Osteopathie


Kartei Details

Karten 56
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 07.01.2022 / 01.05.2023
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Welche 3 Regionen durchquert der Oesophagus?

zervikal

thorax

abdominal

Beschreibe den Mechanismus des Schluckens.

  • der Nahrungsbolus wird durch Speichel geschmiert und dann durch die Kontraktionen der Zunge gedrückt
  • das Zäpfchen verschliesst den Nasen-Rachen-Raum der Kehldeckel verschliesst den Kehlkopf & der Krikoid-Muskel entspannt sich
  • der Rachenkonstriktor schiebt den Bolus in die Speiseröhre, der von einer peristaltischen Welle aufgenommen wird.

Beschreibe folgende Symptome im Oesophagus:

Dysphagie, Odynophagie, Odyno-dysphagie, Aphagie, Foetor fetid, Dysphonie, Dyspnoe, Gastro-oesophagealer Reflux, Regurgitation, Erbrechen, Übelkeit.

  • Dysphagie: Blockierendes Gefühl beim Verschlucken von Nahrung
  • Odynophagie: Schmerzen beim Passieren von Lebensmitteln
  • Odyno-dysphagie: Schmerzhafte Dysphagie
  • Aphagie: Unfähigkeit zu essen oder Schlucken
  • Foetor fetid (= Atem)
  • Dysphonie (Veränderung der Stimme)
    • weil N. laryngeus recurrens für die Stimme --> kann durch Tumer des Ösophagus betroffen sein
  • Dyspnoe (Atembeschwerden)
  • Gastro-ösophagealer Reflux
    • Entfernung des flüssigen oder festen Inhalts von Magen bis Speiseröhre
  • Regurgitation
    • Mühelose, übelkeitsfreie Aufwärtsbewegung des Ösophagus- oder Mageninhalts in den Mund
  • Erbrechen: Aktive Ausscheidung von Mageninhalt durch den Mund
  • Übelkeit: Lust auf Erbrechen (subjektiv)

Wie beurteilt man den Schweregrad einer Dysphagie? Welche Fragen werden gestellt und was sind die komplementären Examen?

  • Schwierigkeit, zunächst Stücke von rotem Fleisch oder Brot zu essen
  • Dann die halbflüssigen Elemente
  • Schliesslich die Flüssigkeiten
  • Und schliesslich kommt der Speichel nicht mehr durch und der Patient muss ihn ausspucken.

Fragen:

  • Gewichtsverlust
    • Signifikant, wenn es unfreiwillig ist und mehr als 10% des Gewichts während der letzten 3 Monate ausmacht.

Komplementäre Examen:

  • Standard Radio: Face + Profil
  • Ct- Scanner
  • Barium-Transit
  • Transit zum Gastrograffin (Verdacht auf Perforation, Fistel, Lachâge)
  • Endosonographie
  • 24h pH-Messung; Manometrie

Was wird bei der Anamnese bei Dysphagia oder Odynophagia erfragt?

  • Schluckprobleme
  • Schmerzen beim Schlucken
  • Präzise Anamnese:
    • Symptome bei flüssiger oder fester Nahrung
    • Symptome beim Schlucken von Speichel
    • Kau- und Essensgewohnheit
    • Höhe der Blockade (z.B. ein Stück Fleisch)
    • Regurgitation/ Hochwürgen?
    • Pyrosis = Sodbrennen
    • Gewichtsverlust (ungewollter!)
    • Sofortige oder progressive Installation
      • Sofort: Obstruktion durch grosses Nahrungsstück im Ösophagus
    • Konstant oder wechselnd/inkonstant
    • Seit wann?
    • Verschlechternde oder beruhigende Faktoren

Welche Differentialdiagnosen von Dysphagia gibt es?

