Färbungen

Marco Zatti

Marco Zatti

Kartei Details

Karten 33
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 08.04.2022 / 24.05.2022
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Aufbau von synthetischen Stoffen

 

  • Farbgrundlage (bspw. Benzolring)
  • Chromophore Gruppe – Farbträger
  • Auxochrome Gruppe – Farbvertiefend, bestimmen die elektrische Ladung des Farbstoffes
    • Reagieren entsprechend der Ladung als Säure oder Base

Direkte und indirekte Färbungen

 

Direkte à färbt ohne Zusätze oder Vorbehandlung de Gewebes

Indirekte à benötigen einen Akzentuator, Vermittler zwischen Farbe und Gewebe, Farblacke funktionieren ohne Metallion nicht

Chemische Färbungen

Chemische à chemische Reaktion zwischen Substanz im Gewebe und Substanz aus der Lösung, wodurch ein Farbstoff entsteht

Bspw. PAS & Ab-Alk

Physikalische Färbungen

Physikalische à beruht auf zwei Prinzipien

  • Löslichkeit der Farbstoffe in unterschiedlichen Lösungsmitteln à Fettfärbung
  • Dispersität àAufgrund der Grösse der Farbstoffe kann er an gewissen Stellen schneller eindringen als an anderen  à Zeitfaktor wichtig

Chemisch - Physikalische Färbungen

Chemisch-Physikalische

  • Elektrostatische Adsorbtion à IEP spielt eine wichtige Rolle, ist der pH der Lösung höher als der IEP der Proteine, sind saure Seitenketten vorhanden die mit basischen Farbstoffen reagieren und umgekehrt (Kernfärbungen)
  • Grenzflächenadsorbtion à Aufgeraute Flächen halten Farbstoffe mittels vdW (EvG)

Was verstehen wir unter progressiv, regressiv, simultan, sukzedan färben und dem Bläuen?

Progressiv à nur so lange Färben bis das Optimum erreicht ist

Regressiv à Überfärben und anschliessend auswaschen/differenzieren

Simultan à mehrere Farbstoffe gleichzeitig anbieten, Bestandteile unterschiedlich angefärbt

Sukzedan à Farbstoffe nacheinander anbieten

Bläuen à Farbumschlag bei unterschiedlichem pH < 3 rot zunehmender pH violett bis blau

Hämalaun Herstellung

Ist ein farbloser Pflanzenfarbstoff aus dem Blauholzbaum

Alkoholextraktion aus Blauholzbaum --> Hämatoxylin -->Oxidation zu Hämatein --> Zugabe eines mehrwertigen Metallaktion --> positiv geladener, basischer Farbstoff der an Phosphatgruppe der Nukleinsäuren bindet.

Die Lösung muss sauer sein damit andere Proteine sauer sind und somit basische Seitenketten haben, die sich nicht durch Hämalaun anfärben lassen.

Hämalaun ist Säureempfindlich. Darf nach dem bläuen nicht mehr in saure Lösung gelangen da es sonst wieder zu braun umschlägt.

Eisenhämatoxylin

Farbstoff aus Hämatoxylin und einem Metallsalz. Eisensalze dienen direkt als Oxidationsmittel. Wird verwendet wenn saure Lösungen folgen da es relativ unempfindlich gegenüber Säure ist.

  • Gefahr von Überoxidation à Wechsle alle 5 Tage

Kernechtrot

Saurer Synthetischer Farbstoff der unter Zugabe von Aluminiumsulfat einen Farblack bildet. Leichte Hintergrundsfärbung (Cytoplasma) durch freie Farbpartikel, die nicht mit dem Metallsalz gebunden haben

Azokarmin

Ist ein saurer Farbstoff der an basische Proteine im Kern bindet bei 60°C. Restliches Gewebe wird auch angefärbt à muss differenziert werden. Kern bleibt durch den hohen Gehalt an Proteinen angefärbt

Welche Voraussetzungen mus sein Farbstoff erfüllen?

