Differentielle Psychologie 2
Uni Graz
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Set of flashcards Details
Flashcards | 158 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 04.01.2022 / 04.02.2022 |
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- Nach Schneider und Bjorklund spielen in Bezug auf Leistungen welche 2 Variablen eine bedeutsame Rolle: _______________ und ________________.
inhaltsspezifisches Wissen, Intelligenz
Was bedeutet QTL?
Quantitative Trait Loci = quantitative Messung phänotypischer Merkmale im Rahmen der GWAS. Viele, häufige Allele, welche gemeinsam mit Normalvarianten der menschlichen Persönlichkeit auftreten.
Korrelation von SK und Leistungsindikatoren?
Von .27 bis .70 und im Mittel .40.
Bei welcher Methode wird die Erblichkeit überschätzt? Nenne 3 Gründe
Zwillingsmethode. Gründe: 1. Unterschätzung der Wirkung von nicht additiven Allelen bei Eigenschaftskorrelationen ZZ. 2. Überschätzung der Ähnlichkeit der Umwelt von EZ. 3. Kontrasteffekt. Umwelt von Geschwister wird von Eltern/Verwandten als ähnlicher eingeschätzt als sie wirklich ist.
ÜBERPRÜFEN
Was sind Kontrasteffekte?
Wer?
Wie groß?
Saudino et al. 1995 Nachweis Kontrasteffekt+Effekt größer bei unähnlicheren Kindern.
Kontrasteffekte bei Fremd- und Selbsteinschätzung durch Personen, die beide Geschwister kennen. Vergleich der Geschwister führt zu übertreibung der Unterschiede. Dadurch Korr. Zwischen Geschwistern niedriger bis negativ.
Bei EZ minimal, am stärksten bei Kindern mit Altersunterschied (was ist persönlichkeit, was alter). Größerer Kontrasteffekt bei ZZ->fehlinterpretation der größeren Korr bei EZ als genetischer Einfluss
Wie groß ist der Genetische Einfluss auf Persönlichkeitsmerkmale?
Genetischer Einfluss erklärt 35-65% der Varianz, also ca. gleich viel wie Umwelteinflüsse
Genetische Varianz variiert deutlich zwischen Persönlichkeitseigenschaften. Am höchsten bei Intelligenz (ca. 50%) und da auch altersabhängig. Danach Offenheit und Extraversion, am niedrigsten für Gewissenhaftigkeit Verträglichkeit. Big Five im Mittel ca. 40%
Erwartungsbereich für den rein genetisch geschätzten IQ?
Wie groß ist genetischer Einfluss auf IQ?
Erwartungsbereich für rein genetisch geschätzten IQ (Reaktionsnorm des IQ) ist +-21Pkt bei CI 95%
Y+-1,96*15sqr(1-0,5)
Gen. Einfluss auf IQ liegt bei 0.5
Verhaltenstheoretische Persönlichkeitskonstrukte: Gemeinsame Basis der Ansätze
Verhaltenstheorie <- basierend auf Behaviourismus von Watson
2 Ansätze: Rotter und Mischel
Zählen sich selbst zur sozialen Lerntheorie
Sehr wenige Ansätze, weil:
-Behaviouristen lehnen persönlichkeitspsycholog. Strukturbegriffe und dispositionelle Konstrukte (Traits) im Allgemeinen ab.
-Verhalten gilt als Situationsabhängig und nicht dispositionsbedingt. Interindividuelle Unterschiede sind Ergebnis unterschiedlicher Lernerfahrung
àEs gibt keine „Persönlichkeit“ Oder Persönlichkeitsmerkmale
Wenn doch:
Betonung von Lernvorgängen
Forschungsmethode: präzise kontrolliertes Experiment
Konkret beobachtbares, objektiv registrierbares Verhalten in genau definierten Situationen
Zentrale Annahme aller Verhaltenstheoretischen Ansätze:
Bis auf wenige angeborene Reaktionen und zufällige spontane Aktivitäten ist alles Verhalten gelernt und durch Umweltreize oder Reizkombinationen gesteuert.
Verhaltenstheoretische Persönlichkeitskonstrukte:
Soziale Lerntheorie von Rotter
Annahmen
Welche „Einheit“ wird untersucht?
Rotter 1954
Gemeinsamkeit mit Mischel: Betonung kognitiver Variablen
->Persönlichkeitsmerkmal: Internale und Externale Kontrollüberzeugung
Untersuchungseinheit „Interaktion des Individuums mit seiner bedeutsamen Umgebung“
->das ist Endprodukt aller bisherigen Lernerfahrungen;
->ist zielorientiert
->Ergebnis von Verstärkung (positiv und negativ)
Verstärkung: Handlungen, Zustände und Ereignisse, die das zielgerichtete Verhalten einer Person beeinflussen
Schlüsselwörter:
Lernerfahrung, zielorientiert
Persönlichkeitskonstrukte: Soziale Lerntheorie nach Rotter:
LOC
Wofür steht LOC?
Was ist der LOC?
Wie wird er gemessen
Locus of Control
Eindimensionale Variable mit bipolaren Endpunkten: Internale und Externale Kontrollüberzeugung
Bezieht sich auf sehr breite Vielfalt von Verhaltensweisen und Konsequenzen
Erwartungshaltung aus sozialer Lerntheorie nach Rotter, neben IPT
Generalisierte Erwartung welche Instanz (locus) für die Konsequenzen des eigenen Verhaltens verantwortlich (Control) ist.
