BA 01 - Malignität

Krebsentstehung

Krebsentstehung


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Flashcards 35
Language Deutsch
Category Care
Level Other
Created / Updated 07.03.2022 / 15.05.2025
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Was sind Paraneoplastische Syndrome?

Sind allgemeine Erscheinungen, die bei einer Tumorerkrankung auftreten und nach Entfernung des Tumors wieder verschwinden

Sie sind auf Substanzen zurückzuführen, die von Tumoren gebildet werden

Häufigste -> cushing-syndrom da Tumor Hormon ACTH produziert (Stammfettsucht,rundes Gesicht, Diabetes) Syndrom der inadäquaten ADH-Ausschüttung, Hyperkaliämie, Labert-Eaten-Syndrom

Allgemeine Symptome bei Tumorerkrankungen?

→ Werden oft erst zu spät bemerkt

  • Schmerzen durch raumförderndes Wachstum
  • Funktionsstörung des betreffenden Organs
  • Blutungen durch Wachsen in Gefässe
  • Ischämie-Symptome durch Abdrücken der Gefässe
  • Gleichzeitiges Auftreten von Fieber, Nachtschweiss und Gewichtsverlust = sog. B-Symptomatik

Risikofaktoren für Malignität

Karzinogene Faktoren von Aussen:

  • radioaktive Strahlung/ionisierende Strahlung
  • Solarien
  • Arsen im Trinkwasser
  • Passivrauchen
  • Arbeit mit Kohlenteer und Asbest

Innere Faktoren:

  • Hohes Alter
  • Rauchen
  • Alkohol
  • vererbte Mutationen (Bsp. Philadelphia-Chromosom bei CML)
  • Infektionen (Bsp. HIV führt zu einem Kaposisarkom, HPV ein Zervixkarzinom oder Hepatitis B-Virus ein Hepatozelluläres Karzinom

3 Verteidigungslinien des Körpers?

→ Reparatur

→ Apoptose

→ Immunabwehr

wenn alle 3 Linien versagen, kann ein Tumor entstehen

Welche Mechanismen erlauben es den Tumoren sich der Immunabwehr zu entziehen?

  • Verlust von Tumorspezifischen Antigenen
  • Verlust der MHC-Moleküle auf der Zelloberfläche (Sind Zelloberflächenproteine, die für Antigenpräsentation und Antigenerkennung durch T-Zellen wichtig sind)
  • Bildung von Zytokinen und Oberflächenmolekülen, die die Immunabwehr unterdrücken
  • Blockierung der Apoptose in Tumorzellen
  • Auslösung von Apoptose in Lymphozyten

Tumorsuppressorgene

P53

Das Eiweiss P53 wird auch als Wächter des Genoms bezeichnet

  • Es verhindert die Fortsetzung des Zellzyklus wenn ein Schaden an der DNA besteht an einem Checkpoint, bis der DNA-Schaden repariert ist
  • Ist dies nicht möglich leitet P53 die Apoptose ein

→ Häufig finden bei malignen Tumoren Mutationen statt, die zu einem Funktionsverlust dieses Gens führen

Tumorentstehung

3 Phasen

1. Initiierungsphase

Es erfolgt die eigentliche Geschwullstanlage bzw. die unumkehrbare Umwandlung einer Körperzelle in eine Tumorzelle drch eine Mutation der gentechnischen Information im Zellkern

→ Typischerweise sind Gene mutiert, die eine Rolle bei der Steuerung von Zellteilung und Apoptose spielen wie DNA-Reparatur & Zelldifferenzierung = Onkogene, Eiweisse P53 & P16

2. Promotionsphase

Tumorzellen werden vom Körper nicht erkannt und so kommt es zur Promotionsphase aufgrund der Wachstumsstörung     → Es entstehen mehr maligne Zellen als normale Körperzellen, das Gleichgewicht ist gestört.

