Allgemeine Psychologie Würzburg WS21/22 Kontrollfragen Motivation & Emotion

Alle Kontrollfragen der Vorlesungen Motivation & Emotion Stand WS 21/22 Die meisten Fragen übernommen aus der Kartei von Fridolin Protz. Die Kartei sollte vollständig sein.

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Catégorie Psychologie
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Crée / Actualisé 04.02.2022 / 01.06.2025
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Beschreiben Sie die Studie von Rakinson & Derringer (2008). Welche Aussage macht diese Studie über die Wahrnehmung von „emotionalen“ Reizen?

(160)

Studie zur Wahrnehmung emotionaler Reize (Rakinson & Derringer, 2008):

• Säuglingen (5 Monate) werden spinnenähnliche Reize präsentiert.

• Variation der Ähnlichkeit mit realer Spinne (UV).

• Messung der visuellen Fixationsdauer (AV). -> Maß für Interesse / emotionale Wichtigkeit .

Annahmen:

• Bei angeborener Angst vor Spinnen sollte Fixationsdauer mit Ähnlichkeit zu realer Spinne zunehmen.

• Auftretende Korrelation wäre als Beleg angeborener Furchtmechanismen mit spezifischen Auslösern zu sheen (bei Säuglingen Lernprozesse auszuschließen).

Ergebnis:

• (Signifikant) längere Fixationsdauer bei maximaler Spinnen-Ähnlichkeit, als bei spinnen-unähnlicheren Reizvorlagen (hier kaum Unterschiede).

Interpretation:

-> Existenz hochautomatisierter, angeborener Wahrnehmungsschemata emotionaler Reize.

Was ist „vorbereitetes Lernen“?

Wie wurde es experimentell nachgewiesen?

(161)

Vorbereitetes Lernen (Preparedness):

•„angeborene Lernbereitschaften, die emotionales Lernen in bestimmten Situationenen begünstigen“.

-> Biologisch relevante Reiz-Reaktionsmuster können leichter erlernt werden.

• Klassischen Konditionierung & Modelllernen: leichtere Assoziation phylogenetisch bedeutsamer Reize (z.B. Schlangen) mit einer Furchtreaktion als evolutionär unbedeutende Reize (z.B. Waffen).

Studie zu Preparedness (Cook und Mineka, 1989):

• Laboraffen sehen Video von Furchtreaktion anderer Affen auf Spielzeugkrokodil vs. Spielzeughasen  (UV).

• AV: Furcht vor präsentiertem Spielzeugkrokodil bzw. -Hasen.

Ergebnis:

• Generell weniger Angst vor Hasen als vor Krokodil.

Modell hat Angst vor Krokodil“ -> stark erhöhte Angst vor Krokodil.

• „Angst vor Hase“-Modell -> sogar weniger Angst vor Hase.

• (Aufzucht der Affen in Gefangenschaft; frühere Lernerfahrungen daher ausgeschlossen)

Interpretation:

• Beleg von Preparedness (genetische Disposition zum Erlernen bestimmter Furchtreaktionen).

Beantworten Sie aus der Sicht von kognitiven Emotionstheorien folgende Fragen:

Was ist eine Emotion?

Was verursacht eine Emotion?

Wie entstehen unterschiedliche Emotionen?

(162)

Kognitive Emotionstheorien:

subjektive Einschätzung einer Situation (Werte, Ziele, Normen) -> spezifische Reaktionen in motivationalen Systemen (physiologisch & expressiv).

Dynamik dieser Veränderungen wird als Emotion erlebt.

• Unterschiedliche Einschätzungs- bzw. Bewertungsmuster lösen unterschiedliche Emotionen aus.

 

(• Variablen: Zielrelevanz, Zielkongruenz, Kontrollierbarkeit &Verantwortlichkeit.

sozio-kultureller Beeinflussung der Einschätzungen)

Erläutern sie die vier Hauptgruppen von „Stimulus Evaluation Checks“ (SEC) im Komponenten-Prozess-Modell von Klaus Scherer.

In welcher Reihenfolge werden SECs vorgenommen?