Wenn Konsequenzen eigenem Verhalten zugeschrieben werden: Internal
Wenn externe Zuschreibung (Glück, Zufall, größere Institutionen): External
Messung: I-E-Skala (von Rotter, deutsch Piontkowski)
32 Items, 23 ausgewertete, 9 Zielverschleierung
Entscheidung für 1 von 2 Feststellungen, eine external eine Internal
Reliabilität (englischer Test): r=0,26 bei 9 Monaten Abstand
Kritik: Ist LOC wirklich eindimensional?
Faktorenanalyse sollte einen generalisierbaren Faktor ergeben, der für alle Populationen passt, tut es aber nicht.
Stattdessen: Viele Faktoren, stärkster nur 8-16% varianzerklärung
Faktoren nicht auf andere Stichproben übertragbar, verschiedene Items pro Population ergeben die Faktoren, wenig Überlappungen.
Differenzierung des Kontrollüberzeugungskonzepts?
Levenson 1972 stößt an:
2 Bearbeitungen der deutschen IPC Skala:
3 weitgehend unkontrollierte Faktoren:
-Internal Scale: Erwartung internaler Kontrolle
-Powerful Other Scale: Erwartung externaler Kontrolle durch mächtigere Personen
-Chance Scale: Erwartung externaler Kontrolle durch „Zufall“
Persönlichkeitskonstrukte: Soziale Lerntheorie nach Rotter:
Interindividuelle Differenzen im LOC
Experimentelle Untersuchungen und Studien
Welche AV werden verglichen?
Übliches Vorgehen: Stichprobe wird am Median für LOC gesplittet und dann anhand mehrerer AT verglichen:
-Soziale Beeinflussbarkeit: Externale Kontrollerwartung ->leichter durch Versuchsleiter oder sozialen Druck zu beeinflussen
-Informationssuche: Internale suchen mehr Info zur Aufgaben und Problemlösung (vermutlich weil sie annehmen Einfluss auf Ergebnis zu haben)
-Kausalattributierungstendenz: Externale: Unfälle sind Folge der Umstände, Internale: Beteiligte sind schuld
-Leistungsverhalten: Internale höhere Leistungsorientierung und damit bessere Leistung.
-Delay of Gratification: Internale eher zu Belohnungsaufschiebung bereit
-Intelligenz: Internale teilweise intelligenter, aber das Erklärt nicht alleine den besseren Schulerfolg
-Gesundheitsverhalten: Internale allg. besserer Gesundheitszustand und besseres Gesundheitsverhalten. Externale häufig physisch Krank
-Alter: In Jugend mit Alter Entwicklung richtung Internalität
Persönlichkeitskonstrukte: Soziale Lerntheorie nach Rotter:
Entstehung des LOC
Quer- und Längsschnittstudien +Ergebnisse?
Wer hat Längsschnittstudie gemacht?
Entwicklung mit Zeit?
Crandall 1973
Annahme: Entwicklung der Erwartungen über Vielzahl von Interaktionssituationen in sozialen Kontakten.
Querschnittsstudien?
Auswirkungen des elterlichen Erziehungsstils auf Erwartungsausprägung?
Schwierig: Beschreibung der Kindheit wird durch Merkmalsausprägung stark beeinflusst.
Aber Kinder internaler, wenn Eltern Wärme, Unterstützung und lobendes Verhalten zeigen, weniger Kontrolle, Kritik und Dominanz.
LÄNGSSCHNITTSTUDIE VON CRANDALL 1973!!
Mutter-Kind-Interaktionen mit 0-3, 3-6 und6-10 Jahren in Beziehung gesetzt zu Kontrollüberzeugungen der Kinder als junge Erwachsene.
Keine Beobachtung Vater-Kind.
Internale:
-Früh zu selbstständig erzogen
-Widersprüchliche Ergebnisse bei Wärme u. unterstützung:
-- Mütter kühl, lieblos, Kritik und Strafen:
->Töchter Internal
->Männer nicht signifikant, aber Richtung Internal
Erklärungsversuch: Weniger liebevolle Eltern-> Kinder mehr Kontakt zu anderen, besseren Eindruck eigener Wirksamkeit.
Zeitliche Entwicklung: 1960-2002
Externaler geworden! DAS IST SCHLECHT
Erklärung: Entfremdungsmodell:
Zunahme an Zynismus, Individualismus und Egoismus
Folgen: Hoffnungslosigkeit, schlechtere Schulleistungen, ineffektives Stressmanagement
Kritik: In Studien wird kaum Neurotizismus kontrolliert!
->wäre N als beschreibender Faktor besser geeignet?
Leistet LOC Beitrag zu Vorhersage externer Variablen?
Judge et al 2002:
LOC korr. Hoch mit Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeit, Neurotizismus (ca. 0,6)
Erklärt in Kombi mit Big 5 nur wenig mehr Varianz
Persönlichkeitskonstrukte: Soziale Lerntheorie nach Rotter:
ITP
Wofür steht IPT?
Was ist der IPT?
Welche Dimensionen hat IPT?
Erwerb des IPT?
Funktion des IPT?
Messung?
Interpersonal Trust, Erwartungshaltung aus sozialer Lerntheorie nach Rotter, neben LOC.
Generalisierte Erwartung; Ausmaß an Vertrauen, dass man in sozialen Kontakten bereit ist, anderen entgegenzubringen.
