Cartes mémoires Gesundheitspsychologie und gesundheitspsychologische Diagnostik (Seite 1 von 4)

Cartes-fiches	143
Langue	Deutsch
Catégorie	Psychologie
Niveau	Université
Crée / Actualisé	14.03.2022 / 26.04.2025
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Welche Aussagen zur Entwicklung von Gesundheitspsychologie und Gesundheit sind korrekt?

Die Gesundheitspsychologie etablierte sich zunächst in den USA mit der Gründung der Division of Health Psychology in der American Psychological Association (APA) 1978

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren chronisch-degenerative Erkrankungen die häufigste Todesursache

Durch den demographischen Wandel steigt vor allem die Anzahl der Toten durch Infektionskrankheiten, da ältere Menschen schneller an einer Infektion versterben als junge

Eines der Anliegen der Gesundheitspsychologie ist es, die krankheitsbedingten Kosten zu senken und damit Ausgaben zu Lasten der Gesellschaft

chronisch-degenerative Erkrankungen stellen die Grenzen einer kurativ ausgerichteten Medizin dar

chronisch-degenerative Erkrankungen sind durch den demographischen Wandel gestiegen, weil alte Menschen hierunter häufiger leiden

Wie lässt sich Krankheit im medizinischen Sinne definieren?

- Gesundheit = Abwesenheit von Krankheit (objektive Kriterien - keine Symptome einer Krankheit z.B. laut ICD-10)

Im medizinischen Sinne wird Krankheit definiert über körperliche, geistige oder seelische Veränderungen oder Störungen, welche objektiv feststellbar sind und das subjektive Wohlbefinden sowie die Leistungsfähigkeit einer Person einschränken (Franzkowiak, 2015).

Nach Faltermaier (2005) existieren drei grundlegende Dimensionen von Krankheiten:

Eine Störung und Normabweichung im Organismus, die objektiv messbar ist,
mögliche sozialen Konsequenzen aufgrund von Einschränkungen in der Funktions- und Leistungsfähigkeit von Personen
psychisch bedeutsame und erlebbare Folgen der Krankheit

Wie wird Krankheit nach dem biomedizinischen Krankheitsmodell aufgefasst?

Krankheit und Gesundheit beeinflusst durch 3 Dimensionen:

biologisch (somatisch)
psychisch
sozial

- Schutzfaktoren und Ressourcen werden berücksichtigt

- Gesundheit und Krankheit bewegen sich auf einem Kontinuum

- Gesundheit als positiver körperlich-psychosozialer Zustand

Wie erfassen Risikofaktormodelle Krankheiten?

Sie erweitern die biomedizinische Auffassung um Risikofaktoren um die Besonderheiten chronischer und degenerativer Erkrankungen besser erfassen zu können.

Als Risikofaktoren werden alle Variablen bezeichnet, die die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten bestimmter Krankheiten erhöhen

Es wird ein multifaktorielles Krankheitsgeschehen angenommen, in dem Risikofaktoren gemeinsam mit anderen Variablen zum Krankheitsgeschehen beitragen können

Wie ist das Krankheitsverständnis nach dem biopsychosozialen Krankheitsmodell?

Es geht davon aus, dass Krankheitsentstehung und -verlauf nur aus dem Wechselspiel zwischen biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren zu verstehen sind.

Gesundheit und Krankheit werden als ein Kontinuum aufgefasst, auf dem sich eine Person beweg.

Das Individuums hat eine aktive Rolle bei Erhalt, Wiederherstellung und Förderung von Gesundheit.

Wie sehen Salutogenetische Modelle Gesundheit?

Salutogenetische Modelle lenken den Blick auf Faktoren und Prozesse, die zu Erhalt und Förderung von Gesundheit beitragen können und sind somit ein Gegensatz zu pathogenetischen Modellen, die auf Krankheit und deren Entstehung fokussieren.

Was sind die zwei Zentralen Annahmen des salutogenesischen Gesundheitsmodells von Antonovsky (1987)?