Dysphagie durch Hindernis:

  • Fremdkörper /schlecht gekaute Nahrung
  • Verengung
    • Tumor
    • Diverticule oesophagien
    • Stenose inflammatoire

Dysphagie durch motorische Probleme:

  • Ösophageale Muskulatur ist betroffen
    • Achalasie
  • ZNS oder PNS betroffen
  • AVC – Läsion bulbe – Tetanus – MS – SLA – M. de Parkinson

Welche Arten von Oesophagusdivertikel gibt es und was ist die gewöhnliche Klinik?

Divertikel = sackartige Ausstülpung in der Wand eines Hohlorgans

  • Echte Divertikel: alle Wandschichten
  • Pseudo- Divertikel: Herniation der Mukosa und Sub-mukosa durch Muskeln
  • Pulsions-Divertikel: des intraluminalen Drucks gegen geschwächte Wand
    • Divertikel von Zenker 
  • Traktions-Divertikel: externe Zugkraft (Bsp: Inflammation)

Gewöhnliche Klinik:

  • Dysphagie / Regurgitation (Hochwürgen)
  • Fauliger Atem
  • Husten / Aspirationspneumonie
  • Thoraxschmerzen (eher selten)
  • Gewichtsverlust (wird zu Pseudostenose führen)
  • Palpierbare zervikale Masse (lateral am Hals)

Was sind die Ursachen und Behandlungsmethoden von oesophagealen Stenosen?

Ursachen:

  • Ösophagus-Karzinom
  • Divertikel von Zenker
  • Para-hiatale Hernie (geht in den Thorax)
  • Post Ulzerus von Barrett
  • Zirkumferentielle peptische Post-Ösophagitis
  • Aktinische Post-Ösophagitis
  • Ätzende Post-Ösophagitis
  • medikamenteninduzierte Ösophagitis
  • Herpes nach Ösophagitis, CMV, TBC, Morbus Crohn

Behandlungsmethoden:

  • unter 12mm Durchmesser verursacht jede Stenose eine Dysphagie.
  • Prinzipiell birgt jede tiefe Ulzeration (betroffene Muskulatur) das Risiko einer Stenose
  • Behandlung kurzer Stenosen ist die endoskopische Dilatation (mit Ballon)

Was ist eine Achalasie und wie wird die Diagnose gemacht?

= Keine Öffnung des Sphinkters. Muskel bekommt kein Nervenimpuls. = Progressive Zerstörung der Neurone des myenterischen Auerbach-Plexus.

  • Verlust der Aufgabe der inhibitorischen Neurone (NO, VIP)
  • Der Inferiore ösophageale Sphinkter (LES) relaxiert nicht als Reaktion aufs Schlucken (cholinerge Neurone)
  • Anomalien des ösophagealen Peristaltismus (Fehlen einer Peristaltik)

Diagnose:

  • Bildgebung schliesst eine pseudo-achalasie verursacht durch neoplasische Läsion aus.
  • Wanddicke >10 mm deutet auf eine Neoplasie hin
  • Endoscopie / Endosonographie
  • CT mit Kontrastmittel
    • Barium-Transit
    • Typische "Vogelschnabel"-Aufnahme mit distaler Ösophagus-Dilatation

Was ist Pyrosis? Wie kann man es reproduzieren und was wird bei der Anamnese angegeben?

= Aufstossen der Magensäure, verursacht durch eine Schwäche des Sphinkters, welche zum Aufsteigen von Magensäure in den Ösophagus führt.

Singe du Lacet:

Patient beugt sich nach vorne. Kann Magenbrennen reproduziert/ verursacht werden, so ist Test +.

Charakter des Schmerzes:

  • Wie ein Feuer
  • Gleichartig wie Senf
  • Gefühl von Beklemmung oder Einengung/Verengung

DD: Angina Pectoris

Lokalisation:

  • Retrosternal mit Irradiation nach oben (Fossa jugularis)

Irradiation:

  • Hals
  • Zähne
  • Arm
  • Rücken

Auslösende Faktoren:

  • Liegende Position, Signe de Lacet
  • Alkohol
  • Scharfe Mahlzeiten, Fett, Schokolade

Beruhigende Faktoren:

  • Stehende Position
  • Anti-säure Medikamente/ Antazida

Was ist die Pathologie und Ethiologie gastro-oesophagealer Refluxkrankheiten?  Was sind favorisierende Faktoren? Wie ist die Definition und Epidemiologie?

