Nordakademie Graduate School


Set of flashcards Details

Flashcards 72
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 04.03.2022 / 11.03.2022
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https://card2brain.ch/box/20220304_differentielle_psychologie_und_persoenlichkeitsforschung
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Anschlussmotiv

keine Definition vorhanden

Kategorisierung von Motiven

Macht und Leistung sind stärker wirkungsorientiert. D.h. auf das „Erreichen (Haben wollen) gerichtet
- Macht: Fokus auf Interaktion
- Leistung: Fokus auf Individualerleben

Anschluss und Selbstentfaltung sind stärker auf das „Erleben“ ausgerichtet
(Sein)
- Anschluss: Fokus auf Interaktion
- Freiheit: Fokus auf Individualerleben

Messverfahren für Motive

Fragebogen

Projektive Verfahren:

  • TAT (Der Thematische Apperzeptionstest)
  • OMT (Der Operante Motivtest)

TAT (Thematische Apperzeptionstest)

  • Motive manifestieren sich in Fantasievorstellungen, die Probanden in mehrdeutigen Situationen produzieren
  • 20 s/w Bilder zur Beschreibung von Geschehnissen /Situationen in ganzen Sätzen
  • Später schmalere Varianten auch in Farbe
  • Spezifische Varianten für Männer, Frauen und Kinder
  • Die Fragestellung im TAT sieht vier Fragen pro Bild vor:
    - Was führte zu der gezeigten Situation?
    - Was geschieht gerade?
    - Was fühlen und denken die Personen?
    - Wie ist der Ausgang der Geschichte?

OMT (Operante Motivtest)

  • 15 Fragen – Projektion über Begriffe (nicht über Sätze wie beim TAT)
  • Kurzfassung mit 7 Skizzen
  • Auswertungsschlüssel auf Basis der PSI Theorie von Kuhl
  • Neben Annäherung und Vereidung werden weitere Aspekte berücksichtigt (bspw. Art der Motivauslösung und der begleitenden Emotion)
  • Die Fragestellung im TAT sieht vier Fragen pro Bild vor:
    - Was ist für die Person auf diesem Bild wich/g und was tut
    sie?
    - Wie fühlt sich die Person?
    - Warum fühlt sich die Person so?
    - Wie geht die Geschichte aus?

Kritik an projektiven Verfahren zur Motivmesssung

  • Mäßige interne Konsistenz
  • Mäßige zeitliche Stabilität
  • Unklare Interpretation der Testergebnisse
  • genügen psychometrischen Gütestandards nicht

Motivinkongruenz

(Explizte Motive) Ziele
- Bewusst
- Auslösung durch soziale Apelle
- Verstärkung von kurzfristigem, respondentem Verhalten
- Erfassung durch Fragebogen

Implizite Motive
- Unbewusst
- Auslösung durch natürliche Anreize
- Basis für operantes, langfristiges Verhalten
- Erfassung durch projektive Verfahren

Implizite und explizite Bedürfnisse korrelieren meist nur sehr gering! (.09)

Motivkorrelate

LMP = Leadership Mo6ve Pabern
- Stark ausgeprägtes Machtmo2v (n Power),
- Schwach ausgeprägtes Anschlussmo2v (n Affilia2on)
- Stark ausgeprägte Ac2vity Inhibi2on (A.I.)

Annahmen zum Paradigma der Informationsverarbeitung

  • Es bestehen differentielle Unterschiede in der Verarbeitung von Informationen
  • Geschwindigkeit: Schnellerer Zugriff auf den Langzeitspeicher
  • Arbeitsspeicher: Gleichzeitige Prüfung mehrerer Informationen (andere Personen arbeiten Informationen sequentiell ab)
  • Konzentration: Bspw. Effektive Ausblendung irrelevanter Informationen
  • Wissen: Größer Verfügungsrahmen von Informatonen
  • Methodik: Kenntnisse von Problemlösungsstrategien oder anderer
    Methoden gepaart mit Umsetzungswissen

Gedächtnis

menschliche Gedächtnis ist kein einheitlicher Speicher, sondern besteht aus mehreren „Subsystemen“
--> Diese Subsysteme sind durch verschiedenen Hirnareale beeinflusst

Arbeitsgedächtnis (AG)

  • für die vorrübergehende Speicherung von Gedächtnisinhalten zuständig
  • Kapazität des AG = 7 + 2 Chunks, es können also 7 + 2 Items gleichzei8g im Gedächtnis behalten werden
  • Zusammenhänge zwischen der Kapazität des AG und der Fähigkeit zum verbalen und mathematischen schlussfolgernden Denken.

