalten von Menschen spontan Intentionen und Absichten spontan zu; sie schließen dabei häufig von einem Verhalten auf ein Motiv. Dabei fehlt jedoch der Erklärungswert und ein Problem der Zirkularität entsteht.
In der Wissenschaft hingegen sollen Motive einen Erklärungswert haben und Zirkularität umgangen werden. Situative Anregungsbedingungen werden spezifiziert,
Motive und zu erklärendes Verhalten werden unabhängig erfasst
und Theorien motivationaler Vermittlungsprozesse werden empirisch geprüft. Diese empirische Prüfung kann experimentell oder korrelativ stattfinden, wobei nur Ersteres kausale Schlüsse zulässt.
Erläutern Sie die Heider-Simmel Illusion. Welche alltagspsychologische Prozesse werden hier aktiv?
In der Heidel-Simmel Illusion wird den Versuchspersonen ein kruzer Film dargeboten. In dem Film bewegen sich ein Punkt und zwei Dreiecke auf zweidimensionaler Ebene um ein größeres Rechteck herum. Die Körper bewegen sich; sie kommen einander näher, distanzieren sich voneinander, bewegen sich in die selbe Richtung, usw.... Die Veruschspersonen sollen während des Zuschauens laut ihre Gedanken mitteilen.
Die Veruschsleiter beoabchteten, dass die VPn eine spontane Zuschreibung von Intentionen und sozialen Absichten vornahmen. Sie sagten bspw. dass die Dreiecke flüchteten oder dass das große Dreieck eifersüchtig auf das kleine Dreieck sei.
(Beschreibung auf Wahrenehmungsebene, Verahtensebene und sozialer Ebene/soziale Kausalitäten).
Was unterscheidet Motive von Trieben?
Motive sind zeitlich stabile Wahrnehmungs- und Bewertungsdispositionen, wohingegen Triebe nicht zeitlich stabil, sondern energetisch und dynamisch sind.
Motive sind zudem Persönlichkeitsvariablen, während Triebe eine aktivierende Anspannung darstellen, dessen Reduktion als befriedigend und lustvoll erlebt wird.
Was ist ein Ziel?
Ein Ziel ist das Anstreben einer positiv bewerteten Umweltveränderung (Endzustand) durch einen Verhaltensakt (Mittel).
Es kann hierarchisch in Ober- und Unterziele organisiert werden. Spezifisch, bewusst repräsentiert, handlungsleitend
Mit welchen konzeptuellen Problemen hat die Motivationspsychologie zu kämpfen?
Es gibt 4 konzeptuelle Probleme, mit denen die Motivationspsychologie zu kämpfen hat:
1. Terminologische Verwirrung (Abgrenzung von Motiv, Trieb, Bedürfnis, Emotion etc.)
2. Problem der Motivklassifikation (Anzahl von Motiven?)
3. Richtiger Abstraktionsgrad (Welche Hierarchiestufe (Handlung? Aktion? Bewegung?) wird betrachtet?)
4. Gefahr der Zirkularität (Motive werden aus Verhalten erschlossen. Motive erklären Verhalten.)
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Bedürfnissen und Anreizen?
Ein Anreiz ist der Wert, der einem Objekt oder einer Situation für eine Person auf Grundlage von der affektiven Reaktion auf bedürfnisrelevante Reize zugeschrieben wird. Bedürfnisse - wie beispielsweise Hunger - bestimmen somit, inwiefern etwas (bspw. Essen) als Anreiz wahrgenommen wird.
Erläutern Sie den Unterschied zwischen motivationspsychologischen Druck- und Zugvariablen.
Druck- und Zugvariablen sind zwei gegensätliche Konzepte, die das motivationale Geschehen und zugrundeliegende Prozesse beschreiben sollen.
Druckvariablen wie Instinkte, Triebe und Emotionen sollen Personen anschieben und antreiben, wie Kräfte die einen in eine bestimmte Richtung vorantreiben. Dieses Konzept ist eher veraltet und wird heutzutage kaum noch vertreten.
