Stillen

Zertifizierung Stillberaterin EISL

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Set of flashcards Details

Flashcards 48
Language Deutsch
Category Biology
Level Other
Created / Updated 19.02.2022 / 25.10.2023
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Wie ist die Muttermilch zusammengesetzt?

2% Protein

4% Fette

6% Laktose

88% Wasser

Wie viel Milch trinkt ein Neugeborenes im ersten Monat?

(Vom ersten Tag bis zum 1. Monat )

KIRSCHE Erster Tag: 5 bis 7 ml pro Mahlzeit / 10 bis 50 ml pro 24 Stunden

WALLNUSS Dritter Tag: 22 bis 27 ml pro Mahlzeit  / 100 bis 300 ml pro 24 Stunden

APRIKOSE Eine Woche: 45 bis 60 ml pro Mahlzeit / 400 bis 600 ml pro 24 Stunden

HÜHNEREI Ein Monat: 80 bis 150 ml pro Mahlzeit / 400 bis 1000 ml pro 24 Stunden

Gewichtsverlust nach der Geburt. wie viel verliert ein NG? Wan ist eine Zufütterung indiziert?

Gesunde NG verlieren ca 7% ihres Geburtsgewichts. Bei Gewichtsverlust von mehr als 10%, ist eine Zufütterung indiziert.

Achtung: hatte die Mutter eine i.v. Flüssigkeitszufuhr (ab 1,2 l, besonders ausgeprägt ab mehr als 2,5l) während der Geburt, dann kann das Geburtsgewicht verfälscht sein. Das ausschlaggebende Gewicht sollte daher das gemessene erst 24h nach Geburt sein.

Wann muss das Geburtsgewicht wieder erreicht sein? 

Am 10. Tag nach der Geburt.

Wie viel darf ein gesundes neugeborenes nach der Geburt an Geburtsgewicht verlieren?

Nicht mehr als 7%

3000 Gramm = <210g

 

Wie oft soll ein neugeborenes gestillt werden? Direkt nach der Geburt und dann die folgenden Tage?

Das Kind soll in der ersten Stunde nach der Geburt angelegt werden bzw self attachment soll ermöglicht werden.

Bei jedem Anzeichen von Stillzeichen des Babys. Mindestens 8 bis 12 x pro 24 Stunden/zwischen zwei Saugreizen an der Brust sollen nicht mehr als 3 Stunden liegen. (Eine Stillpause von 6 Stunden innerhalb 24h ist ok) 

Pro Stillmahlzeit soll das Kind 15- 20 Minuten an der Brust sein (natürlich auch länger), dann kann die Brust bei Bedarf gewechselt werden.

 

Welche Stillpositionen gibt es?

-seitenhaltung, footballhaltung

-Modifizierte wiegehaltung/frühchen Haltung (transitional holt/cross cradle hold)

-seitliches Stillen im liegen 

-wiegehaltung (cradle Position, Madonna Position)

-Intuitives stillen

 

 

 

 

 

 

 

 

Was sind die Vorteile und Nachteile der Rückenhaltung (Seitenhaltung, Footballhaltung) ?

+ gut geieignet für NG, grosse Brüste, flache Mamillen, nach Kaiserschnitt, bei FG, Kinder mit Saug- oder Trinkproblemen, Kinder mit Zugang am Kopf, Zwillinge.

- Muttergeleitet

Was sind die Vorteile und Nachteile der wiegehaltung/frühchen Haltung?

+ geeignet für FG, kleine Babys

+ Hand frei um Brust zu führen (C-Griff, Sandwichgriff)

Die Vorteile und Nachteile des seitlichen Stillen im liegen?

-braucht etwas Übung (auch am Tag ausprobieren)

+ ideal um in der Nacht zu stillen, dass Mama genug Schlaf bekommt

 

Was sind die Vorteile und Nachteile der wiegehaltung?

- kann Stillbeginn erschweren (häufiger wunde Mamillen, das Anlegen gelingt schlechter, Mutter und Kind können Stillen als frustrierend und schwierig erleben)

- von Mutter geleitet

+ bei geübten Stillpaaren eine gäbige Lösung

Was sind die Vorteile und Nachteile der zurückgelegten Haltung / intuitives Stillen?