3 Dimensionen angenommen:
-political trust
-paternal trust
-trust of strangers
Erwerb: Im direkten Umgang mit sozialem Umfeld, Lehrern, Freunden, Eltern, Fernsehen, Medien usw usw.
Misstrauen gegenüber ganzen Gruppen (zB Rassismus) kann ohne jegliche direkte Erfahrung in Kontakt mit der Gruppe erworben werden, allein durch lernen von Personen denen wir vertrauen.
->Miss- und Vertrauen werden an gleicher Stelle gelernt
Funktion des ITP (nach Luhmann 1973:
Informations- und Komplexitätsreduktion
Bei bestehenden Vertrauensverhältnissen ist geringere Infoverarbeitungstiefe notwendig als bei Misstrauen.
STUDIE zu tachistoskopischen Erfassung von negativ konnotierten Wörtern:
->Personen mit niedrigem IPT besser, weil mehr Energie zur Verarbeitung bedrohlicher Info.
Messung des IPT durch IPT Skala von Rotter
-25 Items
-rtt(splithalf)=0,76
-rtt(Retest)=0,56 nach 7 Monaten, 0,68 nach 3 Monaten
Validität:
-bei Männern: IPT korr. Zu 0,21 mit SD-Scale (Sozialer Erwünschtheit)
-Frauen: zu 0,38 mit SD-Scale
Korrelate von IPT: (Amelang 1984)
-r=-0,65 zu Machiavellismus (manipulation anderer zur Zielerreichung
-mäßige Interkorrelation: IPT und internal LOC, hier Geschlechterunterschied angenommen
-Nicht-Null-Summen-Spiele im Labor (zB Prisoners Dilemma): keine signifikante Korr (zu viele Einflussfaktoren außer IPT?)
-Geschwisterreihungseffekt: jüngstes den geringsten IPT, sign Unterschied zum mittleren
-IPT höher bei Kindern von religiös übereinstimmenden Eltern
-Sozialstatus bei Rotter positiv, sonst umstritten
-niedrige IPT von farbigen ggü. Weißen, durch soz. Situation bedingt
-Epochaler Effekt: IPT Abfall zwischen 1972-1998, Kohorten und Alterseffekt
-Längsschnittlich hoher IPT korreliert mit besserer Gesundheit und höherer Lebenserwartung, weil niedriger IPT mehr interpersonelle Probleme
-IPT korr. mit Internethandel, Management, Beziehungen? Zukünftige Forschung
Persönlichkeitskonstrukte:
Soziale Lerntheorie von Rotter
Grundkonstrukte
Beide Komplexitätsniveaus beschreiben
Rotter 1954
2 Komplexitätsniveaus
Elementares Niveau:
4 Grundkonzepte:
1: Verhaltenspotential VP
2: Erwartung E
3: Verstärkungswert VW
4: Situation S (subjektiv psychologisch erlebt)
Formel:
VP x, s1 = f(Ec, va s1 * VW a, s1)
DOMINANTE VARIABLEN:
Erwartung und VErstärkungswert
Verhaltenspotential VP x, s1 ist Wahrscheinlichkeit dafür, dass Verhaltensweise VW in Situation s1 mit Aussicht auf Verstärkung va auftritt.
VP IST Funktion von Erwartung, dass Verhalten X in Situation s1 zu Verstärkung va führt MAL dem Verstärkungswert VWa, s1, den die Verstärkung a in Situation s1 für das Individuum besitzt.
VP >0, wenn sowohl E als auch VW größer 0
Beispiel:
Schüler wird bald geprüft (S1), also bereitet er sich vor (X), weil er dafür gute Note (va) erwartet, die führ ihn großen Wert VWa,s1 hat. Wenn Note egal oder kein Erwartung gute Note erfolgt auch kein Lernen X.
Interindividuelle Unterschiede entstehen also u.a. aus unterschiedlichen Erwartungen an die Konsequenz eigenen Handelns und Einstellungen zu diesen ->Verstärkungswert
(Ergo beide relevant für diff psychologie)
Erwartungen bzgl Konsequenzen entstehen durch Erfahrung in Situationen.
Generalisierte Erwartungen sind persönlichkeitspsychologisch interessant!
Hier systemische Unterschiede, die Situationenübergreifend Verhalten vorhersagen könnten.
2 Erwartungshaltungen:
1: LOC Locus of Control
2: Interpersonal Trust IPT
Persönlichkeitskonstrukte:
Persönlichkeitstheoretische Positionen von Mischel
Ausgangspunkt?
Grundlagen?
Was liegt im Untersuchungsfokus
Walter Mischel
„Personality and Assessment“ 1968
Interaktionistische Persönlichkeitsauffassung: Mischel, Bowers, Endler, Magnusson
Mischel nur Reihe von empirischen Forschungsansätzen, keine nomothetische, etablierte interaktionistische Persönlichkeitstheorie
Mischels Kritik: (an eigenschaftstheoretischer Persönlichkeitsforschung)
Menschliches Verhalten in versch. Situationen nicht konsistent genug für die Annahme von Verhaltensdispositionen wie Eigenschaften.
Empirisch nicht bewiesen!
àSynthese zwischen Situationismus und Dispositionismus ->Interaktionistische Persönlichkeitsauffassung!
INTERAKTIONISMUS: Verhalten situationsspezifisch variiert, nicht dispositionell.
