Deutsch

Dramatik

Dramatik


Kartei Details

Karten 31
Sprache Deutsch
Kategorie Deutsch
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 28.11.2021 / 09.06.2022
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Alltagssprache

Vorgang (Ereignis), der unser Herz rührt, Gefühle aufwühlt, zum Weinen bringt, mit vielen Emotionen verbunden. 

Fachbegriff

Dramentheorie

Drama=Handlung, auf der Bühne von Schauspielern dargestellt, besteht aus Rede und Gegenrede= Dialoge/ Monologe. (Theaterstück)

Untergattungen

Tragödie (Trauerspiel)

Komödie (Lustspiel)

Schwerpunkt

Tragödie (Trauerspiel)
Allgemeinmenschliche Leidenschaft (Gefühle): Liebe, Hass, Eifersucht, Rache

 

Komödie (Lustspiel)
Alltäglichen Laster: Geiz, Eitelkeit, Hochmut

Protagonist

(= Hauptperson)

T: Held ->Seien Leidenschaft führt in die Katastrophe, er endet ,,tragisch‘‘

 

K:Typus (verkörpert eine bestimmte Eigenschaft) Verhält sich ,,komisch‘‘=lächerlich

Wirkung /

Ziel

  • T: Zuschauern eine Reinigung der Seele bewirken (Katharsis),
  • Der Zuschauer lernt, dass gewisse Leidenschaften gezügelt werden sollten
  • Man darf seiner Leidenschaft nicht freien Lauf lassen. 

 

  • K:Verspottung der Laster und Schwächen der Menschen
  • Zuschauer sollen befreiend lachen und damit immer auch ein bisschen über sich selbst lachen
  • Macht sich lustig über lächerlichen Verhalten
  • Dadurch moralische Belehrung

Figur

Fiktive, nicht reale ,,Person‘‘ in einem Theaterstück

(Eine Figur wird manchmal auch Person genannt)

Mozart als Figur auf der Bühne

Person

Echter Mensch

(manchmal ist damit auch eine ,,Figur‘‘ aus einem Theaterstück gemeint)
Wolfgang Amadeus Mozart= hat tatsächlich gelebt

Rolle

Wird auf der Bühne von einem Schauspieler gespielt, um die Figur darzustellen 

Protagonist

Hauptperson/ Held eines Dramas

Antagonist

Gegenspieler (,,Feind‘‘) von Protagonist  

Typ / Typus

(Komödie)

1 Verkörpert Eigenschaften (Geizhals, Emporkömmling, Neider, …) besonders auffällig (wirkt deshalb übertrieben oder komisch)

2 einfach, austauschbar (keine Persönlichkeit, sondern Prototyp)

3 keine widersprüchlichen Eigenschaften, eindeutig, leicht erkennbar

4 Publikum muss die Eigenschaften erkennen

Charakter

(Tragödie)

1 verkörpert menschliche Leidenschaft und Bedürfnisse (z.B Liebe, Eifersucht, Rache, …)

2 Komplex, einzigartig (Persönlichkeit)

3 auch widersprüchliche Eigenschaften

4 Publikum muss sich mit Figur identifizieren: besser einfühlen, besser verstehen, besser aus deren Fehler lernen

DIE KLASSISCHE TRAGÖDIE 

Wann entstand das Drama?

In der griechischen Antike (ca. 500 vor Christus)

Wie wird die klassische Tragödie auch genannt? Warum?

Aristotelische Tragödie
Bekannt nach dem griechischen Philosophen Aristoteles, der in seiner ,,Poesie‘‘(um 335 v. Christus) als erster versuchte, die dramatische Kunst systematisch zu beschreiben. 

Typisch für die klassische Tragödie sind die drei Einheiten und der Vers. Was ist damit gemeint?