  • Halb aufrechte/ halb zurückgelehnte Lage der Mutter – das Baby liegt auf dem Oberkörper der Mutter (meist oberhalb der Brust), es passt sich den Körperkonturen der Mutter an und liegt flächig auf.
  • Das Baby nimmt intuitiv eine Haltung ein, die an einen kleinen Frosch erinnert: Arme und Beine sind gebeugt, die Körperinnenseite (Unterarme, Brust und Bauch, Ober- und Unterschenkel) sind im Kontakt mit dem Körper der Mutter. In dieser Position kann das Kind seine Reflexe optimal aktivieren.
  • Die Mutter kann dem Baby etwas Halt durch Abstützen unter den Füßen oder am Po geben. Rücken und Kopf bleiben frei, damit das Kind sich selbst zur Brust hinbewegen kann.
  • Die Schwerkraft unterstützt Mund-, Kiefer- und Zungenbewegungen.
  • Anlegeprobleme werden minimiert, das Kind öffnet den Mund weit, erfasst mehr Brustgewebe.
  • Die Oxytocinausschüttung wird erhöht.
  • Wenn das Baby in direktem Hautkontakt mit der Mutter ist, wird die Wirkung wird verstärkt – aber auch mit dünner Kleidung reagieren die Babys gut.
  • Dies ist die Stillposition der ersten Wahl für die ersten Tage und Wochen.
  • Intuitives Stillen ist besonders hilfreich auch bei schwierigen Situationen, z.B. bei Late Preterm Kindern, hypotonen Kindern, oralen Besonderheiten, verändertem Saugverhalten...

Was sind die Vorteile und Nachteile der hoppe Reiter stillhaltung?

+ hilft bei starkem Milchspendereflex+ gut für Kinder mit Herz-Kreislauf Problem

 

Gewichtsentwicklung Säugling: wie viel muss ein Säugling in den ersten Monaten zunehmen?

 

  • Die wöchentliche Gewichtszunahme beträgt in den ersten beiden Monaten 170 - 330 g/ Woche, in den Monaten 2 - 4 sind es 110 - 330 g/ Woche. Die Gewichtszunahme verlangsamt sich danach weiter und in Monat 4 - 6 beträgt sie noch 70 - 140 g/ Woche

Geburtsgewicht wird meistens in den ersten 3-4 Monaten verdoppelt.

BEURTEILUNGSKRITERIEN FÜR DAS GUTE GEDEIHEN EINES STILLKINDES

  • Beobachtung des Saug- und Trinkverhaltens an der Brust
  • Ausscheidungen des Kindes
  • Gewichtsverlauf
  • Beobachtung des Verhaltens und Entwicklungsstandes des Kindes

Wann setzt die initiale Brustdrüsenschwellung ein (Milcheinschuss)?

3-5 d pp

GRUNDLAGEN DES STILLMANAGEMENTS IN DEN ERSTEN TAGEN. Nenne 8 Bausteine für einen guten Stillbeginn:

-Skin to Skin / Bonding- nach der Geburt und in den folgenden Tagen

-häufiges Stillen / frühe Hungerzeichen beachten

-Korrektes anlegen / self attachement

-oxytocin-massage

-brustmassage

-brustkommpression

-MM gewinnen und sofort verabreichen

-Beonachten und reflektieren

Grundlegendes Wissen für die Mutter: Basics rund ums Stillen?

• Bedeutung des Stillens für ihre eigene Gesundheit und die gesunde Entwicklung des Kindes
• Bedeutung des intensiven Körperkontakts
• Stillzeichen und Signale des Babys
• Normales Stillverhalten in den ersten Tagen und Wochen
• Anzeichen für Milchtransfer und gutes Gedeihen
• Grundlagen der Milchbildung: wie funktioniert die Brust?

Was sind die Vorteile von häufigem und uneingeschränktem Stillen?

Häufiges und uneingeschränktes Stillen von Anfang an trägt dazu bei, dass
• das Neugeborene adäquat bei der Stabilisierung seines Blutzuckers unterstützt wird
• seine Bilirubin-Werte nicht zu stark ansteigen
• die Gewichtsabnahme moderat verläuft und keine Zufütterung erforderlich wird
• die Milchbildung bei der Mutter ausreichend angeregt wird
• das Stillen von Mutter und Kind zu einem Zeitpunkt eingeübt wird, an dem die Brust noch weich ist und das Anlegen leichter gelingt als in der Zeit um die Initiale Brustdrüsenschwellung ("Milcheinschuss") herum.

