Lernkartei Gesundheitspsychologie und gesundheitspsychologische Diagnostik (Seite 4 von 4)

Karten	143
Sprache	Deutsch
Kategorie	Psychologie
Stufe	Universität
Erstellt / Aktualisiert	14.03.2022 / 26.04.2025
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Stressbewältigung ist ein wichtiger Aspekt des Stressprozesses. Welche der nachfolgenden Aussagen charakterisiert/charakterisieren den Begriff der Stressbewältigung (nach Lazarus & Folkman, 1984; Kaluza, 2011)?

Stressbewältigung ist eine automatische Anpassungsreaktion an stresshafte Situationen.

Stressbewältigung umfasst sowohl aktiv-hinweisendes als auch passiv-vermeidendes Verhalten.

Stressbewältigungsstrategien können nicht-funktional sein.

Stressbewältigung umfasst alle Versuche, das Person-Umwelt-Gleichgewicht wiederherzustellen.

Bewusstes Stressbewältigungsverhalten beinhaltet somatische Reaktionen.

Unter sozialer Integration wird die Einbettung in ein soziales Netzwerk verstanden. Soziale Integration steht in vielfältigen Zusammenhängen mit dem psychischen Wohlbefinden und der physischen Gesundheit. Welche der nachfolgenden Aussagen beschreibt/beschreiben solche Zusammenhänge?

Soziale Integration beeinflusst Mortalität über Gesundheitsverhaltensweisen.

Soziale Integration bezieht sich auf quantitative Aspekte sozialer Beziehungen.

Soziale Integration begünstigt die physische Gesundheit.

Soziale Integration fördert das psychische Wohlbefinden.

Soziale Integration kann Glückserleben über die Kontakthäufigkeit mit glücklichen Personen fördern.

Welche Aussagen zur DIN EN ISO 10075 sind korrekt?

In Teil 2 der ISO 10075 werden Gestaltungsgrundsätze und Zusammenhänge erläutert, die zu Fehlbeanspruchungen führen können und Grundsätze zur Vermeidung negativer Beanspruchungsfolgen diskutiert.

Die Norm ISO 10075 ist ein internationaler Standard, der Richtlinien der Arbeitsgestaltung bezüglich psychischer Arbeitsbelastung beschreibt.

Die Norm beschäftigt sich primär mit subjektiven Kriterien, also dem Erleben der arbeitenden Personen.

In Teil 3 der ISO 10075 wird versucht, eine einheitliche Grundlage für Anforderungen an Mess- und Bewertungsverfahren zu legen, die psychische Belastungen objektiv erfassen können.

In Teil 1 der ISO 10075 werden allgemeine Aspekte und Konzepte und Begriffe im Zusammenhang mit psychischen Belastungen behandelt.

nur objektive Kriterien.

Zur Erklärung und Prognose von selbstregulativem Verhalten wird unter anderem das sozial-kognitive Verständnis von Selbstregulation herangezogen (z. B. Bandura, 1991). Welche der nachfolgenden Aussagen charakterisiert/charakterisieren das sozial-kognitive Verständnis von Selbstregulation im Sinne der Theorie nach Bandura (z. B. 1991)?

Tiefenpsychologische Aspekte spielten bei der Entwicklung eine übergeordnete Rolle.

Ein wesentlicher Aspekt des sozial-kognitiven Verständnisses von Selbstregulation ist die Fähigkeit zum Belohnungsaufschub.

Die sozial-kognitive Theorie von Bandura (z. B. 1991) ist eine Erweiterung der Lerntheorien durch emotionale Komponenten

Nicht die Relevanz, sondern die Verfügbarkeit eines Ziels ist für die Zielerreichung bedeutsam.

Das sozial-kognitive Verständnis betont die Rolle der direkten Verstärkung für die Erhöhung der Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens.

Subjektive Krankheitstheorien enthalten Annahmen über die …

Symptomatik einer Krankheit.