  • Vorübergehnde Relaxation des inf. Ösophagealen Sphinker (TLESR)
  • Hiatale Hernien: Vergösserung des oeso-phagealer Hiatus des Diaphragmas
  • Aggressive Reflux-Flüssigkeit
  • Verminderte ösophageale Clearence:
    • Problem mit distaler ösophagealen Motilität: erhöhte Kontaktzeit von Magensäure mit Oesophagus
  • Favorisierende Faktoren: Alkohol, Nikotin, Adipositas, Medis, Ernährung
  • Reflux-Krankheit (oder GERD): Reflux, welcher Symptome oder Komplikationen verursacht.
  • 20% der Bevölkerung davon betroffen (1x/Woche).

Was sind typische und atypische Symptome der gastro-oesophagealen Refluxkrankheit? Welche Komplikationen können auftreten?

Typisch:

  • Sodbrennen (75%)
  • Oppression thoracique (DD: Angor)
  • Dysphagie (50%)
  • Regurgitation (40%) --> Gierzeichen
  • Epigastriche Schmerzen (30%)
  • Übelkeit, Erbrechen

Atypisch

Extra-ösophageale Symptome:

  • Refluxbronchitis (Asthma)
  • Dysphonie
  • Schlafstörungen
  • Pharyngeale Schmerzen

Komplikationen:

  • Ulcerationen
  • Aspiration/ Absaugen des Mageninhalts
  • Barrett-Ösophagus
  • Ösophagusstenose

 

Wie ist die Diagnosestellung bei gastro-oesophagealen Refluxkrankheiten? Was gibt es für Operationsarten?

Nebenwirkung IPP: oft Diarrhöe, Kopfschmerzen. Selten Depression, Halluzination, Sehprobleme, Leberprobleme, Nephritis. Nach langer Einnahme: Atrophische Gastritis.

Operationsarten:

  • Fundoplikatur: den distalen Oesophagus mit dem Fundus umgeben. Ermöglicht die Wiederherstellung eines Anti-Reflux-Mechanismus.
  • Fundoplikatur nach Nissen-Rosetti:
    • 360°
    • 90% Besserung der Symptome; 10-65% brauchen weiterhin IPP
  • Fundoplikatur nach Toupet:
    • 270°
    • Geringerer Druck in SOI
    • Weniger Aufblähen, mehr Rückfälle

Was ist ein Barrett-Ösophagus?

Der sogenannte Barrett-Ösophagus gilt als eine Vorstufe für Speiseröhrenkrebs. Die dabei in der Schleimhaut der Speiseröhre ausgelösten Veränderungen sind die Folge eines chronischen Zurückfließens von Speisebrei aus dem Magen in die Speiseröhre.

Regel von 10:

  • 10% der GERDs haben Ösophagitis.
  • 10 % der Ösophagitis hat Barrett-Syndrom
  • 10% der Barrett-Patienten haben ein Adenokarzinom im Oesophagus

 

  • 20% der Bevölkerung hat einen Reflux 1x/Woche
  • 3-5% entwickeln eine Barrett-Metaplasie.

Ersatz des ösophagealen Plattenepithels durch spezialisiertes Darmepithel

Beschreibe die verschiedenen Arten von hiatalen Hernien.

Typ 1 = Gleiten = Sliding

  • Laxheit der phreno-ösophagealen Membran mit Verschiebung der gastroösophagealen Verbindung oberhalb des Diaphragmas.
  • Der Fundus bleibt unterhalb dieser Verbindung.

