Medizinische Grundlagen 450 Stunden (1. Teil)

gemäss Lernzielen der Bodyfeet AG

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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Autres
Crée / Actualisé 13.12.2021 / 06.05.2025
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wichtigste innere und äussere Krankheitsursachen (10): aufzählen, beschreiben und mit Beispielen ergänzen

  • angeboren
  • physikalisch Noxen z.B. Trauma, Strahlen, Strom 
  • chemisch Agentien z.B. Umweltgifte, Alkohol, Drogen, Medikamente
  • infektiös: Mikroorganismen z.B. Bakterien, Viren, Pilze
  • Mangelerkrankungen
  • Störungen des Immunsystems --> führen zu Allergien, Autoimmunreaktionen
  • psychische Erkrankungen z.B. Stress
  • soziale Erkrankungen z.B. Arbeitsbedingungen, Kriege
  • genetische Erkrankungen z.B. Abweichungen des Erbmaterials
  • Alterserscheinungen

Begrifferklärung: multifaktiorelle Krankheitsursache

der Krankheit liegen mehrere Ursachen zugrunde z.B. früher Herzinfarkt aufgrund einer erblichen Bereitschaft zur frühzeitigen Gefässalterung kombiniert mit dem Faktor Rauchen und Übergewicht

Gründe für Zellschäden (8)

  • Hypoxie (Sauerstoffmangel)
  • chemische Substanzen
  • Infektionen
  • immunologische Reaktionen
  • genetische Defekte
  • Mangelernährung
  • Physikalische Einwirkungen
  • Alterungsvorgänge

grundsätzliche Zellreaktionen auf Noxen (3)

  • reversibel:
    • Anpassungsreaktionen (Hypertrophie, Hyperplasie, Atrophie, Dysplasie)
    • Ablagerungen (Verfettungen, Verkalkungen, etc.)
       
  • irreversibel:
    • Nekrose (Zelltod)

Formen der intra- und extrazellulären Ablagerungen aufzählen (5)

  • Verfettung
  • Pigmente
  • Verkalkungen
  • Fibrose
  • Ödeme

Begriff Verfettung erklären und Ursachen am Beispiel der Leber aufzeigen

Verfettung: Einlagerung von Fett in Nicht-Fettgewebe (vgl. Adipositas: Einlagerung an üblichen Speicherstellen) --> bei meist chronischer Schädigung

  • Hypoxämisch: aufgrund von Sauerstoffmangel in der Leber können Fettsäuren nicht oxidiert werden 
  • toxisch bedingt: durch verschiedene Vergiftungen (z.B. durch Alkohol) wird die Proteinsynthese gestört --> es können weniger Trägerproteine für die Fette gebildet werden
  • endokrin bedingt: gewisse Stoffwechselstörungen können zur Leberverfettung führen z.B. langandauernde Cortisolüberdosierungen
  • nutritiv bedingt: durch übermässige Ernährung

 

Begriff Pigment definieren und Beispiele für endogene und exogene Pigmente aufzählen

Pigment: in Zellen und Gewebe nachweisbarer Stoff mit Eigenfarbe --> liefert häufig Hinweise über Ursache und Entstehung bestehender Störungen

  • Exogene: von aussen zugeführt z.B. Kohle/Russ, Tätowierungen
  • Endogene: im Körper produziert z.B. Melanin, Bilirubin

Begriff Verkalkung definieren und Beispiele nennen

Verkalkung: Ablagerung von Kalzium im Körper --> bevorzugt im alkalischen Milieu

  • physiologisch: Einlagerung von Kalksalzen in die Knochen (Ossifikation)
  • krankhaft: Ablagerung in Nekrosen, in der Niere (bei allgemeiner Alkalose), in den Arterienwänden (bei Arteriosklerose)

Ursachen und Folgen einer Fibrose nennen 

Fibrose: Gewebe enthält zu viel kollagenes Bindegewebe

Ursachen:

  • längerdauernde Entzündungen z.B. Neurodermitis
  • nicht entzündliche Ödeme
  • Nekrosen von Funktionsgeweben --> Fibrose mit Bindegewebsvermehrung z.B. Leberzirrhose
  • Arteriosklerose --> Fibrose der Gefässwand als Folge von Ödemen und kleinen Nekrosen der Gefässwand

Folge: Sklerose (Verhärtung) und Elastizitätsverlust des betroffenen Gewebes --> schwere Funktionsstörungen z.B. durch eingeschränkte Dehnungsfähigkeit der Lungen, Durchgängigkeit der Gefässe oder Beweglichkeit des Gelenks 

Begriff Ödem definieren

Ödem: Flüssigkeitsvermehrungen im Interstitium oder Flüssigkeitsansammlung in den Lungenalveolen --> entstehen durch gesteigerten Austritt von Blutflüssigkeit aus den Blutgefässen  bzw. verminderte Reabsorption von Gewebeflüssigkeit in die Gefässe

Einteilung nach Eiweissgehalt: 

  • transsudat: proteinarm, nicht entzündlich, klar, zell- und eiweissarm
  • exsudat: proteinreich, meist im Verlauf von Entzündungen aus den Gefässen austretend, trüb, zell- und eiweissreich

 

Formen der Zelladaption aufzählen (4)

  • Atrophie: sekundäre Verminderung von Anzahl und/oder Grösse der Zellen eines primär richtig entwickelten Gewebes
  • Hypertrophie: Vergrösserung der einzelnen Zellen aufgrund übermässiger Beanspruchung eines Organs, Anzahl bleibt gleich
  • Hyperplasie: Vermehrung der Zellzahl, physiologisch oder pathologisch --> hormonell: Vergrösserung Prostata
  • Dysplasie: Veränderung von Geweben, durch Proliferation und Veränderung von Zellform, -grösse und aufbau

Ursachen der Atrophie aufzählen (7)

  • Altersatrophie (=senile Atrophie): physiologische Atrophie (nicht krankhaft)
  • Involutionsatrophie: Rückbildungsatrophie ist physiologische Atrophie (nicht krankhaft)
  • Druckatrophie: durch mechanischen Druck wird Gewebe komprimiert und die Durchblutung gestört
  • Inaktivitätsatrophie: z.B. Muskelatrophie bei Paraplegikern
  • hormonal bedingte Atrophie: z.B. Nebennierenatrophie bei chronischem Steroid-Konsum
  • Atrophie bei Zirkulationsstörungen: durch Minderdurchblutung
  • Hungeratrophie: generelle Unterversorgung der Zellen führt zur generellen Atrophie

Beispiele für Hypertrophie und Hyperplasie nennen

  • Hypertrophie: Herzhypertrophie bei Bluthockdruck aufgrund des erhöhten Widerstands im Gefässsystem, Bodybuilding
  • Hyperplase: bei chronischer Gewebereizung z.B. Hornhaut, bei hormonellen Ungleichgewichten z.B. Prostatavergrösserung im Alter

Begriff Dysplasie definieren und seine Bedeutung als Präkanzerose erklären

  • embryonale Fehlentwicklung der Gewebe
  • Gewebeveränderung: Charakteristika sind Proliferation und Veränderung von Zellform, -grösse und -aufbau

--> dysplastische Veränderungen: Auftreten zahlreicher atypischer Zellen und Tendenz zu ungeordnetem Gewebeaufbau --> schwere Dysplasien gelten als Präkanzerosen

Begriff Nekrose definieren

Zelltod: Zusammenbrechen aller intrazellulären Strukturen mit nachfolgender Freisetzung autolytischer Enzyme

--> Fähigkeit, Umwelteinflüsse und Schädigungen zu adaptieren wurde überschritten