Krankheit ist keine Abweichung von der Normalität, sondern ein integraler Bestandteil des Lebens
Gesundheit und Krankheit sind zwei Pole eines Kontinuums, da ein Mensch immer sowohl gesunde als auch kranke Anteile in sich trägt.

Was ist die Kernaufgabe der Gesundheitspsychologie nach Schwarzer (2002)?

Beschäftigung mit dem menschlichen Erleben und Verhalten angesichts gesundheitlicher Risiken und Beeinträchtigungen sowie mit der Optimierung von Gesundheit

Welche Aussagen zu Fragestellungen und Themen der Gesundheitspsychologie sind korrekt?

Ziel ist es, das menschliche Erleben und Verhalten im Zusammenhang mit Gesundheit zu beschreiben, zu erklären und zu optimieren.

Die Gesundheitspsychologie geht in der Forschung theoriegeleitet vor.

Es wird die Gesamtheit aller Erkrankungen und gesundheitlichen Einschränkungen erfasst.

Es gibt zwei Schwerpunkte: Veränderung gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen und Bewältigung bestehender Erkrankungen.

Hindernisse aus der Umwelt sowie persönliche und soziale Ressourcen werden in der Regel nicht berücksichtigt.

Welche Aussagen zur gesundheitspsychologischen Forschung sind korrekt?

Der Ätiologische Ansatz befasst sich mit den Ursachen für die Entstehung von Krankheiten (Ätiologie = Ursache)

Der Epidemiologische Ansatz befasst sich mit statistisch nachweisbaren Zusammenhängen zwischen Häufigkeiten und ursächlichen Faktoren sowie deren Verbreitung.

Evaluationsforschung ist die systematische Anwendung von Forschungsmethoden zur Bewertung der Konzeption, Ausgestaltung, Umsetzung und des Nutzens.

Interventionsforschung besteht daraus, erfahrungsgeleitete Strategien und Interventionen zu entwickeln.

Interventionen können sowohl eine Veränderung des Verhaltens, als auch eine Überprüfung theoretischer Modellannahmen zum Ziel haben.

Interventionsforschung = theoriegeleitet

Welche Aussagen zur ökologisch-systemischen Sichtweise sind korrekt?

Der Arbeitgeber des Individuums gehört zu dessen Mikrosystem

Das Mikrosystem ist eingebettet in Meso- und Exosystem

Die Mesoebene umfasst die Summe der Mikrosysteme und deren Beziehungen

Das Chronosystem erfasst die Dynamik menschlicher Entwicklung und der Veränderbarkeit von Rahmenbedingungen über die Zeit

die einzelnen Systemebenen sind klar voneinander abgegrenzt

Welche Aussagen zur Epidemiologie sind korrekt?

Inzidenz = Krankheitshäufigkeit: Gesamtzahl von Krankheitsfällen zu einem bestimmten Zeitpunkt

Prävalenz = Anzahl von Neuerkrankungen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes

Morbidität = Auftretenshäufigkeit einer bestimmten Erkrankung innerhalb einer Population und eines bestimmten Zeitraumes

Letalität = Anzahl der Todesfälle

relatives Risiko = Sterbe- bzw. Erkrankungsrisiko einer bestimmten Population

Inzidenz und Prävalenz vertauscht

Welche Aussagen zum Triadischen Präventionsmodell sind korrekt?

Primäre Prävention: Vermeidung von Neuerkrankungen

Sekundäre Prävention: Vermeidung des Fortschreitens oder der Manifestation einer bestimmten Erkrankung

Tertiäre Prävention: Minimierung der Schäden bei bestehender Erkrankung oder Verhinderung einer Rückfalls

Kritik: Präventionsmaßnahmen lassen sich häufig nicht eindeutig den einzelnen Kategorien zuordnen.

Innerhalb der einzelnen Ebenen wird zwischen Verhaltens- und Verhältnisprävention unterschieden.

Welche Aussagen zu den Gegenständen der Gesundheitspsychologie sind korrekt?

Die Gesundheitspsychologie befasst sich mit personalen, sozialen und strukturellen Faktoren, die gesundheits- oder krankheitsrelevant sein können.

