Lernkartei Leseleitfragen MM5 Fernuni Hagen Schule (Seite 1 von 2)

Karten	57
Sprache	Deutsch
Kategorie	Psychologie
Stufe	Universität
Erstellt / Aktualisiert	09.02.2022 / 08.08.2022
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Welche Rolle spielen die Schulumwelt und der Klassenkontext im Angebots-Nutzungs-Modell?

Es wird davon ausgegangen, dass sich Unterricht und Handlungen der Lehrenden direkt auswirken.

Durch Lehrprozesse wird im Unterricht ein bestimmtes Angebot bereitgestellt, welches auf Seiten der Lehrenden eine entsprechende Nutzung erfährt.

Individuelle Faktoren der Schüler beeinflussen welche Verarbeitungsprozesse auf Seiten der Lernenden ausgelöst werden.

Zwischen Merkmalen der Schulebene und Klassenebene bestehen Wechselbeziehungen, die sich nur schwer empirisch isolieren lassen.

Schulumwelt und Klassenkontext beeinflussen neben der Lehrerpersönlichkeit die Strukturmerkmale des Unterrichts.

Was sind die grundlegenden Ideen des strukturfunktionalistischen Ansatzes in Bezug auf Schule?

Die Institution Schule übernimmt Aufgaben, die früher Primärgruppen, wie Sippen oder Familien geleistet haben.

Kinder und Jugendliche sollten diejenigen Rollenerwartungen internalisieren, die für ein Erwachsenenleben in der modernen Gesellschaft konstitutiv sind.

Antriebsfeder der Grundidee ist eine hochkomplexe und arbeitsteilige Ökonomie.

Grundlegende Werte sollen an die nachfolgende Generation weitergegeben werden.

Interne Leistungsstandards und Bürokratie kennzeichnen die öffentliche Rolle, die im Erwachsenenleben richtungsweisend ist.

Welche Merkmale kennzeichnet die Theorie der Schule von Fend (2011)?

Berufliche Allokation ist immer mit Selektion verbunden.

Das Schulsystem hat die Aufgabe, „kulturelle Sinnsysteme“ einer Gesellschaft zu reproduzieren.

Eine niedrige Kriminalitätsrate und größere gesellschaftliche Stabilität sind ebenfalls Merkmale der Allokationsfunktion.

Mit Enkulturation erwerben SchülerInnen „grundlegende Verständnisformen" der Familie.

Die Legimitationsfunktion von Schule trägt zur Stabilisierung der politischen Verhältnisse bei.

Wie gestaltet sich das Schulsystem der BRD?

Es gibt 16 Schulsysteme in Deutschland, mit erheblichen Unterschieden in zentralen Fragen.

Ein wichtiges Kennzeichen des bundesdeutschen Schulsystems ist die relativ frühe Trennung der Schüler nach der 4. Klasse in verschiedene Schulformen der Sekundarstufe, ausgenommen Berlin und Brandenburg.

Die traditionellen Schulen bereiten auf Hochschulreife oder Ausbildung im dualen System vor.

Das sog. Übergangssystem beinhaltet Berufsvorbereitung, Übergangsunterstützung und unterschiedliche Integrationshilfen.

Die Diskussion über Vorgaben, Regelungen und erzielten Wirkungen von unterschiedlichen Schulsystemen ist in den letzten Jahren leicht zurückgegangen.

Welche Annahmen trifft das Modell von Coleman (1991) zum Zusammenspiel der unterschiedlichen Ebenen des Bildungssystems?

Das Modell soll erklären, wie die verschiedenen Ebenen der schulischen Lernumwelten zusammenwirken, erläutert am Beispiel des Primarbereichs.

Die Mikroebene wirkt sich auf die Meso- und Makroebene aus.

Dynamische Interaktion kennzeichnet die Ebenen.

Merkmale der schulischen Akteure beeinflussen Elternentscheidungen und Zusammensetzung der Schülerschaft.

Konkrete Handlungen und Partizipation in öffentlichen bzw. politischen Institutionen lassen die vorgegeben gesellschaftlichen Rahmenbedingungen unangetastet.

Womit beschäftigt sich die Schuleffektivitätsforschung?