Wie sieht ein Trinkmuster exemplarisch aus?

-1. Stillen inerhalb der ersten 2 Stunden

-4-6 H Ruhepause

-dann häufiges Anlegen (evt. clustern)

-8- >12 x stillen / 24h

GRUNDLAGEN FÜR EINE GUTE STILLPOSITION (VON DER MUTTER GEFÜHRT)

  • Die Mutter sitzt oder liegt bequem. Kissen in verschiedenen Größen oder Stillkissen können in den ersten Wochen gute Unterstützung bieten, um Stillpositionen und Anlegetechnik gut zu erlernen.
  • Arme und Rücken der Mutter werden bedarfsgerecht gestützt, der Schultergürtel bleibt frei beweglich.
  • Der Körper des Babys ist im engen Kontakt mit der Mutter und ihr voll zugewandt ("Bauch an Bauch"). Sein Körper befindet sich in einer gerundeten Haltung (Beugung in Hüfte und Knien), die Hände sind nahe der Brust oder an der Brust.
  • Die Mutter führt das Baby über den Rücken und Schultergürtel, der Kopf des Babys bleibt frei beweglich.
  • Durch nahes Heranziehen des Schultergürtels entsteht automatisch ein leichtes Zurückneigen des Kopfes beim Baby, so dass der Unterkiefer zuerst die Brust erfassen kann.
  • Die Mamille zeigt in Richtung des Oberkiefers/ der Nase des Babys.
  • Sollte die Mutter nach dem Andocken das Gefühl haben, dass das Kind zu wenig Luft bekommt, zieht sie Po und Schultergürtel des Babys näher zu sich heran, so dass der Kopf des Babys sich etwas weiter nach hinten neigt.

GRUNDLAGEN ZUR UNTERSTÜTZUNG UND ZUM ERFASSEN DER BRUST (Muttergeleitet)

  • Eine kurze Brustmassage/ Oxytocinmassage unterstützt in den ersten Tagen den Milchfluss (s. dazu auch unsere Fachseite → Brustmassage).
  • Die Mutter hält ihre Brust im C-Griff: vier Finger liegen unter der Brust, der Daumen oberhalb. Es ist wichtig mit der Hand reichlich Abstand zur Areola halten, damit das Kind viel Brustgewebe erfassen kann.
  • Die Brust wird geformt ("Burger", "Big Mac" oder "Sandwich"), idealerweise parallel zu den Mundwinkeln des Babys.
  • Die Mutter berührt mit der Mamille die Oberlippe des Kindes und wartet, bis das Baby den Mund weit öffnet (Geduld haben!). Sobald der Mund weit geöffnet ist, zieht sie das Kind über die Führung am Schultergürtel nahe zu sich heran.
  • Das Kind soll viel Brustgewebe erfassen, um effektiv Milch entleeren zu können und die Mamille nicht zu verletzen.
  • Die Mamille liegt tief im Mund des Kindes, die Lippen des Kindes sind ausgestülpt und der Kiefer weit geöffnet. Kinn und Nase berühren die Brust.

Anleitung zum Stillen im Liegen

  • Die Schulter der Mutter liegt auf der Matratze, ihr Kopf ist durch ausreichend Kissen bequem gestützt.
  • Das Baby liegt in direktem, engen Kontakt Bauch-an-Bauch und hat KEINE Stütze/Rolle o.ä. im Rücken, sondern wird nur durch die Hand der Mutter gehalten. Wenn Mutter und Kind eingeschlafen sind, wird das Baby von selbst auf den Rücken rollen.
  • Falls die Höhe der Mamille und des Baby-Munds nicht gut zueinander passen, kann die Brust z.B. durch ein gefaltetes Tuch unterlagert werden oder das Kind kann auf einer festen Unterlage (zusammengefaltetes Handtuch o.ä.) erhöht gelagert werden.
  • Es kann günstig sein, wenn die Mutter ihre Hüfte etwas nach hinten verlagert (leichtes "Hohlkreuz"), so dass das Baby vorne mehr Platz am Bauch der Mutter erhält.