Gesundheitspsychologie verfolgt das Ziel, Theorien und Modelle zur Entstehung und zur Aufrechterhaltung von gesundheitsbeeinträchtigenden und gesundheitsförderlichen Einstellungen und Verhaltensweisen zu entwickeln.

Gesundheitspsychologie verfolgt das Ziel, bereits bewährte Theorien und Modelle auf Gesundheit und Krankheit anzuwenden.

Entwickelte Theorien und diagnostische Verfahren werden eingesetzt, um Interventionen zu entwerfen und zu evaluieren, die der Prävention von Krankheit, der Förderung von Gesundheit sowie der Behandlung und Rehabilitation dienen.

Interventionen können sowohl auf struktureller, als auch auf individueller Ebene angesiedelt sein.

Welche Aussagen zum Zeitpunkt der Prävention von Krankheiten sind korrekt?

Als sekundäre Prävention werden alle krankheitsvorbeugenden Maßnahmen bezeichnet, die auf den Erhalt der Gesundheit von einzelnen Personen oder einer Population abzielen

Typische Inhalte der primären Prävention sind die Aufklärung über gesundheitlich beeinträchtigende Verhaltensweisen oder Risikofaktoren beziehungsweise das Aufzeigen von Möglichkeiten zum Erhalt der Gesundheit, noch bevor spezifische Risikofaktoren oder die Erkrankung identifizierbar sind.

Als primäre Prävention werden Maßnahmen bezeichnet, die der Früherkennung und damit der Möglichkeit einer rechtzeitigen Behandlung von Erkrankungen dienen.

Die tertiäre Prävention fällt in den Bereich der Rehabilitation und der kurativen Medizin. Sie umfasst Maßnahmen, die der Verhinderung des Fortschreitens oder des Auftretens von Komplikationen bei einer bereits manifesten Erkrankung dienen.

Quartiäre Prävention soll unnötige medizinische Eingriffe und Maßnahmen verhindern.

Welche Aussagen zu Gesundheitsmodellen sind korrekt?

Kontinuierliche Prädiktionsmodelle versuchen generelle Faktoren (Prädiktoren) aufzuzeigen, die eine bestimmte Änderung im Verhalten mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit vorhersagen zu können.

Kontinuierliche Prädiktionsmodelle beziehen einzelne Person individuell in ihre Prozesse mit ein.

Stadienmodelle gehen davon aus, dass Menschen sich in unterschiedlichen Phasen der Verhaltensänderung befinden-

Integrative Modelle kombinieren die Annahmen von Prädiktionsmodellen und Stadienmodellen und sind daher sehr komplex.

Das Transtheoretische Modell und die Sozial-kognitive-Theorie gehören zu den Stadienmodellen.

Sozial-kognitive-Theorie = kontinuierliches Prädiktionsmodell

Welche Aussagen zu Gesundheitsmodellen sind korrekt?

Bei Prädiktionsmodellen bewegen sich die Personen auf einem Kontinuum.

in Stadienmodellen stoßen die Personen je nach Stadium auf unterschiedliche Hindernisse.

Der größte Nutzen der Stadienmodelle liegt darin, dass passende Intervention den entsprechenden Zeitpunkten zugeordnet werden können.

Das Rückfallmodell von Marlatt ist ein sozial-kognitives Modell, das sich Hauptsächlich mit abhängigem Verhalten befasst.

Das Rückfallmodell von Marlatt gehört zu den Prädiktionsmodellen.

Rückfallmodell = Sonderfall und nimmt eine alternative Stellung ein.

Welche Aussagen zum sozial-kognitivem Prozessmodell gesundheitlichem Verhaltens (Health Action Process Approach; HAPA) sind korrekt?

In der präintentionalen Phase sind die Selbstwirksamkeitserwartung, die Ergebniserwartung und die Risikowahrnehmung beeinflussende Faktoren.

Die Postintentionale Phase beginnt mit der Zielsetzung.

In der präintentionalen Phase haben die Menschen noch kein Ziel und sind daher "Non-Intender".

Mit der Ausführung der Handlung wird der "Non-Intender" zum "Intender".

Die postaktionale Phase beginnt nach der Handlungsausführung. Hier werden Handlungen bewertet und Erfolge oder Misserfolge wahrgenommen.

