Strategie

Betriebsökonomie, ZHAW, 3.Semester

Betriebsökonomie, ZHAW, 3.Semester


Kartei Details

Karten 124
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 28.12.2021 / 07.01.2024
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Ressourcen und Fähigkeiten: Kompetenzen des Unternehmens

Ressourcen und Fähigkeiten als Basis von Kernkompetenzen

  • Kernkomptenzen zeichnen sich dadurch aus, dass sie strategisch bedeutsam sind und ggü. dem Wettbewerb eine überlegene Position haben

Wertkette (Value Chain)

  • Instrument der Unternehmensanalyse
    • Porter lenkt die Aufmerksamkeit des Managements auf die Erkenntnis, dass die Bereitstellung von Produkten als Resultat einer Kette von zusammenhängender Aktivitäten betrachtet werden kann
  • die Analyse der Wertkette gibt Aufschluss auf strategische zentrale Fragen:
    • welche Aktivitäten des Leistungsherstellungsprozesses schaffen für die Kunden einen besonderen Wert, der einen Vorteil darstellt?
    • mit welchen Tätigkeiten generiert ein Unternehmen Wertschöpfung?

wann ist die Wertschöpfung profitabel?

  • wenn der Wert höher als die Kosten sind
  • dies ist mit dem Wort "Marge" verdeutlicht

SWOT

  • Stärken, Schwächen, Chancen, Gefahren
  • strategische Analyse

Benchmarkingansätze

  1. internes Benchmarking
  2. Branchen-Benchmarking
  3. Best-in-Class-Benchmarking

TOWS

  • zwischen strategischer Analyse und Strategieformulierung

TOWS: Entwicklung erster strategischer Optionen

SWOT und TOWS: Anwendung

  • SWOT: Erkenntnisse aus Umfeld- und Unternehmensanalyse zusammengeführt
    • jeder Punkt einer SWOT soll Datenbasis bzw. vertiefte Analyse repräsentieren
  • TOWS: Ergänzung der einfachen SWOT-Analyse
  • SWOT ist deskriptiv
  • TOWS zeigt bereits erste konkrete strategische Optionen auf
  • fehlerhafte Vermischung bon SW und OT:
    • bei Chancen und Gefahren, Trends im Geschäftsfeld und nicht im Unternehmen behandeln
    • Gefahr von zu vielen aufgelisteten Punkten und der starken Verallgemeinerung

relevante Faktoren eruieren und analytisch begründen

strategische Geschäftsbereiche

  • ein strategischer Geschäftsbereich (SGB) liefert Güter oder Dienstleistungen für ein bestimmtes Tätigkeitsfeld

Produkt-Markt-Kombination

generische Wettbewerbsstrategien

  • Wettbewerbsstrategie
    • befasst sich mit der Art und Weise, in der eine Geschäftseinheit Vorteile in ihrem Markt realisieren kann
  • Wettbewerbsvorteil
    • befasst sich damit, wie eine strategische Geschäftseinheit für ihre Kunden einen Nutzen schafft, der einerseits grösser ist als die Kosten der Herstellung und andererseits höher ist als bei Wettbewerbern wahrgenommen

Wettbewerbsvorteil

  • Wert für Kunden ergibt sich aus der Interaktion von Unternehmen und Kunden
  • Ausgangspunkt der Interaktion: Bedürfnisse, die befriedigt werden müssen
    • abhängig davon, wie diese Bedürfnisse interpretiert werden, gestalten sich Leistung und Preis
    • beides stellt ein Kunde (un-)bewusst seinen Kaufkriterien ggü. und beurteilt das Angebot
    • er betrachtet Leistungsmerkmale und stellt diese dem Preis ggü.
  • Nutzen bestimmt die Zahlungsbereitschaft der Kunden
    • ZB und P prägen den Wert, den ein Kunde glaubt zu erzielen
    • ZB steht dafür, was ein Kunde max. zahlen möchte
    • P steht dafür, was er tatsächlich zahlen muss
    • je grösser die Differenz, desto Attraktiver das Angebot
  • strategische Kernaufgabe des Unternehmens: für den Kunden mehr Wert schaffen, als die Wettbewerber
  • der (Mehr-)Wert aus Kundensicht ist der Massstab, o ein Unternehmen einen Vorteil hat
  • aus Unternehmenssicht bieten sich 2 Ansatzpunkte zum Aufbau eines Vorteils an:
    • Erarbeiten eines Preisvorteils
    • Erarbeiten eines Leistungsvorteils