(163)

Stimulus Evaluation Checks (SECs) ≙ Haupt-Appraisal-Formen:

-> Immer gleiche (zeitliche) Reihenfolge:

1. Relevanz

2. Implikationen

3. Bewältigungspotenzial

4. Normative Signifikanz

------------------

1. Relevanz:

-> a) Neuigkeitsbewertung (Vertrautheit, Vorhersagbarkeit)

-> b) Intrinsische Angenehmheit

-> c) Relevanz für Ziele und Bedürfnisse

2. Implikationen:

a) Kausalattributionen (Handelnder & Motiv)

b) Ergebniswkt., Diskrepanz zu Erwartungen & Dringlichkeit

c) Zu- / Abträglichkeit zu eigenen Zielen und Bedürfnissen

3. Bewältigungspotenzial:

a) Kontrolle

b) Macht

c) Anpassungspotential (inwieweit kann das Ereignis mit eigenen Ressourcen bewältigt werden)

4. Normativen Signifikanz:

-> Abgleich von Kompatibilität mit internen und externen Standards (Wertvorstellungen, Normen, etc.)

------------------

Wechselwirkung zwischen Appraisal & anderen Emotionskomponenten (Psysiologie, Motivation, Ausdruck, Erleben).

Erläutern Sie den Einfluss von Attributionsstilen auf die Emotionsentstehung anhand der Studie von Neumann (2000).

(164)

Studie zu Attributionsstilen (Neumann, 2000):

• Prozedurales Priming auf externale vs. interale Attribution (UV).

-> (Bilden von Sätze in dritter vs. erster Person).

• Anweisung, „Nicht Stören-Versucht läuft-Schild“ zu missachten. -> harsche Zurechtweisung.

• AV: Reaktion auf Zurechtweisung.

Ergebnis:

• Interal-Bedingung: verstärkt Schuldempfinden.

• External-Bedingung: verstärkt Ärger auf Andere.

-> (Abgeleitet aus berichteter emotionaler Intensität & verhaltensbezogenen Reaktionen).

=> Attributionsstil hat entscheidende Bedeutung für die Emotionsentstehung.

-> Attributionsstil als Mediator zwischen prozeduralem Priming & Emotion.

Erklären Sie die Grundzüge der klassischen Zwei-Faktoren-Theorie der Emotionsentstehung und ihre experimentelle Überprüfung in der Studie von Schachter & Singer (1962). Welches Ergebnis wurde in dieser Studie festgestellt und wie wurde es interpretiert?

(165)

Zwei-Faktoren-Theorie der Emotionsentstehung:

(1) unspezifischer, physiologischer Erregungszustand.

(2) kognitive Erklärung der Erregung mit emotionaler Ursache.

-> Konstruktivistische Idee - Emotionen als kognitive "Konstruktion".

Studie (Schachter & Singer, 1962):

• drei manipulierte Faktoren (UVs):

1. Physiologische Erregung (Adrenalingabe ja / nein -  für VP als Vitamine ausgegeben).

2. Erklärungsbedürfnis für diesen Zustand (Wirkung korrekt / falsch / nicht beschrieben).

3. Emotionale kognitive Erklärung: Konföderierter (andere VPN) zeigt Freude vs. Ärger.

AV: Verhalten & Nachbefragung der VPn.

Annahmen:

Angleichen emotionaler Reaktion der VPn an Konföderierte bei „Falsche Beschreibung“ & „Keine Nebenwirkung“.

• neutrale Emotion bei „korrekte NW“ &Placebogruppe.

Ergebnis:

• Nicht & falsch informierte Gruppe: Unterschied zu informierter Gruppe.

KEINE bedeutsamen Unterschiede zur Placebo-Gruppe.

=> Notwendigkeit von Erregung fragwürdig.

 

Schildern Sie die Studie von Valins mit bogus Feedback (1966). Welche Bedeutung haben die Ergebnisse dieser Studie für die klassische Zwei-Faktoren-Theorie der Emotionsentstehung von Stanley Schachter?

(166)

Studie (Valins, 1966):

• VPn sehen Bilder halbnackter Frauen.

• Variation fiktiver, akustischer Rückmeldung über die eigene Herzratenveränderung (Zunahme vs. Abnahme).

• Kontrollgruppe hört nur akustische Töne / kein Herzschlag.

AV: Erfassung der eingeschätzten Attraktivität.

Ergebnis:

Pulssteigerungs-Bedingung: erhöhtes Attraktivitätsurteil (vs. Kontrollgruppe).