Fokus auf Leistung als zentrales Input-Output-Merkmal

Unterschiede zwischen einzelnen und innerhalb einzelner Schulen

Analyse, was Schulen gesamtheitlich dazu beitragen können, dass sich Schüler positiv entwickeln

Schuleffektivitätsforschung als Reaktion auf Forschungen in den 1980er Jahren und einer mangelnden Einflussnahme auf die Leistungen der Schüler

Unterricht als ein bestimmender Faktor von Output-Merkmal/Schuleffektivität

Welche Aspekte lassen sich in Bezug auf das Schulklima unterscheiden und welche Effekte haben sie?

Kognitive Aspekte: lern – und wissensbezogene Überzeugungen

Emotionale Aspekte: positive wie negative

Motivationale Aspekte: Zielorientierungen und Interessen der Schule oder generelle Leistungsbereitschaft der Schüler

Soziale Aspekte: Peer-Group-Interaktion im Klassenkontekt

Behaviorale Aspekte: Lernverhalten oder aggressives Verhalten der Schüler

Was sind die Ziele von Reformpädagogik? Was betrifft die Wirksamkeit?

Orientierung am Ziel der Bildung verschiedener Gruppen

optimale Förderung intellektueller Fähigkeiten

Förderung körperlicher Leistungsfähigkeit

umfassende Charakterbildung der jungen Menschen

keine forschungsbasierte Evidenz zu einzelnen Schul- und Unterrichtselementen bzw. zu Schule insgesamt

Wie schneidet Deutschland verglichen mit dem OECD-Durchschnitt sowohl hinsichtlich der mittleren Leistung als auch hinsichtlich der Verteilung der Leistungen auf Kompetenzstufen ab?

Im Vergleich zu anderen lesestarken Staaten ist der Anteil leseschwacher Schüler verhältnismäßig groß.

Die mittlere Lesekompetenz der Fünfzehnjährigen in Deutschland liegt mit 498 Punkten signifikant über dem OECD-Durchschnitt, welcher bei 487 Punkten liegt.

Der Wert für die Lesekompetenz in Dtschl. unterscheidet sich signifikant von den Ergebnissen von 2009 und 2015, insbesondere von den Pisa-Ergebnissen 2000.

Die Streuung in Dtschl. ist niedriger als die der OECD-Staaten.

In der Gruppe der leseschwachen Schüler entspricht Dtschl. in etwa dem OECD-Durchschnitt.

Was besagt der soziale Gradient? Wie hoch ist dieser für Deutschland? Was sagt der Wert im Vergleich zu anderen OECD-Staaten und zum OECD-Mittel aus?

Die Steigung des sozialen Gradienten sagt aus, um welchen Wert sich die Lesekompetenz der Jugendlichen vergrößern würde, wenn sich der sozioökonomische berufliche Status der Eltern um eine Standardabweichung erhöht.

Schweiz, Portugal, Israel, Frankreich, Belgien, Ungarn und Luxemburg zeigen einen höheren sozialen Gradienten als Dtschld.

In Deutschland liegt der soziale Gradient mit 35 Punkten signifikant über dem OECD- Durchschnitt von 31 Punkten.

Die Stärke des Zusammenhangs, die den Anteil der Unterschiede in der Lesekompetenz angibt, der durch den sozioökonomischen beruflichen Status erklärt wird, ist in Deutschland mit rund 13 Prozent etwas niedriger ausgeprägt als im OECD-Durchschnitt.

Der sozialen Gradient kann Aufschluss über die Lage weiterer Kompetenzbereiche von Jugendlichen geben.

Welche Effekte des Zuwanderungshintergrunds zeigten sich in der deutschen Stichprobe?

Differenzierte Analysen zeigen aber, dass die mittlere Lesekompetenz in der ersten Generation deutlich abgenommen hat, während sie in der zweiten Generation signifikant zugenommen hat.

In Deutschland beträgt der Unterschied 52 Kompetenzpunkte und ist damit relativ groß.

Bei PISA 2018 zeigte sich insgesamt eine Abnahme der Fünfzehnjährigen mit Zuwanderungshintergrund um zehn Prozentpunkte im Vergleich zu PISA 2009.

Der herkunftsbezogene Unterschied zwischen den Schülern ist besonders deutlich für Jugendliche der zweiten Generation, von denen insgesamt nur 16 Prozent ein Gymnasium besuchen.

Der Anteil der Jugendlichen der ersten Generation, die ein Gymnasium besuchen, ist im Jahr 2018 im Vergleich zu PISA 2009 um zehn Prozentpunkte angestiegen.