Bsp.: Infarkt, Gangrän, Abszess, Schorf

verschiedene Nekroseformen (6) erklären

  • Gängran: Nekrose infolge Ausfall der Blutzufuhr
    • trockene Gangrän: Austrocknung des toten Gewebes und Verfäbung dessen
    • feuchte Gangrän: Besiedelung des toten Gewebes durch Bakterien und dadurch Verflüssigung des Gewebes --> häufig an Stellen, welche leicht zugänglich für bakterielle Besiedelung sind
  • Abszess: Eiteransammlung in einem neu entstandenen abgekapselten Hohlraum
  • Schorf: bei Nekrose der Haut/Schleimhaut entstehende Schutzdecke aus geronnenem Blut und getrocknetem Wundsekret
  • Infarkt: Gewebsuntergang infolge Hypoxie
    • ischämischer Infekt: durch verminderte Durchblutung verursacht
    • hämorraghischer Infekt: durch Gewebseinblutung verursacht

Stoffwechselsysteme aufzählen, welche Stoffwechselstörungen entwickeln können (6)

  • Flüssigkeitshaushalt
  • Kohlenhydratstoffwechsel
  • Eiweissstoffwechsel
  • Fett- und Cholesterinstoffwechsel
  • Pigmentstoffwechsel z.B. Albinismus
  • Mineralstoffwechsel

Begriff Entzündung definieren und mögliche Ursachen nennen

Entzündung: Verteidigungsreaktion des Organismus auf Gewebsschädigung --> Reaktionskette des Gefäss-Bindegewebe-Apparates führt zur lokalen Anhäufung von Blutzellen und Flüssigkeit

Ursachen:

  • physikalische Reize
  • chemische Stoffe
  • infektiös
  • immunologisch

Ablauf und Vorgänge der verschiedenen Entzündungsphasen (5) benennen

  • Alteration: Schädigung Gewebe
  • Kreislaufreaktion: aktive Hyperämie
  • Exsudation: Austritt von proteinreicher Flüssigkeit und Zellen in entzündetes Gewebe --> Gefässpermeabilität wird erhöht --> Blutplasma und später auch Immunzellen treten ins Gewebe aus
  • Proliferation: bei starker Noxe kommt es zu relevanter Gewebeschädigung --> führt zur Vermehrung von Fibroblasten und von Gefässendothelen
  • Narbenbildung: hört Wirkung der Noxe auf, verschwinden die Entzündungszellen --> faserreiches, weissliches Bindegewebe bildet

lokale und systemische Entzündungszeichen aufzählen und erklären

  • lokal:
    • rubor
    • calor
    • tumor
    • dolor 
    • functio laesa
       
  • systemisch:
    • Fieber
    • Tachykardie
    • verminderter Allgemeinzustand und Müdigkeit
    • verminderter Appetit
    • Veränderungen im Blutbild: Leukozytose, Blutsenkungsgeschwindigkeit-Beschleinigung, Erhöhung von C-reaktivem Peptid (wird von Leber bei Entzündungen gebildet)

Unterschied zwischen Entzündung und Infektion 

Entzündung: Abwehrreaktion des Körpers

Infektion: Eintritt von Mikroorganismen (beispielsweise Viren, Pilze oder Bakterien) in einen Organismus sowie ihre Ansiedlung und Vermehrung

Begriffe primäre und sekundäre Wundheilung definieren und klinische Relevanz nennen

  • primäre Wundheilung:
    • eng aneinander liegende, glatte Wundränder
    • Wundheilung läuft relativ rasch ab
       
  • sekundäre Wundheilung
    • Wundränder weit voneinander entfernt 
    • dazwischen besteht Gewebedefekt
    • Defekt muss mit Granulationsgewebe überbrückt werden --> danach wird der Defekt mit Narbengewebe aufgefüllt und mit Epithel bedeckt
    • dauert erheblich länger als primäre Wundheilung

--> verschmutzte und bakteriell besiedelte Wunden muss man sekundär heilen lassen!