Wechselwirkung (Interaktion) zwischen situationsspez. Reizen und individ. Gegebenheiten einer Person bedingen das Verhalten einer Person in einer Situation.
Individuelle Gegebenheiten: Kognitionen, ZB subjektive Auffassung der Situation
Wissenschaft untersucht: interindividuelle Unterschiede der kognitiven Repräsentation von Situationen und deren verhaltensdeterminierende Wirkung, um hier gesetzmäßigkeiten zu finden
Persönlichkeitskonstrukte:
Persönlichkeitstheoretische Positionen von Mischel
Belohnungsaufschub
Was ist DOG?
Mischel 1958
DOG: Delay of Gratification
Idee: VP muss zwischen weniger wertvoll, aber sofort verfügbaren, und wertvollerem, aber erst später erhältlichem Objekt wählen.
Erfordert kognitive Vorstellung (Anticipation) wie es wäre, das bessere später zu erhalten.
SIEHE Parallelen zu soz. Lerntheorie Rotter:
Generalisierte Erwartungshaltung
Individuelles Wahlverhalten =f( Verstärkungswert und Erwartung)
Je kürzer delay-Zeitraum, desto mehr Delay-Enscheidungen (FÜR Aufschub)
Selbstauferlegte DOG ist feste Voraussetzung unseres sozialen Lebens!
Mangelnde Umgangsfähigkeiten mit DOG korr. mit:
Aggression, soziale Abweichung, mangelnde Perspektive, Scheitern im Beruf usw
DOG-Erhebung über Fragebogen zeigt Übereinstimmung mit Wahlverhalten in Entscheidungssituationen!
Beeindruckend, weil geringe rtt (da single-act Kriterium)
Korrelate von DOG:
Soz Verantwortung, Leistungsmotivation, persönl. Anpassung, Alter, Reife, Intelligenz, Widerstand gegen Versuchung
Gegenläufig:
Impulsivität, Orientierung an Gegenwart statt Zukunft, Indiz geringer sozialer/kogn. Kompetenz
Zusammenhang LOC und IPT: uneinheitliche Ergebnisse
Kaum Geschlechterunterschied (d=0,1 für Frauen)
Kritik:
-Hauptsächlich Studie an Kindern: Interindividuelle Unterschiede nur Entwicklungsunterschiede?
-Einziges Verhaltenskriterium als Grundlage der Theorie
-Bei so großer Spezifität zwangsläufig nur geringe Korr. mit anderen Variablen
Wie wird für Studien, bei den EZ und ZZ verglichen werden, die Heritabilität berechnet?
Falconer Formel:
h^2=2×(rez-rzz)
Aggression und Aggressivität:
Welche Ansätze sind am besten/ vielversprechensten?
Soziale Lerntheorie und trait-theoretische Ansätze!
Trieborientierte und ethologische Konzepte sind meh, ebenso frustrations-Aggressions-Hypothese
Aggression und Aggressivität:
Aggressivität als Trait
Korrelate von Aggression
Frustrations-Aggressions-Hypothese:
Negativer Affekt soll Wschlk. von Aggression erhöhen.
Zusammenhang: habituelle und aktuelle Aggressionstendenzen mit Kreislauf-Maßen?
Vögele und Steptoe 1993
Ärgerunterdrückung, -Äußerung und -Erleben führen alle zu kardiovaskulärer Hyperreaktivität
->kardiovaskuläre Krankheiten???
Otten 1993 : kein Zusammenhang zwischen Anger Out und Krankheit, ABER! Anger Out und Blutdruck bei Männern: hypertoner Blutdruck sinkt bei Anger Out
In Laborstudie (Schwenkmezger und Hank 1995):
Korr. nur Anger Out mit systolisch und diastolischem Blutdruck
Zusammenhang: Geschlecht und Aggressivität: Buss und Perry 1992
Männer etwas höher verbaler Aggr. Und Feindseligkeit, viel höhere Mittelwerte in körperlicher Aggressivität
Zusammenhang: Aggression bei Kindern:
Auch da mehr aggression bei Jungs, aber bei Mädchen ab 10 va. Indirekte Aggression. Auftreten abhängig von indiv. Reife und soz. Netzwerk
FOLGENDE ERGEBNISSE NUR TW BESTÄTIGT
Längsschnittuntersuchung über 10 Jahre
Eron 1978
Stabilität fremdbeurteilter Aggressivität rtt=0,47
MMPI-Aggressivitätsskalen korr. zu r=0,39 mit Fremdratings
Wichtigste Prädiktoren:
Jungs, 19 Jahre: Präferenz für Gewalt in Film und Mobilität der Eltern
Außerdem wichtig: IQ, Identifikation mit Mutter, Aussprachemöglichkeit mit Eltern
Mädchen nur teilweise ähnlich.
22 Jahre später: wieder Eron
R=0,41 Aggressionsneigung mit 8 Jahren/ Prosoziales Verhalten und Häufigkeit aggressiven Handelns mit 30 Jahren
Bei Männern: 0,5
Bei Frauen 0,35
Erklärung:
Frühe Etablierung von Regeln und Fähigkeiten für Handlungen
Hohe Bedeutung: erfolgreiche Gewalt in Medien
MMPI Minnesota Multiphasic Personality Inventory
Aggression und Aggressivität:
Aggressivität als Trait
Erhebungsmethoden?
3 Stk
Faktoren?
Was beeinflusst Realverhalten?