Kontrollierbarkeit einer Krankheit.

Verlaufsgestalt einer Krankheit.

Ursachen einer Krankheit.

Konsequenzen einer Krankheit

In Deutschland werden für Kinder bis zum vollendeten 6. Lebensjahr Früherkennungsuntersuchungen (sogenannte U-Untersuchungen) angeboten. Die Dokumentation erfolgt in einem speziellen Heft inklusive herausnehmbarer Teilnahmekarte, was die Eltern bekommen. So kann die regelmäßige Teilnahme an den UUntersuchungen bei Bedarf z. B. Behörden oder Schulen vorgelegt werden. Welche der folgenden Aussagen zur regelmäßigen Teilnahme an U-Untersuchungen repräsentiert eine/repräsentieren Modellkomponente/n des Modells gesundheitlicher Überzeugungen (Health Belief Model, HBM; u. a. Rosenstock, 1966)?

„Mögliche Erkrankungen oder Entwicklungsstörungen meines Kindes können frühzeitig festgestellt und behandelt werden.“ (subjektiver Nutzen)

„Mein Kind ist aufgrund diverser chronischer Erkrankungen in der Familie stark vorbelastet, daher nehme ich die Früherkennungsuntersuchungen regelmäßig wahr.“ (Vulnerabilität)

„Ich bin in der Lage, mein Kind für die Früherkennungsuntersuchungen anzumelden.“ (Selbstwirksamkeit)

„Mein Kind ist immer sehr aufgeregt vor den Untersuchungen und auch ich als Elternteil habe immer ein wenig Angst, dass etwas Unangenehmes festgestellt wird.“ (subjektive Kosten)

„Meine Freund:innen und Bekannten gehen ebenfalls fast alle mit ihren Kindern zu den Früherkennungsuntersuchungen.“ (subjektive Norm)

Welche der folgenden Aussagen trifft/treffen auf die Theorie des geplanten Verhaltens (Theory of Planned Behavior, TPB; u. a. Ajzen, 1985) zu?

Die Verhaltenskontrolle resultiert unmittelbar aus der Kontrollüberzeugung.

Die subjektive Norm resultiert unmittelbar aus der Erwartung der Verhaltenskonsequenz.

Die TPB bezieht explizit Kosten-Nutzen-Abwägungen zur Einschätzung von Bewältigungsmöglichkeiten in die Vorhersage der Intention ein.

Die TPB geht von einem linearen Zusammenhang zwischen den Modellkomponenten und der Wahrscheinlichkeit für das Ausüben von Gesundheitsverhalten aus.

In der aktuellen gesundheitspsychologischen Forschung besteht Einigkeit darüber, dass die TPB das Gesundheitsverhalten valide prognostiziert.

Welche der nachfolgenden Aussagen bezüglich Prozessmodell präventiven Handelns (Precaution Adoption Process Modell, PAPM; u. a. Weinstein, 1988; Sniehotta et al., 2005) ist/sind korrekt?

Das PAPM ist in vorwiegend längsschnittlichen Untersuchungen gut erforscht.

Laut der Annahmen des PAPM ist ein Rückfall von einer höheren Stufe auf die erste Stufe möglich.

Für den Aufstieg in höhere Stufen gelten im PAPM verschiedene Determinanten als begünstigend.

Das PAPM gehört zu den am häufigsten in der Praxis verwendeten Gesundheitsverhaltensmodellen.

In der Stufe der Aufrechterhaltung ist die Wahrnehmung der eigenen Verwundbarkeit ein entscheidender Faktor.

Was entspricht einem Energieumsatz (Metabolisches Äquivalent) von 1.5 bis 2.9 METs?

keine verstärkte Atmung

leichte physische Aktivität

sedentäres Verhalten

hohe physische Aktivität

moderate physische Aktivität

Welche Entwicklungsaufgabe/n wird/werden der mittleren Kindheit zugeschrieben?