Einheit des Ortes:    das Stück spielt an einem Ort, keine Szenenwandel

Einheit der Zeit:       Spielzeit: gespielte Zeit (Max. 1 Tag)

Einheit der Handlung: nur eine Leidenschaft pro Tragödie (z.B Rache)
Vers:                            eine Tragödie wird in einen Vers verfasst, nicht in Prosa, weil die Protagonisten hochgestellte Persönlichkeiten sind und nicht wie das gewöhnliche Volk sprechen.

Wie ist eine klassische Tragödie aufgebaut?

1. Exposition

2. Erregendes Moment

3. Höhepunkt und Peripetie (Umschwung)

4. verzögerndes Moment
Der Held versucht, aus seiner Lage herauszufinden (tragische Konflikt)

5. Katastrophe

Der Held stirbt, seien Leidenschaft hat ihn in einen Konflikt getrieben, aus dem es für ihn keinen Ausweg gibt.

Ist „Nora (Ein Puppenheim)“ eine klassische Tragödie?

Nora ist keine klassische Tragödie, denn es werden nur wenige Merkmale erfüllt:

  • Einheit des Ortes: kein Szenenwechsel, immer im Wohnzimmer der Helmers)
  • Exposition vorhanden
  • Protagonist vorhanden (aber Protagonistin!) = Nora
  • Antagonist (sogar 2) = Krogstad/ Helmer

Nicht erfüllt:

  • Einheit der Zeit:
  • Einheit der Handlung: nicht eine einzige Leidenschaft
  • Nur drei Akte, nicht fünf
  • Kein ,,tragisches‘‘ Ende, d.h. Nora stirbt nicht wirklich (aber sie verliert ihr Ansehen und stirbt einen gesellschaftlichen Tod)
  • Protagonistin ist keine Adlige, sondern gehört zum Bürgertum / keine Verse
  • Hauptthema: Gleichberechtigung /Frauenemanzipation, d.h. ein Problem der damaligen Zeit / Ziel: Problem aufdecken 
  • Thema der damaligen Zeit (nicht zeitloses Thema wie Liebe oder Rache)
  • Höhepunkt vorhanden (Nora realisiert, dass das Wunderbare nicht eintrifft), aber danach sieht Nora viel klarer und es führt nicht zu ihrem Untergang.

,,Nora‘‘ gilt als naturalistisches Drama, aber erfüllt nicht alle Merkmale (keine Unterschicht/ Fabrikarbeiterin)

Nora

  • selbstbewusst
  • selbstlos
  • naiv
  • puppenhaft
  • spielt mit Rolle als Ehefrau/ mit gesellschaftlichen Erwartungen
  • unterwürfig
  • manipulativ

Torvald Helmer

  • pflichtbewusst
  • herrisch
  • handelt den Erwartungen entsprechend
  • sein Ruf steht über allem
  • oberflächlich
  • besitzergreifend
  • egoistisch
  • dominant

Frau Linde

  • selbst,- eigenständig
  • mutig
  • aufopfernd
  • selbstbestimmt (Gegen Ende)
  • pflichtbewusst (Heirat)

Rollenbilder Frau und Mann heute?

  • Männer mehr an Führungsposition
  • fräuliche Hausgewalt heute sehr verschwiegen
  • Berufe die Mehr von Männern/ Frauen erfüllt werden
  • Aussenbild von Mann wichtig: Stark, verantwortungsvoll, allem im Überblick, Familie versoregn,.... aber doch auch erwartet einfühlsam, emotional sein
  • Männer als Hausmann noch nicht anerkannt von Gesellschaft
  • alte Normen verankert: ist heute kein Muss mehr aber wird denoch erwartet
  • durch Medien Beeinflusst-> Idealbild
  • Männer unterdrücken eher Gefühle: Suchen eher selten Therapie und Reden über Probleme

Emmanzipation

  • Frauen haben durch Frauenstreik um Gleichberächtigung und Anerkennung gekämpft
  • nicht gleicher Lohn für gleiche Arbeit/Position
  • wenn von Gleichberechtigung die Rede, dann Frauen auch ins Militär?
  • Generationsabhängig