Kostenführerschaft

  1. Inputkosten
  2. Skaleneffekte (Economies of Scale)
  3. Erfahrung
  4. Produkt-, Prozessgestaltung
  5. Verbundeffekte (Economies of Scope)

Skaleneffekte (Economies of Scale)

Verbundeffekte (Economies of Scope)

  • Verbundeffekte werden durch die Gestalt von Unternehmen beeinflusst
    • wie breit/eng die Produktpalette und regionale Ausdehnung des Unternehmens
  • zwei Arten von Verbundeffekte:
    • produktorienitert
    • regional
  • produktorientierte Verbundeffekte entstehen, wenn ein Unternehmen gleichzeitig mehrere Produkte auf einem Markt anbietet
  • regionale Verbundeffekte resultieren daraus, dass ein Produkt gleichzeitig in mehreren Regionen vermarktet wird
  • Verbundeffekte führen dazu, dass unter gleichen Bedingungen Kosten des Angebots von 2+ Produkten in einem Unternehmen geringer sind als die Kosten des Angebots dieser Produkte in 2+ getrennten Unternehmen
    • das gleiche für 2+ Regionen
  • Hauptanknüpfungspunkte für Verbundeffekte gelten die Bereiche Forschung und Entwicklung, Marketing und Vertrieb

Verbundeffekte (Economies of Scale) 

  • das Angebot mehrerer Produkte unter einer gemeinsamen Marke zu einem verringerten Werbeaufwand pro Produktart, Forschungsergebnisse für unterschiedliche Produkte verwendet, Distributionskosten sinken auf ein Stück, wenn mehrere Produkte versendet werden
  • wenn solche Verbundeffekte autreten, besitzen die Unternehmen einen Kostenvorteil ggü. ihren Konkurrenten
  • solche Effekte sind oft ein wichtiger Ansatzpunkt, um Konste- bzw. Preisvorteile zu erzielen
  • die Effekte fallen nicht in jedem Fall positiv aus
    • zunehmende Breite des Produktspektrums oder regionale Komplexität können zu Kostenerhöhungen führen und beeinträchtigen die Flexibilität
  • Verbundeffekte sollten wie auch Skaleneffekte nur in dem Masse angestrebt werden, in dem sie den Anstieg der mit ihnen verbundenen Komplexitätskosten überkompensieren

Erfahrungskurve

Differenzierung

  1. Qualität (Funktion, Haltbarkeit, Zuverlässigkeit, Ästhetik)
  2. Zeit
  3. Marke
  4. Kundenbeziehung

Low Cost

  • Konkurrenten, die am unteren Ende der Preis-/Leistungskurve einsteigen, werden oft negiert oder vernachlässigt (zu Unrecht!)
  • es herrscht oft die Auffassung, dass Low Cost Anbieter kein nachhaltiges Geschäftsmodell haben und aufgrund tiefer Preise bald aus dem Markt aussteigen (zu Unrecht!)
  • Low Cost Anbieter haben günstigere Kostenstrukturen und konzentrieren sich auf jene Kunden, denen sie mit ihrer "Value Position" den notwendigen Nutzen verschaffen
  • günstigere Kostenstruktur - tiefere Preise
    • tiefere Preise und Margen werden kompensiert durch "higher than average asset turnover ratios which result in impressive returns on asset"
  • 12 der Top 25 Milliardäre haben ihr Vermögen mittels Low Cost aufgebaut (Walmart, Aldi, IKEA)

Kooperationen im Wettbewerb

Nutzeninnovation

4-Aktionen-Format

  • Reduzierung:
    • welche Faktoren müssen bis weit unter den Standard der Branche reduzieren werden?
  • Kreierung:
    • welche Faktoren fehlen im Nutzenprofil und müssen deshalb erst noch kreiert werden?
  • Steigerung:
    • welche Faktoren erfüllen die Kundenbedürfnisse nicht ausreichend und müssen gesteigert werden?
  • Eliminierung:
    • welche Faktoren, die in der Branche als selbstverständlich betrachtet werden, können eliminiert werden?

all diese Faktoren fliessen in die neue Nutzen-Kuve

Nichtkunden-Kategorien

  1. baldige Nichtkunden
    • am Rande des Marktes, vor dem Absprung stehend
  2. sich verweigernde Kunden
    • Nichtkunden, die sich bewusst gegen diesen Markt entschieden haben
  3. unentdeckte Nichtkunden
    • weit vom Markt entfernt