Welche Prozesse nach der Geburt fördern den Bindungsaufbau?

  • Intensiver Haut-zu-Haut- und Blickkontakt
  • Zärtliche Berührungen, streicheln
  • Suchende, stimulierende Laute des Kindes und direkte Reaktionen der Mutter in hoher Stimmlage
  • Ausgiebiges Riechen aneinander (Pheromone werden über die Nase aufgenommen, jeder Mensch strömt ein individuelles unverwechselbares Profil an verschiedenen Pheromonen aus)

Was sind die Auswirkungen vom Bonding nach der Geburt?

  • Das Neugeborene schreit weniger und verbraucht somit weniger Energie
  • Es hält seine Körpertemperatur besser
  • Sein Glukosespiegel im Blut ist stabiler
  • Es beruhigt und entspannt sich leichter
  • Alle Reflexe, die das Baby zum Stillen braucht, werden stimuliert
  • Die Mutter reagiert sensibler auf die Bedürfnisse ihres Kindes, was auch noch nach einem Jahr messbar ist
  • wirkt sich positv auf den Stillstart aus

Was sind die Auswirkungen einer Unterbrechung des Bondings?

  • verlängerte Plazentarperiode, höheres Atonierisiko
  • schlechtere Anpassung des NG (Blutzucker, Temperatur, Sauerstoffsättigung)
  • erschwertes erstes Stillen (schlechteres Saugen, kein selbständiges Finden zur Brust), insbesondere wenn auch PDA oder Schmerzmittel peripartal zum Einsatz kamen
  • erhöhtes Risiko für Stillprobleme in den ersten Tagen mit daraus folgender Erhöhung der Zufütterungsraten

Warum ist ein gelingender Stillstart wichtig?

  • stabilere Blutzuckerwerte (=> Personal muss seltener kontrollieren, weniger eingreifen)
  • niedrigere Bilirubin-Werte (=> weniger Kontrollen notwendig, Phototherapie wird seltener benötigt)
  • weniger starker Gewichtsverlust des NG, Erhöhung der ausschließlichen Stillrate (=> seltener Zufütterung nötig, Personal muss weniger Zeit für Erklärungen und Kontrollen investieren, Eltern fühlen sich sicherer, Selbstvertrauen der Mutter wächst)
  • seltener pathologische Verläufe der Initialen Brustdrüsenschwellung ("Milcheinschuss") und seltener Wunde Mamillen (=> Personal muss weniger Zeit und Aufwand für intensive Stillberatung und Gegenmaßnahmen investieren)
  • Mutter fühlt sich kompetent

9 Stadien des Self- attechemnt nach Widström

  • 1. Das erste Schreien nach der Geburt – erleichtert die Ausdehnung und Belüftung der Lunge.
  • 2. Entspannungsphase – das Baby liegt ruhig auf der Mutter, es macht keine Mundbewegungen, Hände bleiben ruhig und entspannt.
  • 3. Erwachen – nach ca. drei Minuten, das Baby macht erste kleine Bewegungen mit Kopf und Schultern.
  • 4. Aktivität – erste Mund- und Saugbewegungen sind zu beobachten, das Baby öffnet seine Augen, schaut die Mutter an, macht erste Suchbewegungen, der Rooting-Reflex wird deutlicher
  • 5. Ruhephasen – sind zwischen den aktiven Phasen immer wieder zu beobachten
  • 6. Krabbeln und Robben – nach ca. 35 Minuten beginnt es, mit Krabbelbewegungen die Mamille und Areola zu suchen, es gibt dabei auch kleine Laute von sich
  • 7. Kennenlernen, Gewöhnen – es berührt und massiert vermehrt die Brust, führt die Hand zur Mamille und wieder zum Mund, macht Suchlaute, streckt die Zunge heraus und schleckt an Areola und Mamille. Es reagiert mit Blickkontakt auf Stimme und Aktivitäten von Mutter und Vater
  • 8. Saugen – durchschnittlich nach 1 Stunde pp erreicht das Baby die Brust, dockt selbständig an und beginnt zu saugen. Wenn die Mutter während der Geburt Medikamente erhalten hat, dauert dies oft länger
  • 9. Schlafen – 1,5 - 2 Stunden nach der Geburt schläft das Baby meist entspannt ein, oft auch die Mutter.