Interpretation:

bloßer Glaube an eigene Erregung reicht zur Emotionsmodulation aus (wird interpretiert).

=> physiologische Erregung zur Emotionsentstehung nicht notwendig.

NICHT vereinbar mit Zwei-Faktoren Theorie / Konstruktivistischen Ansätzen.

 

Was ist ein Erregungstransfer? Beschreiben Sie dazu das Ergebnis von mindestens einer Studie.

(167)

Erregungstransfer (nach Zillmann):

Fehlattribution einer Resterregung aus Situation A auf emotionale Erregung in Situation B.

Studie 1 (Cantoner et al.):

• Situation A: Körperliche Ertüchtigung auf einem Laufband.

• Situation B: attraktivere Bewertung von Playboy-Bildern.

-> Erregungstransfer: sportliche Aktivität -> sexuelle Lust.

Studie 2: Quasi-Experiment (Dutton & Aron):

• Männer gehen über  hohe vs. niedrige Hängebrücke.

• andere Seite der Brücke: attraktive VL verteilt ihre Nummer für Rückfragen.

• mehr Anrufe von Männern aus "Hohe-Brücke-Bedingung".

-> Angst durch die große Höhe steigerte Zuneigung.

In welchen Annahmen unterscheiden sich moderne konstruktivistische Emotionstheorien von der klassischen Zwei-Faktoren-Theorie?

Wie werden durch diese Unterschiede Einwände gegen den klassischen Ansatz ausgehebelt?

(168)

Moderne Konstruktivistische Emotionstheorie:

(1) Annahme positiver und negativer Basis-Affekte (statt Erregung):

-> Kognitiv-physiologische Reaktionen auf Ereignisse.

-> Mix aus Valenz & Erregung (erinnert an dimensionale Modelle).

-> Objektungerichtete affektive Signale (diese immer latent vorhanden).

 

(2) Emotionale Kategorisierung (statt Attribution):

-> Affekte werden in Kategorien diskretisiert, sind aber tatsächlich kontinuierlich.

-> Emotionskonzepte (z.B. Angst / Ärger) als interpretative Schemata.

-> Automatische Kategorisierung über Ähnlichkeitsbestimmungen (Abgleich mit bekannten Situationen).

-> Ergebnis: objektgerichteter emotionaler Zustand.

-------------------

• Kategorisierungen sind erfahrungsbedingt.

-> Nicht bestimmte Situation / Situationseinschätzung (allein) entscheidend.

-> Frage, ob Gefühlsreaktion subjektiver Vorstellung einer „typischen“ emotionalen Reaktion entspricht.

• affektive Information (Basisaffekt, bottom-up) + spezifizierte emotionale Kategorie (top-down) = Emotion.

Abweichung von Zwei-Faktoren-Theorie:

Körperliche Grundlage von Emotionen in Basisaffekten (Erregung & Valenz).

-> Kein reines Arousal mehr als Grundlage von Emotion (im Einklang mit Gegenevidenz des klassichen Modells).

Was sind Basisaffekte?

Wodurch werden sie ausgelöst und wie hängen Sie mit Stimmungslagen einer Person zusammen?

(169)

Basiseffekte (moderne konstruktivistische Ansätze):

• Basisemotionen (core affect): Mix aus Erregung und Valenz/Angenehmheit.

-> Grundlage von Emotion.

fehlender Objektbezug (Verursachung meist    unbewusst)

• können positiv /oder negativ sein.

kognitiv-physiologische Reaktionen auf Reize.

Auslösemechanismen:

• von diesen Theorien nicht weiter spezifiziert. (Fangfrage!)

Zusammenhang mit Stimmungslagen:

• Kategorisierung & Interpretation von Basisemotionen (unter Einbezug interpretativer, erfahrungsbasierter Schemata) => Emotionen (objektgerichtet). 

• Milde & lang anhaltende Basisaffekte als „affektives Hintergrundrauschen“ -> aktuelle Stimmungslage.

Welche Bedeutung schreiben konstruktivistische Emotionstheorien emotionalen Kategorisierungsprozessen zu?

Beschreiben Sie dazu die Untersuchung einer Emotionswahrnehmung in Patienten mit einer semantischen Demenz von Lindquist et al.