Para-oesophageale Hernie

Typ 2:  lokalisierter Defekt in der Membran, während die gastro-ösophageale Verbindung fixiert bleibt, dient der Fundus als Herniationspunkt

Typ 3:  Wenn die Hernie den Hiatus vergrößert, dehnt sich die Membran und verschiebt den Übergang nach oben

Typ 4:  Gesamter Magen im Mediastium = medizinischer Notfall.

Was ist eine Ösophagitis und was ist die Ursache?

= Infektion oder Infalmmation des Ösophagus

Ursachen:

  • Reflux oder peptisch
  • Viral
  • Mykotisch
  • Bakteriell
  • Radique
  • Medikamentös
  • Ätzend
  • Auto-immune Affektion

Welche Arten von oesophagealem Krebs gibt es? Wie ist die Epidemiologie und was sind die Risikofaktoren?

  • Adenokarzinom
  • Epidermoides Karzinom

Allgemeines:

  • Prognose: Überleben länger als 5 Jahre £ 10%.
    • Grund: späte Diagnose und oft ein ungüstiges Terrain
  • Altes und/ oder aktives Ethylo-tabagisme
  • Fortgeschrittenes Alter
  • Prekärer Allgemeinzustand
  • In 12-17% der Fälle: zusätzlicher HNO-Krebs
  • Zum Zeitpunkt der Diagnose sind fast 2/3 der Patienten aufgrund der Ausdehnung der Krankheit oder assoziierter Komorbiditäten inoperabel.

Epideiologie:

9. häufigster Krebs weltweit. 13. häufigster in CH für Männer, 20. für Frauen. 7. Rang bei der Mortalität.

Risikofaktoren:

  • Geschlecht (Mann x2)
  • Alter: ab ca. 70 Jahre daran denken
  • Herkunft:
    • Weisshäuter: Adenokarzinom
    • Afrikaner/Asiaten: Epidermoides Karzinom
  • Ernährung:
    • Mariniertes Gemüse
    • Behandeltes Fleisch
    • Nitratreichhaltige Alimente
    • Wenig Konsumation von Früchten und Gemüse

 

Was sind die klinischen Symptome von oesophagealem Krebs, wie wird er diagnostiziert und behandelt?

Klinische Symptome:

  • Oft keine frühzeitigen Symptome = problematisch
  • Dysphagie (>50% des Lumens zu)
  • >40 Jahre: Immer CA des Ösophagus ausschliessen
  • Gewichtsverlust
  • Retrosternale Schmerzen
  • Regurgitations (Hochwürgen)
  • Raue Stimme, Husten, Dorsalgie, palpierbare zervikale Ganglien

Diagnose:

  • Endoskopie: Biopsie oder Endo-Sonographie
  • Thoracoabdominales CT
  • „Transit“
  • PET: Injizieren von Zucker. Krebszellen verbrauchen viel Zucker

Behandlung:

Je nach Lokalisation andere Behandlung:

 

Proximal:          Radio-chemo-Therapie

Mitte:                  Resektion, neoadjuvante Radio-chemo-Therapie

Distal:  Stent, palliative Radio-chemo-Therapie

Wie ist die Klassifikation TNM von Tumoren?

T = Grösse/Tiefe (T3 noch ausserhalb des Organs, T4 schon in einem weiteren Organ)

N = Nodule/ Anzahl vorhandener Ganglien

M = Metastasen auf Distanz

 Was ist die Funktion des Magens?