Dahingegen ziehen Zugvariablen wie Anreize, Ziele und Sollwerte Personen an, wie das Licht eine Motto anzieht. Dieses Konzept ist moderner.
Die Feldtheorie vereint beide Konzepte, indem sie sowohl Zug- als auch Durckelemente beinhaltet.
Erläutern Sie zwei allgemeine Prinzipien der Verhaltensregulation.
Zwei allgemeine Prinzipien der Verhaltensregulation sind der Hedonismus und die Homöostase.
Der Hedonismus ist ein Menschenmodell, dem das Streben nach Lust und das Vermeiden von Unlust - im Sinne einer Lustmaximierung und Unlustminimierung - zugrunde liegt, wobei durch Selbstregulation eine günstige Affektbilanz entstehen soll. Dabei ist es auch möglich, momentane Unlust zugunsten einer langfristigen Unlustminimierung und Lustmaximierung zu erleben, wie dies beispielsweise bei einem prophylaktischen Zahnarztbesuch der Fall ist.
Die Basis der Homöostase hingegen bildet das Streben nach der Aufrechterhaltung eines Gleichgewichtszustands durch eine Verringerung der Diskrepanz zwischen einem IST-Wert und einem SOLL-Wert (Regelkreis). Nach dem homöostatischen Menschenmodell gibt es zu viel und zu wenig und dazwischen eine goldene Mitte; somit kann man sich auch fragen, ob es zu viele soziale Kontakte gibt?
Wie kann Motivation bzw. ihre Stärke gemessen werden?
Verhalten
- Aufmerksamkeit (Konzentration, Aufgabenfokus)
- Anstrengung (Kranfteinsatz, Verhaltensintensität)
- Latenz (Zeitspanne einer Aktion)
- Persistenz (Hartnäckigkeit, Durchhaltevermögen)
- Wahlverhalten (Handlungspräferenzen
- Auftretenswahrscheinlichkeit (Häufigkeit eines Verhaltens)
- Ausdrucksverhalten (fazial, postural, vokal)
- Spezielle Verhaltensreaktionen (z.B. Speichelfluss, penile Erektion, usw.)
Physiologie
- Hirnaktivität (z.B. mesolimbisches System)
- Neurochemische Vorgänge (z.B. dopaminerge Aktivität)
- Hormonelle Aktivitäten (z.B. Kortisol, Grehlin)
- Kardiovaskuläre Aktivitäten (z.B. Herzratenveränderung, interessant für Anstrengungsmessung)
- Elektrodermale Aktivitäten (z.B. Hautleitfähigkeit)
- Augenbewegungen (Pupillengröße, Fixationsdauer, Sarkaden, Sarkadengeschw.)
- Skelettmuskulatur (z.B. kinematische Parameter, Muskeltonus)
verbal (direkt))
- Selbstberichte (Interviews, Fragebögen)
Was sind direkte und indirekte Messverfahren der Motivationspsychologie und was messen sie?
Warum ist die Unterscheidung zwischen expliziten und impliziten Motivanteilen für eine Verhaltensvorhersage wichtig?
Indirekte Messverfahren messen implizite Motivanteile, d.h. unbewusste affektive Vorlieben und Reaktionsformen. Die Messung erfolgt durch indirekte/projektive Messverfahren durch mehrdeutige, interpretationsoffene Reizvorlagen mit offenem Antwortformat. Beispiele sind der Rorschach-Test und der thematische Apperzeptionstest.
Direkte Messfahren hingegen messen bewusste Vorlieben und Handlungspräferenzen und beinhalten die Messung von expliziten Motivanteilen. Besipiele sind Selbstberichte wie Interviews und Fragebögen.