(170)

Emotionalen Kategorisierungsprozesse (Konstruktivistische Emotionstheorien):

• Kategorisierung von (objektungerichteten) Basisemotionen (unter Einbezug von interpretativen, gelernten Schemata) als „Entstehungsprozess“ von Emotionen.

-> objektgerichtete Emotionen.

Falltudie zu Emotionswahrnehmung bei semantischer Demenz (Lindquis):

• VPn können keine semantische Information (insbesondere Kategorisierungen) mehr memorieren.

• freie Einordung emotionaler Gesichter (3 VPn vs. Kontrollprobanden).

Ergebnis:

• Kontrollgruppe: zumeist 6 Kategorien (u.a. Ärger, Furcht, Ekel).

• Patienten: nur 3 Kategorien (positiv, neutral, negativ).

-> Negativkategorie: z.B. Ärger, Furcht & Ekel.

Interpretation:

=> Spricht für „künstliche“ Emotionskategorien.

Was ist unter einer Regulation von Emotionen zu verstehen?

(172)

Definition nach (Gross & Thompson, 2007):

„Unter dem Begriff Emotionsregulation versteht man alle Wege und Mittel, über die Personen Einfluss darauf nehmen, welche Emotionen sie haben, wann sie Emotionen haben und wie sie Emotionen erleben und ausdrücken.“

 

Welche Antriebe/Gründe gibt es für eine Emotionsregulation?

(173)

1) Hedonistische Motivation (Maximierung von Lust und Minimierung von Unlust)

-> z.B. Kinobesuch anstreben vs. Lernen vermeiden.

2) Funktionalen Motivation: Anpassung von Emotionen an aufgabenbedingte Anforderungen (-> optimales Niveau).

-> z.B. gute Stimmung wenn man was verkaufen will.

3) Prosozialen Motive: Mitleid, Aggressionskontrolle, verstärktes Mögen.

-> z.B. gute Stimmung auf Geburtstag.

4) Selbstschutz: Psychologische Abwehrmechanismen schützen z.B. den Selbstwert.

-> z.B. Verdrängung / Distanzierung .

5) Selbstdarstellung -> Eindrucksmanagement.

Erklären Sie an einem praktischen Beispiel grundlegende Strategien der Emotionsregulation.

Welche Strategien setzen an den Bedingungen vor der Emotionsentstehung und welche Strategien an den Bedingungen nach der Emotionsentstehung an?

-> Darstellung der Regulationsmechanismen.

(174)

Emotionsregulationsmechanismen:

1) Auswahl von Situationen:

-> Steuerung von Emotionen durch strategisches Aufsuchen / Vermeiden emotionsauslösender Situationen.

2) Situation aktiv modifizieren:

-> zur besseren Passung zu eigenen Wünschen / Bedürfnissen.

-> z.B. in Verhandlung bereits vorher mit 1 Teilnehmer Übereinkunft getroffen.

3) Aufmerksamkeitskontrolle:

-> Verstärkung / Schwächung emotionaler Reaktionen durch Aufmerksamkeitsausrichtung auf emotionalen Aspekte / Ablenkung.

4) Kognitive Änderungen:

-> Neubewertung / Uminterpretation emotionsauslösender Ereignissen (Reappraisal).

-> auch: günstig verzerrte Attributionen / Abwehrmechanismen wie Verdrängung, Leugnung & Intellektualisierung.

5) Reaktionskontrolle/-modulation:

-> Willentliches Verstärken / Unterdrücken (Suppression) emotionaler Reaktionen.

-------------------

1) – 4): antezedensfokussierte Emotionsregulation (vor Auftreten) vs. 5) reaktionsfokussierte Regulation (nach Auftreten)

Können Personen negative Empfindungen wie z.B. Schmerz ausblenden/ignorieren? Beschreiben Sie dazu Ablauf und Ergebnisse der Untersuchung von Leventhal et al. (1979).

(175)

• Vollständiges Ausblenden ist unmöglich -> nur Modifizikation kann stattfinden.

• Emotionsregulation durch Aufmerksamkeitskontrolle: Ablenkung durch Beachten nicht-emotionaler Aspekte eines Reizes.

Studie (Leventhal et al., 1979):

Cold-Pressor Test: VPn legen Hand in eine Eiswanne.