Validitätskontrolle durch was?
Besonders viele diagnostische Methoden
Verhaltensstichprobe: AGGRESSIONSMASCHINE
VP sind während Untersuchung aggressiv (Zerstören zB Ballons)
Erforschung experimentell realisierter Ursachenfaktoren
Projektive Tests: Olweus 1978
Vorteil: Weniger Verzerrung durch soz. Erwünschtheit
TAT-Aggress. Variablen korr. zu 0 mit Realverhalten
Moderatorfunktion Aggressionshemmender Tendenzen:
Jungs (12-14) mit Aggressionshemmung hoch->hohes TAT aber weniger aggressives Realverhalten
Und Umgekehrt
Fragebogenmethode
Validitätskontrolle: Differenzierung von Straffälligen VP
Aber Schwierigkeiten bei Testung von Gefängnisinsassen und keine Unterscheidung zwischen Delikten möglich.
Aggression und Aggressivität:
Erhebung durch Fragebögen und zugrundeliegende Ideen
FAF Freiburger-Aggressions-Fragebogen
Auf Grundlage Buss-Durkee 1957
Faktoranalyse ergab 5 Dimensionen, plus Offenheit
1: Spontane Aggressivität Spontan ohne erkennbaren Reiz
2: Reaktive Aggressivität „Wer mich nervt bekommt Ohrfeige“
3: Erregbarkeit, niedrige Frustschwelle „Du schreist, ich schreie“
4: Selbstaggression/Depression „Man muss sich über so viel ärgern“
5: Aggressionshemmung „Ich schlage nicht zurück, nachdem ich geschlagen wurde“
Konzeptuelle Trennung: Richtung der Aggression, Art und Weise, Emotion Ärger
Ärger als emotionales Motiv, löst aus oder begünstigt Aggression
Feindseligkeit: va. Einstellungen und kogn. Orientierung
AHA-Syndrom: Anger-Hostility-Aggression
STAXI: State-Trait-Anger-eXpression-Inventory von Schenkmezger 1992
Erfasst individuelle Unterschiede in Ärger und Ausdruck
10 Items: Ärger als Zustand „Ich bin sauer“
10 Items: Ärger als Disposition „ich bin schnell ärgerlich/ein Hitzkopf“
Weiter Items zu nach innen und nach außen gerichteten Ärger („Fresse in mich hinein“ bzw „Fahr aus der Haut“)
Und Kontrolle von Ärger-Emotion „Kann Haltung bewahren“
4-AGGRESSIONs-FAKTOREN Fragebogen
Buss und Perry 1992
29 Items
Korr. Subfaktoren um r=0,4
->Ärger als Brücke zwischen den Komponenten
4 Faktoren:
1: Körperliche Aggression: Schlagen, Prügeln, Gewaltandrohung Menschen und Gegenstände
2: Verbale Aggression: Streit und „offen Meinung sagen“, nicht zurückhalten bei anderen Meinungen
3: Ärger/Zorn: Schnell wütend, Aufbrausend, Hitzkopf, Wenn Frust dann, Pulverfass, Kontrolle
4: Feindseligkeit: „Verzehrt mich“, Allg. Negativ, alles gegen mich
Aggression und Aggressivität:
Welche 3 Fragebögen gibt es zur Erhebung?
FAF Freiburger-Aggressions-Fragebogen
Auf Grundlage Buss-Durkee 1957
Faktoranalyse ergab 5 Dimensionen, plus Offenheit
STAXI: State-Trait-Anger-eXpression-Inventory von Schenkmezger 1992
Erfasst individuelle Unterschiede in Ärger und Ausdruck
4-AGGRESSIONs-FAKTOREN Fragebogen
Buss und Perry 1992
Aggression und Aggressivität:
Beschreibe den 4-AGGRESSIONs-FAKTOREN Fragebogen
Buss und Perry 1992
29 Items
Korr. Subfaktoren um r=0,4
->Ärger als Brücke zwischen den Komponenten
4 Faktoren:
1: Körperliche Aggression: Schlagen, Prügeln, Gewaltandrohung Menschen und Gegenstände
2: Verbale Aggression: Streit und „offen Meinung sagen“, nicht zurückhalten bei anderen Meinungen
3: Ärger/Zorn: Schnell wütend, Aufbrausend, Hitzkopf, Wenn Frust dann, Pulverfass, Kontrolle
4: Feindseligkeit: „Verzehrt mich“, Allg. Negativ, alles gegen mich
Aggression und Aggressivität:
Beschreibe den STAXI Fragebogen
State-Trait-Anger-eXpression-Inventory von Schenkmezger 1992
Erfasst individuelle Unterschiede in Ärger und Ausdruck
Ärger als Zustand, als Disposition, Richtung v. Ärger (Innen oder Außen), Kontrolle
10 Items: Ärger als Zustand „Ich bin sauer“
10 Items: Ärger als Disposition „ich bin schnell ärgerlich/ein Hitzkopf“
Weiter Items zu nach innen und nach außen gerichteten Ärger („Fresse in mich hinein“ bzw „Fahr aus der Haut“)
Und Kontrolle von Ärger-Emotion „Kann Haltung bewahren“
Aggression und Aggressivität:
Beschreibe den FAF
Freiburger-Aggressions-Fragebogen
Auf Grundlage Buss-Durkee 1957
Faktoranalyse ergab 5 Dimensionen, plus Offenheit
1: Spontane Aggressivität Spontan ohne erkennbaren Reiz
2: Reaktive Aggressivität „Wer mich nervt bekommt Ohrfeige“
3: Erregbarkeit, niedrige Frustschwelle „Du schreist, ich schreie“
4: Selbstaggression/Depression „Man muss sich über so viel ärgern“
5: Aggressionshemmung „Ich schlage nicht zurück, nachdem ich geschlagen wurde“
Konzeptuelle Trennung: Richtung der Aggression, Art und Weise, Emotion Ärger
Ärger als emotionales Motiv, löst aus oder begünstigt Aggression
Feindseligkeit: va. Einstellungen und kogn. Orientierung
AHA-Syndrom: Anger-Hostility-Aggression
Aggression und Aggressivität:
Aggression als Folge von Lernprozessen
Wie beeinflussen Lernprozesse Aggressivität?