→ Tumorzellen haben sich der Kontrolle des Organsimus teilweise oder ganz entzogen

→ Diese Phase kann bis zu 20 J. andauern

3. Progressionsphase

Diese Phase ist gekennzeichnet durch Invasion und die Metastasierung. Der Tumor wird klinisch Manifest und bildet die typischen Merkmale der Malignität aus

⇒Invasion beschreibt das Überschreiten normaler Gewebeschranken und eindringen in Nachbargewebe

Tumormarker

Sind Substanzen im Gewebe, Blut und Urin, die normalerweise nicht oder nur wenig vorhanden sind

→ Bei Tumorerkrankungen werden entweder durch Tumorzellen selbst oder durch andere, vom Tumor beeinflusste Körperzellen gebildet

→ Dient nicht der Diagnostik aber gibt Aufschluss über Verlauf und Kontrolle

Tumorklassifikation

Staging & Grading Definition und TNM-Skala

 

Staging = Stadium des Tumors im Sinne Ausbreitung im Organsimus

Grading = Differenzierungsgrad/Malignitätsgrad

T = Tumorausbreitung

N = Nodaler Befall → Lymphknoten befallen?

M = Metastasenbildung

Tumorklassifikation

Grading-Skala

- G1 = Grad I: Gut differenziert 

- G2= Grad II: mässig differenziert 

- G3= Grad III: Schlecht differenziert 

- G4 = Grad IV: undifferenziert 

Einteilung Tumore

Differenzierung

2 Häufigsten : Epitheliale Tumore = Aus Ekto- und Entoderm (Karzinome) und Mesenchymale Tumore = Aus Mesoderm (Sakrome)

Karzinome (Von Epithel ausgehend, machen ca. 80% aus,

Plattenepithelkarzinom (Auch Spinalion,Stachelkrebs genannt, Epithelzellen(Flimmerhärchen) ist betroffen)

Adenome/Adenokarzinome (Von Drüsengewebe aus, Adenome=gutartig)

Neuroendokrine Tumore (Entstehen aus Hormonbildenden Zellen)

Neuroektodermale Tumore (Betreffen Gliazellen des NS → Gliome)

Keimzelltumore ( Betreffen Geschlechtszellen v.a. in Geschlechtsorganen)

Tumore embryonalem Gewebe (Kleinkinder,Säuglinge)

Papillome ( Gutartige Wucherung der Haut/Schleimhaut)

Hämatologische Tumore (Leukämie, Hodgkin)

Sarkome (Knorpel-, Knochen-, Muskel - und Bindegewebe ausgehend)

Kavitäre Metastasierung

Tumorzellen wandern innerhalb einer Körperhöhle (Pleura- oder Peritonealraum) zu anderen Organen/Strukturen

Es fällt i.d.R. durch Flüssigkeit im Pleura- oder Peritonealraum auf

Pleurakarzinose: Metastasen an Pleura, die sich diffus im Pleuraraum verteilen können und im Peritonealraum = Peritonealkarzinose

Hämatogene Metastasierung

Tumorzellen gelangen mit Blutstrom in andere Organe, häufig Knochen, Lunge und Leber da durch diese viel Blut aus den vorangeschalteten Organen fliesst

Man unterscheidet 4 Typen

  • Pfortadertyp
  • Lungentyp
  • Kavatyp
  • Lebertyp

Lymphogene Metastasierung

Tumorzellen dringen in Lymphgefässe ein, werden mit Lymphe transportiert und gelangen in regionäre Lymphknoten

→ Wächter- oder Sentinel- Lymphknoten ist die 1. Lymphknotenstation im Lymphabflussgebiet des Primärtumors. Spielt besondern eine Rolle, da in den meisten Fällen davon ausgegangen wird, wenn Tumorfreiheit bei Sentinelknoten ist auch keine Metastasen in anderen Lymphknoten vorliegt.