UV: Anleitung zu best. Aufmerksamkeitsfokus:

a) Aufmerksamkeit auf sensorischer Wahrnehmung (Fokus auf Hand).

b) ganzheitliche Empfindungen (Fokus auf Körpergefühl).

c) Kontrollbedingung: keine Instruktion.

AV: subjektives Schmerzempfinden.

Ergebnis:

• b) & c): ähnlich hohen Distress.

• a): deutlich niedrigerer Distress.

Interpretation:

• Fokus auf sensorischen Reizeigenschaften verringert das Schmerzempfinden.

-> Selektive Aufmerksamkeit <-> für emotionale Wahrnehmung notwendiges holistisches Körperempfinden.

-> Veränderung von Schmerzwahrnehmung möglich, komplett ignorieren geht nicht.

Beschreiben Sie Ablauf und Ergebnisse der Untersuchung von Lazarus et al. (1965) zur kognitiven Emotionsregulation bei der Betrachtung furchteinflößender Filme.

(176)

Kognitive Emotionsregulation:

• Regulationsstrategie, bei durch Neubewertungen & Uminterpretationen emotionsauslösender Ereignissen kognitive Änderungen geschehen.

-> Prozesse wie Umdeutung (Reappraisal), Leugnung, Rationalisierung & Verdrängung.

Studie (Lazarus et al., 1965):

• VPn sehen furchtauslösenden Film über Arbeitsunfälle.

• UV: Leugnender, intellektualisierender / neutraler Kommentar vor Sehen des Films.

-> Manipulation der kognitiven Interpretation der VPn.

• AV: Messungen der elektrischen Hautleitfähigkeit (Index emotionaler Erregung).

Ergebnis:

• Leugnende / intellektualisierende Kommentare verringern emotionale Erregung während des Films.

=> Kognitive Umbewertungen können emotionale Relevanz einer Situation wirksam verändern.

Welche Kosten/Nachteile erzeugt eine willentliche Unterdrückung des emotionalen Ausdrucks?

Beschreiben Sie dazu die Studie von Gross (1998).

(177)

Studie zu Unterdrückung emotionalen Ausdrucks (Gross, 1998):

• VPn sehen ekelerregenden Film (Armamputation).

UV: Instruktion

1) Suppression, also Unterdrücken bzw. nicht-Zeigen von Emotionen

2) Reappraisal, also kognitive Neubewertung (Film rationalisieren / objektiv betrachten)

3) Keine Instruktion

AV: Emotionsrating; physiologische Maße.

Ergebnis:

Ekelerfahrung in Suppressions-Bedingung UND in Reappraisal-Bedingung verringert.

• ABER: Rebound-Effekt von Supression auf physiologischer Ebene (erhöhte kardiovaskuläre Aktivität, unabhängig von Vakenz der unterdrückten Emotion).

-> (erhöhte Anfälligkeit für Asthma- und kardiovaskuläre Erkrankungen bei chronischer Angstunterdrückung (repressors))

Suppression verbraucht kognitive Ressourcen. -> Qualität von sozialen Interaktionen leidet.

•  Kein Auftreten dieser Effekte bei kognitiver Neubewertung!

Ist geteiltes Leid, halbes Leid? Erläutern Sie dazu Aufbau und Ergebnisse der Studie von Zech & Rimé (2005).

(178)

Studie (Zech & Rimé, 2005):

• Instruktion der VPn, sich an negativstes & noch nachwirkendes Lebensereignis zu erinnern.

• Dann: Gespräch (20 min) mit Fokus auf Emotion vs. alltäglichen Dingen (UV).

AVs: Subjektiver Nutzen des Gesprächs & eingeschätzte emotionale „Erholung“ (Emotionsrating).

-> Erhebung zu drei Zeitpunkten: Vor dem Gespräch (Baseline), eine Woche & 2 Monate danach.

Ergebnis:

Starker Glaube an den Nutzen.

• ABER: keine emotionale Erholung durch emotionale Aussprache (emotionale Erholung gleich stark, egal über was geredet wurde).

• Entscheidend für die Wirkung von Gesprächen: Art der Gesprächsführung (Hilfreich ist z.B. therapeutische Gesprächsführung -> tiefere Auseinandersetzung).

-> Unterscheidung zwischen therepeutischer & alltäglicher Gesprächsführung wichtig!

Was ist der sexuelle Reaktionszyklus?