Mit der Ausführung der Handlung wird der "Intender" zum "Aktiven".

Welche Klassen von Stresstheorien können unterschieden werden?

Reaktionsbezogene Theorien:

Stress als typisches physiologisches Reaktionsmuster, das aufgrund innerpsychischer oder auch von Umweltreizen abläuft. von Interesse: das Reaktionsmuster

Stimulusbezogene Theorien:

Stress als bestimmte Reizgegebenheiten. von Interesse: Veränderung und soziale Reorientierung.

Transaktionale Theorien:

Stress als Prozess des Zusammenspiels von Person und Umwelt

Welche Aussagen zu Reaktionsbezogenen Stresstheorien sind korrekt?

Im Fokus stehen drei körpereigene Regulationssysteme.

Über die Hypothalamus-Nebennierenmark-Achse wird die typische Fight-or-Flight Situation ausgelöst.

Über die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinde-Achse wird bei Stress Kortisol ausgeschüttet.

Über die Hypothalamus-Nebennierenmark-Achse werden Katecholamine (Adrenalin und Noradrenalin) ausgeschüttet.

Das GAS (General Adaption Syndrome) besteht aus drei Reaktionsmustern: Alarmreaktion, Widerstandsphase, Erschöpfungsphase.

2 Regulationssysteme

Was trifft auf kritische Lebensereignisse zu?

Sie rufen zentrale Veränderungen hervor und machen psychosoziale Anpassungs- und Bewältigungsleistungen erforderlich.

Sie umfassen neben negativen Ereignissen auch positive Ereignisse, sowie das Ausbleiben von gewünschten Ereignissen.

Hultsch und Cornelius (1990) unterscheiden normative (altersbezogene), non-normative und zeitbezogene Ereignisse voneinander.

Die voranschreitende Umweltzerstörung ist ein Beispiel für ein zeitbezogenes Ereignis.

Non-normative Ereignisse sind immer auch traumatische Ereignisse.

Welche Aussagen zur reaktionsbezogenen Stresskonzeption sind korrekt?

Stress wird als Input verstanden und bezieht sich auf externe Anforderungen oder Umweltgegebenheiten, die das psychische oder physische Gleichgewicht stören und eine Neuanpassung an die Situation erforderlich machen.

Die Stressreaktion über die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse erfolgt besonders schnell.

Das allgemeines Anpassungssyndrom (engl.: General Adaption Syndrome, GAS), wird in zwei Phasen unterteilt: Alarmphase und Erschöpfungsphase.

Im Wesentlichen wird die physiologische Stressreaktion über zwei Achsen vermittelt: die Sympathikus-Nebennierenmark-Achse (engl.: Sympathetic-Adrenal-Medullary-axis, SAM-axis) und die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (engl.: Hypothalamic-Pituitary-Adrenal-axis, HPA-axis).

Über die Sympathikus-Nebennierenmark-Achse wird die typische Kampf- oder Fluchtreaktion ((fight-or-flight) ausgelöst.

Welche Aussagen zur transaktionalen Stressperspektive sind korrekt?

Nach Lazarus (1966; Lazarus & Folkman, 1984) sind besonders die objektiven Bewertungen anderer Personen auschlaggebend für das Erleben einer Stresssituation (transaktionales Stressmodell)

Die transaktionalen Stressperspektive ist eine relationale Stressauffassung und impliziert, dass eine Situation nicht per se eine Belastung darstellt, sondern nur dann, wenn vorhandene Ressourcen als nicht ausreichend eingeschätzt werden.

Die primäre Bewertung beinhaltet die Einschätzung der eigenen Bewältigungskompetenzen und des Vorhandenseins nötiger Bewältigungsressourcen.

Die stressbezogene Einschätzung wird unterteilt in Schaden/Verlust (engl.: harm/loss), Bedrohung (engl.: threat), Herausforderung (engl.: challenge) und Gewinn oder Gleichgültigkeit..

Primäre und Sekundäre Bewertung laufen nacheinander ab. Durch Änderung der Umstände kann es anschließend noch zu einer Neubewertung (engl.: reappraisal) kommen.

