Rechtliche Grundlagen d. BT
Altklausuren
Altklausuren
Fichier Détails
Cartes-fiches | 48 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Biologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 26.02.2022 / 06.08.2024 |
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Erläutern Sie kurz die folgenden Begriffe nach §3 GenTG: Gentechnische Arbeiten, Gentechnische Anlage, Betreiber, Projektleiter, Beauftragter für Biologische Sicherheit, Gentechnisches Verfahren, Vektor, Gentechnische Sicherheitsmaßnahme, Sicherheitsstufe, Gentechnisch veränderter Organismus (GVO).
Gentechnisch veränderter Organismus (GVO): Organismus mit genetischer Veränderung, die nicht natürlich vorkommt
Gentechnisches Arbeiten: Erzeugung, Vermehrung, Lagerung, Zerstören, Entsorgen oder innerbetrieblicher Transport von GVOs oder auf jegliche andere Weise GVOs verwenden
Gentechnische Anlage: Einrichtung, in der im geschlossenen System gentechnische Arbeiten durchgeführt werden und spezielle Einschließungssysteme verwendet werden, um den Kontakt der GVO zu Menschen & Umwelt zu begrenzen & ein angemessenes Sicherheitsniveau zu gewährleisten
Betreiber: Juristische oder natürliche Person, gentechnische Analge betreibt, gentechnische Arbeiten & Freisetzungen durchführt oder GVO Produkte erstmalig in Verkehr bringt
Beauftragter für biologische Sicherheit: Person, die den Projektleiter in der Erfüllung von Aufgaben überwacht & den Berater berät
Projektleiter: Person, die im Rahmen ihrer beruflichen Obliegenheiten, eine gentechnische Arbeit oder Freisetzung unmittelbar leitet, plant oder beaufsichtigt
Gentechnisches Verfahren: Verfahren zur Einbringung von einer Nukleinsäure in einen Organismus, in welchem es nicht unter natürlichen Bedingungen vorkommt
Gentechnische Sicherheitsmaßnahmen:
1.) Laborsicherheitsmaßnahmen zur Festlegung von Arbeitstechniken und Festlegung von Austattung in gentechnischen Anlagen
2.) Biologische Sicherheitsmaßnahmen: Verwendung von Vektoren oder Empfängerorganismen mit gefahrmindernden Eigenschaften
Vektor: Biologischer Träger, der Nukleinsäuresegmente in Zellen einführt
Sicherheitsstufe: Gruppen gentechnischen Arbeitens nach ihrem Gefährdungspotential
Nennen Sie zwei der möglichen Gefahren, die von Biostoffen ausgehen können.
- Infektionsgefahr
- Sensibilisierung
- Krebserzeugende Wirkung
- Fruchtbarkeitsschädigend & Entwicklungsschädigend
Nennen Sie drei Branchen neben biologischen Laboren, die unter die Biostoffverordnung fallen
- Abwasser
- Entsorgung
- Landwirtschaft
Ist das Befüllen eines Autoklavs mit Agarplatten, auf denen sich Kolonien von E. coli befinden, eine gezielte Tätigkeit im Sinne der Biostoffverordnung? Begründen Sie Ihre Antwort.
Eine gezielte Tätigkeit liegt vor, wenn der Biostoff hinreichend bekannt ist, die Tätigkeit unmittelbar darauf ausgerichtet ist & die Exposition abschätzbar ist. Der Biostoff ist bekannt = E.coli, die Exposition ist abschätzbar, da in etwa bekannt ist wie viele Bakterien auf den Agarmedien wachsen könne. Aber das Autoklavieren ist nicht auf den Biostoff unmittelbar ausgerichtet. Deswegen ist es keine gezielte Tätigkeit (Transportiereren, Lager und Entsorgung sind keine gezielte Tätigkeiten)
Nennen Sie zwei allgemeine Schutzmaßnahmen, die beim Umgang mit Biostoffen zu treffen sind.
- Regelmäßige Reinigung d. Arbeitsbereichs
- Behälter für biologische Abfälle
Wie viele Bakterienarten fallen unter die Risikogruppe 4 der Biostoffverordnung?