Welches sind die 3 wichtigsten Methoden der Brustmassagen?

  • Brustmassagen zur Oxytocinausschüttung und als Vorbereitung zur Gewinnung von Muttermilch
  • Brustkompression zur Steigerung des Milchtransfers und zur Erhöhung von Milchmenge und Fettgehalt der Muttermilch
  • Reverse Pressure Softening Massage (RPS) für die Zeit der Initialen Brustdrüsenschwellung ("Milcheinschuss")

Was gilt für alle  Massagen? 

  • Die Massage wird unter Anleitung von der Mutter selbst an ihrer eigenen Brust durchgeführt
  • Die Berührung bleibt stets angenehm, zu keinem Zeitpunkt soll die Massage zu Schmerzen führen!
  • Falls im Einzelfall eine Fachperson die Mutter mit ihren eigenen Händen unterstützt, ist dabei zuvor das Einverständnis der Frau einzuholen und auf eine gute Handhygiene zu achten

Warum Brustmassagen?

Bereits in den ersten Tagen kann eine sanfte Brustmassage dazu beitragen, den Stillbeginn zu erleichtern und den Aufbau der Milchbildung zu etablieren.

-Vorbereitung auf oder in Kombination mit der Gewinnung von Kolostrum/ Muttermilch eingesetzt.

-Handgewinnung oder das Abpumpen kann erleichtert werden

-während des Abpumpens erhöht sie den Milchfluss und den Fettgehalt der Milch. Auch direkt nach dem Abpumpen kann durch eine zusätzliche Handentleerung häufig nochmals ein wenig Milch gewonnen werden.

Die Anleitung zu einer oxytocinsteigernden Brustmassage hat viele positive Effekte. Welche?

  • Die Mutter erlebt den Umgang mit ihrer Brust positiv und bewusst, Zunahme des Kompetenzgefühls und des Selbstvertrauens
  • Schnellere, erleichterte und erhöhte Oxytocin-Ausschüttung mit allen bekannten positiven Konsequenzen: Schonung des zu Beginn empfindlichen Brustgewebes, rascherer Stillerfolg für das Baby (dadurch erhöhte Wachheit, besserer Gewichtsverlauf)
  • Erhöhung der Milchmenge, Erhöhung des Fettgehalts der Milch, geringere Zufütterungsraten, geringere Folgekomplikationen wie z.B. Hypoglykämie
  • Milderer Verlauf der Initialen Brustdrüsenschwellung ("Milcheinschuss"), geringere Neigung zu Milchstaus und Mastitiden
  • Hilfreich vor der Gewinnung von Muttermilch (von Hand oder mit der Pumpe), da die Oxytocinausschüttung erhöht und somit Milchfluss und Milchmenge gesteigert werden

Die oxytocinsteigernde Brustmassage beruht auf den folgenden Prinzipien:

  • Erwärmung der Brust durch die warmen Hände
  • Sanfte, liebevolle Berührung der Hautoberfläche (=> Erhöhung des Oxytocinspiegels)
  • Lockerung des Brustgewebes, z.B. durch Hin- und Herschieben mit den Handflächen, kreisende Bewegungen mit den Fingerspitzen oder leichtem Schütteln der Brust
  • Sternförmiges Streicheln mit den Fingerspitzen, leichtes Kitzeln o.ä. zur Stimulation und Aufrichtung der Mamille

Anleitung zur einfachen Oxytocin-Massage

  • Hände vollflächig auf der Brust gegenüberliegend auflegen und das Brustgewebe sanft hin- und her verschieben
  • Hände 2 - 3 Mal rund um die Brust herum versetzen und wiederholen
  • Mit den Fingerspitzen sternförmig vom Brustkorb zur Mamille hin und über sie hinweg streicheln
  • Wenn gewünscht, kurzes leichtes Schütteln der gesamten Brust ("Milchshake" – auch Lachen erhöht den Oxytocinspiegel)