Welche Aussagen zur Allostatischen Regulation und Belastung sind korrekt?

Es gehört zu den Stimulusbezogenen Stresstheorien.

Grundannahme: Akuter Stress ist nicht an sich gefährlich, sondern nur dann, wenn er länger anhält oder das Individuum nicht in der Lage ist, den Stress herunter zu regulieren.

Allostasis = aktive Reaktion biologischer Faktoren, die den Organismus zu einem Gleichgewicht zurückführen sollen.

Allostatische Belastung = die Folge, wenn zu viel Allostasis betrieben wurde.

Psychophysiologisches Stresskonzept.

Reaktionsbezogene Stresstheorie

Welche Aussagen zur Auswirkung von Stress auf den Gesundheitszustand sind korrekt?

In einer Meta-Analyse von Segerstrom und Miller (2004) konnte gezeigt werden, dass kurzzeitige unter 100 Minuten andauernde Stressoren zu einer Verbesserung einiger Funktionen im Immunsystem führen.

Einer Studie von Kubzansky et al. (2009) hatten Frauen, die nach einem als traumatisch erlebten Ereignis eine schwere PTBS entwickelten, eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.

Verschiedene Studien zeigen, dass bei einer erhöhten Stressbelastung die Bereitschaft für Risikoverhaltensweisen, wie Nikotin-, Drogen- oder Tablettenkonsum, steigt (z. B. Holahan et al., 2003), was zu einer indirekten Auswirkung von Stress auf die Gesundheit führt.

Auf der emotional-behavioralen Ebene kann das Erleben von Stress zu einer besonders großen Anhänglichkeit führen, was häufig zu Partnerschaftskonflikten führt.

Anhaltender Stress kann von Hilflosigkeit und Erschöpfung bis hin zur Entwicklung psychischer Störungen führen.

Wahrscheinlichkeit für HK-Erkrankung war dreimal so hoch

Welche Aussagen zur Stressbewältigung sind korrekt?

Stressbewältigung lässt sich als automatisches Verhalten, beziehungsweise als eine Anpassungsreaktion auf sich geänderte Umweltfaktoren verstehen.

Die meisten Stressbewältigungstheorien basieren auf dem transaktionalen Modell von Lazarus.

Theoretischen Annahmen zufolge sind die beiden Einteilungen „problemorientiert versus emotionsorientiert“ und „annähernd versus vermeidend“ abhängig voneinander.

Nach der sogenannten Passungshypothese (engl.: goodness of fit hypothesis) sollten kontrollierbare Situationen aktiv verändert und gestaltet werden, während unkontrollierbare Situationen akzeptiert und hingenommen werden sollten (Folkman et al., 1979).

Die Problemorientierte Bewältigung zielt darauf ab, aktiv handelnd in die Situation einzugreifen, während die emotionsorientierte Bewältigung darauf abzielt, die Emotionen zu regulieren, ohne die Situation zu verändern.

Welche der folgenden Aussagen zum Stress-Resistent-Training (SRT) sind korrekt.

Es ist ein Stressbewältigungstraining, ähnlich wie das Stressimpfungstraining (SIT).

Nach dem Vulnerabilitätskonzept (Zubin und Spring, 1977) werden individuelle Unterschiede bezüglich der Stressanfälligkeit angenommen, welche beeinflussbar sind.

Kompetenz zur Stressprävention = eine Person nimmt nur so viele Aufgaben an, wie sie (gerade noch) bewältigen kann (präventive Anforderungsselektion).

Die Kompetenz zur Stressbewertung beinhaltet realistische Einschätzungen der Folgen eines Scheiterns.

Die Kompetenz zur Stressbewältigung beinhaltet, rechtzeitig taugliche Bewältigungsstrategien einzusetzen.

kein Stressbewältigungstraining, sondern Aufbau allgemeiner Resistenz gegenüber Stress

Was beeinflusst die Wahrnehmung von Symptomen?

Aufmerksamkeit
Soziale Einflüsse
Individuelle Unterschiede
- Geschlecht
- Alter
- Persönlichkeitsmerkmale und Emotionen
Kognition und Coping-Stil

Was beeinflusst die Symptominterpretation?

