Epsy 1

Nachbereitung Epsy 1 (Vorlesung, Seminar und Lektürekurs)

Nachbereitung Epsy 1 (Vorlesung, Seminar und Lektürekurs)


Kartei Details

Karten 122
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 18.01.2022 / 08.02.2025
Weblink
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Infantile Amnesie: Phänomen, das wir uns an Ereignisse, die vor dem 3. Lebensjahr abgespielt haben, nicht mehr erinnern können

Mögliche Gründe:

Freud (1938): Verdrängung traumatischer Erlebnisse in der frühen Kindheit - warum sind Erinnerungen an angenehme Ereignisse später nicht mehr zugänglich? - Traumatische Ereignisse werden eher erinnert

Frühe Erinnerungen werden nur als Handlungen oder Empfindungen enkodiert; später nicht mehr abrufbar, da in einem anderen Format als spätere Erinnerungen gespeichert (Enkodierung und Speicherung dann sprachlich vermittelt) (z.B. Howe & Courage,1993) 

Fuzzy-Trace-Theorie: gist- und verbatim-Repäsentationen: durch frühen Fokus auf die verbatim-Repräsentationen (Information geht schneller verloren als gist)

Besitzen nur Menschen Problemlöseskills?

Auch Schimpansen besitzen Problemlöseskills. Sie können durch Einsicht lernen z.B. Kisten zu stapeln, um an hoch gelegene Bananen zu kommen

Können Affen eine mit dem Menschen vergleichbare Sprachintelligenz erwerben?

Noam Chomsky's Theorie zur Sprachentwicklung:

Der Mensch ist biologisch für den Spracherwerb prädisponiert – Angeboren ist ein „Language Acquisition Device“ (LAD) – ermöglicht, Lautmuster, Wortbedeutungen und grammatischen Regeln der Sprache seiner Umwelt zu erschließen und zu übernehmen – Angeborenes Wissen um universelle Grundstrukturen

„Inside-out“-Theorie

Piaget's Theorie zur Sprachentwicklung:

Keine angeborenen sprachspezifischen Voraussetzungen – Sprache ist nur eine Form der Repräsentation von mentalen Inhalten -> nur ein Teil der allgemeinen Fähigkeit, zwischen Zeichen und Bezeichneten zu trennen (Symbolfunktion) – Weitere Formen mentaler Repräsentationen: verinnerlichte Nachahmung, das innere Bild, Spiel – Spracherwerb ist das Ergebnis der kognitiven Entwicklung – Schemata werden in die Sprache transformiert

Outside-in-Theorie (vgl. Chomsky: Inside-out-Theorie)

In welchem Alter erreichen Kinder die 50-Worte-Grenze?

Kinder, welche die 50-Worte-Grenze im Alter von ... noch nicht erreicht haben, nennt man 'Late-Talkers'.

Markman (1989, 1992): Verwendung von „constraints“ (beschränkenden Annahmen) bei Zuordnung von Bedeutungen

(1) Ganzheitsannahme -> Wenn ein Kind Wörter in Benennungssituationen hört geht es zunächst davon aus, dass sich diese neuen Worte auf ganze Objekte beziehen

(2) Taxonomieannahme -> Wenn ein Kind Wörter in Benennungssituationen hört geht es zunächst davon aus, dass diese Wörter kategoriale Relationen zw. Objekten bezeichnen

(3) Disjunktionsannahme -> Annahme besagt, dass jedes Objekt nur eine einzige Bezeichnung haben kann

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Kinder generieren die drei im Situationsmodellansatz postulierten Repräsentationsebenen (Oberfläche, propositionale Struktur und Situationsmodell) beim Textverstehen ab ...

In der Entwicklung des Textverstehens findet ein Wechsel des dominanten Zugriffs von der Textoberfläche zum Situationsmodell statt.

Medienkompetenz: Vgl. zw. basalen und gehobenen Fertigkeiten

• Basale Fertigkeiten: in der Kindheit erworben, vor allem Verständnis medialer Zeichensysteme (Weidenmann, 2001; Beentjes, Koning, Huysmans, 2001)

• Mediale Zeichenkompetenz: Teilkomponente von Medienkompetenz

• Gehobene Fertigkeiten: Jugend- und Erwachsenenalter, vertieftes Verstehen von medialen Botschaften und die Fähigkeit, sich mit ihnen kritisch auseinander zu setzen

Mediale Zeichenkompetenz: Bilder

• 9 Monate: Kinder berühren in Bildern dargestellte Objekte als wären sie real (z.B. versuchen Objekte „herauszuholen“ oder an der Fotographie einer Flasche zu trinken)

• 19 Monate: Kinder zeigen auf die abgebildeten Objekte, d.h. zeigen Verständnis für den Unterschied zwischen einem Bild als Objekt und seinem Status als Repräsentation 

Verständnis, dass ein abgefilmter Raum einen echten Raum repräsentiert + Verständnis, dass ein Bild einen echten Raum repräsentiert

Repräsentationale Einsicht in Bezug auf Film (und Bilder) entwickelt sich

-vor der Erkenntnis mit 3 Jahren, dass konkrete Objekte als Modelle fungieren können, die auf etwas anderes verweisen können (z.B. das Modell eines Raumes mit Miniaturmöbeln repräsentiert einen echten Raum)

-vor dem entsprechenden Wissen über Schriftzeichen (noch 4-Jährige glauben, dass die Bedeutung geschriebener Worte von dem Kontext abhängt, in dem sie vorkommen)

Im zweiten Lebensjahr können Kinder Handlungen nicht imitieren, die mittels Video präsentiert werden.