Die Unterscheidung direkter und indirekter Messverfahren ist dabei wichtig, weil direkte Messverfahren methodische Schwierigkeiten aufweisen. Zum einen gibt es das Problem der Qualia, bzw. der intersubjektiven Erfassung von subjektiven Inhalten. Das andere Problem ist das des retrospektiven Selbstberichts, da es eine Beschränkung auf verbalisierbare, bewusst zugängliche Inhalte und eine Beeinflussung durch sprachliche Gepflogenheiten gibt.
Mittels direkter Messverfahren können die bewusst zugänglichen und kontrollierbaren Aspekte der Motive abgebildet werden, während durch indirekte Messverfahren die bewusst weniger zugänglichen, spontanen und an Affekte gebundenen Motivfacetten abgebildet werden. Somit ergänzen sich die Messverfahren und erlauben (nur) gemeinsam eine gute Verhaltensvorhersage
Beschreiben Sie den Thematischen Auffassungstest und nennen Sie methodische Mängel des TAT. Mit welchem Verfahren/Modifikationen können diese Mängel beseitigt werden?
Der thematische Auffassungstext ist ein indirektes Messverfahren. Den Versuchspersonen werden dabei 10 Bildertafeln dargeboten, zu denen sie frei Geschichten erzählen sollen. Daraufhin findet eine qualitative Antwortanalyse statt. Problematisch sind dabei jedoch die geringe Objektivität und Reliabilität.
Das Multi-Motiv-Gitter - ein semi-projektives Verfahren - weist diese Probleme nicht auf. Den Versuchspersonen werden abermals 14 Bilder mit unterschiedlichen Lebenssituationen dargeboten, jedoch sind bereits Antwortkategorien für mehrere Motive und Fülleritems vorgegeben. Somit weist dieses Verfahren eine hohe Retest-Reliabilität auf und zeigt eine geringe Verfälschung durch soziale Erwünschtheit.
Welche grundlegenden Motivationsdefizite können unterschieden werden? Nennen Sie für jedes einzelne Motivationsproblem eine mögliche Intervention zur Behebung des Problems.
Überall lielvereinbarung 1. Vollständiges Motivationsdefizit --> ? (Training der Selbstregulation?)
2. Anreizdefizit Bewertung von folgen --> ? (Imaginationstraining?)
3. Wirksamkeitsdefizit --> Interessensförderung
4. Volitionsdefizit --> Zielvereinbarung
Erläutern Sie zwei Haupt-Ansatzpunkte für motivationale Interventionen.
Die Hauptansatzpunkte sind die Anreizstruktur und Motivstruktur.
Bei der Anreizstruktur wird eine Anpassung der situationalen Anreizstruktur an die Motivstruktur der Person vorgenommen. Beispielsweise kann das Lernen für eine Klausur je nach Anschlussmotiv in Gruppen oder alleine erfolgen; eine Aufgabe/Situation wird an eine Person angepasst.
Bei der Motivstruktur wird die Motiv- an die Anreizstruktur angepasst. Dies ist beispielsweise bei der Personalselektion der Fall, bei der passende Personen in ein bereits bestehendes Arbeitsfeld eingeführt werden; somit wird die Person an die Situation/Aufgabe angepasst.
Worauf bezieht sich „Affekt“ in der wissenschaftlichen Emotionspsychologie?
Der (Roh-)Affekt umfasst rudimentäre Gefühle der Lust/Unlust, Anspannung/Entspannung und der Vorlieben/Aversionen. Affekt wird als Oberbegriff verwendet.
Worin unterscheiden sich Emotionen von Stimmungen?
Emotionen - wie zum Beispiel Angst oder Freude - sind objekt- bzw. ereignisbezogen, während Stimmungen keinen Objektbezug haben und Ursachen für Stimmungen häufig nicht bekannt sind.
Zudem haben Emotionen eine bestimmte Dauer (sind eher kurzfristig) und haben einen Anfang und ein Ende, wohingegen Stimmungen langanhaltend sind und keinen klaren Beginn und kein klares Ende haben.