mögliche Komplikationen im Wundheilungsprozess 

  • Infekte
  • überschiessende Narbenbildung (Keloid)
  • Narbenkontraktur v.A. bei Verbrennungen

Entzündungen nach zeitlichem Verlauf einteilen und erklären

  • perakut: sehr kurzer Verlauf mit meist tödlicher Folge --> entweder aussergewöhnlich massive der entzündungserregenden Agenzien oder stark verminderte Abwehrfunktion
  • akut: beginnen meist dramatisch, führen aber meist in kurzer Zeit zur völligen Heilung
  • subakut: zeitlich zwischen akut und chronisch --> Krankheitsbild entwickelt sich schleichend
  • chronisch: zeichnet sich durch lang andauernden Verlauf aus --> ab wann chronisch hängt vom Krankheitsbild ab; Krankheit kann chronisch sein, aber trotzdem eine akute Komponente haben z.B. Epilepsie

Gründe, warum eine Entzündung chronisch werden kann

  • Organismus kann Aggressor nicht eliminieren z.B. aufgrund einer Immunschwäche, aufgrund anatomischer Veränderungen (z.B. Blase kann aufgrund einer Blasensenkung nicht vollständig entleert werden --> Restharn begünstigt Blasenentzündungen)
  • autoimmune Vorgänge
  • nicht abbaubare allergisch-toxische Substanzen z.B. Fremdkörper, andauernde Exposition gegenüber entzündungsverursachenden Noxen
  • fortdauernde Infektion durch intrazelluläre Erreger --> können vom Immunsystem nicht erreicht werden (z.B. Tuberkulose)

Begriffe erklären und Bedeutung erklären: 

  • exsudative Entzündung
  • ulzerative Entzündung
  • proliferative Entzündung
  • ganulomatöse Entzündung

  • exsudative Entzündung: am Ort der Entzündung tritt viel Flüssigkeit aus
    • serös: viel eiweissreiche Flüssigkeit (ungefähre Zusammensetzung Blutplasma), auch in Körperhöhlen, häufig durch Viren verursacht, heilen in der Regel folgenlos ab
    • eitrig: Eiter besteht aus abgestorbenen Leukozyten und Trümmern anderer Zellen und Geweberesten, v.a. durch pyrogene Bakterien verursacht, höhe Vernarbungstendenz
    • Sonderform eitrige Entzündung:
      • Empyem: eitrige Entzündung in bestehendem anatomischen Hohlraum
      • Abszess: Eiteransammlung in neu entstandenem Hohlraum, Hohlraum durch Gewebszerfall entstanden und von dicker Abszessmembran aus Bindegewebe umgeben --> heilt unter Narbenbildung vollständig aus
      • Phlegmone: flächenhafte, diffus, eitrige Entzündungsform ohne klare Abgrenzung, Interzellulärsubstanz wird durch Bakterienenzyme aufgelöst
         
  • ulzerative Entzündung: tief reichender Haut-, Schleimhaut- und evtl. Gefässinnenwanddefekt (Ulkus) entsteht z.B. bei Colitis ulcerosa
  • proliferative Entzündung: übermässige Neubildung von Fibroblasten --> Bildung vom faserreichem Bindegewebe --> führt zu Funktionseinschränkungen
  • ganulomatöse Entzündung: überschiessende knötchenförmige Ansammlung von Entzündungszellen und Bindegewebe --> Granulome entstehen z.B. bei Tuberkulose, um Piercingeinstichstellen

Formen der exsudativen Entzündung erklären:

  • seröse Entzündung
  • eitrige Entzündung

  • serös: viel eiweissreiche Flüssigkeit (ungefähre Zusammensetzung Blutplasma), auch in Körperhöhlen, häufig durch Viren verursacht, heilen in der Regel folgenlos ab
  • eitrig: Eiter besteht aus abgestorbenen Leukozyten und Trümmern anderer Zellen und Geweberesten, v.a. durch pyrogene Bakterien verursacht, höhe Vernarbungstendenz