Was ist der SIOPS und welche Informationen fließen in seine Bildung ein?

Die "Standard Index of Occupational Prestige Scale" ist - neben dem sozioökonomischen Status - in Form von Berufsprestigemerkmalen ein weiterer Indikator für die Einschätzung der gesellschaftlichen Anerkennung von Berufen.

Was sind die EGP-Klassen und welche Informationen fließen in ihre Bildung ein?

Die Kategorisierung bezieht sich auf die Unterscheidung von 6 Klassen.

Die EGP-Klassen berücksichtigen den Beschäftigungsstatus sowie die Stellung im Beruf.

Unterschieden wird zwischen Arbeitgebern, Selbständigen (ohne Mitarbeiter), Arbeitnehmern und Arbeitslosen.

Zugrunde liegt die Annahme, dass das Beschäftigungsverhältnis ein zentrales, aber nicht hinreichendes Element zur Beschreibung der Klassenlage in modernen Gesellschaften ist.

Die Art der Tätigkeit (manuell, nicht-manuell, landwirtschaftlich) und Weisungsbefugnis (keine, geringe, hoch) spielen u.a. eine Rolle.

Welche theoretischen Zugänge für die Entstehung bzw. Aufrechterhaltung sozialer Ungleichheiten in der Bildungsbeteiligung und im Bildungserfolg führen die Autoren der aktuellen PL an?

Reproduktion sozialer Ungleichheit über die Ungleichheit der Bildungsteilhabe und des -erfolgs

Reproduktion sozialer Ungleichheit, die nach Bourdieu über das verfügbare ökonomische, kulturelle, soziale und symbolische Kapital bestimmt wird

Klassenzugehörigkeit durch vorherschende Deutungsmuster, Klassenhabitus und spezifischen Klassenethos (Doxa)

distinkte Lebenstile durch Erziehung und soziale Vererbung

Homogenität zwischen den Klassen in Entscheidungsneigung und- logik bei der Wahl von Bildungslaufbahnen

Was besagt der mikrosoziologische Ansatz zur Wahl von Bildungswegen von Boudon (1974) und was ergeben sich daraus für Überlegungen/Ergebnisse?

Konzept zur Beschreibung und Erklärung sozialer Ungleichheiten beim Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I

Unterscheidung in primäre und sekundäre Herkunftseffekte

Social Position Theory als Orientierung an aktueller sozioökonomischen Position, die Grundannahmen der Werterwartungstheroie enthält

sekundäre Herkunftseffekte insbesondere deutlich bei Schülern im niedrigen Leistungsbereich

weitestgehende Moderation von Schulnoten auf Einfluss der Testleistungen auf Übergangsempfehlung

Welche Ansatzpunkte zur Reduzierung von Herkunftseffekten beim Übergang gibt es und was sind ihre Vor- und Nachteile?

Ansetzen früher Fördermaßnahmen, da Unterschiede in kognitiven, motivationalen und sozialen Fähigkeiten von Kindern zu Beginn der Grundschule am höchsten

Erhöhung der Qualität diagnostischer Entscheidungen (verstärkte Berücksichtigung von standardisierten Leistungstests bei Erstellung von Noten und auch bei Schullaufbahnempfehlungen durch Lehrkräfte)

allgemeine Persönlichkeitsförderung für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund

Vermeiden von Schereneffekte durch Zusammenlegen von Schulen bzw. Abkoppeln der Bildungsabschlüsse von besuchten Schulformen

Einführen einer verbindlichen Schullaufbahnempfehlung in allen Bundesländern

Welche geschlechtsbezogenen Disparitäten bestehen in motivationalen Merkmalen und welche theoretische Bedeutung kommt diesen für Disparitäten im Kompetenzerwerb und der Bildungslaufbahn zu?

Ein positives Selbstkonzept ist in der ersten Klassenstufe bei Mädchen im Vergleich zu Jungen bereits höher.

Jungen halten sich in eher weiblich konnotierten sprachlichen Bereichen für weniger talentiert.

Positives Selbstkonzept und ausgeprägtes Interesse sind erforderliche Konzepte für die Entwicklung einer hohen Leistungsmotivation in einem Fach.

Das Fach Biologie zeigte im IQB-Ländervergleich keine motivationalen Geschlechtsunterschiede.