Was ist damit gemeint, dass Emotionen einen Objektbezug haben? Erläutern Sie diesen Bezug mit Beispielen.
Emotionen haben einen Objektbezug. Damit ist gemeint, dass Emotionen auf ein Objekt, auf eine Ursache, zurückzuführen sind. Wenn einem Kind eine Eiskugel aus der Eiswaffel fällt, ist es ggf. traurig. Sieht man einen frühlichen Menschen und fragt ihn, warum er sich freut, sagt er vielleicht, dass er gerade 5 Euro auf der Straße gefunden hat. Wenn jemand einen Schokoriegel klaut, fühlt er sich schuldig. Wenn jemand eine Comedy-Show guckt, ist er erheitert/erfreut. ...........
Was sind zentrale Merkmale bzw. Kennzeichen von Emotionen? Wie hängen Emotion und Motivation zusammen? Worin unterscheiden sie sich?
Es gibt drei zentrale Merkmale von Emotionen. Diese sind Affektivität (Gefühlscharakter); Objektgerichtetheit (Intentionalität); zeitliche Befristung (Episode) --> eine Emotion ist eine auf ein bestimmtes Objekt ausgerichtete affektive Reaktion, die mit zeitlich befristeten Veränderungen des Erlebens und Verhalten einhergeht.
Während in der Motivation das Bezugsobjekt immer in der Zukunft liegt (Ziel), kann das Bezugsobjekt in der Emotion auch in der Vergangenheit liegen.
Emotionen können in Hinblick auf die Zukunft Motivatoren sein.
Diskutieren Sie folgende Aussage: „Emotion ist ein multidimensionales Konzept.“
Betrachtet man das Komponentenmodell, so ist dieser Aussage zuzustimmen. In dem Komponentenmodell werden 5 Bestandteile von Emotion vorgestellt; diese sind Erleben, Kognition, Motivation, Ausdruck und Physiologie. Während die physiologische Komponente die perphere Erregung und zentralnervöse Aktivierung umfasst, meint der Ausdruck die soziale Kommunikation der Emotion; allein bei der Betrachtung dieser Komponenten wird klar, dass Emotionen nicht nur unterschiedliche Dimensionen, sondern sehr unterschiedliche Dimensionen umfasst.
Auf hormoneller Ebene ist beispielsweise die Ausschüttung von Glücks- oder Stresshormonen, usw. zu beobachten, während bla bla bla
???
Welche allgemeinen Schwierigkeiten schränken die Aussagekraft von Selbstberichten von emotionalen Gefühlen ein?
Intersubjektive Erfassung von subjektiven Inhalten (Qualia)
Beschränkung auf verbalisierbare, bewusst zugägnliche Inhalte
Selektives Erinnern
Soziale Erwünschtheit
Beeinflussung durch sprachliche Gepflogenheiten
Beschreiben Sie drei Messmethoden zur Erfassung von Gefühlen mit Ihren Vor- und Nachteilen.
Messmethode: Interview
- Vorteil: Wird meist als angemessen erlebt (z.B. in Therapie), Durchführung ökonomisch
- Nachteil: Insb. Auswertung und Interpretation schwer zu standardisieren
- Vorteil: Alltagsnahe Erfassung der Gefühle
- Nachteil: Auswertung und Interpretation schwer zu standardisieren
Ratingskala
- Vorteil: Sehr ökonomisch, Gefühle werden direkt quantifiziert, zeitnahe Messung möglich
- Nachteil: Auswahl der Gefühlsbegriffe (wie traurig sind Sie vs. wie depressiv sind Sie), evtl. geringe Reliabilität
Worin unterscheiden sich diskrete und dimensionale Klassifikationssysteme von emotionalen Zuständen?
Diskrete Ansätze gehen von verschiedenen Grundemotionen, wie Ärger oder Freude, aus; dabei bestehen komplexere Emotionen aus einer Mischung grundlegender Emotionen, was bedeutet, dass verschiedene Emotionen simultan auftreten können.