Definition Metastasierung

Wanderung von Tumorzellen aus dem Ursprungstumor an andere Orte im Organismus

Dort entstehen eine oder mehrere Tochtergeschwüllste

Erfolgt vorwiegend auf 3 Wegen:

  • Auf dem Lymphweg (lympahthisch)
  • Auf dem Blutweg (Hämatogen)
  • Innerhalb von Körperhöhlen (Kavitär)

Prozess der Infiltration und Invasion in umliegendes Gewebe

→ Ablösung einer Tumorzelle aus Tumorzellverbund

→ Auflösung von Gewebematrix des umgebenden Normalgewebes

→ Bindung von Tumorzellen an die Gewebematrix des umgebenden Normalgewebes

→ Wanderung der Tumorzellen in das umliegende Gewebe

Lokales Tumorwachstum

⇒ Tumorangiogenese, beschreibt den Prozess, mit dem Tumore ihre Versorgung mit O2 und Nährstoffen sicherstellen, damit es wachsen kann.

Wachstum wird in 2 Faktoren bestimmt

  • Zunahme der Zellzahl durch Teilung
  • anderseits durch gleichzeitiger Zelluntergang durch Apoptose und Nekrose

Bei schnell proliferierenden Tumoren hinkt Blutgefässversorgung hinterher und schlecht versorgte Areale des Tumors sterben ab.

Einige Tumore können bewirken, dass weitere Blutgefässe aus Nachbarbereichen in Tumor wachsen und so Angiogenese entsteht

Eigenschaften von Semi-malignen Tumoren

  • wachsen wie maligne Tumore invasiv und destruierend (=zerstören)
  • Bilden keine oder nur selten Metastasen

Eigenschaften maligne Tumore

  • Zellen sind atypisch gross, haben unterschiedlich grosse Kerne, man findet atypische Kernteilungsfiguren ( Mitosen )
  • Gestörte Zelldifferenzierung und Proliferation
  • Gewebe ist undifferenziert
  • Invasives Wachstum mit Zerstörung des umliegenden Gewebes
  • Bilden Metastasen

Inhalt Zellzyklus

2 Phasen:

Interphase und Mitose (= M-Phase)

Ein Zellzyklus umfasst eine komplette Zellteilung

Zellzyklus

Interphase

Zelle bereitet sich auf Teilung vor, indem sie wächst und ihr genetisches Material verdoppelt → nur so entstehen 2 gleiche Tochterzellen)

Interphase gliedert sich in:

  • G1-Phase
  • S-Phase
  • G2-Phase

Zellzyklus

G1-Phase

Zelle kann durch äussere Reize zur Teilung angeregt werden

Hier wird die Zelle grösser und speichert Energie für bevorstehende Teilung

Zytoplasma und Zellorganellen vermehren sich bzw. sie schaffen Material für 2 Zellen

Die Zelle übt ihre Funkton bis bestimmtes Kernplasma-Verhältnis überschritten wird. Ist dies so kommt die S-Phase sonst bleibt die Zelle in der sog. G0-Phase

Kontrolle: Hier wird kontrolliert ob Zellgrösse stimmt, DNA-Schäden vorhanden sind oder Mitogene Signale. Je nach dem geht Zellzyklus weiter oder wird gestoppt um zu reparieren oder um Apoptose einzuleiten

Zellzyklus

S-Phase (=Synthese)

DNS (=Desoxyribonnukleinsäure) bzw. DNA wird im Zellkern verdoppelt

  • DNA-Doppelstrang des Chromatids wird in beide Einzelstränge aufgespalten. An diese setzt dann die DNA-Polymerase an (=Enzym, dass Kopie des jeweiligen Strangs herstellt)

Zellzyklus

G2-Phase

Folgt auf die S-Phase

  • weiterer Gap (=Lücke) wo die Zelle erneut Energie speichert und sich auf Mitose vorbereitet
  • Es findet erneut eine Kontrolle statt, ob die DNA Replikationfehlerfrei ist und wenn nicht wird diese repariert oder sonst wird durch P53 die Apoptose eingeleitet

Zellzyklus

M-Phase (Mitose)

Die eigentliche Zellteilung erfolgt

  • Trennung von Zytoplasma und Bildung von 2 Tochterzellen
  • Läuft in 4 Abschnitten ab:
  1. Prophase
  2. Metaphase
  3. Anaphase
  4. Telophase

Hier erfolgt die Kontrolle des Aufbaus der mitotischen Spindel

Nach der M-Phase erfolgt erneut die Interphase oder die G0-Phase

Zellzyklus

G0-Phase

Zellen über für sich typische Funktion (Bsp.Pankreasinselzellen prod. Insulin, Nervenzelle sendet Signale etc.)