Langzeitgedächtnis (LG)

Deklaratives Gedächtnis

  • Auto- biographisches Gedächtnis
  • Episodisches Gedächtnis
  • Faktengedächtnis (semantisch)

Nicht-Deklaratives Gedächtnis

  • Prozedurales Gedächtnis (Routinen und Gewohnheiten)
  • Priming und Wahrnehmungs-gedächtnis
  • Klassische Konditionierung

Kritische Überlegungen zum Paradigma der Informationsverarbeitung

  • Modelle der Informationsverarbeitung sind psychologische Konstrukte, denen verschiedene Annahmen zu Grunde liegen
  • Annahmen können im Rahmen von psychologischen Tests überprüft werden
  • Mittels bildgebender Verfahren können bei verschiedenen „Denk-Aktionen“ Aktivierungen in unterschiedlichen Hirnregionen gezeigt werden
  • Was jedoch „dort“ genau passiert, ist weiterhin nicht eindeutig geklärt

Intelligenz

Intelligenz ist nach alltagspsychologischer Auffassung , eine relativ stabile Fähigkeit, intellektuelle Leistungen zu vollbringen.

Kompetenz-Performanz-Problem

Fähigkeitsunterschiede können dann nur gemessen werden, wenn die gleiche Anstrengung

Fähigkeiten = Persönlichkeitseigenschaften, die Leistung ermöglichen Leistungen sind bewertbare Ergebnisse von Handlungen
Ergebnis der Leistung = Fähigkeit + Anstrengung

Intelligenzalter

  • nach Binet und Simon
  • entwickelten für jede Altersstufe zwischen 3 und 15 Jahren fünf oder mehr mittelschwere Aufgaben
  • Das Intelligenzalter wurde berechnet, indem Kinder so lange Aufgaben präsentiert
    wurden, bis es gerade noch alle Aufgaben lösen konnte

Intelligenzalter = Grundalter + 12*k/n

IQ nach Stern

  • Vorschlag des Intelligenzquotienten Intelligenzalter / Lebensalter
  • Der IQ zeigt eine ähnliche SD auf den unterschiedlichen Altersstufen
  • Mihelwert muss 100 betragen

Normierung nach Wechsler

  • Binet-Stern Ansatz ist überholt, da er auf der Annahme basiert, dass die Intelligenzwerte im Laufe des Lebens linear zunehmen; Zuwachs nimmt aber mit laufendem Alter ab
  • Wechsler: normierte Testergebnisse für jede Altersstufe
  • Methodik bis heute im Einsatz

2-Faktoren-Theorie (Spearman)

G-Faktor: repräsentiert u.a. Verarbeitungsgeschwindigkeit, geistige Kapazität,
etc.

S-Faktor(en): repräsentieren einzelne spezielle Fähigkeiten wie bspw. mathematisches Denken, räumliches Denken, etc.

Primärfaktoren nach Thurstone

  • Primärfaktoren von Thurstone zeigen (wenn auch geringe) positive Interkorrelationen untereinander --> Argument für einen Generalfaktor der Intelligenz
  • Aktuelle Intelligenztest orientieren sich an Thurstones 9 Primärfaktoren

1. Räumlich-visuelle Aufgaben
2. Wahrnehmung von Objekten deren Relationen untereinander
3. Mathematische Fähigkeiten
4. Gedächtnisleistung
5. Logische Schlussfolgerungen
6. Wortflüssigkeit, -verfügbarkeit, bspw. Synonyme benennen
7. Verbale Beziehungen verstehen

2-Faktoren-Theorie nach Cattel

Fluide Intelligenz: Angeborener Faktor der Verarbeitungskapazität, Wahrnehmung/Auffassungsgabe beschreibt und nicht durch die Umwelt beeinflusst werden kann. --> lässt im Alter wieder nach

Kristalline Intelligenz: Fähigkeiten, die im Verlauf des individuellen Lebens erlernt werden können. Dazu zählt Wissen, aber auch gelernte Gewohnheiten und Methoden (bspw. zum
Problemlösen) --> steigt immer weiter

Berliner Intelligenzstrukturtest (BIS)

Annahme: an jeder Leistung sind immer sämtliche spezifische Fähigkeiten beteiligt sind. Nur die Gewichtung differiert.