Keine Bakterien fallen unter die Risikogruppe 4 momentan. Es gibt gegen Bakterien grundsätzlich Prävention & Behandlungsmöglichkeiten (z.B Antibiotika)
Was ist das Ziel einer Sicherheitsbelehrung?
Erhöhung der Arbeitssicherheit & Schaffung von Motivation bei Beschäftigten sich mit Arbeitssicherheitsthemen auseinander zu setzen.
Erläutern Sie kurz vier wesentliche Gefährdungsgruppen innerhalb einer Gefährdungsbeurteilung zusammen mit einem Beispiel.
- biologische Gefahren, da Biostoffe z.B zu Infektion oder Sensibilisierung führen
- chemischen Gefahren, z.B können Säuren & Basen dermal schädigen
- Brand & Explosionsgefahren, z.B können sich überlastete Geräte entzünden.
- physikalischen Gefahren => Röntgenstrahlen können z.B die DNA schädigen.
Nennen Sie zwei Gelegenheiten, bei denen eine Unterweisung der Beschäftigten eines Betriebs nach dem Arbeitsschutzgesetz stattzufinden hat.
Es muss vor der Tätigkeit eine Unterweisung stattfinden, wenn der Beschäftigte neueingestellt wird. Auch ist eine weitere Gelegenheit die Einführung neuer Arbeitsmittel.
Was sind zwei der Befugnisse, die Behörden bei der Überwachung von Betrieben im Rahmen des Arbeitsschutzes haben?
Betretung & Besichtigung von Betriebsstätten, Durchführung von Messungen
Sie haben im Labor sicher schon mit folgenden brennbaren Substanzen gearbeitet: Glycerin, Diethylether, 2-Propanol. Ordnen Sie diese nach ihrem jeweiligen Flammpunkt, von niedrig zu hoch.
Diethylether → 2-Propanol → Glycerin
Nennen Sie jeweils ein Beispiel für eine juristische Person des Privatrechts und de öffentlichen Rechts.
juristische Person des Privatrechts: Firma „GmbH“
juristische Person des öffentlichen Rechts: Stadt, Universität
Wer ist Mitglied bei Berufsgenossenschaften und wie sind diese gegliedert?
Alle Arbeitgeber mit Beschäftigten sind Mitglied von Berufgenossenschaften.
Berufsgenossenschaften sind branchenspezifisch gegliedert, um dem Punkt Rechnung zu tragen, dass unterschiedliche Branchen ein unterschiedliches Gefahrenrisiko haben.
Was sind zwei Ziele des Arbeitsschutzes?
- Verhütung von Unfällen bei der Arbeit und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren
- Menschgerechte Gestaltung der Arbeit
Nennen Sie drei Beispiele für Eigenschaften eines Gefahrstoffs
- Physikalische Gefährdungen wie z.B leicht entzündlich
- Akute Toxizität
- Ökotoxisch, wie z.B akut und längerfristig giftig für Wasserorganismen
Bei der Formulierung eines Antrags für Tierversuche müssen Sie unter anderem den Versuchszweck wissenschaftlich detailliert beschreiben. Erläutern Sie kurz fünf weitere Punkte, auf die Sie genauer eingehen müssen.
- Ethische Vertretbarkeit
- Zulässiger Versuchszweck & Unerlässlichkeit
- Ausschöpfung aller verfügbarer Informationen & das es keine Alternative gibt
- Personal, Räumlichkeiten und Arbeitsmittel geeignet für Tierversuche
- Fachliche Eignung der Leitung und des Stellvertreters
Der Antrag für Tierversuche wird von einer Kommission begutachtet. Erläutern Sie fünf Aufgaben dieser Expertengruppe.
1. Überprüfen ob nicht ein sinnesphysiologisches niedrigeres Tier verwendet werden kann (Replace)
2. Überprüfen ob die minimale Anzahl an Versuchstieren verwendet wird (Reduce vom 3R Prinzip)
3. Überprüfen, ob der Versuch unter Berücksichtigung von Nutzen & Tierleid ethisch vertretbar ist
4. Überprüfen, ob die wissenschaftliche Fragestellung sich auch ohne Tierversuche mit Alternativmethoden beantworten lässt
5. Überprüfen, ob das Tierleid weiter minimiert werden kann (Refine vom 3R Prinzip: Replace, Reduce, Refine)
Erläutern Sie vier allgemeine Tätigkeiten unter Nennung eines Beispiels, die man im Sinne des Gentechnikgesetzes unter gentechnischen Arbeiten versteht.