Lernprozesse-> Aggressives Verhalten
Klassische Kond:
Zuverlässigster Auslöser Aggression: wahrgenommener Angriff auf eigene Person
Psychisches Leid o. körperlicher Schmerz
->aggressive Abwehr der scheinbaren Ursache
Vernon & Ulrich 1966:
Tierexperimente: Schmerz plus Lichtblitz
Bald Aggression allein bei Lichtblitz
Im Humanbereich:
Als Folge von etwaigen Konditionierungsprozessen
->Aktivierung lernabhängiger Verhaltensmuster
Zeitliche Kontinuität zwischen Reiz und Reaktion als Folge täglicher Erfahrung
Berkowitz & Le Page (1967)
Geärgerte zeigen mehr Aggression wenn im Raum Waffen herumliegen.
Assoziative Beziehung Waffen-Aggression
->Begünstigt Auslösung kritischen Verhaltens
Eckert (1971) nach Berkowitz & Green (1966)
Gewaltfilm „Saat der Gewalt“
VP schauen Film, werden danach mit Frustrator konfrontiert, der Hauptperson des Films in Namen oder Beruf ähnelt oder nicht.
Bei höherer Ähnlichkeit: VP aggressiver.
->Übertragbarkeit auf Realität schwierig
Instrumentelle Kond:
Animalischer Bereich: Aggression hauptsächlich instrumentelles Verhalten zur Erlangung von Nahrung, Revierverteidigung, Beseitigung von Rivalen.
Nach Erlangen der Bekräftigung sofortiges Ende des Verhaltens.
Funktion ist nicht Kampf, sondern Erreichung eines höheren Ziels.
Differentielle Steuerung der Verstärker: Kontrolle von Aggressionsrate.
Folgt in Situation Bekräftigung auf aggressives Handeln wird Aggression in ähnlichen Situationen wahrscheinlicher.
Beobachtungslernen:
Begünstigende situative und persönliche Faktoren zur Imitation und Übernahme aggressiven Verhaltens.
-Aggressives Verhalten intensiv und Belohnung folgt
-Modell bestimmte Eigenschaften erfüllt (Geschlecht, Sozialprestige, Kompetenz usw)
-Nachahmungssituation ähnelt beobachteter Situation
WICHTIG: Beobachtetes Verhalten kann im Repertoire des Beobachters vorhanden sein, wird aber nur unter spezifischen Bedingungen aktiviert (zB Aufforderung, Enthemmung, oder fehlen von Schuldgefühlen)
Implikationen für die Wirkung von Gewalttätige Filme und Medien?
Aggression und Aggressivität:
Aggressivität als Folge von Trieben und Instinkten
Wer?
Kritik?
Freud: Triebtheoretische Auffassung
Aggressions- oder Todestrieb „Thanatos“
Energie muss zur Vermeidung der Selbstvernichtung nach außen
->In Form von Aggression, über den nervösen und motorischen Apparat
Gehemmt durch: Normen, Angst vor Strafen durch Umwelt
->Aufstauen von Triebenergie, wird Über-Ich zugeführt und erzeugt Schuldgefühle im ICH
Umgang mit sexueller und aggressiver Energie?
Eindämmung, Umleitung, Kanalisierung
Katharsis-Hypothese: Aufgestaute Energie muss abgelassen werden, dann keine Motivation mehr für derartiges Verhalten.
Kritik:
Katharsis-Hypothese empirisch nicht bestätigt
Gegenteiliger Effekt: Wer an Katharsis-Hypothese glaubt, bei dem steigert sich Aggression.
Triebdynamische Konzepte können Verhaltensvarianz nicht aufklären
Aggression und Aggressivität:
Definition
3 Definitionen von 3 Wissenschaftlern
Buss 1961: Reaktion bei der anderem Organismus Schäden zugefügt werden“
Merz 1965: Verhalten, mit dem direkte oder indirekte Schädigung, meist eines Artgenossen, intendiert wird.
Tedeschi 1974: 3 Voraussetzungen
1: Verhalten beinhaltet Einschränkung der Verhaltensalternativen oder -konsequenzen eines Gegenübers (meist durch gewalthaften Zwang)
2: Beurteiler nimmt Verhaltensweise war als:
-gegen die eigenen oder die Interessen der Zielperson gerichtet
-intendiert, bösartig, selbstsüchtig
-unabhängig davon, ob tatsächlich Schaden entsteht
3: Handlung wird von anderen als anti-normativ oder ungesetzlich aufgefasst (zB weil sie nicht provoziert oder defensiv ist, oder keine angemessene Reaktion ist)
Die triebtheoretische Auffassung von Aggressivität nennt man auch __________-Hypothese (griechisches Wort). Dabei wird angenommen, dass das Triebsystem eine Art _________ (Gegenstand aus dem Haushalt) darstellt, und der Trieb muss abgeführt werden. Ist diese Hypothese empirisch nachgewiesen?