Sonderformen der exsudativen Entzündung:

  • Empyem
  • Abszess
  • Phlegmone

  • Empyem: eitrige Entzündung in bestehendem anatomischen Hohlraum
  • Abszess: Eiteransammlung in neu entstandenem Hohlraum, Hohlraum durch Gewebszerfall entstanden und von dicker Abszessmembran aus Bindegewebe umgeben --> heilt unter Narbenbildung vollständig aus
  • Phlegmone: flächenhafte, diffus, eitrige Entzündungsform ohne klare Abgrenzung, Interzellulärsubstanz wird durch Bakterienenzyme aufgelöst

allgemeine Ursachen für Kreislaufstörungen nennen (4)

  • kardial
  • gefässbedingt
  • blutbedingt
  • steuerungsbedingt

verschiedene kardiale Ursachen für Kreislaufstörungen erklären (grob)

  • Druckbelastung:  Herzmuskel muss gegen erhöhten Widerstand anpumpen --> Hypertophie
  • Volumenbelastung: durch Klappeninsuffizienzen muss das Herz mehr pumpen, da ein Teil des Blutes jeweils zurückfliesst
  • Änderung Herzfrequenz: koordiniertes Pumpen der einzelnen Herzkammern gestört --> es wird nicht genügend Blut ausgeworfen
  • Kontraktionsstörungen: führt zur reduzierten Pumpleistung; Ursachen: Endokarderkrankung, Myokarderkrankung, Druck von aussen

Begriff Blutung erklären

Austreten von Blut aus Gefässen in umliegendes Gewebe, in Hohlräume oder an Oberflächen

Begriffe erklären:

  • äussere Blutung
  • innere Blutung
  • arterielle Blutung
  • kapillare Blutung
  • venöse Blutung
  • Petechien
  • Hämatom
  • Epistaxis
  • Hämatemesis
  • Meläna
  • Hämaturie

  • äussere Blutung: Blutung an der Körperoberfläche bzw. Blut fliesst aus Körperöffnungen raus
  • innere Blutung: Blutung verbleibt innerhalb des Körpers
  • arterielle Blutung: Blutung aus den Arterien
  • kapillare Blutung: Blutung aus den Kapillaren
  • venöse Blutung: Blutung aus den Venen
  • Petechien: kleine Einzelblutungen an der Hautoberfläche oder an Schleimhäuten
  • Hämatom: Bluterguss
  • Epistaxis: Blutung aus der Nase
  • Hämatemesis: Erbrechen von Blut
  • Meläna: Blut im Stuhl
  • Hämaturie: Erythrozyten im Urin

Begriff Schock definieren inkl. Entstehungsmechanismen (5) und klinische Zeichen

  • Schock: ungenügende Durchblutung lebenswichtiger Organe --> resultiert in Missverhältnis von Sauerstoffbedarf und -angebot 
     
  • Entstehungsmechanismen: Volumenmangel, Gefässbedingt (Erweiterung/Verschluss), Pumpversagen Herz
     
    • hypovolämisch: Volumenmangel z.B. Blutung, Flüssigkeitsverlust
    • anaphylaktisch: allergische Reaktion --> Histamin --> Vasodilatation
    • septisch: Bakterien führen zu Zellmembranschäden --> Vasodilatation --> Blut versackt im Kapilarbett
    • kardiogen: Pumpversagen des Herzens z.B. Myokardinfarkt, Lungenembolie
    • neurogen: fehlende Nervenversorgung --> Vasodilatation z.B. Rückenmarksverletzungen, Hirnverletzungen
       
  • klinische Zeichen (hypovolämischer Schock): blasse Haut, kaltschweissig, trockene Haut, schneller & schwacher Puls, zunehmend Bewusstseinsstörung, kalte Extremitäten, arterielle Hypotonie 