Dimensionale Ansätze hingegen gehen von einer Verortung des emotionalen Erlebens auf grundlegenderen Dimensionen (zB. Valenz oder Intensität) aus; so könnte jede Emotion auf den Dimensionen verortet werden und es bestehen keine qualitativen, sondern nur quantitativen Unterschiede zwischen den Emotionen. Dieser Ansatz ist mit der Farbenlehre vergleichbar.
Welche emotionalen Gesichtsausdrücke sind laut Ekman & Friesen universell vorhanden beim Menschen?
Angst, Ärger, Freude, Trauer, Ekel
Was sind Basisemotionen? Anhand welchen Kriterien können sie als solche identifiziert werden? Nennen Sie Basisemotionen, die in verschiedenen Studien konsistent genannt werden.
Basisemotionen sind diejenigen Emotionen, die als wesentlicher Bestandteil jeder menschlichen Existenz angesehen wird (Wikipedia).
Kriterien nach Ekman:
- Distinkte universelle Signale (vgl. Gesichtsausdrücke)
- Distinkte Physiologie
- Automatische Bewertung (appraisal)
- Distinkte Universalien bei antezedenten Ereignissen (die Reaktion auf Kindstod ist immer Trauer)
- Distinktes Auftreten in der Entwicklung
- Präsenz in anderen Primaten
- schnelles Einsetzen
- Kruze Dauer
- ungewolltes Auftreten
- Distinkte Gedanken, Bilder von Erinnerungen
- Distinkte subjektive Erfahrungen
Konsistente Basisemotionen: Angst/Furcht; Ärger/Wut; Traurigkeit; Freude (also die Basisemotionen abzüglich Ekel)
Was wurde an der Idee einer „Basisemotion“ kritisiert?
Es gibt eine Uneinheitlichkeit bezüglich den Kriterien und der Anzahl der Basisemotionen.
Meistens gibt es keine Falsifikationsmöglichkeit.
Zudem wurde aufeworfen, ob es sinnvoll ist, primäre Emotionen von sekundären Emotionen abzugrenzen.
Zudem kritisierten Ortony & Turner die Frage nach Basisemotionen selbst indem sie sie durch den Vergleich mit der absurden Frage "Wer sind die Basismenschen?" diskreditieren.
Wie kann man versuchen, die Vielzahl von Emotionsbegriffen, die in der Sprache vorkommen, auf grundlegende Emotionskategorien bzw. -dimensionen zu reduzieren? Welche methodischen Schwierigkeiten treten hier auf?
Einen solchen Versuch stellt das dimensionale Modell dar. Dieses postuliert, dass emotionales Erleben von mehreren, voneinander unabhängigen grundlegenden Faktoren beeinflusst wird. Diese Faktoren, beziehungsweise Dimensionen, sind meist Valenz (von unangenehm zu angenehm) und Erregung (i.S. einer Aktivierung). Emotionale Empfindungen variieren auf diesen Dimensionen.
Der zugrundeliegende methodische Ansatz kann auf einem Pool von emotionalen Reizen (Texte, Wörter, Bilder, Erlebnisse); Ähnlichkeitsurteilen (Paarvergleich), semantischen Differentialen, Kovariationen im Erleben; Cluster-/Faktorenanalysen zur Strukturanalysen aufbauen.
Kritisiert werden dabei einerseits die Abhängigkeit vom verwendeten Item-Pool und andererseits die empirischen Zusammenhänge und Sprachverständnis.
Erläutern Sie die beiden zentralen Dimensionen im Circumplex-Modell der Emotionen von Russell (1980) und verorten Sie die folgenden Gefühls- oder Befindlichkeitszustände in diesem Modell: Angst, Freude, Trauer, Ärger, Überraschung, Entspannung, Müdigkeit/Schläfrigkeit.