Kulturelle Einflüsse
Individuelle Unterschiede
- Geschlecht
- Alter
- Persönlichkeit und Erfahrung

Welche Aussagen zu subjektiven Krankheitsmodellen sind korrekt?

Sie basieren zum größten Teil auf der Kognitionspsychologie und befassen sich mit dem kognitiven Schema der Personen.

In dem subjektiven Krankheitsmodell nach Leventhal werden die Kognitionen über die Krankheit als implizite Glaubenssätze definiert, die mental abgebildet werden (mentale Repräsentationen).

Es existieren zwei Prozesse, die parallel betrachtet werden: objektive Komponente des Reizes und subjektive Antwort auf den Reiz (=duales Prozessmodell).

Die mentale Repräsentationen eines Reizes lassen sich in 5 unabhängigen Dimensionen einteilen: Identität, Konsequenzen, Ursachen, zeitlicher Verlauf, Heilbarkeit und Kontrollierbarkeit.

Wird eine Reaktion auf einen Reiz als nicht angemessen bewertet, kann die Reaktion oder die Reizbewertung anschließend geändert werden (Feedbackschleife).

Dimensionen sind nicht unabhängig voneinander.

Welche Phasen des Krankheitsverhaltens finden nach Salewski und Klauer statt?

Symptomwahrnehmung und -bewertung sowie die intrapsychische Verarbeitung
Symptomäußerung und Selbstmedikation
Inanspruchnahme des informellen Hilfesystems (soziales Netzwerk)
Inanspruchnahme professioneller und paraprofessioneller Hilfen

=> finden nicht zwangsweise in dieser Reihenfolge statt

Welche Aussagen zu den Einflussfaktoren des Hilfesuchverhaltens sind korrekt?

Junge und ältere Menschen nutzen das Gesundheitssystem insgesamt seltener als andere Altersgruppen.

Männer nehmen medizinische Hilfe seltener in Anspruch, vermutlich aufgrund der Sozialisation, dass Männer keine Schwäche zeigen sollten.

Einige Menschen lassen sich durch soziale Einflüsse dazu bewegen, zum Arzt zu gehen - oder nicht zu gehen.

Es zeigt sich ein Zusammenhang zwischen Angst und Hilfesuchverhalten.

Kulturelle Glaubenssysteme beeinträchtigen das Hilfesuchverhalten meist nicht.

Auf welche Bereiche wirkt sich soziale Unterstützung aus?

das Gesundheitsverhalten

das psychische Wohlbefinden

die physische Gesundheit

die Erholung nach Krankheit

die Mortalitätsrate

Welche Aussagen zur Pufferhypothese und Haupteffekthypothese sind korrekt?

In der Pufferhypothese wirkt soziale Unterstützung als Mediator.

Soziale Unterstützung mildert laut Pufferhypothese die negativen Auswirkungen belastender Situationen auf die Gesundheit ab.

Laut Haupteffekthypothese hat soziale Unterstützung direkt positive Auswirkungen auf die Gesundheit, unabhängig von belastenden Situationen.

Für die Haupteffekthypothese sprechen mehr empirische Untersuchungen als für die Pufferhypothese.

Bezüglich der Auswirkungen von Stress liefert die Forschung Hinweise darauf, dass soziale Unterstützung sowohl als Puffer, als auch direkt positiv wirkt.

Pufferhypothese: Moderator

Welche Aussagen zu Adherence und Non-Adherence sind korrekt?

Adherence ist das Befolgen von medizinischen Empfehlungen und Anweisungen.

In Industrieländern liegt die Non-Adherence-Rate laut WHO bei 50%.

Ein Problem liegt darin, dass gut 50% der Informationen sofort nach der Konsultation wieder vergessen werden.

Laut einer Studie befolgen nur 17% der HIV-infizierten Drogenabhängigen ihren Medikamentenplan vollständig.

Adherence ist besonders wichtig bei akuten Erkrankungen, damit sie nicht chronisch werden.

Adherence besonders wichtig bei lang andauernder, chronischer Erkrankung

Welche Aussagen zu den Ursachen von Non-Adherence sind korrekt?

