Osteopathie


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Flashcards 56
Language Deutsch
Category Medical
Level University
Created / Updated 07.01.2022 / 01.05.2023
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Beschreibe die Drainagekanäle der Pankreas.

  • Endet mit einem muskulären Sphinkter an der Papille.
  • Gemeinsamer Auslass mit Choledochus ins Duodenum
  • Wirsung Kanal & Santorini Kanal (endet im muskulären Sphinkter auf Höhe der Papille und endet auf Höhe Ductus choledochus)

Welche Aufgabe hat die exokrine Funktion der Pankreas?

  • Hauptfunktion: Sekretion von Verdauungsenzymen mit Wasser, NaCl, Kalium, Chlor und Bikarbonat.

--> Neutralisierung des magensauren Milieus

  • Tagesproduktion ca. 2,5 Liter
  • Stimulation der Sekretin-Sekretion
  • Hemmung der Octreotid-Sekretion

Die exokrine Sekretion wird über 2 Wege reguliert:

  • Endokrin
  • Neurokrin

Welche Proenzyme der Pankreas gibt es?

  • Proenzyme werden nur im Duodenal-Lumen durch Enterokinase aktiviert. Damit soll eine Selbstverdauung der Drüse vermieden werden!
    • Kationisches Trypsinogen
    • Anionisches Trypsinogen
    • Mesotrypsinogen
    • Chymotrypsinogen (A, B)
    • Kallireinogen
    • Procarboxypeptidase A (1, 2)
    • Procarboxypeptidase B (1, 2)
    • Prophospholipase
    • Proelastase

Welche Enzyme der Pankreas gibt es und was ist ihre Funktion?

  • Amylase: Zerstörung von Zucker, metabolisiert Stärke und Glykogen zu Glukose
  • Carboxylesterase
  • Sterolesterase
  • Lipase: Lipase oder Triglyceridlipase, Phospholipase A2, Carboxylesterase; metabolisiert Fette in freie Fettsäure.
  • Dnase
  • Rnase
  • Protease (Trypsin, Chymotrypsin, Elastase): verstoffwechselt Proteine zu Aminosäuren.

Diese Enzyme werden in inaktiver Form in der Bauchspeicheldrüse gespeichert (nicht gefährlich für die Bauchspeicheldrüse).

 

Wie wird die Pankreassekretion bei der Verdauung unterschieden? Welche Phasen gibt es?

  • Es wird zwischen ernährungsabhängiger und unabhängiger Pankreassekretion unterschieden.
  • Die ernährungsbedingte Sekretion erfolgt in 3 Phasen:

1)Kraniale Phase

2)Gastrische Phase

3)Intestinale Phase

Kraniale Phase

  • Kauen (ohne Schlucken) stimuliert die Sekretion von bis zu 50% der maximalen Sekretion durch spezifische Hormone.
  • Kauen und Schlucken mit Entleerung der Magensäuren in das Duodenum: Stimulation von bis zu 90% der Sekretion
  • Parasympathikus spielt auch über den gastrovagalen Reflex eine Rolle.

Gastrische Phase

  • Die Sekretion wird durch die Dehnung des Magens stimuliert.
  • Dadurch wird der gastro-vagale (parasympathische) Reflex aktiviert, um die Sekretion einer Flüssigkeit mit einer hohen Enzymkonzentration anzuregen.
  • Der Säuregehalt, der in das Duodenum gelangt, stimuliert die Sekretion von Wasser und Bikarbonat.

Das Sekretin

  • Sekretin wird in den Schleimhautzellen des Duodenums produziert.
  • Sekretion im Blut, wenn der pH-Wert im Duodenum < 4,5 ist.

Beschreibe die Intestinale Phase (endokrine Funktion) der Pankreas.