- Die Erzeugung von GVOs durch Einbringen von Nukleinsäuren in den Empfängerorganismus.
- Der Innerbetriebliche Transport von GVOs, also GVO von einem Labor innerhalb einer Betriebsanlage in einen anderes Labor der Betriebsanlage transportieren.
- Die Lagerung von GVOs.
- Die Zerstörung/Entsorgung von GVO z.B Autoklavieren von GVOs.
Nennen Sie für die einzelnen Risikogruppen, denen Organismen zugeordnet werden, jeweils ein allgemeines Kriterium der Zuordnung
- Risikogruppe 1 = kein Risiko → Apathogenität
- Risikogruppe 2 = geringes Risiko → Auslösung leichter Krankheiten
- Risikogruppe 3 = mittleres Risiko → Auslösung schwerer Krankheiten
- Risikogruppe 4 = großes Risiko → keine Prophylaxe oder Behandlung verfügbar
Erläutern Sie den Begriff Sicherheitsstufe unter Nennung wesentlicher Aspekte.
Sicherheitsstufen sind Gruppen gentechnischen Arbeitens nach ihrem Gefährdungspotential.
Dazu wird das Risikpotential der Arbeit anhand der Gefährlichkeitsmerkmale von Vektor, Spenderrorganismus, Empfängerorganismus, dem eingebrachten Nukleinsäuresegment & dem entstehenden GVO selbst abgeschätzt.
S1: kein Risiko
S2: geringes Risiko
=> beide sind anzeigepflichtig
S3: mittleres Risiko
S4: großes Risiko
=> beide sind genehmigungspflichtig
Welche Biostoffe werden bei der Herstellung von Brot und Joghurt verwendet? Welche dieser Biostoffe sind nach der Biostoffverordnung erlaubnispflichtig?
Hefe und Milchsäurebakterien (S.cerevisae und Lactobacillus) => beide sind Risikogruppe 1 und damit nicht erlaubnispflichtig.
Warum fallen isolierte Enzyme nicht unter die Biostoffverordnung?
Unter Biostoffe fallen Enzyme und Stoffwechselprodukt nicht, da sie keine Gefahren für Menschen stellen.
Nennen Sie drei Kriterien für das Infektionsrisiko als Gefährdungspotential von Biostoffen.
- Übertragungsweg (z.B Übertragung über Aerosole)
- Virulenz
- Wiederstandfähigkeit des Erregers (z.B Hitzeresistenz)
Manche Tätigkeiten unterliegen sowohl dem Gentechnikrecht als auch der Biostoffverordnung. Welcher der beiden Vorgaben ist zu folgen, falls diese unterschiedlich sind?
Man folgt dem Gentechnikrecht, da enger gefasstes Recht (Gentechnikrecht) vor weiter gefasstem Recht gilt (Biostoffverordnung).
Erläutern Sie drei Gliederungspunkte in einer Betriebsanweisung.
1.) Prüfung – Instandhaltung – Entsorgung: Kontaktdaten für Ansprechpartner, sowie Informationen wie man z.B ein Gerät prüft & wie oft man prüfen sollte. Was bei der Entsorgung und Instandhaltung zu beachten ist.
2.) Schutzmaßnahmen & Verhaltensregeln: Regeln zur Gefahrenprävention
3.) Störungen & Gefahren: Verhalten im Gefahrenfall
Nennen Sie eine Einrichtung in Deutschland, in der Gesetze erlassen werden.
Bundestag
Von welchem Bereich des Rechts ist die Rede, wenn kein staatlicher Hoheitsträger beteiligt ist?
