Medizinische Grundlagen II
Psychopharmakologie
Psychopharmakologie
Kartei Details
Karten | 261 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 20.01.2022 / 20.01.2022 |
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Medikamntöse Strategien
Ideen:
Alpha- Sekretase Aktivatoren
Beta- Sekretase- Inhibitoren
Gamma- Sekretase- Inhibitoren
Cholesterinsenkung (Statine)
Kupfer- Präperate
Beta- Amyloid- Vakzine (Impfstoffe)
Tau- Vakzine (Impfstoffe)
Tau- Aggregationsinhib-/Mikrotubuli- Stab-.
Entzündungshemmer
____________
defactor heute: 2 Medikamentengruppen, 4 Präperate
a) NMDA- Antagonisten (Memantine) / Glutamat- Antagonisten- Gingo biloba(Präperat, das erforscht wird) --> Nuronale Exzitozität ->
b) Acetylcholin-Esterase- Inhibitoren (ACh- Defizit wird ausgeglichen -> Untergang der Rezeptoren wird verzögert)
- beide kommen zu spätem Zeitpunkt der Demenz ins Spiel
___
Geringe Effektstärken
Verzögerung der Progression
Zusammengefasst: Pathomechanismen Alzheimer- Demenz
Extrazelluläre Ablagerungen Beta- Amyloid Abeta1-42
Intrazelluläre Ablagerung Neurofibrillen (NFT)
--> Reduktion von Rezeptoren (nACh) Verlust von Synapsen und Neuronen
- dies ist nicht viel anders als bei normalem Alter aber deutlich ausgeprägter! (+Ablagerungen, die sich von normalem Altern unterscheiden)
v.a. in Hippocampus, Großhirnrinde, Nucleus basalis Meynert
--> Progrediente Degeneration
Therapieansätze (Wunsch vs. Realität)
Was wir bräuchten als Therapie: Effektivere Kausale Therapien!
-> Neuroprotektiva. Impfungen, Kupfer- Präperate (Entwicklung, Erprobung) -> von vorne herein verhindern, dass es zu Ablagerungen kommt
Was wir haben: weniger Medikamente, die geringe Effektstärken haben (Verzögerung der Progression) -> greifen erst spät ein
- NMDA- Antagonisten (Memantine) - Gingko bilboa
-ACh- Esterase- Inhibitoren
Therapie Alzheimer Demenz (Abbildung)
Zeitverlauf
- ABeginnt quasi schon 15-30 Jahre vorher (Mittleres Lebensalter)
-> Kognitive Leistungsfähigkeit ist gleich, aber Amyloidablagerung nimmt zu
Therapeutische Intervention erst sobald sich Demenz manifestiert hat (Klinische Diagnose)
- Therapeutische Interventionen erst dann zugelassen/ dann erst hilfreich
Studien:
- In Vorstadien: Medikamenten eher nicht bzw. haben zu viele Nebenwirkungen
- Methodisch: Patienten müssen sehr lange untersucht werden
--->in Frühphase präventive Methoden bzw. sobald Klinische Manifestation droht-> Prozess der Ablagerung muss gestoppt werden
Antidementiva - was ist das?
Welche Zielgruppe?
Zentralnervös wirksame Medikamente, die gestörte Hirnfunktionen in Bereichen wie Gedächtnis, Konzentration, Lernen und Denken verbessern sollen
Zielgruppe: Patienten mit Demenz/ dementiellem Syndrom möglicherweise auch Frühstadien ("MCI")
Zukunft: Zentralnervös wirksame Medikamente, die Entwicklung und Fortschreiten dementieller Erkrankungen (v.a.AD) verhindern
Zugelassene Medikamente
Es gibt bisher :
4 Medikamente als ACh-Hemmer (Donepezil, Galantamin, Rivastigmin)-> für leichte und mittel (keine Zulassung für schwer)
1 NMDA- Antagonist (Glutamatmodulator): Memantine--> Wirkmechanismus
*Kombination von AcH-E-I und Memantine auch möglich
Gingko biloba -> Wirkmechanismus unbekannt -> Verbesserung der Lebensqualität
- bei der schweren Demenz nur Zulassung für Memantine
Vitamin E ?
Vitamin E ist nach neueren Studien bei dementiellen Erkrankungen nicht sicher wirksam
Medikamentöse Therapie: Welches M. wird bevorzugt
-heute wird in nahezu allen Einrichtungen Rivastigmin bevorzugt -> Kann als Pflaster appliziert werden und ist sehr verträglich
1x/Tag
(-hat auch Zulassung für Parkinson-Demenz)
Häufigste Nebenwirkung bei cholinergen Medikamenten
Übelkeit
Medikamente:
Kontraindikationen
Schwere Leberinsuffizienz, schwere Niereninsuffizienz
- Magengeschwüre, Krampfanfälle, Asthma, Synkopen ,
Herzrhythmusstörungen, Myokardinfarkt ,...
Memantine - Nebenwirkungen?
Verwirrtheit, Kopfschmerz
Antidementiva- klinische Wirkung- Was verbindet alle?