Anerkennung der Peergroup

Entwicklung der Selbstkontrolle

Ausbau intellektueller Kompetenzen

Ausbau der Selbstverantwortung

Suche nach neuen Erfahrungen

Was ist ein/sind Kennzeichen experimenteller Studien in der Gesundheitspsychologie?

Zur Evaluation von Interventionen werden häufig randomisierte kontrollierte Studien eingesetzt

Mittels Randomisierung können Experimental- und Kontrollgruppen mit spezifischen Charakteristika gebildet werden.

Untersuchungen, die im Labor stattfinden, sind Feldexperimenten vorzuziehen, da entsprechende Ergebnisse lebensnaher sind.

Durch Verblindung können in einem Experiment Erwartungseffekte reduziert werden.

Experimente, in denen Versuchspersonen instruiert werden, sich in eine bestimmte Situation zu versetzen, nennt man Quasiexperiment.

Welche der nachfolgenden Aussagen zu den Erhebungsmethoden in der Gesundheitspsychologie ist/sind korrekt?

Gerade bei gesundheitspsychologischen Fragestellungen sollten möglichst kurze Fragebögen eingesetzt werden.

Qualitative Erhebungsmethoden werden in der Gesundheitspsychologie allgemein seltener eingesetzt als quantitative Methoden.

Physiologische und biologische Messungen sind vorteilhaft, weil deren Auswertung durch externe Labore mehr Reliabilität gewährleistet.

Zu den längsschnittlichen Erhebungsmethoden zählt das sogenannte Ecological Momentary Assessment (EMA).

Um realitätsnahe und differenzierte Ergebnisse zu erhalten, sollten mehrere ähnliche Erhebungsmethoden kombiniert werden.

Eine Methode, um das Bewusstsein und die Risikowahrnehmung zu verändern, sind Furchtappelle. Ein Beispiel für eine Anwendung sind Schreckbilder auf Zigarettenpackungen. Welche/n der nachfolgenden Punkte gilt es in Bezug auf die Wirksamkeit für eine entsprechende Verhaltensänderung zu beachten?

Damit die Methode wirksam ist, muss hohe Selbstwirksamkeit bei der Zielgruppe gegeben sein.

Damit die Methode wirksam ist, muss die persönliche Anfälligkeit bei der Zielgruppe gegeben sein.

Damit die Methode wirksam ist, muss der entsprechende Furchtappell für die Zielgruppe wenig schrecklich sein.

Damit die Methode wirksam ist, muss eine hohe Handlungswirksamkeit bei der Zielgruppe gegeben sein.

Damit die Methode wirksam ist, müssen die Wirkparameter für die Zielgruppe überprüft werden.

Welche Einzelkompetenz/en sollte/n nach Heller (2013) in einem Resilienztraining gefördert werden?

Die Fähigkeit, Erfolge vermehrt internal, global und stabil zu attribuieren.

Die Fähigkeit, mittels Ursachenanalyse die Vergangenheit aufzuarbeiten

Die Fähigkeit, sich selbst als steuernde Instanz wahrzunehmen

Die Fähigkeit, die Entstehung von Fehlern zu verstehen.

Die Fähigkeit, Ressourcen aus sozialen Beziehungen zu erkennen.

Welche der nachfolgenden Aussagen in Bezug auf die SMART-Technik zur Förderung des zielgerichteten Handelns (nach Doran, 1981; Tiefenbacher & Neuburger, 2010) ist/sind korrekt?

Unspezifische Zielformulierungen sind zu vermeiden.

Ziele müssen für die jeweilige Person attraktiv sein.

Ziele müssen sich an den tatsächlichen Möglichkeiten einer Person orientieren.

Ein wichtiges Zielkriterium ist zeitliche Variabilität.

Das Ausmaß der Zielerreichung muss quantifizierbar sein.

Chronische Erkrankungen haben Folgen für die Betroffenen und ihre Partner:innen. Welche/r der nachfolgenden wissenschaftlichen Erkenntnisse ist/sind in Bezug auf chronische Krankheiten in Partnerschaften korrekt?