Der kompetenzbezogene Geschlechtsunterschied im Fach Mathematik ist weitaus größer als der motivationale Geschlechtsunterschied.

Was sind empirisch gestützte Erklärungen für Geschlechtsunterschiede im Bildungserfolg?

sprachliche Vorteile für Mädchen bereits im Vorschulalter

Jungen zeigen Vorteile im räumlichen Denken

bessere Lesekompetenz von Mädchen in Sek.I

bereits vor Schuleintritt entprechen Präferenzen und Interessen dem geschlechtstheoretischen Ansatz

Zuschreiben geschlechtsspezifischer Fähigkeiten durch Lehrkräfte

Welche Funktionen können digitale Medien und Werkzeuge im Bildungsprozess einnehmen?

Organisationsmittel für Arbeits- und Handlungsabläufe

Lehr-Lern-Mittel zur konkreten Vermittlung von Lerninhalten

Lehr-Lern-Werkzeug für interaktives Handeln

Lehr-Lern-Gegenstand als digitales Werkzeug

Strukturierungsmittel zur Abgenzung verschiedener Unterrichtsbereiche voneinander

Was ist über die Voraussetzungen und Wirkungen der Nutzung digitaler Medien in der frühen Bildung bekannt?

Basale Fähigkeiten, wie Selbstregulationsmechanismen im Bereich Haptik und Wahrnehmung bilden die Grundlage für die Nutzung von Medien, die zwischen dem 3.-6. Lebensjahr zur Bedienung von Touchscreens relevant werden.

Ein ausgedehneter Fernsehkonsum kann generell den Wortschatz erweitern.

Sendungen, die zur Interaktion auffordern können die Lernleistung erweitern.

Die Fähigkeit des Verständnisses medialer Zeichensysteme (wie Icons) stehen in einem Zusammenhang zu späteren mathematischen und schriftsprachlichen Fähigkeiten beim Übergang in die Sekundarstufe 1.

Mit etwa 30 Monaten gelingt Kindern das Wiedererkennen von Objekten anhand von zuvor gezeigten Bildern, Zeichen oder Symbolen.

Was ist über die Wirkungen der Nutzung digitaler Medien in der Schule und im Schulalter bekannt?

Ein Großteil des untersuchten Medieneinsatzes (z. B. Tablets oder Smartphones) hat starken Effekte auf die Lernergebnisse.

Nur wenige digitale Medien (z. B. interaktive Lernvideos oder intelligente Tutorensysteme) sind wirksamer als rein analoge Unterrichtsmethoden.

Das Lesen von Papier ist einem Lesen auf technischen Endgeräten überlegen, solange es um Informationsentnahme und -verarbeitung geht.

Höhere Effekte digitaler Medien treten dann auf, wenn die Lernenden digitale Medien in Gruppen nutzen, statt alleine.

Die Begeisterung am Medium ist entscheidender als der Lerninhalt selbst.

Was sind die zentralen Erkenntnisse der Studie ICILS 2018? Inwiefern bestehen soziale Ungleichheiten in digitalen Kompetenzen?

Achtklässler in Ländern mit häufiger Nutzung digitaler Medien im Unterricht haben höhere Kompetenzwerte.

Ein Drittel der Achtklässler zeigt nur rudimentäre, hauptsächlich rezeptive Anwendungs- kompetenzen auf den untersten beiden Kompetenzstufen und im internationalen Vergleich zeigen sie nur durchschnittliche Leistungen.

Die Kompetenzstände variierten zwischen 2018 und 2013 stark.

Nur ca. zwei Prozent der Achtklässler erreichen die höchste Kompetenzstufe und sind damit in der Lage, Informationen selbständig zu ermitteln, sicher zu bewerten und inhaltlich wie auch formal anspruchsvolle Informationsprodukte zu erzeugen.

Gymnasiasten unterschieden sich nicht wesentlich im Niveau computer- und informationsbezogener Kompetenzen.

Was stimmt zu sozialen Ungleichheiten bei der Nutzung digitaler Medien?

Jungen haben schlechtere computer- und informationsbezogene Kompetenzen als Mädchen.

Die computerbezogene Selbstwirksamkeitserwartung ist bei Jungen deutlich höher als bei Mädchen, vor allem bei komplexen Aufgabenstellungen.