SAFe-Kriterien

  • S = Suitability = Eignung (Tools aus interner/externer Analyse: z.B. PESTEL, SWOT)
  • A = Acceptance = Akzeptabilität (z.B. Payback, Break-Even)
  • F = Feasibility = Machbarkeit (z.B. Liquidität)

SAFe-Kriterien: Bewertung und Auswahl der Strategieoptionen

  • quantitative Bewertungen:
    • Eignung: beschäftigt sich mit der Frage, welche vorgeschlagene Strategie die wesentlichen Chancen und Risiken adressiert
    • Machbarkeit: bezieht sich darauf, ob ein Unternehmen die Fähigkeiten besitzt, eine Strategie umzusetzen
  • qualitative Bewertung:
    • Akzeptabilität: befasst sich mit den erwarteten Erfolgswirkungen einer Strategie und damit, inwieweit diese den Erwartungen der Interessengruppen entsprechen

Akzeptabilität: Net Present Value (NPV)

  • um den NPV (in t=0) eines Investitionsprojektes bzw. einer strategischen Option zu ermitteln, werden zukünftige Cash Flows mti den Kapitalkosten abdiskontiert
  • die NPV Methode ermöglicht, verschiedene Projekte mit unterschiedlichen Investitionssummen miteinander zu vergleichen

Bedeutung des NPVs

  • NPV > 0: die Rendite des Projektes ist höher als die Kapitalkosten (Wert generiert)
  • NPV = 0: die Rendite des Projektes deckt die Kapitalkosten (Opportunitätskosten)
  • NPV < 0: die Rendite des Projektes ist kleiner als die Kapitalkosten (Wert vernichtet)

strategische Ausrichtung: Ansoff-Matrix

  • Vorteile:
    • einfache Methode, um grundlegende Ausrichtungen der strategischen Entwicklung darzustellen
  • Nachteile:
    • fliessende Übergänge, abhängig von Begriffsdefinitionen
  • bestehender Markt/bestehendes Produkt: Marktdurchdringung
  • bestehender Markt/neues Produkt: neue Produkte und Dienstleistungen
  • neuer Markt/bestehendes Produkt: Martkentwicklung
  • neuer Markt/neues Produkt: Konglomerate Diversifikation

Diversifikation: Gründe

  • Steigerung der Effizienz
  • Fähigkeiten Unternehmenszentrale auszuweiten
  • Steigerung Marktmacht
  • Reaktion auf schrumpfenden Markt
  • Risikostreuung
  • Erwartungen mächtiger Interessensgruppen

Auswirkungen Unternehmenserfolg

horizontale und vertikale Integration

  • horizontale Integration (Diversifikation)
    • Produkte des selben Marktes (LKW, PKW, Bus)
  • vertikale Integration
    • Produkte verschiedenen Marktes 
    1. Vorwärtsintegration: Auto(einzel-)handel
    2. Herstellung PKW
    3. Rückwärtsintegration: Herstellung Fahrzeugkomponente

Portfolio-Matrix: Zweck und Grundaufbau

  • Zweck:
    • Instrument zum Portfolio-Management
    • Beurteilung eines strategischen Geschäftsbereiches in Bezug auf Attraktivität (externe Dimension) und Kompatibiliät (interne Dimension)
    • Entscheidungshilfe betreffend Auswahl auf Priorisierung für Weiterentwicklung/Kauf/Verkauf von Portfolio-Elementen
    • Ausgewogenheit als häufig verwendetes Kriterium
  • Grundaufbau:
    • zwei Dimensionen (interne und externe Faktoren)
    • oft Matrix-Darstelung
    • typischerweise 4-9 Felder
    • Ableiten von Normstrategien

Unternehmenszentrale: Rolle und Formen

  • Formen:
    • Stabstelle
    • Corporate Center
    • Competence Center
    • (Shared) Service Center
  • Portfolio Manager:
    • kleine Zentrale, Hauptausrichtung: von oben nach unten, investieren und eingreifen
  • Synergiemanager:
    • grosse Zentrale, Hauptausrichtung: Kommunikation zwischen den Einheiten, Wegbereiter für Kooperationen
  • Zentraler Geschäftsentwickler:
    • grosse Zentrale, Hauptausrichtung: von oben nach unten, Zurverfügungstellung zentraler Fähigkeiten