Die Gesundheitspsychologie befasst sich bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Thema gesundheitlicher Beeinträchtigung und Partnerschaft.

Die Studie von Polenick et al. (2015) zeigt, dass mit dem Anstieg der Krankheitssymptome die Hilfsbereitschaft von Partner:innen exponentiell ansteigt.

Chronische Krankheit in Partnerschaften gilt als normativer Stressor (Hultsch & Cornelius, 1990).

Der Verlust vertrauter Rollen ist bei chronischen Krankheiten in Partnerschaften ein Faktor, der zu der Beeinträchtigung der Lebensqualität beitragen kann.

Chronische Erkrankungen beeinflussen Partnerschaften unidirektional

Welche Aussagen sind korrekt?

Bei Längsschnittstudien ist die Wirkrichtung eindeutig, wenn nur Personen eingeschlossen werden, die das Verhalten vor dem ersten Erhebungszeitraum noch nicht ausgeführt haben.

Überprüft man eine maßgeschneiderte Intervention im Rahmen eines Stufenmodells ausschließlich anhand eines matched Designs, läuft man in besonderem Maße Gefahr, Störvariablen nicht konsequent zu eliminieren.

Evaluation beschäftigt sich immer mit der Systematisierung von Erfahrungen, um diese bestmöglich für die Praxis nutzbar zu machen.

In der Initiierungsphase eine Evaluation müssen zunächst Evaluationsziele festgelegt werden.

Patientenschulungsprogramme werden vorrangig für Menschen mit aktuer Erkrankung konzipiert

Welche der folgenden Ressourcen zählen/zählt nach Jerusalem (2009) Ressourcen zur Unterstützung der Bewältigung unterschiedlicher Lebensanforderungen?

Instrumentelle Ressourcen

Energieressourcen

Rationale Ressourcen

Emotionale Ressourcen

Kognitive Ressourcen

Die Pufferhypothese zur Wirkungsweise sozialer Unterstützung besagt,

dass soziale Unterstützung zu weniger negativen Emotionen führt, was sich anschließend positiv auf die Gesundheit auswirkt.

dass soziale Unterstützung zu verstärktem Gesundheitsverhalten führt.

dass soziale Unterstützung die Auswirkungen von Stress auf die Gesundheit moderiert.

dass durch soziale Unterstützung die negativen Auswirkungen von belastenden Situationen auf die Gesundheit abgemildert werden.

dass soziale Unterstützung die Auswirkungen von Stress auf die Gesundheit mediiert.

Nach wie vielen Jahren der letzten Zigarette eines Rauchers sinkt das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko auf das Niveau eines Nichtrauchers?

5

10

15

20

1

Welche 3 Arten der Stressbewältigung (Coping) unterscheidet Lazarus?

Problemorientiertes Coping

Hier greift das Individuum aktiv handelnd in die Situation ein, um sie zu seinen Gunsten zu verändern.

Emotionsorientiertes Coping

auch „intrapsychisches Coping“ genannt. Hierbei wird in erster Linie versucht, die durch die Situation entstandene emotionale Erregung abzubauen.

Bewertungsorientiertes Coping

Neubewertung. Das Hauptziel beim bewertungsorientierten Coping liegt darin, eine Belastung eher als Herausforderung zu sehen, weil so ein Lebensumstand positiv bewertet wird und dadurch Ressourcen frei werden, um angemessen zu reagieren. Dies kann nur gelingen, wenn konkrete Problemlösungsansätze gefunden werden (siehe problemorientiertes Coping). Es müssen also verschiedene Bewältigungsstrategien kombiniert werden.

Wie viel Gramm Alkohol pro Tag gelten bei einem Mann als risikoarm?

30 g

Welche Alkoholmenge in Gramm enthält ein Bier von 0,2 Litern?

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Gesundheitspsychologie und gesundheitspsychologische Diagnostik

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