Die meisten Zellen sind in der G0-Phase

Die Dauer variiert je nach Zellart zum Teil bis zu Jahre

Zellen, die sich häufiger teilen wie Darmepithelzellen sind nur ca. 1-2h in der G0-Phase

Zellzyklus

Mutationen

Sind bleibende Veränderungen der DNA/ des Erbguts

2 Arten:

  • Keimbahnmutation

wird vererbt, sind in Keimzelle und allen Körperzellen, sind selten

  • Somatische Mutation

Entsteht im Laufe des Lebens in einer einzelnen Körperzelle, nicht in allen sondern nur in betroffenen und in den entstandenen Tochterzellen

Zellzyklus

Reparaturmechanismen

Reparaturenzyme können Mutationen reparieren, wenn komplementärer Gegenstrang der DNA intakt ist

→ Deletionen und Transloktionen nicht reparierbar, in dem Fall wird Apoptose eingeleitet und das Weitergeben der Mutation wird verhindert.

Definition Tumor & Neoplasie

"Schwellung" im engeren Sinne im Zusammenhang mit Gewebeneubildung = Neoplasie , die von einem bestimmten Gewebe ausgehen. z.B bei der Reparation von Gewebe, die auch pathologisch sein kann → Tumor (gut-oder bösartig)

Ein Tumor hat grundsätzlich ein Ursprungsgewebe

Zellzyklus

Nekrose

= Provozierter Zelltod

Entsteht durch Schädigung durch mechanische Verletzungen, Hypoxie, Hypothermie oder Krankheitserreger.

Die Zelle schwillt an, Entzündungszeichen werden ersichtlich und es wird Zytoplasma freigesetzt

Zellzyklus

Apoptose

= programmierter Zelltod/Selbstmordprogramm der Zelle

Wird von der Zelle selbst oder ihrer Umgebung (z.B Hormone) ausgelöst. Selbstzerstörerische Eiweisse und Enzyme werden gebildet, der Zellkern schrumpft und zerfällt.

  • Weitere Form z.B. Zelltod nach massiven Fehlern bei Chromosomenverteilung im Rahmen Mitose

Definition Dignität

Beschreibt ob gut- oder bösartige Tumore vorhanden sind

Benigne : Gutartig

Maligne: Bösartig

Semimaligne: Halb bösartig

Benigne Tumore

Eigenschaften

  • Tumorgewebe ist Ursprungsgewebe ähnlich, man spricht von differenziertem Gewebe
  • langsames Wachstum
  • brechen nicht in umliegendes Gewebe ein, grenzen sich davon ab und können die Organe verdrängen und somit evtl. durch Druck schaden
  • Bilden keine Metastasen
  • Können meist geheilt/entfernt werden
  • Können zu malignen entarten

Immunsystem

unspezifische Immunabwehr

setzt sich aus unspezifischer, zellulären Abwehr und unspezifisch humoralen Abwehr zusammen

  • Zellulär: Makrophagen und neutrophile Granulozyten, die schädliche Mikroorganismen durch Phagozytose zerstören
  • Humoral: Enzyme bzw. nicht zellulär gelöste Bestandteile, die Abwehrzellen zu den Krankheitserregern locken

Immunsystem

spezifische Abwehr und Leukozyten

B-Lymphozyten und deren Antikörper (humorales Immunsystem) sowie T-Lymphozyten (zelluläres Immunsystem) sind primär verantwortlich

Leukozyten 3 Untergruppen:

  • Granulozyten (Infektabwehr)
  • Monozyten (Nehmen körperfremdes Material auf um es unschädlich zu machen (Fresszellen)
  • Lymphozyten (Erkennen feindliche Erreger und produzieren Antikörper, einige Lymphozyten können sich Erreger merken