  • Die Enzymsekretion wird durch langkettige Fettsäuren, Peptide und Aminosäuren (z.B. Phenylalanin, Valin, Methionin Tryptophan) stimuliert.
  • Die Sekretion wird auch durch Glukose angeregt.
  • Die Sekretion ist abhängig von der Menge
  • Die Pankreas hat eine unglaubliche Reserve
  • Schlechte Verdauung und Malabsorption werden erst dann klinisch sichtbar, wenn es zu einer funktionellen Reduktion auf 5-10% des Normalwertes kommt.
  • Insulin wird in den Beta-Zellen der Langerhansschen Inseln in der Bauchspeicheldrüse produziert.
  • Insulin hat die Aufgabe, Glukose durch die Zellmembran passieren zu lassen.
  • Insulin fungiert als Träger für alle Zellen mit Ausnahme der Leber und des Gehirns (produziert in den B Zellen der Langerhanschen Inseln)
  • Das Gehirn, das fast ausschließlich von Glukose abhängig ist, benötigt kein Insulin zur Aufnahme von Glukose.
  • Die Glukosekonzentration in der Leber ist praktisch die gleiche wie im Plasma: Die Leber hat dank der Glykogensynthese eine Speicherfunktion.
  • Insulin ist reguliert durch Zuckergehalt & durch gastrointestinale Peptide
  • Liegt ein absoluter Insulinmangel (zu niedriges Verhältnis von Insulin zu Blutzucker) vor, spricht man von Typ-I-Diabetes.
  • Bei einem relativen Defizit (meist hohe Insulinspiegel und Insulinresistenz der Zielzellen) spricht man von Typ-II-Diabetes.

Bechreibe die akute Pankreatitis, ihre Pathologie und Etiologie.

= Erkrankung, die durch eine (auch toxische) Aggression ausgelöst wird und zu einer Entzündungsreaktion führt.

Allgemein

  • Inzidenz: 4,8 - 38 pro 100'0000/ in den USA (schwierige Messung)
  • Bei schwerer Pankreatitis steigt die Mortalität auf 10%.
  • Pankreatitis ist die zweithäufigste Diagnose in den USA bei Patienten, die nach einer akuten Cholezystitis, aber vor einer akuten Appendizitis in die Notaufnahme eingeliefert werden.
  • Kosten von 2,5 Milliarden Dollar in den USA.
  • Pankreatitis, welche bei CT-Scan und ERCP (Endoscopic Retrograd Cholangio Pancretography) kein Zeichen von chronischer Pankreatitis zeigt.
  • Keine Dysfunktion des Organs während der Inflammation. Erst bei schwerer akuter Pankreatitis kommt es zur Dysfunktion des Organs, Nekrose, Abszes und Bildung von Pseudozysten
  • Es ist selbstbegrenzt und es kommt zu einem Ödem der Bauchspeicheldrüse mit peripankreatischer Flüssigkeit

Pathogenese

  • Aktivierung von Trypsinogen zu Trypsin in der Azinozelle.
  • Das Trypsin wandelt andere Prozyme in aktive Enzyme um.
  • Es kommt zur Autodigestion

Ätiologie

  • Gallenstein (B)      >70%
    • 40%, Männer mehr betroffen, Frauen betroffen, wenn >40J, Mütter sind, hellhäutig/blond
    • Kleine Gallensteine sind gefährlicher, können bis Kanal choledochus migrieren (Ikterus als Folge)
  • Alkohol (A)             >70%
    • 30%, Kombi Alkohol+Rauchen ist gefährlich
    • direkter toxischer Effekt auf Metaboliten
  • Medikamente (D)
    • Selten, gibt trotzdem 85 Medis die Pankreatitis auslösen können
    • Tritt nach einigen Monaten auf, nicht nach Jahren
  • Hypertriglicidérémie (H)
    • Häufigster Grund nach Gallenstein und Alkohol, 5%
  • Hyperparathyroidisme (H)
    • Vererbungsprobleme (Pankreas annulaire, divisum)
  • Andere: Tumor (T), Diverticule, Chirurgie (S)
  • Idiopathische Pankreatitis (I)

PRÜFUNG: Eselsbrücke (aus dem Englischen): BAD SHIT (Bile stones, Alcohol, drugs, surgery, Hyperparathyroidisme/Hyperglyciderämie, idiopathic Pankreatitis, Tumor) 

 

Was sind die Symptome und die Klinik einer Pankreatitis?

Symptome

  • Persistierende abdominale Schmerzen mit variabler Intensität: 95%
    • Superiores Abdomen, Gürtelform
  • Nausea und Erbrechen: 90%
  • Schock-Zeichen: 20%
  • Pleura-Erguss

Klinik

  • Aussehen: wirklich krank!
  • Geschwollenes Abdomen
  • Evt. Abdomen peritoneal (Brettbauch, Schmerzen bei Entspannung)
  • Paralytischer Ileus
  • Unterscheidung zur Perforation eines Hohlorgans kann schwierig sein
  • Evt. Tachykardie
  • Evt. Tachypnoe
  • Evt. Fieber
  • Signe de Grey Turner oder Signe de Cullen:

Wie ist die Diagnosestelung und Differentialdiagnostik einer Pankreatitis?