  • Die Funktion des Magens besteht darin, Nahrung in Partikel von weniger als 2 mm Größe zu zerlegen und diese in den Zwölffingerdarm und Dünndarm zu transportieren, wo sie resorbiert werden.
  • Das Schlucken und die Ankunft von Nahrung im Magen führt zu einer Dilatation des Fundus (rezeptive und adaptive Entspannung).
  • sie werden mit HCl (Salzsäure) und Pepsin gemischt.
  • die Nahrung geht passiv in den Magenkörper über
  • eine peristaltische Kontraktion drückt sie in die Höhle, wo sie geknetet werden...
  • Nur Partikel mit einer Größe von weniger als 2 mm passieren den Pylorus.
  • die nicht verdaubaren Rückstände werden später entsorgt, wenn die migratorischen Motorkomplexe wieder aufgenommen werden

Welche 3 Arten von Motilitätsproblemen im Magen gibt es und was sind deren Symptome?

  1. beschleunigte Leerung des Magens:
  • Abdominale Krämpfe
  • Diarrhöe
  • Hypovolämie (z.B. gegessen und direkt wieder hunger)
  • Hypoglykämie
  • Epigastralgie (Oberbauchschmerzen)
  • Brennen
  1. Verlangsamte Leerung des Magens:
  • Schnelles Sättigungsgefühl
  • Übelkeit
  • Blähungen (ballonnements)
  • Post-prandiale Müdigkeit
  • Aufstossen/ Rülpsen (éructation)
  • Post-prandiales Schwere /Völlegefühl
  • Brennen
  • Epigastralgie
  1. Duodeno-gastrischen Reflux
  • Epigastralgie
  • Übelkeit
  • Erbrechen von Galle (bile)
  • Aufstossen/ Regurgitation
  • Gewichtsverlust

Welche verschiedenen Arten von Sodbrennen (Dyspepsie) gibt es?

  • Motorische Dyspepsie:
    • Blähungen, Aufstossen, «langsame Verdauung», schnelle Sättigung
  • Ulzeröse Dyspepsie:
    • Epigastrisches Brennen, Epigastrische Krämpfe (epigastrisch = Magen)
  • Billäre Dyspepsie:
    • Übelkeit, Erbrechen
  • Reflux-Dyspepsie:
    • Pyrosis, Regurgitation (eigentlich: nicht-erosive Refluxkrankheit)
  • Nicht-ulzeröse Dyspepsie: Beschwerden, die durch nicht-ulzeröse Dyspepsie verursacht werden, sind weitaus häufiger als solche, die durch irgendeine andere organische Erkrankung des oberen Verdauungstraktes verursacht werden.

Was ist der Usprung von peptischen Erkrankungen (Dyspepsie)?

Zustände mit erosiven Läsionen verursacht durch (Ursprung):

  • Säuregehalt
  • Pepsin
  • Helicobacter pylori
  • entzündungshemmende Medikamente
  • ischämische Störungen
  • Defekte beim Schutz der Schleimhaut

Beschreibe die gastrische Sekretion.

  • Säuresekretion: 1,5 l / 24h HCl bei einem durchschnittlichen pH-Wert von 1,5
  • Basische Sekretion: 10% des Säurevolumens, stimuliert durch PGE2 (Prostaglandine, verringern sich durch inflammationshemmende Medikamente wie zB Aspirin), nimmt ab dem 65. Lebensjahr ab.
  • Abwehrkräfte der Magenschleimhaut:
    • apikale Lipidmembran
    • Magenschleim
    • pH-Gradient
    • Zellregeneration
    • Sekretin und Zwölffingerdarmbikarbonate
    • adaptiver Zytoprotektion

Was sind die Symptome der gastro-duodenale Ulzera/Geschwüre und die Komplikationen?

Symptome

Ulzerus-Stoss (poussée ulcéreuse):

  • epigastrische Schmerzen auf nüchternen Magen, manchmal während der Nacht
  • Gelindert durch Nahrungsaufnahme
  • Wiederkehrender Schmerz nach 1-2h nach dem Essen

--> 30-50% der Geschwüre sind schmerzfrei und werden erst zum Zeitpunkt einer Komplikation diagnostiziert.