  • Müssen ins Gewebe eindringen können (Diffusionsfähigkeit)
  • Müssen haften bleiben
  • Transparent sein
  • Abgabefähigkeit

Plasmafarbstoffe

  • Die meisten Plasmafarbstoffe sind sauer / negativ geladen und binden an positiv geladene Gewebeelemente v. a Proteine.
  • Basophile Strukturen werden oft von den Kernfarbstoffen etwas mitangefärbt.
  • Der pH-Wert der Farblösung spielt bei der Färbetechnik eine bedeutende Rolle. Liegt der pH unter dem IEP (ca. pH 6) werden die Proteine positiv geladen. Ist der pH - Wert über dem IEP zeigen die Proteine negative Ladung.

Eosin

 

  • synthetisch hergestellter, roter Farbstoff mit einem gelbgrünen Fluoreszens - Schimmer.

HE Hämalaun-Eosin (Wofür und wie sehen die Ergebnisse aus?)

Wird immer gemacht als Übersichtsfärbung, wichtig für Tumordiagnostik. Veränderte Kerne:

  • Unförmig
  • Scholliges Chromatin
  • Grösser oder kleiner
  • Mitosefiguren

Ergebnisse

  • Kerne blau
  •  übriges Gewebe rosa – rot
  •  Ec orange – rot

Was sind Trichromfärbungen?

  • Behandlung des Gewebes mit mindestens 3 Farbstoffen, simultan oder sukzedan
  • Selektive Darstellung von Muskeln, Bindegewebe, Fibrin, Plasma und Ec
  • Bei allen Trichrom-Färbungen führt eine zu lange Färbezeit zur Überfärbung des grobdispersen Farbstoffes.
  • Elektrostatische Adsorption à Kerne
  • Physikalischà fein und grobdisperser  Farbstoff, pH 1.5-3

EvG Elastica van Gieson Ergebnisse

Elastische Fasern --> violett-schwarz

Muskel & Ec --> gelb-ockergelb

Kollagen --> rot/pink

Kerne --> Braun-Schwarz

EvG Farbstoffe

  • Resorcin-Fuchsin
  • Eisenhämatoxylin
  • Pikrofuchsin

Resorcin-Fuchsin

  • Resorcin als Beize
  • Fuchsin als basischer Farbstoff
  • Für Fasern à sind dicht und sauer
  • regressiv & sukzedan

Eisenhämatoxylin

  • Kernfärbung

Pikrofuchsin

  • Zwei Farbstoffe simultan & progressiv
  • Feindisperse hochkonzentrierte Pikrinsäure färbt Muskel & Zytoplasma
  • Grobdisperses schwach konzentrierte Säurefuchsin färb das Bindegewebe

EvG ist geeignet für?

  • Aorta
  • Muskelgewebe

Trichromfärbung nach Masson – Mass Tri Ergebnisse

Kollagen --> Grün

Muskel, Fibrin & Ec --> Rot

Kerne --> Braun-Schwarz

Mass Tri Farbstoffe

  • Bouin
  • Lichtgrün
  • Eisenhämatoxylin
  • Ponceau-Fuchsin
  • Essigsäure
  • Phosphorwolframsäure

Bouin

  • Umfixieren von in Formalin fixiertem Gewebe
  • Bindungsstellen an Proteinen freisetzen
  • Für Intensität und Klarheit der Farben

Eisenhämatoxylin

  • Kernfärbung

Lichtgrün

  • Grobdispers für Kollagen
  • Progressiv & sukzedan

Ponceau-Fuchsin

  • Färbt Muskel, Fibrin & Ec
  • Zwei Saure feindisperse Farbstoffe
  • Regressiv & sukzedan

Essigsäure

  • zur deutlicheren Farbabstufung und zur besseren Transparenz der Farben

Phosphorwolframsäure

  • grobdisperses Differenzierungsmittel,
  • feindisperse Farbstoff wird aus den groben Strukturmaschen verdrängt.
  • dient als Beize

Mass Tri ist geeignet für?