Privatrecht
Stellen Sie sich vor, auf Ihrem Labortisch stehen offene Chemikalienflaschen, die jeweils halb mit Hexan, Diethylether, Ethanol und Aceton gefüllt sind. Welche der Flaschen sind sicher zuverschließen und wegzuräumen, bevor ein Bunsenbrenner entzündet werden kann?
Man muss alle Flaschen schließen und wegräumen, vor der Nutzung des Bunsensbrenners. Deshalb sind alle Flaschen wegzuräumen und zu verschließen.
Was ist der Vorteil von Verordnungen verglichen mit Gesetzen?
Verordnungen werden von den zuständigen Behörden erlassen & sind Umsetzungen der im Bundestag beschlossenen Gesetze. Sie können schnell an die Situation angepasst werden, während Gesetze einem langen Entstehungsprozess unterliegen (Debatten im Bundestag, Prüfung durch Judikative etc.).
Für was stehen die H- und P-Sätze. Welche Sätze haben diese ersetzt?
Hazard-Sätze ersetzten die Risiko-Sätze (R-Sätze). Die Precautionary-Sätze ersetzten die Sicherheitssätze (S-Sätze)
Welche Spezies wird am häufigsten für Tierversuche verwendet? Geben Sie dazu zwei Einsatzzwecke an.
Maus; Genetik (z.B Knockout Mäuse), Wirksamkeitsprüfung von Arzneimitteln
Nennen Sie drei Voraussetzungen für die Erlaubnis von Tierversuchen.
1.) Sachkundigkeit & Zuverlässigkeit d. verantwortlichen Person
2.) Geeignetheit der Räume & Einrichtungen
3.) Ausreichend sachkundiges Personal
4.) Nachweis d. Kenntnisse & Fähigkeiten d. Personals
1.) Ausschöpfung aller verfügbaren Informationen (keine Tierversuche, wenn schon Tierversuche zur Fragestellung gemacht wurden)
2.) keine Verfügbarkeit von Alternativmethoden zur Untersuchung der Fragestellung
3.) Unerlässlichkeit
Nennen Sie zwei Bereiche, bei denen Tierversuche nicht genehmigt werden müssen.
- Impfungen, Blutentnahme od. sonstige diagnostische Maßnahmen nach bereits erprobten Verfahren
- Eingriffe & Behandlungen zur Ausbildung & Fortbildung & Weiterbildung
Was ist ein Zweck, für den Tierversuche nicht zulässig sind?
- Kosmetika
- Waschmittel
- Tabak
- Waffen
Anwendungsbereiche Gentechnikgesetz
- gentechnische Arbeiten
- gentechnische Anlagen
- Freisetzungen von GVOs
- Inverkehrbringung von Produkten aus GVOs oder GVOs
Warum unterliegen Bäckereien der Biostoffverordnung?
Sie verwenden Bäckerhefe, was Mikroorganismen sind. Da diese genetisches Material haben, die sie weitergeben können und eine potentielle Gefahr für den Mensch darstellen könnten, fallen sie unter die Biostoffverordnung.
Wer macht die Gefährdungsbeurteilung?
Arbeitgeber
Arbeitsschutzorganisation erklären + 4 wesentliche Aspekte nennen
Genossenschaften sind Träger von gesetzlichen Unfallversicherungen. Alle Arbeitgeber mit Beschäftigten zahlen in Genossenschaften ein. Die Genossenschaften sind dabei branchenspezifisch strukturiert. Die Beitragshöhe richtet sich dabei nach Lohnsumme & Gefahrenklasse. Genossenschaften versichern nicht nur gegen Arbeitsunfälle, sondern erhöhen auch die Arbeitssicherheit durch die Herausgabe von Vorschriften & Regeln dessen Einhaltung die Berufsgenossenschaften kontrollieren.
2 Pflichten des Arbeitgebers im Rahmen des Arbeitsschutzes nennen
- Jährliche Sicherheitsunterweisung mit Unterschrift
- Gefährdungsbeurteilung vor Aufnahme der Tätigkeit
Hierarchie der Rechtsvorschriften (von unten nach oben ordnen): Grundgesetz, Technische Regeln brennbare Flüssigkeiten, Bundes-Immissionsschutzgesetz, Druckbehälterverordnung