Ohne Behandlung heilen 50-70% der Ulzera spontan in 8-12 Wochen

Komplikationen:

  • Geschwüriger Krebs (Ulcerus)
    • Keines Geschwür wird zum Krebs, aber es gibt geschwürigen/ ulzerösen Krebs.
  • Hämorrhagie (=medizinischer Notfall)
    • Arterie platzt im Magen
    • Symptom: Malaena (Blut im Stuhl, dunkler Stuhl), erhöhter Herzschlag, tieferer Blutdruck
  • Perforation
  • Stenose
    • Symptom: Nausea und Erbrechen

Ohne Behandlung ist die Geschwürkrankheit ein chronischer, wiederkehrender, tödlicher Zustand!

Mortalität: 1.8% in 10 Jahren

Komplikationen und Symptome zu gastro-duodenale Ulcera (Red Flags - Prüfungsfrage)

  • Ausstrahlende Schmerzen im Rücken = ulcère térébrant (tief infiltrierend) (Pankreas)
  • Hämatemesis, Meleana = blutendes Geschwür (hämorrhagische Ulzera) (!!!)
  • Erbrechen = präpyloraler Ulzerus, Pylorusödem, Stenose
  • Peritonismus = perforierter Ulzerus
  • Schwindel, Blässe = Hypovolämie (Hämorrhagie)
  • Schwäche, Müdigkeit = Eisen-Anämie (ferriprive) wegen chronischer Blutung

 [MD1]Prüfungsfrage!

Wie ist die Diagnostik von gastroduodenaler Ulcera und wie ist die Etiologie?

Diagnostik

  • Gastroskopie (Biopsie machen)

Etiologie

  1. Helicobacter pylori = Hp
    1. Gram-negative Bakterien, spiral (Behandlung mit Antibiotika)
    2. Befindet sich im gastrischen Epithelium, gastrischen Metaplasie, Endobrachyösophage
    3. Transmission: féco-oral, oro-oral, keine tierischen Reservoire
    4. Test: Atmungstest, Reologie rapide (kits cabinet)
  2. pH-Wert (Säuregehalt)
  3. Stress: Trauma, Verletzung
    1. Multiple oberflächliche Erosionen, blutend, schmerzlos (manchmal Geschwüre)
    2. Bei Patienten mit massivem Stress: starkes Brennen, Sepsis, schwerer hypovolämischer Schock, multisystemisches Versagen
    3. Häufig auf Intensivstation
  4. Ischämie
    1. über Anastomosen bei Magenresektionen
    2. oft viele Jahre nach der Operation
    3. schmerzfrei und hämorrhagisch
    4. schwer zu heilende Stellen in schlecht vaskularisiertem Gewebe
  5. Seltene Ursachen (< 1% der Ulzera)
    1. Zollinger-Ellison-Syndrom: gastrinausscheidender Tumor (Bauchspeicheldrüse, Zwölffingerdarm) oder G-Zell-Hyperplasie des Antrum-Bauchschmerzes, multiple Ulzerationen (Magen, Zwölffingerdarm), Ösophagitis und Säurediarrhoe: Bestimmung der Gastrinämie
    2. Mastozytose, Morbus Crohn, Vaskulitis, ...

Welches sind die 3 häufigsten Situationen in der Praxis betreffend gastroduodenaler Ulcera?

  1. Erosionen / Ulcerationen durch H. pylori
  2. Erosionen / Ulcerationen durch AINS und/oder Aspirin
  3. Erosionen / Ulcerationen durch AINS und/oder Aspirin und H. pylori

 

Wie wird eine Magenperforation behandelt?

Perforiertes Duodenalgeschwür

  • Laproskopie
    • Suture simple
    • Patch de Graham

Perforiertes Magengeschwür

  • Chirurgische Behandlung
    • Suture simple +/- Epiplooplastie
    • Cuneiforme Resektion
    • Gastrektomie, wenn Naht unmöglich ist

Bemerkung:

  • Biopsie nach Möglichkeit intraoperativ durchführen
  • Auf dem Kurs: Gastroskopie + Biopsie +/- Gastrektomie.