Soziale Faktoren wie ein niedriges Bildungsniveau, Arbeitslosigkeit und wenig soziale Unterstützung können ein Grund für Non-Adherence sein.

Alter, Geschlecht und Kultur können ein Grund für Non-Adherence sein.

Ein hohes Level an Ängstlichkeit, emotionsbezogene Coping-Strategien und Erwartungen können psychologische Faktoren für non-Adherence sein.

Die Behandlung selbst scheint keinen Einfluss auf non-Adherence zu haben.

Non-Adherence kann vermieden werden, wenn die persönlichen Umgebungsfaktoren des Patienten berücksichtigt werden.

Alter, Geschlecht und Kultur scheinen keinen Einfluss zu haben.

Was trifft auf die Effekte sozialer Faktoren auf das psychische Wohlbefinden und die körperliche Gesundheit zu?

Im Puffereffekt-Modell wird angenommen, dass soziale Faktoren unabhängig von der Situation eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden und die Gesundheit haben.

Im Haupteffekt-Modell wird davon ausgegangen, dass die gesundheitsförderliche Wirkung der sozialen Faktoren nur in Zeiten hoher Stressbelastung zum Tragen kommt, indem sie die negativen Stressfolgen abmildern.

Empirische Befunde legen nahe, dass soziale Integration sowie wahrgenommene Unterstützung als Haupteffekt auf die Gesundheit wirken.

Empirische Befunde legen nahe, dass erhaltene soziale Unterstützung einen Puffereffekt aufweist.

Cohen postulierte zwei voneinander getrennt zu betrachtende Modelle: Das Puffereffekt Modell und das Haupteffekt-Modell

Welche Aussagen zu chronischen Erkrankungen bei Kindern sind zutreffend?

Typ-1 Diabetes ist die häufigste Stoffwechselerkrankung bei Kindern und Jugendlichen.

13% der Kinder in Deutschland sind übergewichtig, 6% davon adipös.

Neuerkrankungen an Typ-2 Diabetes haben sich bei Kindern und Jugendlichen in den letzten 10 Jahren verfünffacht.

Der medizinische Fortschritt und verbesserte Hygiene sind Gründe für eine Zunahme an chronischen Erkrankungen bei Kindern.

Viele chronische Erkrankungen sind auf schlechtes Gesundheitsverhalten wie falsche Ernährung und zu wenig Bewegung zurückzuführen.

Welche Merkmale müssen laut Stein und Kollegen (1993) vorliegen, um von einer chronischen Erkrankung zu sprechen?

Vorliegen einer biologischen oder psychologischen Störungsursache
Dauer von mindestens einem Jahr
Mindestens eine der folgenden Auswirkungen:
- Abhängigkeit von einer der folgenden Hilfen:
  - Medikation
  - Diät
  - Hilfmittel
  - persönliche Anleitung
- funktionelle Einschränkungen in alltäglichen Aktivitäten oder Erfüllung sozialer Rollen
- Notwendigkeit von medizinisch-pflegerischen oder psychologisch-pädagogischen Unterstützungsleistungen

Welche Aussagen zu den einzelnen Phasen der Krankheitsbelastung bezogen auf chronishe Erkrankungen von Kindern sind korrekt?

In der Diagnosephase ist vor allem der Diagnoseschock zu verarbeiten.

Am Anfang steht die Behandlungsphase, in welcher potenziell angst- und schmerzauslösende Maßnahmen und Therapien erwartet werden.

Die dritte Phase ist die Remissionsphase, die durch ein verändertes Selbstbild und veränderte Zukunftsperspektiven geprägt ist.

Die Rezidivphase beschreibt die Phase, wenn nach einer Behandlung erneut Symptome auftreten und erneut Ängste ausgelöst werden.

Die letzte Phase die eintritt, ist die Resümeephase, in der ein Gesamtresümee über die Erkrankung und die Behandlungen gezogen wird.

Behandlungsphase ist die zweite Phase; letztmögliche Phase ist die Sterbephase

Gesundheitspsychologie und gesundheitspsychologische Diagnostik

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