4/1

Erregungsphase->Plateauphase->Orgasmusphase->Rückbildungsphase (Refraktärphase)

Wie kann Motivation bzw. ihre Stärke gemessen werden?

15/2

Messung über:

Verhalten (Aufmerksamkeit,Anstrengung,Latenz,Persistenz, Wahl, Auftretenswahrscheinlichkeit, Spezielle Reaktionen (Erektion,Speichel)

Physiologie (Hirnaktivität, Hormonelle A., Kardiovaskuläre A., Augenbewegungen, Muskelaktivität)

verbal (Direkt, bewusste/explizite)

Welche grundlegenden Motivationsdefizite können unterschieden werden. Nennen Sie für jedes einzelne Motivationsproblem eine mögliche Intervention zur Behebung des Problems.

19/3

Motivationsprobleme:

  1. Vollständiges Motivationsdefizit (Andere Aufgabe finden??)
  2. Anreizdefizit (Anreize bereitstellen)
  3. Wirksamkeitsdefizit (Belohnung, Interessensförderung, Zielvereinbarungen)
  4. Volitionsdefizit (Selbstregulationstrainig, Fokus/Entspannung)

Was versteht man unter einer „pulsativen Hormonfreisetzung“?

30/4

diskontinuierliche, stoßweise und meist in unregelmäßigen Zeitabständen Ausschüttung

Welchen Einfluss haben Sexualhormone auf das Sexualverhalten?

31/5

Neonatale Teststeronexpoition->Wachstum sexuell dimorpher Nucleus

für Aufnahme Sexueller Aktivität wichtig

Steuert sexuelles Verlangen

Konditionierte Hormonreaktion: Erlernte Sexualität

Was ist der Unterschied zwischen sexueller Identität, sexueller Orientierung und sexuellem Verhalten?

33/6

Identität: Kontinuum bei Mann-Frau

Orientierung: Nicht gebunden an Geschlecht

Verhalten: alle möglichen Sexuellen Verhalten, nicht biologisch vorbestimmt

Skizzieren Sie die wissenschaftstheoretische Grundposition des radikalen Behaviorismus.

52/7

Rein Objektive Verhaltensbeobachtung, Vorhersage und Kontrolle von Verhalten

Input ->black Box -> Output

Was ist der Unterschied zwischen „respondentem“ und „operantem“ Verhalten?

53/8

Respondentes Verhalten -> Klassische Konditionierung: passiv

Operantes Verhalten -> Operante Konditionierung: aktiv

Erklären Sie Thorndikes „Law of Effect“. Was wird hier gelernt?

54/9

Lernen am Erfolg (Versuch und Irrtum->zufälliger Erfolg Verstärkt ausgführtes Verhalten)

Gradueller aufbau Assoziation => habit

Welche Vorteile bietet die sog. „Skinner Box“?

55/10

Testkäfig für Verabreichung von Belohnung und Bestrafung

Visuelle und akustische Hinweisreize

Objektive Erfasung von Reaktionsraten

Erläutern Sie funktionale Definitionen einer „Verstärkung“ und „Bestrafung“. Erklären Sie verschiedene Typen einer Bestrafung und Verstärkung anhand von Beispielen.

56/11

Verstärkung: jedes Ereignis das Auftret. erhöht

Bestrafung -"-   ==> aber ZIrkulär

Was sind primäre und sekundäre Verstärker?

57/12

Primär: von Geburt an, kein Training (Futter, Wasser, Sex)

Sekundär: konditioniert (Geld, Likes) erworben durch Paarung = klassische Konditionierung

Was ist das Premack-Prinzip?

58/13

Tritt eine Verhaltensweise spontan häufiger auf als eine andere, kann durch kontingenten Einsatz das häufigere Verhalten als Verstärker für das andere dienen.

Erläutern Sie Vor- und Nachteile eines Token-Systems?

59/14

Vorteile:

  • Eintausch gegen individuell wirksame Verstärker
  • Leichte Kontrollierbare Verabreichung
  • Keine Unterbrechung durch Konsum
  • Keine Sättigung

Nachteile

  • Stereotypes Verhalten (stupides Training)
  • Geringe Generalisierung (nur in spezifischen Situationen)
  • Korrumpierungseffekte (intrinsisch durch extrinsisch korrumpiert)

Welche Beobachtung spricht gegen die Annahme, dass Löschung assoziative Verbindungen schwächt?