-Sie können den beschleunigten kognitiven Abbau verzögern
-nach etwa 6 Monate sind die meisten Patienten wieder auf Ausgangsniveau angekommen (Veschiebung der Kurve um ca 1/2 Jahr)
___
Normes Altern: langsamer Decline
Alzheimer- Erkrankung: deutlicher Knick (kognitiver Abbau)
Antidementiva: Können Phasenverschiebung bewerkstellen
-> Gewünschter Effekt: Entschleundigung -> "disease- modifying therapies"
Dilemma der Antidementiva- Perspektiven
seit 2002 keine neuen Medikamente mehr zugelassen
Über 99% ohne Erfolg; momentan keine Kandidaten, die aus der Forschung hervorstechen
Aducanumab
- Medikament in USA beantragt
- passive Immunisierung gegen Amyloid (Plaques)
- Plaquereduktion schon früh nachgewiesen, klinische Bedeutung fraglich
-erst Abbruch, nach Zwischenauswertung "Kehrtwende" beu klinischen Studien
-höchste Dosierung: in einer von zwei parallel laufenden Studien gewisse Verlangsamung des Fortschreitens der Demenz
- Effekt: 0,6 Punkte auf MMST (Vorteil 18%)
- beträchtliche Nebenwirkungen; bis zu 1/3 Hirnödem
- in USA wird Zulassung beantragt
Antidementive- Perspektiven
Empfehlungen?
Empfehlungen
Multi-target Strategien
Staatliche Unterstützung für multilaterale Kooperationen
β-Amyloid (Aβ): Theorie seither weitgehend enttäuschend
Modifikationen der Aß-Theorie, Neurotransmitter- und tau
Protein-Hypothesen einbeziehen Erprobung und Einsatz älterer Medikamente und von Phytotherapeutika in neuen Indikationen (Demenz)
Tau-orientierte Medikamente: Immuntherapien, MikrotubuliStabilisatoren, Tau-Aggregationsinhibitoren, Protein-Kinase Inhibitoren
--> 20 Mio Betroffene weltweit (AD), nur geringe therapeutische Fortschritte
Vorgehen bei der Behandlung
- Einschleichendes Aufdosieren (start low, go slow)
- Unterschiede v.a. bei der Verträglichkeit (z.B. Pflaster)
- AChE- Inhibitoren: leichte bis mittelgradige Demenz
- wahrscheinlich keine Langzeitprognose- Änderung
- Ausreichend lange Behandlung nötig (>3 Monate)
- Entscheidend: psychosoziale Betreuung der Patienten und ihre Angehörigen
- Gesamtbehandlungsplan (internistisch, psychiatrisch, psychosozial!)
ANtidementiva- Praxis
Indikation
- Diagnose und ggf. Kontrollen durch
- Betreuungsperson zur Unterstützung und Compliance- Sicherung
- mindestens leichtgradige Dmeenz vom Alzheimer- Typ
- Beginn so früh wie möglich
- bei schwerer Demenz derzeit nur Memantine zugelassen
- Antidementiva bei rein vaskulärer Dmeenz noch "off-label"
- bei gemischten Formen indiziert
- bei Parkinson- Demenz: Rivastigmin Zulassung
- bei DLB und FTD als Heilversuch vertretbar
Antidementiva- Praxis
Therapiedauer
individuell, Monate bis Jahre
Antidementiva Praxis
Wechsel / Therapieende / Verträglichkeit
Wechsel: empirische Befunde rechtfertigen Versuch, v.a. auf Rivastigmin
- positive Befunde für Kombination von Donepezil + Memantine
Therapieende: Progression, MMSE <10 als Anhaltspunkt, Unverträglichkeit
Verträglichkeit: initial v.a. gastrointestinale und kardiale Nebenwirkungen
- im Verlauf sind v.a. Bradykardie, Operationen u.a. limitierend
Gesamtbehandlungsplan Dementielle Erkrankungen
3 Säulen
Lebensqualität / Autonomie
3 Säulen
1) Beratung/Begleitung (Patienten, Angehörige); Nicht- medikamentöse Therapien; Vernetzte integrierte Versorgung
2) Antidementiva- Inhiboren; Memantine /// gingo biloba; Folsäure/Vitamine
3) Andere Psychopharmaka (Antidepressiva, Neuroleptika, andere)
Dementielle Erkrankugen- Zusammenfassung
Def.
- Alltagsrelevante Abnahme der kog. Funktionen länger als 6 Monate
- Nicht erklärbar durch andere psychische Störungen (z.B. Depression)
Demenzformen und Epidemiologie
- Häufigste Form: Alzheimer- Demenz: 60-70%, 1% der 65J., x2 alle 5 Jahre
-Klinsicher Verlauf und Pathophysiologie der Alzheimer Demenz (Abeta42)
Diagnostik vor Therapie:
1. Demenzsyndrom: Anamnese, Untersuchung, Screening, Bildung
2. Differentialdiagnostik: Ursachensuche, ÜberprüfungU/ Evaluation
Therapieansätze:
Aufklärung- Beratung- Therapie- Begleitung
- Demenz (Alzheimer- Erkrankung): Acetylcholinesterasehemmer, Memantine
- bis 80% Begleitsymptome (Angst, Depression, psychotische Symptome, Schmerzen)
- internistische Begleiterkrankungen
- Gesamtbehandlungsplan: medikamenös und nicht medikamentöse