Es gibt keine Unterschiede im Zugang, dem Nutzungsverhalten oder den Einstellungen zwischen Jugendlichen mit unterschiedlichem SES.

Selbst unter Kontrolle der Herkunft weisen Jugendliche mit nichtdeutscher Familiensprache niedrigere Kompetenzen auf.

Es zeigen sich erhebliche Unterschiede im Zugang, dem Nutzungsverhalten oder den Einstellungen zwischen Jugendlichen mit unterschiedlichem SES.

Was ist „Computional Thinking“?

Eine Kompetenz, die zwei Teilbereiche erfasst: 1.) Ob es Schülern gelingt, realweltliche Probleme in Bezug auf ein anwendbares Modell zu verstehen und 2.) Das Entwickeln und Implementieren algorithmisierter Lösungsansätze

Was ist über die ICT-Kompetenzen von Studierenden bekannt?

Es wurden 3 Kompetenzniveaus definiert: Basisniveau, erhöhtes Niveau und erweitertes Niveau.

Nach den ersten 3 Studienjahren erreicht die Hälfte der Studierenden das Basis- und das erweiterte Niveau.

Ein Fünftel der Schüler, die später ein Studium aufnehmen, erreicht vor Studienbeginn nicht einmal das Basisniveau.

Die in der 8. Klasse ermittelten Kompetenzdefizite setzen sich bis ins Studium fort und können dort vollständig kompensiert werden.

Für Männer zeigt sich ein geringerer Kompetenzstand.

Welche Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven zeichnen sich für die Digitalisierung von Bildung in Deutschland aktuell ab?

Es zeigen sich deutliche herkunftsbezogene und geschlechtsbezogene Unterschiede bei der Nutzung digitaler Medien sowie bei den verfügbaren digitalen Kompetenzen.

Viele kommerziell genutzte digitale Tools wurden ohne fachdidaktische Expertise erstellt.

In der frühen Bildung konnten durch Einrichtungsschließungen im Zuge der Pandemie digitale Technologien an Bedeutung gewinnen.

Bildungsbereichsübergreifend lässt sich feststellen, dass digitale Medien oft nur zur Unterstützung traditioneller Lernformen (z. B. durch digitale Texte) eingesetzt werden.

In fast drei Viertel der Schulen gibt es keine Anwendungen für gemeinschaftliches Arbeiten.

Welche Dimensionen sind Ziele von Bildungsverständnis im Kontext von Digitalisierung?

individuelle Regulationsfähigkeit

Humanressourcen

Chancengleichheit

Gruppenverständnis

Sozialisation

Was trifft auf die Ausstattung von Bildungseinrichtungen und deren Nutzung in Verbindung mit digitalen Medien zu?

Die technische Infrastruktur an deutschen Schulen ist international weiterhin nicht anschlussfähig und insbesondere die Ausstattung mit mobilen Endgeräten ist unterdurchschnittlich.

Kindertageseinrichtungen verfügen selten über Tablets, die mit den Kindern genutzt werden und nutzen digitale Geräte eher als Organisationsmittel. Auch die meisten Eltern haben keine Erwartungshaltung hinsichtlich des Einsatzes digitaler Geräte in Kindertageseinrichtungen.

Das Festschreiben von Zielen in Medienkonzepte unterstützt eine nachhaltige Implementierung digitaler Medien in Lehr- Lernprozesse.

Digitale Arbeitsgeräte sind aktuell insbesondere an Berufsschulen verfügbar.

In der frühen Kindheit zeichnen sich keine Differenzen in der Nutzungsquote nach Geschlecht oder Migrationshintergrund ab. Mit steigendem Alter weichen die Nutzungsquoten je nach Bildungshintergrund der Eltern immer stärker voneinander ab.

Was trifft auf Voraussetzungen und Wirkungen digital unterstützter Bildungsprozesse zu?

Digitale Medien führen nur bei guter didaktischer Einbindung zu positiven Lernergebnissen.

Nicht alle digitalen Medien scheinen maßgeblichen Effekt auf Lernergebnisse zu haben.

Kinder können bereits vor dem Schulalter erste digitale Kompetenzen erwerben und weisen eine basale Form von Computer Literacy auf.

Viele Studierende haben zu Studienbeginn und im fortgeschrittenen Studium zu geringe IT-Kompetenzen.

Eine hohe Mediennutzung kann entwicklungsrelevante Aktivitäten befördern.