Im Circumplex-Modell von Russel wurden Emotionswörter faktorenanalytisch untersucht. Die Emotionswörter werden dabei auf zwei bipolaren, vonainander unabhängigen Dimensionen emotionalen Erlebens abgebildet: Valenz (angenehm - unangenehm) und Erregung (Deaktivierung - Aktivierung). In einem Kreis werden die Emotionen auf den Dimensionen angeordnet.
Freude ist maximal angenehm und hat eine leichte Aktivierung.
Traurigkeit ist maximal unangenehm und ist leicht deaktivierend.
Ärger und Angst sind jeweils maximal unangenehm und sind in aufsteigender Reihenfolge zunehmend aktivierend (Ärger eine mittlere Aktivierung und Angst hat eine etwas stärkere Aktivierung).
Valenz und Erregung wurden dabei als bipolare, voneinander unabhängige Konstituenten emotionalen Erlebens aufgefasst.
Überraschung hat eine maximale Aktivierung und ist leicht unangenehm.
Müdigkeit hat nahezu eine maximale Deaktivierung und ist leicht unangenehm.
Entspannung ist mittel-angenehm und etwas mehr als mittel-deaktivierend.
Skizzieren Sie das 2-Faktoren-Modell der Emotion von Watson & Tellegen (1985). Worin liegen die zentralen Unterschiede zum Circumplex-Modell von Russell? Wie hängen die beiden Modelle zusammen?
Im Zwei-Faktoren Model von Watson & Tellegen gibt es die Dimensionen "Positiver Affekt" und "Negativer Affekt", bzw. wurden der Begriff Affekt später durch Aktivierung ersetzt. Nur diejenigen Zustände, die auf diesen Dimensionen "High positive affect" oder "High negative affect" abgebildet sind, sind Emotionen.
Wie das Circumplex-Modell bezieht sich das Modell von Watson & Tellegen auf die Dimensionen Valenz und Erregung. Die Modelle haben somit eine grundsätzliche Ähnlichkeit.
Jedoch fokussiert das Zwei-Faktoren Modell auf andere Faktoren. Zudem sind positiver und negativer Affekt orthogonal anstelle reiner bipolarer Dimensionen und Valenz ist bivariat statt bipolar.
Erläutern Sie Lage und Hauptfunktionen der Formatio reticularis im menschlichen Gehirn.
Die formatio reticularis ist eine säulenartige Struktur im Hirnstamm.
Sie hat großräumige aktivierende und desaktivierende Funktionen und reguliert die allgemeine Aktivität der Hirnrinde (wie Wachheit und Aufmerksamkeit). Zudem steuert sie die wichtigsten Körperfunktionen wie die Atmung, das Schlucken und den Kreislauf und sendet absteigende Impulse ins Vegetativum und den Muskelapparat.
Erläutern Sie Lage und Hauptfunktionen des Hypothalamus im menschlichen Gehirn.
Der Hypothalamus ist höher als die Formatio reticularis angesiedelt, wobei inferior die Hypophyse ist.
Der Hypothalamus regulert das autonome Nervensystem (ANS) und die Hormonabgabe über die Hypophyse.
Es ist eine Umschaltstelle zwischen Gehirn und Körperperipherie.
Der Hypothalamus reguliert motivationale Zustände wie Essen, Schlaf und Sexualität.
Erläutern Sie Lage und Hauptfunktionen des orbitofrontalen Kortex im menschlichen Gehirn.
Der obitofrontale Kortex befindet sich über den Augen im präfrontralen Kortex.
Der obitofrontale Kortex ist für die Repräsentation des subjektiven Werts von Belohnungen zuständig. Dazu gehören die sensorische Integration, Vergleiche zw. verschiedenartigen Belohnungen, das Updating von Belohnungswerten, der Erwartungsabgleich und die Einleitung von Verhaltenskorrekturen. Der orbitofrontale Kortex ist u.a. für moralische Entscheidungen wichtig.