Katharsis, Dampfkessel, Nein
4 Items aus einem Aggressionsfragebogen messen jeweils?
- Glück scheinen immer nur die anderen zu haben
- Ich bin eine ausgeglichene Person
- Wenn es sein muss verteidige ich meine Rechte auch mit Gewalt
- Es passiert mir oft, dass ich nicht mit anderen übereinstimme
- Glück scheinen immer nur die anderen zu haben (Feindseligkeit)
- Ich bin eine ausgeglichene Person (Ärger/Zorn)
- Wenn es sein muss verteidige ich meine Rechte auch mit Gewalt (körperliche Aggression)
- Es passiert mir oft, dass ich nicht mit anderen übereinstimme (verbale Aggression)
j
Welcher Zusammenhang besteht nach Olweus zwischen Realer Aggressivität, Aggressivitäthemmung und dem TAT?
Aggressivitätshemmung ist Moderatorvariable
Keine Korrelation zwischen TAT-Ergebnissen und Realverhalten
bei Buben 12-14 mit starken aggressionshemmungen moderieren hohe Tat-Ergebnisse zu wenig realverhalten
mit geringer Aggressionshemmung und geringem Tat->sehr viel Realverhalten
KArdiovaskuläre Folgen von Anger-Out
Otten 1993führt bei hypertonen Männern zu gesenkten Blutdruckwerten.
Schwenkmezger und Hank 1995: Einfluss von Anger Out auf systolischen und diastolischen Blutdruck
Vögele und Steptoe 1993: Sowohl Anger-In als auch Anger-Out kann zu kardiovaskulären Krankheiten führen
Geschlechtsunterschiede in kognitiven Leistungen. Nenne jeweils 2 unter d= .20 und über .40
Mathematische Leistungen, Räumliche Visualisierung. Über: Mentale Rotation, und räumliches Vorstellungsvermögen
Bei welcher Erhebungsmethode für Genom-Umwelt-Varianz wird die Erblichkeit überschätzt? Nenne 3 Gründe
Zwillingsmethode. KONTROLLIEREN OB GRÜNDE STIMMEN!!!
Gründe: 1. Unterschätzung der Wirkung von nicht additiven Allelen bei Eigenschaftskorrelationen ZZ.
2. Überschätzung der Ähnlichkeit der Umwelt von EZ.
3. Kontrasteffekt. Je unähnlicher Geschwister sind, desto extrem unähnlicher wird von Eltern/Verwandten eingeschätzt.
Sensation Seeking
Grundlagen
Marvin Zuckermann
Erforscht von Marvin Zuckerman seit den 60ern
Individuelle Unterschiede im Reizsuchemotiv
„Das Bedürfnis nach wechselnden, neuen und komplexen Empfindungen und Erfahrungen und die Bereitschaft für dessen Befriedigung physische und soziale Risiken einzugehen.“
Optimaler hedonischer Tonus ist abhängig von Arousal Niveau, hier interindividuelle Differenzen
->Parallelen zu Eysencks Extraversionsmodell
Manche Personen höhere oder niedrigere Grundaktivierung: hohe kommen durch zusätzliche Reize leicht über optimales Niveau hinaus und suchen dementsprechend nur wenig Wahrnehmungsreize ->NIEDRIGES SENSATION SEEKING
Niedirge suchen verstärkt Wahrnehmungsreize, um optimales mittleres Aktivierungsniveau zu erreichen ->HOHES SENSATION SEEKING
Bekräftigungswert der Wahrnehmungsreize ist Abhängig von Komplexität, Neuheit, Ungewöhnlichkeit der Reize, NICHT Stimulusstärke
Sensation Seeking: Messung
Was ist der SSS
Marvin Zuckermann
Sensation Seeking Scale V und VI
Deutsche Version SSS V Andresen
Gibt auch kurz und Kinderversionen
In SSS V 4 Subskalen:
-TAS Thrill und Adventure Seeking: Neigung zu Abenteuer und Spannung, riskanten Aktivitäten
-ES Experience Seeking: neue nonkonformistische Erfahrungen
-Dis Disinhibition: Stimulation durch soziale Situationen und Enthemmung mittels sozialen Trinkens
-BS Boredom Susceptibility: Anfälligkeit für Langeweile
Korr: 0,14-0,41
Interne Konsistenz: 0,85 (0,6-0,8 für Subskalen)
Zuckermann: Generalfaktor, deshalb Korr. so hoch!
KRITIK: Eysenck: Korrelation zu klein für Generalfaktor
Zuckermann: DOCH->LISTREL Analyse
Rtt(3 Wochen)=0,94
Validität: Korr. mit externer Beurteilung rtc=0,55, zusammenhang mit sexueller Aktivität, illegalem Drogenkonsum, Vorliebe für scharfes Essen
Extremgruppenvalidierung: Berufsgruppen mit höherem SS (Feuerwehr, Rennfahrer)
Entwicklung: SSS VI
Unterscheidung zwischen Intention und tatsächlicher Erfahrung, für Dis und TAS
Bei Dis: hohe Korrespondenz zwischen Intention und Erfahrung
TAS: nur sehr geringe Korrespondenz, hier aber auch Einschränkungen da bestimme experience-Werte zT verständlich variieren zB bei Tauchen
Repression vs Sensitization:
Worum geht es?