Unternehmenszentrale und Unternehmenswert

  • Unternehmenszentrale
  1. alle Geschäftsbereiche müssen einen positiven Einzelwert aufweisen (Stand Alone Value) = Geschäftsbereichsstrategien
  2. Corporate Parent muss einen Mehrwert leisten, d.h. die verursachten Kosten müssen kleiner sein als der Nutzen = Unternehmensstrategie
  3. der Wertbeitrag des Parent muss den Wertbeitrag alternativer Parents übersteigen
  • Schaffen von Unternehmenswert
    • Visionen, Betreuer/Wegbegleiter, Synergieeffekte, zentrale Dienste und Ressourcen, Interventionen
  • Zerstören von Unternehmenswert
    • Verursachen zusätzlicher Managementkosten, Steigern der bürokratischen Komplexität, Verschleiern der finanziellen Leistung

wer hat die BCG-Matrix erfunden?

  • Bruce Handerson gründete die Boston Consoulting Group
  • heute zählt die BCG zu den weltweit führenden Unternehmensberatungen
  • wie kam es zur Erfindung der Matrix?
    • in den 60ern entstand der Portfolio-Ansatz und daraus die Matrix
    • die Unternehmer haben erkannt, dass den Managern ein Instrument fehlte, um Entscheidungen über finanzielle Ressourcen zu fällen

wie ist die BCG-Matrix aufgebaut?

  • 4 Felder:
    • Star, Questionmark, Cash-Cow, Poor Dog
  • oft wird die Matrix als Marktwachstums-Marktanteils-Matrix bezeichnet
  • die beiden Dimensionen sind das Marktwachstum und der relative Marktanteil
  • Marktwachsum = externe Attraktivität
  • Marktanteil = interne Stärke eines Geschäftsbereichs
    • dieser wird gemessen, indem der eigene Marktanteil zum Marktanteil des stärksten Konkurrenten ins Verhältnis gesetzt wird
    • je weiter links auf der X-Achse, desto höher der relative Marktanteil
    • je weiter oben auf der Y-Achse, desto höher das Marktwachstum

was ist der Hintergrund der beiden DImensionen der BCG-Matrix?

  • die Möglichkeiten durch ein relativ grösseres Mengenwachstum Kostenvorteile aufzubauen, sind besonders gut, wenn ein Markt schnell wächst
  • aus diesem Grund ist das Wachstum in diesem Portfolio-Konzept Massgrösse für die Attraktivitätsdimension
  • die theoretische Grundlage bildet das Lebenszykluskonzept
    • es wird angenommen, dass Märkte einer idealtypischen Entwicklung folgen

wie werden die Trennlinien bei der BCG-Matrix bestimmt?

  • die Trennlinie für die Segmente können unterschiedlich bestimmt werden
  • für den relativen Marktanteil liegt die Linie i.d.R. beim Wert 1
    • ein dort positionierter Geschäftsbereich wäre genauso gross, wie sein sträkster Konkurrent, somti auch den gleichen Marktanteil
  • Berechnung Marktanteil:
    • eigener Marktanteil / Marktanteil stärkster Konkurrent
  • für das Marktwachstum wird die Linie dort gezogen, wo das durchschnittliche Wachstum aller Märkte liegt in denen ein Unternehmen aktiv ist

was bedeuten die einzelnen 4 Felder der BCG-Matrix?

  • jedes Feld beschreibt die strategische Position eines Geschäftsbereiches
  • Stars:
    • hoher Marktwachstum
    • hoher relativer Marktanteil, grösser als die stärksten Konkurrenten
    • Marktführer 
  • Questionmarks:
    • niedriger Marktanteil
    • versprechen hohes Marktwachstum
    • Entstehungs- oder Wachstumsphase
    • Konkurrenten sind stärker mit grösserem Marktanteil (z.B. früher eingetreten)
    • unklar, ob sie aus relativ schwachen Position austreten können
  • Cash Cows:
    • hoher Marktanteil
    • niedriges Marktwachstum oder Stagnierung
    • Reifephase
    • dank guter Marktposition günstige Kostenposition mit hohen Gewinnen
    • geringfügige Investitionen, da der Markt wenig wächst
    • Finanzmittelüberschuss, der für andere Zwecke abgeschöpft werden kann
  • Poor Dog:
    • geringer Marktanteil
    • geringes oder stagnierendes Wachstum
    • nicht mehr investieren
    • Problemgeschäfte und Desinvestitionen