Infektiologie

Abwehr-Reaktion des Körpers auf ein äusseres oder inneres schädigendes Ereignis mit dem Ziel,dieses zu eliminieren und den Schaden zu reparieren. Diese Prozesse laufen immer auch über eine Aktivierung des Immunsystems.

Eine Infektion (Aktivierung des Immunsystems) geht immer mit einer Entzündung einher, aber nicht jede Entzündung ist durch eine Infektion verursacht

Infektion: Wenn der Pat. sichtbar krank ist und durch Mikroorganismen geschädigt wurde. 

Entzündung: Reaktion des Körpers mittels Immunsystem auf einen Schaden, kann also auch eine normale Wundheilung sein

Körpereigene Substanzen, die von verschiedenen Zellen nach Eintritt eines Gewebeschadens (z.B. im Rahmen einer Infektion) abgegeben werden und eine Entzündungsreaktion einleiten oder aufrechterhalten (Entzündungsvermittler)

•  Vasodilatation (verbesserte Durchblutung)
•  Steigerung der Gefässpermeabilität (Durchlässigkeit)
•  Chemotaxis (Lockstoffe für Entzündungszellen)
•  Schmerzreiz (Stimulation sensibler Nerven)

• Rötung (Rubor)
• Schwellung (Tumor)
• Erwärmung (Calor)
• Schmerz (Dolor)
• Funktionseinschränkung (Functio laesa)

Systemisches Inflammatorisches Respons-Syndrom

Entzündungsreaktion, die den ganzen Körper gleichermassen betrifft

Min. 2 Kriterien erfüllt sein: 

•  > 38 °C oder (später) < 36 °C
•  Herzfrequenz > 90/min
•  Atemfrequenz > 20/min
•  Leukozytose (> 12000/μl) oder (später) Leukopenie (< 4000/μl)
•  Linksverschiebung (> 10% unreife Leukozyten)

Wenn eine sehr schwere Entzündungsreaktion im Körper vorhanden ist und der Körper nicht mehr genügend reife Leukozyten ausstossen kann und somit auch unreife Leukozyten ausstossen muss. 

Linksverschiebung, da man von links nach rechts liesst un auch ein Reifungsstadium von links nach rechts gelesen wird. 

- schweres Traum / Polytrauma

- grossflächige Verbrennungen

- grosse Wundflächen

- Blutverlust (hämorrhagischer Schock => Organschäden)

- grosser, operativer Eingriff

- Vergiftungen (Pilz- oder Bakteriengifte, Schlangengift)

- etc.

SEPSIS, meistens ausgelöst durch Bakterien, daher eine bakterielle Blutvergiftung. 

• Bakterien
• Viren
• Pilze 
• Parasiten

Mikroorganismen sind Kleinstlebewesen und deren Lehre ist die Mikrobiologie

pathogener Erreger: verursachen krankheiten 

apathogener Erreger: verursacht im Normalfall keine Krankheiten

• Wirtsorgansimus (Für wen ist der Erreger schädlich)
• Lokalisation der Erreger (Wo ist der Erreger?)
• Fähigkeit des Erregers (Was kann der Erreger)

Gesamtheit der Mikroorganismen (v.a. Bakterien), die eine bestimmte Körperregion besiedeln (Kolonisation).

Mikroorganismen, die einen Körperteil dauerhaft besiedeln und unter normalen Bedingungen nicht zu einer Erkrankung führen (=„Normalflora“).

Bspw. Hautflora, Darmflora, Mundflora etc. 

vorübergehende Besiedelung eines Körperteils mit Mikroorganismen, welche dort normalerweise nicht vorkommen (nicht zur residenten Flora gehören). 

I.d.R. keine Infektion, aber ggf. Übertragung! 

Verschwindet wieder (wg. Normalflora, Händewaschen..)

Synonym: Kontaktflora, Anflugkeime.

endogene Infektion: Erreger stammt vom Erkrankten selbst

(z.B. Darmflora im Urogenitaltrakt,  Hautflora durch Hautverletzung)

exogene Infektion: Erreger kommt von „aussen“

Einzellige Mikroorganismen ohne Zellkern (DNA im Zytoplasma)

Vermehren sich ungeschlechtlich durch Teilung (Austausch genetischer Information aber möglich)

Kokken, Haufenkokken, Doppelkokken, Kettenkokken, 

stäbchenförmige Bakterien mit Kapsel oder Geissel, Bazillen

spiralförmige Bakterien

- benötigen Sauerstoff zum Überleben

- finden sich vor allem auf der Haut und in den Atemwegen

- gedeihen ohne Sauerstoff tief im Gewebe oder in tiefen Wunden

- für sie kann Sauerstoff tödlich sein (therapeutisch nutzbar)

- obligate – fakultative Anaerobier

durch einfache Zellteilung

Bei Idealbedingungen alle 20 Minuten

• Eiter entleeren
• spülen (Mit steriler Kochsalzlösung oder desinfizierende Lösungen)
• Antibiotika

- bakteriostatisch (hemmen die Vermehrung)

- bakterizid (töten die Bakterien ab)

- bakteriolytisch (lösen die Zellwände auf)

• Sind KEINE Lebewesen, da sie keinen eigenen Stoffwechsel besitzen und sich nicht selbständig fortpflanzen können; d.h. sie brauchen einen Wirt (infektiöse Partikel)

• in Hülle eingepacktes, genetisches Material

• Zwingen die Wirtszelle dazu, neue Viren herzustellenmWirtszelle stirbt mit der Zeit ab und neue Viren werden freigesetzt

1. Anlagerung an die Wirtszelle

2. Eindringen in die Wirtszelle

3. Freisetzung der Erbsubstanz aus dem Kapsid

4. Vermehrung der Viruspartikel durch Nutzung der Mechanismen der Wirtszelle

5. Zusammensetzen der Virusteilchen

6. Freisetzung

Mykosen

• Sprosspilze (Hefen)
• Fadenpilze (Dermatophyten) 
• Schimmelpilze (Schimmelpilze)

meist ungeschlechtliche (asexuelle) Vermehrung:

Faden- und Schimmelpilze: Verlängerung der Hyphen oder seitliche Ausstülpungen

Sprosspilze: Sprossung aus der Hefe (Ausstülpung der Zellwand)

Personen mit Immunschwächen, Alte Leute, Kinder

Lebewesen, welches in oder auf einem anderen Lebewesen lebt und sich von dessen Körpersubstanz, Körpersäften oder Darminhalt ernährt und dem Wirt keinen Nutzen bringen (einseitiger Nutzen)

Erkrankung durch Parasit: Parasitose

Besiedeln die Oberfläche ihres Wirtes und ernähren sich von Hautgewebe oder Blut des Wirtes.

bsp. läuse, Flöhe, Zecken... 

Leben im Inneren des Wirten und ernähren sich von ihm. 

bsp. Hundebandwurm, Fuchsbandwurm

Wissenschaft, welche die Ursachen, Folgen und Ausbreitung gesundheitsbezogener Zustände und Ereignisse in der Bevölkerung untersucht.

Lehre von den übertragbaren Infektionserkrankungen und deren Bekämpfung