Kritik
Basiert auf Freuds Mechanismus der Verdrängung
Repression-Sensitization ist ein Persönlichkeitsmerkmal mit den Extremen Repression und Sensitization.
Beschreibt zwei gegensätzliche Arten mit angstauslösenden Reizen oder Situationen umzugehen.
R-S ist ein deskriptives Persönlichkeitskonstrukt, das Beschreibt zu welchem Ausmaß/Wahrscheinlichkeit sie welche Strategie verfolgen um Situationen zu bewältigen.
-Represser (Vermeider oder Abwehrer): Personen die im weitesten Sinne angstauslösende (peinlche, konfliktgeladene, bedrohliche, allg. emotional negativ assoziierte) Reize oder Situationen NICHT ZUR KENNTNIT NEHMEN ODER VERMEIDEN
-Sensitizer (Zuwender oder Sensibilisierer): Personen die sich verstärkt emotional negativ assoziierten Reizen o. Situation zuwenden um die verbundene Angst zu verarbeiten/bewältigen
Mischel:
Unterschiedliche Abwehrmechanismen? Meh
Unterschiede in ERLERNTEN VERHALTENSMUSTERN
Frage nach konzeptualisierter Eigenständigkeit:
R-S korreliert hoch mt Neurotizismus, Ängstlichkeit, Emotionaler Labilität
Korrelation ist so hoch wie es mit Reliabilität überhaupt geht!
Repression vs Sensitization:
Entwicklung des Konstrukts
Basis
In den 60ern R-S Konstrukt nach Byrn
Konzeptualisierung von R-S:
1: Schritt
Erforschung der „Perceptual defense“ Wahrnehmungsabwehr emotional besetzter Wörter
Bei Tachistokopischer Darbietung: höhere Erkennungsschwellen für emotionale Wörter als für neutrale Wörter
Zufällig gereihte Liste von neutralen und emotionalen Wörtern gleicher Häufigkeit und Länge.
Darbietungszeit im Tachistoskop pro Wort: 0,1s, Darbietungszeit wird pro Durchgang erhöht
Variable: mit welcher Darbietungszeit wird Wort zum ersten Mal erkannt?
Studie von Brunner und Postman 1947:
2 Arten von VP:
1: monotoner Zusammenhang zwischen Emotionalität und Erkennungsdauer eines Wortes
2: nicht-monotoner Curvilinearer Zusammenhang: emotionalsten Wörter (mit längster Assoziationszeit) schneller als für Wörter mit mittlerer Assoziationszeit. Besseres Erkennen emotionaler Wörter
->2 zeigt perceptual vigilance statt perceptual defence
GRAPH S.23 Skript
In den 50er Jahren viel perceptual defense Forschung mit visuellen, auditiven usw Reizen
Oft ähnliche interindividuelle Wahrnehmungsunterschiede wie in Bruner-Postman-Studie
Außerdem vorab Einteilung in Gruppen, je nachdem ob von VP perceptual defense oder vigilance erwartet wurde
In den 60ern R-S Konstrukt nach Byrn
KRITIK: wirklich unterschiedliche Wahrnehmung oder bewusst gesteuerte Reaktionsverfälschung oder Methodenartefakte?
Repression vs Sensitization:
Messung von R-S
Über perceptual defense zu unreliabel und aufwändig, daher:
Fragebogen?
Basis:
Byrne 1961 Skala aus 127 Items (deutsche Version Krohne)
-reliabilität rtt(für 3 Monate)= 0,82, alpha=0,94
-Validität (Unterscheidung klinisch-psychologischer und Psychiatrischer Gruppen)
Beides Gut
Repliziert auch differentielle Effekte in perceptual defense Experimenten
Kombination von Subskalen des MMPI (Minnesotan multiphasic personality Inventory) als maß für R-S
->war als basis nicht geeignet
Repression vs Sensitization:
Unterschiede zwischen Repressern und Sensitizern
Kein Zusammenhang mit Intelligenz!!
Sensitizer höhere Werte:
-Subjektive Ungewissheit bei komplexen Entscheidungen
-Differenziertheit von Fremdbeurteilungen
-Differenziertheit von Selbstbeurteilungen
-Ängstlichkeitstestwerte
-Emotionale Labilität
-Leistungsminderung durch Angst
-Zugeben von Aggressionsakten
-Dominanz
-Selbstbeschreibung als missmutig, selbstunsicher, reizbar, gehemmt
-Selbstkritik
-Aufmerksamkeit ggü. Krankheiten (vl. Grund für..)
-mehr Krankheiten, Unfälle, Arztbesuche
-mehr Behandlung psychosomatischer Beschwerden
Represser höhere Werte:
-Positive Valenz der Selbstbeurteilung
-Beurteilungskonformität mit einer Bezugsgruppe
-Tendenz zu Reaktionen im Sinne Sozialer Erwünschtheit
-Leugnen eigener Schwächen
-Selbstbeschreibung als kontaktfreudig, gut gelaunt, ruhig, selbstbewusst, aktiv, frei von körperl. Beschwerden
-Leistungsförderung durch Angst
-Mehr Behandlung organischer Erkrankungen