Wie entsteht ein Magengeschwür? Erkläre die Toxizität von NSAID und ASA

Entstehung eines Magengeschwürs

  • Helicobacter pylori + pH <-- HP
  • Mucus -bic + pH <-- AINS
  • Die Beseitigung eines der Faktoren führt zur Abheilung des Ulkus und zur Verminderung oder Beseitigung des Rezidivrisikos.

AINS – ASA: Toxizität

  • Die Hemmung von PGs (systemische Wirkung) schränkt die Schutz- und Reparaturmechanismen der Magenschleimhaut gegen Säure und Pepsin ein.
  • Darüber hinaus zerstört ASS die tight junctions und erhöht durch seine Wirkung auf Thrombozyten (Hemmung der Aggregation) die Blutungsneigung.

 

Was ist die Konsequenz und Behandlung bei gastroduodenalen Geschwüren?

  • alle Geschwüre heilen
  • Es werden fast keine Geschwüre mehr operiert.
  • Ausnahmen:
    • Perforation
    • Unkontrollierbare Blutung
    • Morbus Crohn
    • Stenose

Was ist eine Gastritis?

  • = Infektion oder Inflammation der Magenmukosa (Magenschleimhaut)
  • Gewisse Gastritis sind endoskopisch nicht sichtbar und asymptomatisch (histologische Diagnose)

Was sind die Symptome und Etiologie von akuter Gastritis? Was sieht an in der Endoskopie?

Symptome

  • Epigastrische Schmerzen
  • Dyspepsie
  • Erbrechen

Endoskopie

  • Erythem
  • Erosion
  • Petechien
  • Ulzerus/ Geschwür
  • Hämorrhagie

Ätiologie

  • Infektös: Bakterien, Virus
  • Toxico-chemisch: Medikamente, Gallenrückfluss, Alkohol
  • Hypoxischer Stress: Massiver Stress, Verbrennung, Sepsis

Was sind die Symptome und Etiologie von chronischer Gastritis? Was sieht an in der Endoskopie?

Symptome

  • Variabel & häufig asymptomatisch

Endoskopie

  • Typische Läsionen
  • Histologische Diagnose

Ätiologie

  1. Auto-immun
    1. Atrophie der Magenmuskulatur (Risiko von Metaplasie, Dysplasie und Karzinom)
  2. Bakteriell
    1. aktive chronische oberflächliche Gastritis (= H.P. assoziierte Gastritis)
    2. Risiko auf Atrophie und Karzinom (3x)
  3. Chemisch
    1. Medikamente
    2. Gallen-Reflux
    3. Alkohol
  4. Andere Gastritis
    1. Lymphozytär, eosinophil, granulomatös, hypertroph, phlegmonisch

Wie wird eine Gastritis behandelt?

Medikamentös:

  • Antibiotika-Therapie (Ausrottung von H.P.)
  • Antazidum-Wirkung
    • Antisekretäre (handeln auf Zellebene)
      • H2-Antihistaminika
      • Inhibitoren der Protonenpumpen
      • Analoga von E-Prostaglandinen
    • Pufferwirkung (topisch)

Antisekretäre:

  • Anthistaminika: Ranitidin (Ranimed, Zantic), Cimetidin
  • Protonenpumpen-Inhibitoren: Lanzoprazol, Omeprazol (Antramups), Pantoprazol (Acido-X, Panprax), Esomeprazol (Nexium, Esomep, Vimovo)
  • Analoga von E-Prostaglandinen: Misoprostol (Zytotec, Misodel, Arthrotec)

Beschreibe die Symptome und Diagnostik von Magenkrebs.