Was stimmt zum Forschungsprogramm Visible Learning bei Zierer (2019)?

Es handelt sich bei der Auswertung um 1.400 Metaanalysen und ca. 80.000 Primärstudien.

Der Durchschnitt aller erhobenen Effektstärken lag bei 0.3.

Ziel: Identifikation v. Faktoren und Klassifikation der Faktoren durch ihre Wirkung auf Lernleistung

Fast alle Geschehnisse in Erziehung und Unterricht, die im Forschungsprogramm berücksichtigt werden, führen zur Steigerung der schulischen Leistung.

Effektstärken jenseits des Durchschnitts zeigten guten Indikator für Maßnahmewirkung.

Ergänzen Sie den Lückentext!

„Visible Learning“ stellt derzeit das umfassendste Forschungsprogramm dar, in dem Ergebnisse der empirischen Bildungsforschung gebündelt werden. Ziel des Programmes ist es, Faktoren zu identifizieren und bezüglich ihrer____________auf die ______________zu klassifizieren. Für jeden dieser Faktoren wurde eine _____________errechnet. Nimmt diese einen __________Wert an, so führt der Faktor zu einer Steigerung der Lernleistung. Ist der Wert __________so führt der Faktor zu einer Reduzierung der Lernleistung. Maßnahmen und Faktoren wirken jedoch besonders gut, wenn der ermittelte Wert über dem _________________von 0,4 liegt, da sie dann einen empirisch nachweisbaren ________haben.

Wirkung, Lernleistung, Effektstärke d, positiven, negativ, Durchschnittswert, Mehrwert

Was wurde zu digitalen Medien empirisch belegt?

Je mehr Zeit in der Freizeit am Smartphone oder in sozialen Medien verbracht wird, desto geringer sind die schulische Lernleistungen.

Digitale Medien können eine Benachteiligung von Kindern durch bildungsferne Milieus ausgleichen.

Bereits das Lesen v. Texten im Internet begünstigt eine schnellere Aufmerksamkeitsverschiebung wg. vielfältigeren Ablenkungsquellen.

Das bloße Vorhandensein des Smartphones zeigte keinen Einfluss auf Aufmerksamkeit und Lernleistung.

Digitale Medien als Teil der Lebenswelt erfordern Medienbildung.

Was stimmt zu digitalen Medien?

Onlinesucht wurde 2018 als Krankheit ins ICD-10 aufgenommen.

Die Art und Weise des Umgang mit digitalen Medien ist die wichtigste Aufgabe bei Medienbildung

Visible Learning zeigte 5% aller Effektstärken mit positivem Wert.

Extensive Internetnutzung hat Potenzial für Probleme bei komplexem Denken.

Der Flipped Classroom (Verlagerung der Inputphase aus der Schule in die Eigenverantwortung der Schüler_innen) zeigte ernüchternde Effekte.

Worum ging es in der Clark-Kozma-Debatte? Was ergaben anschließende Befunde?

Nach Kozma kann die Interaktivität durch Computernutzung das Lernen negativ beeinflussen, wenngleich Medium und Methode eng miteinander verbunden sind.

Nach Clarks können Medien sich in Effizienz unterschieden, aber nicht in Einzigartigkeit und können somit also bestimmte Lerneffekte erzeugen.

Gerjets und Scheiter (2019) identifizierten 4 Gruppen spezifischer Eigenschaften digitaler Medien.

3D-Darstellungen sind zwar populär, die Evidenz für Lernförderlichkeit ist jedoch begrenzt, und nur Lernende mit hohen Voraussetzungen scheinen von solchen Visualisierungen bei spez. Inhalten zu profitieren.

Es zeigte sich ein tiefgehendes Verständnis, wenn Lernende instruktional angeleitet wurden, wie sie verschiedene Formate in Bezug setzen.

Was stimmt zu multiperspektivischer Informationsverarbeitung?

Idealerweise führt die Nutzung von verschiedenen Informationsquellen zu einem Thema zu einer differenzierten und integrierten mentalen Repräsentation.

Nach Gerjets at al. (2011)n verfügen Schüler_innen über nicht ausreichende Kompetenzen in der Informationsverarbeitung, da sie der Glaubwürdigkeit der Informationsquellen kaum Beachtung schenken.

Hyperlinks bieten mitunter ein spezifisches Potenzial zur Förderung der Auseinandersetzung mit Inhalten unter multiplen Sichtweisen.