MARMET-METHODE (NACH CHELE MARMET) Oxytocin-Massage

  • Mit sanftem Druck von 3 - 4 Fingern in kleinen kreisenden Bewegungen vom Brustkorb beginnend langsam spiralförmig rund um die Brust zur Mamille hin massieren
  • Sanftes Streicheln sternförmig vom Brustkorb bis über die Mamillenspitze
  • Vorbeugen und leichtes Schütteln der Brüste ("Milchshake" – auch Lachen erhöht den Oxytocinspiegel)

Die Marmet-Methode wird von vielen Müttern in der gesamten Stillzeit intuitiv eingesetzt, um verhärtete Stellen vor oder während des Stillens und Abpumpens zu lösen.

was bewirkt die Brustkompression?

-Sie führt zu einer Verbesserung des Milchflusses und steigert den Fettgehalt der Muttermilch.

-Häufig wird sie mit abwechselnder Massage der Brust während des Stillens oder Abpumpens kombiniert.

  • Das Kind wird schon nach kurzer Zeit an der Brust schläfrig oder inaktiv
  • Das Kind nimmt trotz gutem Stillmanagement nicht optimal zu
  • Die Mutter möchte während des Pumpens ihre Milchmenge und/oder den Fettgehalt steigern ("Hands-on-Pumping")
  • In jeder Situation, in der der Milchfluss gestört ist (z.B. Milchstau)

 

DURCHFÜHRUNG Brustkompression

  • Die Mutter umfasst während des Stillens ihre Brust nahe des Brustkorbs/ in ausreichendem Abstand zur Areola vollflächig mit einem C-Griff
  • Sie komprimiert die Brust und schiebt das Brustdrüsengewebe sanft nach hinten in Richtung Brustkorb
  • Die Kompression wird einige Sekunden gehalten, bevor die Mutter sie allmählich wieder löst
  • Die Mutter versetzt die Position ihrer Hand ein wenig und beginnt dann erneut mit der Kompression, mit der Zeit wandert sie um die Brust herum
  • Bei Bedarf kann zwischendurch auch massiert werden

Durch die Kompression beginnt das Kind, intensiver zu saugen und zu schlucken und wird ausdauernder an der Brust bleiben. Manchmal tritt dieser Effekt auch auf, wenn die Mutter die Kompression wieder löst. Wenn das Kind erneut ermüdet, beginnt die nächste Kompressionsphase an einer anderen Stelle der Brust.

Indikation Reverse Pressure Softening Methode (RPS).

Während der Initialen Brustdrüsenschwellung ("Milcheinschuss") kommt es durch die Schwellung der Brust und die Spannung auf das Gewebe oft zu einer Abflachung der Mamille

Das Kind kann in diesen Fällen die Brust nur noch schwer erfassen, was zu Schmerzen und Verletzungen an der Mamille führen kann. Wird ein Vakuum eingesetzt, z.B. durch eine Pumpe, kann sich die Ödembildung so verstärken, dass ein effektives Entleeren der Brust weder durch das Baby noch durch die Pumpe möglich ist.

 

Durchführung RPS (reverse pressure softening methode)

-wird unmittelbar vor dem Anlegen des Kindes oder des Abpumpens eingesetzt und hat zum Ziel, die Gewebsflüssigkeit rund um die Mamille etwas zurückzudrängen, so dass die Areola weicher wird und die Mamille leichter erfasst werden kann.

-durch Mutter selber (kurze Fingernägel)

-steter sanfter Druck in das Gewebe in Richtung Brustkorb ausgeübt und für ca. 1 Minute oder länger gehalten.

.Durch Versetzen der Finger kann dies wiederholt werden, bis schließlich direkt um die Mamille herum ein kleiner "Ring" entstanden ist, in dem das Gewebe weicher ist

Warum ist ein korrektes Anlegen so wichtig?

-wichtig für eine gelingende Stillbeziehung / Still-Selbstwirksamkeit (Breastfeeding-Self-Efficacy)

-ermöglicht dem Baby, Mamille und Brustgewebe korrekt zu erfassen und effektiv zu saugen.

• Milchfluss und Milchmenge werden erhöht
• Die Bedürfnisse des Babys werden besser gestillt
• Weniger Schmerzen an Brust und Mamille
• Ausschließliches Stillen ist durch gutes Anlegen besser zu erreichen