Unterscheidung nach vier Operationen und drei Inhalten --> 12 spezifische Fähigkeiten
- Vier Operatioonen: Bearbeitungsgeschwindigkeit,
Gedächtnis, Einfallsreichtum, Verarbeitungskapazität
- Drei Inhalte: figural-bildhak, verbal, numerisch

Intelligenzkorrelate

sehr hoch: Höchster Bildungsabschluss & Berufsprestige

hoch: Grundschulnote

gemäßigt: Abi und Uni-Note

gering: Bewertung des Vorgesetzen

Konvergentes und divergentes Denken

Konvergentes Denken:

  • gewöhnliche, lineare, streng rational-logische Denken
  • Intelligenz

Divergentes Denken

  • offenes, experimentierfreudiges Denken
  • Kreativität

Messung von kreativem Verhalten nach Guilford (1967)

durch sechs grundlegende psychische Merkmale:

1. Problemsensitivität (erkennen dass und wo ein Problem besteht)
2. Flüssigkeit (in kurzer Zeit viele Ideen hervorbringen)
3. Flexibilität (gewohnte Wege des Denkens verlassen, neue Sichtweisen entwickeln)
4. Re-Definition (bekannte Objekte neu verwenden, improvisieren)
5. Elaboration (anpassen der Ideen an die Realität, Details hinzufügen)
6. Originalität (ungwöhnliche neuartige Ideen erschaffen)

Messung von Kreativität nach Torrance durch den Torrance Tests of Creative Thinking (TTCT)

  • Verbale Aufgaben durch verbale Stimuli getriggert
  • Verbale Aufgaben durch non-verbale Stimuli getriggert
  • Non-verbale Aufgaben

Begriff: Kreativität

Fähigkeit zur Entwicklung und Ausarbeitung von originellen – d.h. neuen bzw. ungewöhnlichen Ideen und Produkten bis hin zur Funktionsreife.

Kreativprozess

Stufe 1: Vorbereitung.
- Intensive Beschäftigung der mit der Aufgabe (Historie, Spezifika, etc.)

Stufe 2: Inkubation.
- Passive Informationsverarbeitung (Das Thema „liegen lassen“)

Stufe 3: Einsicht.
- Moment der Erleuchtung; Aha-Effekt; Assoziative Durchbruch in das Bewusstsein

Stufe 4: Bewertung.
- Beurteilung der gewonnenen Einsicht

Stufe 5: Ausarbeitung.
- Fertigung, Umsetzung der Idee zum Produkt, zur Lösung, etc

Resilienz

  • dynamischer und transaktionaler Entwicklungsprozess zwischen Individuum und Umwelt, welcher sich im Verlauf des Lebens in einem kontinuierlichen Veränderungsprozess befindet und somit eine variable Größe darstellt.
  • Reaktion auf Probleme und Veränderungen

Charakteristika des Resilienzprozesses

1. Dynamik: Resilienz ist das Ergebnis einer komplexen Mensch-Umwelt-Situation

2. Variabilität: Resilienz zeigt über verschiedene Lebensphasen hinweg unterschiedliche Entwicklungsgrade

3. Situationsspezifik: Resilienz variiert über verschiedene Situationen hinweg und ist nicht übertragbar

4. Multidimensionalität: Resilienz kann durch verschiedene Bewältigungsleistungen gezeigt werden

Resilienzprozess

  1. Wirkung eines Stressors (belastendes Ereignis) wird individuell unterschiedlich eingeschätzt/empfunden
  2. Wechselwirkungen mit Resilienzfaktoren (maßgeblich für die Bewältigung der Situation)
    1. Verstärkung des Stressors durch Intrapersonale sowie psychosoziale Risikofaktoren
    2. Abpuffern/Aufheben des Stressors durch Psychosoziale Schutzfaktoren
  3. Entwicklungsergebnis: abhängig von der Ausprägung des Stressors, der Risiko- und Schutzfaktoren sowie den personalen Ressourcen

Resilienzfaktoren

  • Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Selbststeuerung
  • Selbstwirksamkeit
  • Soziale Kompetenzen
  • Umgang mit Stress
  • Problemlösen