  • Amylase im Serum, respektive Lipase im Serum steigt um das 2-3-fache des Normalwertes an.
  • CT-Scan:
    • Ödematöse Pankreatitis
    • Nekrosierende akute Pankreatitis

Differentialdiagnostik

  • Gallenkolik
  • Akute Cholezystitis
  • Perforation der Hohlorgane
  • Mesenterischer Infarkt
  • Mechanischer Ileus (Darmverschluss)
  • Inferiorer Herzinfarkt
  • Gerissenes Aortenaneurysma (starke Sz)
  • „Gerissene“ extra-uterine Schwangerschaft

Wie wird eine Pankreatitis behandelt?

Basis-Behandlung

  • Bei schwerer akuter Pankreatitis erleidet der Patient ein «Kapillarleck» mit massivem Flüssigkeitsverlust im 3. Sektor (extrazellulärer Raum) --> verlieren bis zu 10kg in wenigen Tagen!
  • Flüssigkeitszufuhr von 15-20L pro Tag
  • Absolute Notwendigkeit der Überwachung von Urinproduktion und Flüssigkeitssubstitution bis zu 15-20 Liter pro Tag

Allgemeine Behandlung von akuter Pankreatitis:

  • Korrektion von hydro-elektrolytischen-metabolischen Problemen
  • Antalgie (+/- periduraler Katheter) --> wenn subdurales Panadol zB nicht reicht, dann peridural
  • Ernährung (i.v. jejunale Sonde)
  • (Antibiotika) --> Pankreatitis nur Entzündung, keine Infektion, prophilaktisch
  • +/- Behandlung von Schock (kardio-resp. Unterstützung, renal)
  • Chirurgie:
    • Behandlung der Ursache und/oder Behandlung der Komplikationen
    • Nur wenn infektiöse Nekrose --> Feinnadelpunktion (wenn möglich wird mind. 4 Wochen gewartet)

 

Was sind die häufigsten Ursachen von Pankreatitis und was sind mögliche Komplikationen?

Gallensteine:

  • Gallensteine sind die häufigste Ursache der akuten Pankreatitis. (ca. 40%)
  • Bei Patienten mit Gallensteinen sind Männer stärker von einer akuten Pankreatitis betroffen als Frauen.
  • Aber im Allgemeinen sind Frauen stärker betroffen

PRÜFUNG: (4 x F: female, > 40, fertile, fair hair)

  • Kleine Steine sind am gefährlichsten; sie können in den Zystikus und dann in den Gallengang wandern.

Alkohol:

  • Alkohol ist die zweithäufigste Ursache der Pankreatitis (ca. 30%).
  • Rauchen und Alkoholkonsum sind gefährlich.
  • Die Pathophysiologie ist nicht ganz klar, aber es gibt eine direkte toxische Wirkung von Metaboliten bei genetischer Anfälligkeit.
  • Die genaue genetische Korrelation ist noch nicht gefunden worden.

Hypertriglyceridämie:

  • 3. häufigste Ursache: 5% aller Pankreatitis.

Medikamente:

  • Selten, aber man sollte nicht vergessen...
  • Es ist bekannt, dass etwa 85 Medikamente in der Lage sind Pankreatitis zu induzieren
  • Einige bekannte Medikamente: Azathioprin, Cimetidin, Dexamethason, Furosemid, 6- Mercaptopurin, Metronidazol, Sulfasalazin, Tetracyclin
  • In der Regel geschieht dies nach einigen Monaten (nicht Jahren!).

Komplikationen

Lokal:

  • Sterile Nekrose, infizierte Nekrose
  • Abszess (heterogenes Erscheinungsbild, Bakterien machen Luftblasen)
  • Pseudozysten (brauchen viel Platz, flüssigkeitsgefüllt, homogenes Erscheinungsbild)
  • Gastrointestinale Blutungen wie Ruptur der A.+ V. splenica oder V. porta
  • Thrombose der V. splenica
  • Pseudozysten-Blutung
  • Blutungen nach Nekrosektomien
  • Fisteln und Ileus des Dünndarms oder Dickdarms

Systemisch:

  • Renale und/oder respiratorische Insuffizienz
  • Schock
  • Hyperglykämie (Diabetes), Hypokalzämie
  • Disseminierte intravaskuläre Koagulation
  • Subkutane Adiponekrose
  • Retinopathie
  • Psychose

 

Beschreibe die chronische Pankreatitis (Epidemiologie, Etiologie, Diagnose).