60/15

Komplette Wiederherstellung des Verhaltens nach einer Verstärkung

(reinstatement)

->erneute Löschung notwendig

Wie sollte eine (positive) Bestrafung gestaltet werden, damit sie möglichst wirksam ist?

61/16

  • so hart wie möglich (zulässig)
  • zeitlich Nah
  • maximale Stärke von Beginn an
  • konsistent dem Verhalten folgend

Gleichzeitig Zugang zu Verstärker über alternatives Verhalten ermöglichen

Welche kurz- und langfristigen Auswirkungen hat der Einsatz von körperlichen Züchtigungen/Bestrafungen als pädagogische Maßnahme auf die Entwicklung von Kindern?

62/17

Short Term: Sofortige Compliance

Long Term:

  • Aggression
  • Antisoziales Verhalten
  • schlechte mentale Gesundheit
  • schlechte Moralinternalisierung
  • schlechte Eltern-Kind Bindung

Als Erwachsene: Manches von obrigem bleibt +Kriminell+Missbrauch eigenes Kind

Erläutern Sie das Experiment zur erlernten Hilflosigkeit von Seligman & Maier (1967). Wie wird erlernte Hilflosigkeit erklärt?

63/18

Lernphase mit Hunden:

  • Fluchtgruppe (vermeidbar)
  • Yoked-Control (unvermeidbar)
  • Kontrollgruppe (keine Schocks)

Testphase: Millersche Shuttlebox(zwei Bereiche, angekündigte Elektrifizierung eines der Bereiche)

=> Flucht (alle springen) Control (Paar raffens ned) Yoked (75% schaffens ned) => Unkontrollierbarkeit gelernt

Lerntheoretisch: Hund lernt dass Verhalten keinen Einfluss hat + Generalisierung (ähnliche Fluchtsituationen)

Kognitiv: scheinbar Unkontrollierbare Situation => mangelnde Kontrolle wird auf zeitlich stabile Eigenschaft der eig. Person zurückgeführt (attribuiert: internal, stabil, global)

[Kontrollüberzeugung und Kausalattribution Wichtig]

 

Welchen Einfluss hat Kontingenz und Kontiguität auf das Kausallernen? Eräutern Sie dazu typische Befunde aus der empirischen Forschung.

64/19

Kontingenz entscheidend Leute merken das und lernen

=> Grundrate Panzerexplosion höher\Kontingenz: Kontrollillusion

Kontiguität Je geringer Delay auf Tastendruck desto größer die Kausalwahrnehmung

Erläutern Sie Heiders „naive Handlungsanalyse“. Wie wird auf Fähigkeit und wie auf Anstrengung als Ursachen geschlossen?

100/20

 

Erläutern Sie die Differenzmethode (Methode des Unterschieds) zur Identifizierung von Ursachen.

101/21

Methode zur Entdeckung von Ursachen. Sie erfordert die Beobachtung des Zusammenhangs von Bedingungen (als möglichen Ursachen) und nachfolgenden Effekten (die es zu erklären gilt). Diejenige Gegebenheit, die immer auftritt, wenn der Effekt auftritt, und ausbleibt, wenn der Effekt ausbleibt, gilt als tatsächliche Ursache.

Erklären Sie, wie Ursachenzuschreibungen nach dem Kovariationsprinzip von Kelley vorgenommen werden.

102/22

Beim Kovariationsprinzip wird ein Ereignis auf diejenige Bedingung zurückgeführt, mit der es über die Zeit kovariiert.

Drei Bedingungen: Reizgegebenheit (bzw. das Objekt), die Person und die Modalität (bzw. die Zeit)

Merkmale der Art der Information: Konsens, Distinktheit, Konsistenz

 

 

(Stangl, 2022).

Verwendete Literatur
Stangl, W. (2022). Stichwort: 'Kovariationsprinzip – Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik'. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
WWW: https://lexikon.stangl.eu/11228/kovariationsprinzip (2022-01-21)

 

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(Stangl, 2022).

Verwendete Literatur
Stangl, W. (2022). Stichwort: 'Kovariationsprinzip – Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik'. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
WWW: https://lexikon.stangl.eu/11228/kovariationsprinzip (2022-01-21)