  • Muskelgewebe à sehr klare Abgrenzung von Muskel und BG
    • Wichtig bei Infarkten

Azan - Azocarmin Anilinblau Ergebnisse

Kerne à Rot

BG, Schleim --> Blau

Muskel --> rötlich-orange-violett

Ec --> rot-orange

Zellgranula --> blau, rot oder orange

Azan Farbstoffe

  • Azocarmin Lösung
  • Alkoholische Anilin-Lösung
  • Essigsaurer Alkohol
  • Phosphorwolframsäure
  • Chromotrop-Anilinblau

Azocarmin Lösung

  • Kerne

Alkoholische Anilin-Lösung

  • zur Differenzierung der Kerne

Essigsaurer Alkohol

  • Stoppen der Differenzierung
  • auswaschen des Anilins
  • stabilisieren des Farbstoffes Azocarmin

Phosphorwolframsäure

  • grobdisperses Differenzierungsmittel,
  • feindisperse Farbstoff wird aus den groben Strukturmaschen verdrängt.
  • dient als Beize

Chromotrop-Anilinblau

  • besteht aus zwei Farbstoffen
  • Chromotrop (feindispers) färbt die Muskeln und Cytoplasma
  • Anilinblau (grobdispers) färbt das Bindegewebe an.
  • simultan & progressiv

Perjod-Acid-Schiff (PAS) Ergebnisse

PAS Positive Substanzen --> Violett-Rot-Pink

Kerne -->  Blau

Zytoplasma --> Blass Rosa

PAS Farbstoffe

  • Perjodsäure
  • Schiff`s Reagenz
  • Hämalun
  • Kaliummetabisulfit

Perjodsäure

  • Hydroxylgruppen der Polysaccharide zu Aldehydgruppen oxidieren
    • Konzentration
    • Temperatur
    • Zeit

Schiff`s Reagenz

  • Aldehydgruppen reagieren und bilden eine neue Farbe
    • Immer im Kühlschrank
    • Vorher mit Papier überprüfen

Hämalaun

  • Kernfärbung

Kaliummetabisulfit

  • Überschüssige fuchsinschwefelige Säure entfernen
  • Farbreaktion im Gewebe stabilisieren

PAS ist geeignet für?

  • Basalmembran der Niere
  • Magen und Duodenum à basischer/neutraler Schleim der Becherzellen

Glykogennachweis mit PAS +/-

  • Glykogen à Speicherform von Glucose v.a in Muskel & Leber

PAS +/-

  • Glykogen von anderen PAS + Substanzen unterscheiden
  • Zwei Schnitte benötigt
    • PAS + (plus Enzym) und PAS - (ohne Enzym).
      • Distase verdaut das Glykogen
  • Die nach der Speichel- bzw. Diastase Probe, noch positive Substanz kann kein Glykogen sein.

Alcianblau-Alkalisch (Ab-Alk) Ergebnisse

Saure Mukosubstanzen --> türkisblau

Kerne --> Rot

Ab-Alk Farbstoffe

  • Kernechtrot
  • Essigsäure
  • Alcianblau
  • Alkoholische Natronlauge

Kernechtrot

  • Kernfärbung

Essigsäure

  • Schnitte ansäuern damit sich der pH der Farblösung nicht zu schnell ändert

Alcianblau

  • Stark basischer Farbstoff für negative Ladung der sauren Mukosubstanzen
  • Bindung pH Wert abhängig à verschiedene Mucosubstanzen können identifiziert werden

Alkoholische Natronlauge

  • stabilisiert die Farbe in den sauren Mucopolysaccharide.

Ab-Alk ist geeignet für?

Colon

 

(Magen ist negativ, enthält zwar HCl, ist aber kein Schleim

Amyloidose

  • Als Amyloidose bezeichnet man die Anreicherung von extrazellulär, abnorm veränderten Proteinen. Diese unlöslichen Ablagerungen liegen in Form kleiner Fasern, so genannter Fibrillen (β-Fibrillen) vor und werden als Amyloid bezeichnet.
  • Fehlgefaltetes Protein à Dadurch nicht mehr löslich
  • Diagnose mit Kongorot-Färbung

Kongorot Ergebnisse

Amyloidsubstanz --> ziegelrot mit Doppelbrechung in polarisiertem Licht

Kerne --> blau

Hintergrund -->leicht bläulich

Kongorot Farbstoffe

  • Hämalaun
  • Kongorot
  • Alkalischer Alkohol

Hämalaun

  • Kernfärbung

Kongorot

  • Saurer Farbstoff
  • Pufferlösung 6-7 damit nicht zu viele Gewebekomponenten angefärbt werden

Alkalischer Alkohol

  • entfernt die unerwünschte Anfärbung von Kollagen und Cytoplasma.