= Prozess, der mit immer wiederkehrenden Ausbrüchen der akuten Pankreatitis beginnt und sich zu einer fortschreitenden Zerstörung und Fibrose der Pankreas entwickelt.

Definition: Irreversible Schädigung der Bauchspeicheldrüse mit histologischem Nachweis einer chronischen Entzündung, Fibrose und Zerstörung von exokrinem (Azinuszellen) und endokrinem (Langerhans-Zellen) Gewebe.

Epidemiologie

  • Inzidenz: 3-9 Fälle/100'000 Einwohner im Jahr
  • Ursache: In 90% ist es Alkohol
    • aber nur 20% der schweren Alkoholiker entwickeln eine chronische Pankreatitis
  • häufigstes Symptom: chronische Schmerzen
  • Circulus vitiosus: Alkohol ist ein gutes Schmerzmittel, das den Konsum anregt
  • 10 Jahre überleben: 70%
  • 20 Jahre überleben: 45%

Ätiologie

  • Alkohol 90%
  • Hyperkalzämie
  • Hyperlipidämie
  • Hypertriglyceridämie
  • Fibro-Calcium-Pankreas-Diabetes
  • Erbliche Krankheiten

Diagnose

  • CT
    • Pseudozystose, Kalzifikationen, duodenale Stenose, Gallengangstenose
  • ERCP
    • Perlschnurartig erweiterter Pankreasgang
    • Stenose des Ductus choledochus durch Pankreaskopfver-grösserung

 

Wie ist die Behandlung einer chornischen Pankreatitis?

  • Drainageoperation
  • Resektion:
    • Ablation des Pankreaskopfs, mit Konservation des Duodenums
    • Ablation des Pankreaschwanzes

Welche Krebsarten von Pankreaskrebs gibt es? Etiologie/Epidemiologie

  • 2. Rang der gastrointestinalen Tumore
  • häufigste Todesursache für alle Tumore
  • Inzidenz: ca. 10 Fälle für 100'000 Einwohner/Jahr
  • 30 Fälle pro Jahr in Fribourg
  • 1 Jahr überleben: 20% (weniger wahrscheinlich bei Metastasen)
  • 5 Jahre überleben: 4%
  • Möglichkeit auf OP: nur 20%, Rest palliativ

Krebsarten

  • Adenokarzinom 70%
  • Neurendokrine Tumore
  • Gutartige Tumore (=Karzinom, bis Gegenteil bewiesen)

Ätiologie

36% unbekannt

30% Rauchen

20% Ernährung (Diät)

10% Erblich

4% Gutartige Krankheit

 

Was sind die Symptome, Klinik und Diagnostik von Pankreaskrebs?

Symptome

  • Im Allgemeinen spätes Auftreten der Symptome
  • Häufigstes 1. Zeichen: nicht schmerzhafter Ikterus
  • Gewichtsverlust
  • Evtl. Entwicklung eines frühen Diabetes

Diagnostik

  • Klinischer Verdacht
    • Ikterus (OHNE Schmerzen)
    • Dilatierte Gallenblase --> harte Kugel kann im hyperchonder rechts kann palpiert werden
    • CT
    • Double duct sign = Dilatation des Canal choledochus und Canal de Wirsung

Klinik

  • Schmerzloser Ikterus
  • Signe de Courvoisier = schmerzloses Palpieren der Gallenblase
  • Gewichtsverlust
  • Müdigkeit
  • Nächtliches Schwitzen
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Evtl. Rückenschmerzen
  • B-Symptome: klare Krebssymptome!

Wo kann Pankreaskrebs lokalisiert sein? Was passiert bei einer chirurgischen Behandlung und welche Komplikationen können auftreten?

Lokalisation

  • Am Kopf der Pankreas
  • Am Schwanz der Pankreas

Chirurgie

  • Pp-Whipple: Präservation des Pylorus (komplizierte OP!)
  • Klassische Whipple Operation

Komplikationen

  • Lungeninfektion
  • Insuffizienz der Anastomosen: Auseinanderfallen des zusammengenähten
  • Hämorrhagie
  • Pankreas/ Gallen-Fistel
  • Diabetes (endokrine Insuffizienz)
  • Exokrine Insuffizienz
  • Peptisches Geschwür (Ulcère peptique)