Begriffe Ischämie und Infarkt definieren inkl. Ursachen und Folgen

  • Ischämie: verminderte Durchblutung aufgrund einer herabgesetzten Blutzufuhr --> Hypoxie im Gewebe
  • Infarkt: Gewebsnekrose infolge Sauerstoffmangel
  • Ursachen: 
    • Wandveränderung z.B. durch Arteriosklerose
    • Verschluss des Gefässlumens z.B. durch Thrombus
    • Kompression des Gefässes z.B. durch Tumor/Abszess
  • Infarktarten:
    • ischämischer Infarkt: druch Arterienverschluss verursacht --> führt zur hypoxiebedingten Nekrose
    • hämorrhagischer Infarkt: bei Einblutungen ins Gewebe kann kein neues sauerstoffreiches Blut nachströmen --> Gewebe kann absterben

infarkgefährdete Organe aufzählen

  • Herz
  • Gehirn (v.a. Hirnrinde)
  • Netzhaut
  • Nierenrinde
  • Milz
  • Lungenlappen
  • Darmschlingen
  • Endarterien der Extremitäten

Begriff Thrombose erklären inkl. Ursachen

  • Thrombose: Blutgerinnsel in Gefäss
  • Ursachen: Virchow'sche Trias
    • Wandläsionen
    • Stase des Blutstroms (Verlangsamung oder Stehenbleiben des Blutstroms
    • Veränderung der Blutzusammensetzung

häufigste Entsehungsorte der Thrombosen benennen

  • Beckenvenen
  • tiefe Beinvenen
  • Herzvorhof bei Vorhofflimmern
  • Herzklappen bei einer Entzündung
  • Aneurysmen (Gefässaussackungen)
  • Halsschlagadergabelung

Komplikationen und mögliche Folgen eines Thrombus beschreiben

  • Embolisation: Thrombus oder ein Teil davon bricht ab --> als Embolus verschleppt
  • Auflösung: Enzyme im Blut lösen den Thrombus auf
  • Organisation: Thrombus wird von der Gefässwand organisiert d.h. er wird in Bindegewebe umgewandelt und vernarbt
  • Rekanalisation: Wiederherstellung der Gefässdurchgängigkeit

Begriff Embolie definieren und ihre verschiedenen Entstehungsmechanismen nennen

Embolie: Verschleppung von Material in der Blutbahn --> bleibt stecken und Gefässsystem wird verschlossen

mögliche Embolien:

  • Thromboembolien: 
    • venöse Embolie: Thrombus bleibt in der Lunge stecken --> kann zu Rechtsherzversagen und reflektorischer Herzstillstand führen (60-70% klinisch stumm)
    • arterielle Embolie: entstehen meistens im Herz selbst (Herzrhythmusstörungen, defekte Herzklappe im linken Herzen, Aortenaneurysma, ...) --> Thrombus bleibt zu 60% im Gehirn stecken 
  • Tumorzellen: Tumor wächst in Gefäss --> Teile des Geschwulstes reissen ab und können im nächstfolgenden Kapillargebiet zu Embolien führen; kann auch zu Metastasen führen
  • Luftembolien (Taucher bei zu schnellem Auftauchen, unaufmerksames Handling beim Spritzen)
  • Fetttropfen
  • Fruchtwasser
  • bakterielle Embolien (Verschleppung von Bakterienherden)

häufigste Ursachen von venösen und arteriellen Embolien aufzählen und Unterschied erklären

  • venöse Embolie: Thrombus bleibt in der Lunge stecken --> kann zu Rechtsherzversagen und reflektorischer Herzstillstand führen (60-70% klinisch stumm)
  • arterielle Embolie: entstehen meistens im Herz selbst (Herzrhythmusstörungen, defekte Herzklappe im linken Herzen, Aortenaneurysma, ...) --> Thrombus bleibt zu 60% im Gehirn stecken