Bereits 4-Jährige können zwischen Genres unterscheiden, z.B. Werbung von anderen Programmformaten.

Das Verständnis der persuasiven Intention von Werbung entwickelt sich im Alter von

Mediale Zeichenkompetenz ist ein schlechterer Prädiktor für akademische Vorläuferfertigkeiten als Intelligenz.

„joint attention“:

= Zustand, in dem das Kind gemeinsam mit einer Bezugsperson seine Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand richtet

(beginnt zw. dem 3.-6. Monat)

Zwei Arten des Selbstkonzepts:

(1) I-Self (Lewis, 1991) bzw. implicit self (Case, 1991) von Geburt bis 15-18 Monate • kein Bewusstsein von dem Selbst • Unterscheidung zwischen dem Selbst und Anderen • Erkenntnis, etwas verursachen zu können

(2) me-self (Lewis, 1991) oder explicit self (Case, 1991), etwa 15-24 Monate. • Jetzt Bewusstsein von dem Selbst • „idea of me“ 

Wie messen? -> durch den Rouge-Test

Theory of Mind:

– Verständnis mit etwa 5 Jahren, dass Überzeugungen von der Realität abweichen können (False belief), implizites Verständnis schon früher (ab 15 Monaten)

- < 3,5 Jahre: keine richtigen Antworten (Realitätsurteil)

- 3,5 - 4 Jahre: „Verwirrungsstadium“

- > 4 Jahre: hauptsächlich richtige Antworten

Differenzierung von eigenen und fremden Wünschen:

18 (aber nicht 14) Monate alte Kinder reichen der VL das Nahrungsmittel, für das sie einen Wunsch bekundet hatte, obwohl dieses Nahrungsmittel (Broccoli) aus der Sicht der Kinder im Gegensatz zur Alternative (Cracker) nicht wünschenswert war

Fazit erleichternder Variationen (in false belief tests):

Korrekte Antworten können unter erleichternden Bedingungen bei Kindern unter 3 ½ Jahren gefunden werden In vielen Fällen umstritten, ob diese korrekten Antworten tatsächlich auf ein Verständnis falscher Überzeugungen hindeuten

Von was für einer Organisation von Konzepten ging Piaget aus?

– präoperationales Stadium: thematische Organisation von Konzepten

– konkret operationales Stadium: taxonomische Organisation

Basisebenen Kategorien ...

sollten vor über- und untergeordneten Kategorien erlernt werden.

„Object examination task“:

Kinder untersuchten Exemplar der neuen übergeordneten Kategorie länger im Vergleich zu einem Exemplar der alten; unabhängig von der perzeptuellen Ähnlichkeit.

Ab welchem Alter begriffen die Säuglinge in Spelke's Untersuchungen Kontinuität und Solidität?

Definition Problemlösestrategie:

Vorsätzliches und überlegtes (bedachtes) Mittel zur Zielerreichung (Wellman, 1988)

Piaget und Problemlöseverhalten:

Zielgerichtetes Verhalten erst ab dem 4. Stadium des sensomotorischen Stadiums, etwa ab 8 Monaten

Piaget & Inhelder: Schlussfolgerndes Denken entwickelt sich erst ab dem 11/12. Lebensjahr, auf der Stufe des formalen Denkens

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Deduktives Schließen:

• ist eine Schlussfolgerungsmethode (Inferenz) in der Logik

• ist die Anwendung von Inferenzregeln, mit denen ausgehend von für wahr befundenen oder angenommenen Aussagen weitere als wahr vermutete Aussagen überprüft werden

Junktoren

Durch Junktoren werden zusammengesetzte Formeln gebildet – Z.B. „Wenn es regnet, ist die Straße nass“ kann man durch folgende Formel ausdrücken: A -> B (Implikation)

Fazit Entwicklung des Problemlösens:

Fazit: Frage nach der Entwicklung des schlussfolgenden Denkens kann zum Teil mit der Frage nach der Entwicklung des Sprachverständnisses gleichgesetzt werden.

Konjunktionen ‚und‘, ‚aber‘, oder‘, ‚weil‘, ‚wenn‘ sowie Negation sind ab dem 3. Lebensjahr verfügbar

aber: vor allem Kinder interpretieren kontextbezogen, subjektive Erwartungen sind relevant: Die gleichen Worte können in verschiedenen Situationen unterschiedlich interpretiert werden

Induktives Denken:

Induktion: – Schlussfolgerungsmethode, die es erlaubt, aus einer Folge beobachteter Instanzen auf eine allgemeine Regelmäßigkeit zu schließen. – Im Vgl. zur Deduktion eine nicht korrekte Schlussweise, da es Ausnahmen geben kann, die noch nicht beobachtet wurden

• Steht im Vordergrund beim Aufstellen von Hypothesen, Aufspüren von Bedingungszusammenhängen, Voraussagen machen, Wahrscheinlichkeiten für das Auftreten best. Ereignisse festzulegen

Induktiver Schluss:

Es wird von der Übereinstimmung in einigen Punkten auf Ähnlichkeit auch in anderen Punkten bzw. der Gleichheit von Verhältnissen geschlossen.

Benennungsspurt:

Benennungsspurt: neue Wörter werden um den 18. Monat schneller gelernt (50-Wörter-Marke erreicht & 200 Wörter im rezeptiven Wortschatz)

Objektpermanz erlernen Säuglinge ...

Das implizite Gedächtnis

Ab welchem Alter können Säuglinge gezielt zugreifen?

ab 4-5 Monaten

▪ biologischer Prozess: Myelinisierung erhöht Signalübertragungsgeschwindigkeit und Hemmung störender Handlungsimpulse erhöht die Effizienz der Informationsverarbeitung

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