Familienpsychologie XI: Familienintervention

Seminar Familienpsychologie WS21/22

Seminar Familienpsychologie WS21/22


Kartei Details

Karten 8
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 07.02.2022 / 08.03.2022
Weblink
https://card2brain.ch/box/20220207_familienpsychologie_xi_familienintervention
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20220207_familienpsychologie_xi_familienintervention/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Grundverständnis Emotionally Focused Family Therapy (EFFT): 

  • Familie = unterstützendes soziales Netz, das eine Basis für schwierige und turbulente Phasen
    darstellt
  • Beziehungen zwischen Familienmitgliedern verändern sich im Laufe des Lebens --> resilliente Familien reagieren auf die Veränderungen, indem sie ihre Beziehungen anpassen; manchen Familien gelingt das nicht, es entstehen negative Verhaltensmuster, Konflikte und Stress 

Nenne die Prinzipien und das Ziel von EFFT: 

  • Familiäre Beziehungen verändern 
  • stärkere, familiäre Bindungen aufbauen 
  • Verfügbarkeit und Empathie fördern
  • Ziel: Familie als sichere Basis für Kinder, um sich weiterzuentwickeln und sich irgendwann von ihr zu lösen 

Worauf liegt der Fokus von EFFT? 

  • Emotionen = Informationen über unsere Umwelt 
  • zentraler Aspekt von EFFT ist das Erkennen und Ausdrücken von Emotionen --> hat Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Familienmitgliedern und Situationen 

Was passiert laut Bindungstheorie mit unsicher gebundenen Kindern in Stresssituationen: 

  • Kinder kehren in Stresssituationen zu ihrer primären Bezugsperson zurück 
  • wenn Eltern nicht empfänglich sind, erleben die Kinder Gefühle von Angst und Isolation 
  • Reaktion 1: Verhalten, das die Rückversicherung durch die Eltern hervorrufen möchte 
  • Reaktion 2: Gefühle werden unterdrückt, gerade in Stresssituationen

Was sind die Aufgaben einer EFFT-Therapeutin? 

  • Symptome verstehen, die innerhalb der Familie zu Stress führen
  • Emotionale Verfügbarkeit der Eltern einschätzen
  • Bindungsqualität Eltern-Kind einschätzen
  • Verknüpfung von Symptomen des Kindes mit dessen subjektiver Wahrnehmung der emotionalen Verfügbarkeit der Eltern

Wie läuft eine EFFT ab? 

1. Phase: Familiären Stress deeskalieren 

  • Einschätzung der Familie
  • Negative Interaktionsmuster erkennen, die unsichere Bindungen hervorrufen
  • Zugrundeliegende Emotionen finden
  • Problem neu definieren in Bezug auf Beziehungen und negative Interaktionsmuster

2. Phase: Familiäre Interaktionen neu strukturieren 

  • Unterdrückte Bedürfnisse der Kinder aufdecken
  • Akzeptanz für die Erfahrungen und Bedürfnisse der Kinder fördern
  • Familiäre Interaktionen mit Fokus auf geteilten Bedürfnissen und unterstützenden Reaktionen

3. Phase: Festigung

  • neue Lösungen für vergangene Probleme 
  • neue Positionen festigen und positive Muster stärken

Nenne Interventionen in der EFFT: 

FOKUS EMOTIONEN 

  • Empathische Reflexion 
  • Validierung 
  • Evokative Reaktion 
  • Vertiefung RISSSC (=Repeat, Use Images, Simple, Slow, Soft, Client's Words)
  • Hypothesen aufstellen 

FOKUS INTERVENTIONEN

  • Interaktionen erfassen und reflektieren 
  • neuen Rahmen anbieten 
  • direkte Umsetzung ermöglichen 

Was sind prognostische Faktoren für eine langanhaltende Verbesserung der Beziehungszufriedenheit durch EFT? 

  • Beziehungsvertrauen 
  • Tiefe des emotionalen Erlebens 
  • Änderung der Bindungsvermeidung in der Beziehung