Naturalismus

Damalige Überzeugung:

klare Vorstellungen, was einen Menschen beeinflusst: das Erbgut (genetische Faktoren), Umwelt (Milieu) und historische Bedingungen
Umwelt: Glaube an Vererbung (Kinder müssen schlechtes Verhalten der Eltern, d.h den Verstoss gegen die Normen, büssen z.B. indem sie krank werden

Naturalistische Literatur:

möchte die Lebensumstände so wiedergeben, wie sie sind, und diese nicht (Wie zuvor in der Literatur) verschönern bzw. beschönigen
sie möchte insbesondere aufzeigen, wie entwürdigend das Leben der Arbeiterschicht ist, und deren Lebensumstände schonungslos aufzeigen: die werke haben dementsprechend ganz neue Schauplätze, z.B spielen sie in den Arbeitsviertel, in Hinterhöfen, in Bordellen usw. 

Naturalismus

Merkmale

möglichst exakte Einzelheiten (sehr genaue Angaben der Wirklichkeit), Mischung von Hochsprache und Umgangssprache ( die Figuren sollen so sprechen, wie sie dies auch in Wirklichkeit tun), Übereinstimmung von Ehrzählzeit und erzählte Zeit (möglichste exakte Abbildung/ 1:1)= Zeitdeckung =,,Sekundenstil‘‘

zentrale Themen und Fragen von ,,Nora''

  • Gleichberechtigung: Frauenemanzipation
  • Rolle der Frau/ Rolle des Mannes
  • Selbstbestimmung (insbesondere der Frau): Geht nur mit Lügen
  • Gesellschaftliche Erwartung/ Normen
  • Rolle des Geldes/Abhängigkeiten
  • Wertvorstellung
  • Macht
  • Selbst-Fremdwahrnehmung

Wichtige Textstellen

S. 89-91: Helmers Reaktion auf den Schuldbrief
S.92: Nora will ihre Maske/ Rolle ablegen und sich nicht mehr verstellen
S.95: Nora fühlt sich von Helmer gleich behandelt wie von Ihrem Vater, nämlich wie ein Puppenkind, d.h bevormundet
S.97: nicht nur Pflichten, sondern auch selber ein Mensch sein, ist wichtig
S.21: Frau darf ohne Einwilligung des Mannes kein Gelds ausleihen/ Frau ist von Mann abhängig
S.19:  Frau Linde wirf Nora vor, dass sie sich wie ein Kind verhält/ bringt Nora dazu, Ihr ,,Geheimnis’’ (das Ausleihen des Geldes) preiszugeben
S.9: Helmer führt Gespräch, bestimmt über Nora, gibt ihr Kosenamen, behandelt sie abschätzig
S. 83: Helmer behandelt Nora als Ware/Objekt/ sein Besitz, ihr Wille zählt aus seiner Sicht nich

Sprache und Form

  • Sprache eher hochgestochen, z.T. ältere Ausdrücke (1879 geschrieben/ reiche Mittelschicht/ Kunstsprache- künstlerisch gestaltet)
  • Figuren haben je nach Herkunft/ Schicht eine andere Sprache (eloquent, einfach)
  • Nora am Anfang einfache Sprache, am Schluss sehr eloquent (Figurentwicklung)
  • Gattung: Keine Epik, sondern Dramatik (in Dialogen geschrieben) = Theaterstück (also keine Ehrzählinstanz!)
  • 3 Akte- Gliederung

Epoche

Naturalismus (auch die unschönen Seiten des Lebens zeigen, nicht ,,Beschönigen‘‘) (1880-1900)
Frage nach:

1) aktuelle gesellschaftliche Situation=Zeitgeschehen

  • 2) Damalige Normen /Werte / Konvention
  • 3) Persönliche Erlebnisse/ Einflüsse auf den Autoren

Gattung

Dramatik/ Theaterstück= Drama (,,Handlung‘‘)

Gegenwartstragödie