  • 6. Häufigste Krebsart, 2. Sterbegrund durch Krebs (10%)
  • 30% Überleben 10 Jahre, 40% Überleben 5 Jahre
  • Chirurgie: einzige heilende Behandlungsmethode, Chemo- und Radiotherapie sind ebenfalls wichtig (palliativ)

Symptome

  • 50% asymptomatisch (oft späte Diagnose)
  • post-prandiale Schmerzen
  • Ekel von Fleisch
  • Anämie (Wegen Mikro-Hämorrhagie)
  • Dysphagie (Cardia)*
  • Erbrechen (Pylore)*

* bei fortgeschrittenem Zustand

Diagnostik

  • Endoskopie
    • Biopsie
    • Endosonographie (Gewebezustand informiert über Stadium)
  • CT abdominal
  • PET (markierter Zucker im Körper weist auf Metastasen hin)
  • Laparoskopie

= Teilgebiet der Chirurgie, bei der mit Hilfe eines optischen Instruments (Endoskop) und über Verlängerungen indirekt zu bedienende Pinzetten und Messer chirurgische Operationen innerhalb der Bauchhöhle vorgenommen werden

Histologie

  • Adenokarzinom (die meisten Formen)
  • Lymphom: 5% der bösartigen Tumore

Wie ist die Behandlung von Magenkrebs?

Chemotherapie:

  • Neo-adjuvante:

= Chemotherapie vor der OP

  • Abhängig von der Vaskularisation à beste Herunterstufung
  • Kontrolle von Mikrometastasen
  • Bessere Resektabilität
  • Evaluation des Ansprechens auf eine mögliche adjuvante Chemotherapie
  • Sehr zu empfehlen für Stadium >IB
  • Adjuvante:
    • Nach eine OP, je nach Stadium

 

Chirurgie:

  • Subtotale Gastrektomie
  • Totale Gastrectomie

Hängt vom histologischen Typ und Lokalisation ab.

  • Intestinaler Typ: wenn möglich partiell
  • Diffuser Typ:  total

 

Was sind postoperative funktionelle Probleme nach einer Magenrekonstruktion?

  • Dumping                  25-50%
  • Régurgitation          10-30%
  • Dysphagie                15-33%
  • Diarrhea                   5-15%

--> postoperatorischer Gewichtsverlust von 10-15%

Dumping:

Unter dem Dumping-Syndrom versteht man eine sogenannte Sturzentleerung flüssiger und fester Nahrung vom Magen in den Dünndarm mit ihren Folgen.

Early Dumping:

  • 10-30 min nach dem Essen
  • Passage von hyperosmotischer Nahrung
    • Osmotische Aktivität im intestinalen Lumen
  • Freisetzung von Kinine
  • Schmerzen, Diarrhea, Schock

Late Dumping:

  • 1-3h nach dem Essen
  • nicht kontrollierte Freisetzung von Insulin (Kohlenhydrate)
  • Hypoglykämie, Freisetzung von Katecholaminen
  • Schweiss, Übelkeit, Schock

Was sind die Ursachen einer Stenose des Pylorus und wo kommen sie vor?

= Verengung im Bereich des Magenausganges

Ursachen

Beim Erwachsenen:

  • Krebs
  • Post-ulcerose Stenose
  • Maladie de Crohn

Beim Kind:

  • Stenose-Hypertrophie der Muskelfasern des Pylorus

Stenose beim Kind

  • 80% Knaben
  • Tritt in 3-4. Lebenswoche auf
  • Erbrechen von Nahrung mit freien Intervallen
  • Verschlechterte Gewichtszunahme

 

Nenne wichtige anatomische Eigenschaften der Pankreas.

  • Länge       12-20cm
  • Gewicht       70-110g
  • 80% Exokrine Drüse
  • 2%   Endokrine Drüse
  • 18% Bindegewebe & Gefässe
  • Befindet sich auf Höhe Th12/L1
  • Retroperitoneale Position
  • Truncus coeliacus
    • mesenterica superior
  • V. porta und Aorta
    • hepatica
  • Milz
  • Duodenum
  • Gallenwege