Interaktive Videos und Animationen zeigen keine Vorzüge im Vergleich zu statischen Darstellungen.

Ohne kognitive Aktivierung begleitete Steuerungsoptionen scheinen sogar lernhinderlich zu sein, wie ICILS-2013 zeigte.

Wie lässt sich die Erwartungs-Mal-Wert – Theorie auf die Vorhersage der Technologienutzung durch Lehrkräfte anwenden?

Wenn die Lehrkraft durch den Einsatz von Technologie einen hohen Nutzen im Unterricht erfährt oder sieht (Wert) und sich anstrengt, durch die Technologie dieses Ziel zu erreichen (Erwartung), dann wird sie sicherlich sehr motiviert an den Einsatz und die Integration von Technologie in den Unterricht gehen.

Einsatz von Technologien im Unterricht hängt mit dem wahrgenommenen Nutzen, die sich aus dem jeweiligen Medium ergeben und der damit verbundenen Einschätzung des Erfolges zusammen sowie dem wahrgenommenen Aufwand (Kosten), welchen die Lehrkraft aufbringen muss, die neue Technologie in den Unterricht zu integrieren. Schätzt sie den Benefit höher ein als die Kosten, ergibt sich daraus eine höhere Nutzungswahrscheinlichkeit.
Übersteigen die Kosten (Zeitaufwand, Erarbeitung neuer Unterrichtsmaterialien) den wahrgenommenen Nutzen, wird die Lehrkraft vom Einsatz des Mediums keinen Gewinn gegenüber der konventionellen Unterrichtsmethode wahrnehmen und folglich selten oder gar nicht Technologien in ihrem Unterricht nutzen.

Wie könnte man die Qualität der Technologienutzung im Unterricht operationalisieren?

Fragebögen zur Abfrage von Häufigkeit und Art des Einsatzes von digitalen Tools

Tagebuchmethode

Interviews mit Lehrkräften

Fragebogen zu Unterrichtserfolg der Lernenden

Nutzung und Einsatz digitaler Medien sind empirisch schwer zu operationalisieren.

Was untersuchte Backfisch (2021)?

Die Studie untersucht die Rolle der Lehrermotivation bei der Technologieintegration im Kontext einer neu eingerichteten Eins-zu-eins-Initiative.

Quantität und Qualität der Technologienutzung durch die Lernenden waren Prädiktoren der Studie.

Die Studie erhob insgesamt nur qualitative Daten.

Variieren die intra-individuelle technologiebezogene Selbstwirksamkeit und der Nutzwert von Lehrern?

Technologiebezogene Selbstwirksamkeit und wahrgenommener Nutzen pro Eintrag waren abhängige Variablen der Studie.

Was waren Ergebnisse bei Backfisch (2021)?

Lehrkräfte nutzten häufig fachspezifische Tools wie virtuelle Simulationen.

Ein beträchtlicher Anteil der Varianz der Selbstwirksamkeit und des Nutzens der Lehrkräfte konnte durch stabile Lehrermerkmale (VC > 27%) erklärt werden.

Der Anteil der Varianz, der durch systematische Unterschiede im Unterrichtsverlauf erklärt wurde, war gering (VC < 6%).

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass neben unterschiedlichen Motivationsmerkmalen, ein großer Teil der Varianz durch verschiedene unsystematische Kontextfaktoren beeinflusst wurde.

Die Ergebnis zu RQ2 deutet darauf hin, dass ein vergleichsweise geringer Anteil der aufgabenübergreifenden Unterrichtsqualität durch stabile Lehrermerkmale erklärt werden kann.

Nochmal Backfisch. Was gehört dazu?

Die Ergebnisse wurden anhand eines Kodierschemas zur Quantität der Technologieintegration gemessen.

Die Darstellung des individuellen Verlaufs des wahrgenommenen Nutzwertes wurde über eine 4-Punkte-Likert-Skala erfasst.

Nutzwert und Selbstwirksamkeit wurden wöchentlich über 6 Wochen durch die Lehrenden festgehalten.

Lineare Modelle mit gemischten Effekten zur Untersuchung der Beziehungen zwischen Motivation und Technologieintegration der Lehrkräfte kamen zum Einsatz.

Es handelt sich um eine Faktorenkomponentenanalyse.

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