Fragen Emotion
128 Fragen aus der Vorlesung Emotion (Allg. Psycho)
128 Fragen aus der Vorlesung Emotion (Allg. Psycho)
Set of flashcards Details
Flashcards | 128 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | German |
Level | University |
Created / Updated | 21.11.2021 / 26.07.2024 |
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1. Welche Ereignisse und Situationen werden als Auslöser von Angst, Trauer, Ärger oder Freude häufig erinnert?
1_6
Allg.: soziale Situationen/ Interaktionen
Angst:
-Verkehrssituationen, Risiken eingehen, Gewaltverbrechen
-Gefahr vor Schaden/Tod/sozialer Zurückweisung
-Interaktion mit Fremden, neue Situationen/Ereignisse
Traurigkeit:
-Probleme Beziehung/Freunden/Verwandten, Trennung
-Tod geliebte Person/Lebewesen
-Misserfolg, unerwünschtes Ergebnis
Ärger:
-Persönliche Beziehungen, zwischenmenschl.Probleme
-Ungerechtigkeit, rücksichtlosen VH
-realer/angedrohter Schmerz, Verletzung von Erwartungen
Freude:
-Beziehung zum Partner/Freunden/Verwandten
-Erfolgserlebnisse, Achtung, Respekt, Lob
-Bedürfnisbefriedigung
-
2. Benennen Sie Komponenten von Emotionen bzw. Reaktionsebenen, die neben emotionalen Gefühlen untersucht werden.
1_7
-Erleben (subj. Erfahrungen/Gefühle)
-Kognition (Einschätzung, Bewertung, Ursachenzuschreibung, Kategorisierung, Benennung)
-Physiologie (Periphere Erregung, Zntralnervöse Aktivierung, Reflexe)
-Motivation (mot. Orientierung, Handlungsbereitschaft, Funktionale Aspekte)
-Ausdruck (Soziale Kommunikationsaspekte, Gestik, Haltung, Stimme, Mimik)
3. Was ist „Affective Computing“?
1_13
-interdisziplinär
-Emotionale Reaktionen maschinell verarbeiten
-Optimization, Prediction, Evaluation
-Gesichtsexpressionen untersucht, auf emo. Reaktion geschlossen und machinell verarbeitet
4. Worauf bezieht sich „Affekt“ in der wissenschaftlichen Emotionspsychologie?
2_4
-"Oberbegriff" (z.B. über Emotion und Stimmung)
-rudimentäre/basale Gefühle (Un-/Lust, An-/Entspannung, Vorlieben/Aversion)
5. Worin unterscheiden sich Emotionen von Stimmungen?
2_4
Emotionen
-konkreter
-Objekt-/Ereignisbezug
-Anfang, Ende und Dauer bestimmbar (episodisch kurzfristiger Verlauf)
Stimmungen
-diffuser
-kein Objektbezug
-Ursache häufig nicht bekannt
-kein klarer Anfang oder Ende, langanhaltend
6. Was ist damit gemeint, dass Emotionen einen Objektbezug haben? Erläutern Sie diesen Bezug mit Beispielen.
2_4
-Emotionen treten nur im Bezug auf ein Objekt auf
-z.B Angst vor etwas
-Intentionalität
7. Was sind zentrale Merkmale bzw. Kennzeichen von Emotionen? Wie hängen Emotion und Motivation zusammen? Worin unterscheiden sie sich?
2_8
Zentrale Merkmale:
-Affektivität (Gefühlscharakter-> un-/bewusst?)
-Objektgerichtetheit (intentionalität)
-Zeitliche Befristung (Episode)
Abgrenzung Motivation:
-M: Bezugsobjekt in Zukunft (Ziel)
-E: Bezugsobjekt kann auch in Vergangenheit
8. Diskutieren Sie folgende Aussage: „Eine Emotion ist ein multidimensionales Konzept.“
2_9
-Emotion schlägt in unterschiedlichen Dimensionen an
Ausdruck, Motivation, Physiologie, Kognition, Erleben
-Reaktionskoherenz, durch hohe Synchronisation dieser Bereiche
9. Welche allgemeinen Schwierigkeiten schränken die Aussagekraft von Selbstberichten von emotionalen Gefühlen ein?
-Qualia: Intersubjektive Erfassung von subj. Inhalten ("Meinen wir wirklich das selbe?")
-Beschränkung auf verbalisierbare bewusst zugängliche Inhalte
-selektives Erinnern
-Soziale Erwünschtheit
-Beinfl. durch sprachl. Gepflogenheiten
10. Beschreiben Sie drei Messmethoden zur Erfassung von Gefühlen mit Ihren Vor- und Nachteilen.
2_11
Tagebuchmethode:
-V: Alltagsnahe Erfasssung
-N: Auswertung/Interpretation schwer standardisierbar
Ratingskala:
-V: ökonomisch, direkte Quantifizierung, zeitnahe Messung
-N: durch Auswahl Gefühlsbegriffe evtl. geringere Reliabilität
Fragebogen:
-V: wie ratingskale, evtl. etwas weniger ökonomisch
-N: gut entwickeln, dann keine
11. Worin unterscheiden sich diskrete und dimensionale Klassifikationssysteme von emotionalen Zuständen?
2_12
Diskrete:
-versch. Grund-/Basisemotionen dienen als "Grundeinheiten"
-neue Gefühlserfahrung durch Mischung
-Untersuchung Homologien und Analogien (ähnl. Erscheinungsbilder und Ursachen)
Dimensional:
- Verortung emo. Erleben auf noch grundlegenderen Dimensionen (Valenz, Erregung...)
-Identifizierung von latenten Dimensionen mit datenreduzierenden statistischen Verfahren (Sammeln+clustern)
12. Welche emotionalen Gesichtsausdrücke sind laut Ekman & Friesen universell vorhanden beim Menschen?
2_13
Basisemotionen:
(biologisch angeborene Basis)
-Angst, Ärger, Freude, Trauer, Ekel
-sekundäre Mischformen möglich
13. Was sind Basisemotionen? Anhand welchen Kriterien können sie als solche identifiziert werden? Nennen Sie Basisemotionen, die in verschiedenen Studien konsistent genannt werde
2_14-15
Basisemotionen sind universell auftretende Emotionen, die teilweise als angeboren definiert werden.
Kriterien:
-bestimmte universale Signale
-bestimmte Physiologie
-automatische Bewertung
-bestimmte universale vorangegangene Events
-bestimmte entwickelte Erscheinung
-Anwesenheit anderer Primaten
-schnelles Auftreten
-kurze Dauer
-ungebetenes Auftreten
-bestimmte Gedanken/Erinnerungen
-bestimmte subj. Erfahrungen
konstante Basisemotionen:
Angst/furcht, Ärger/Wut, Traurigkeit, Freude
14. Was wurde an der Idee einer „Basisemotion“ kritisiert?
2_16
-Uneinheitlichkeit über Kriterien
-Uneinigkeit über Anzahl
-schwer falsifizierbar
-Abgrenzung primär/sekundär sinnvoll?
15. Wie kann man versuchen, die Vielzahl von Emotionsbegriffen, die in der Sprache vorkommen, auf grundlegende Emotionskategorien bzw. -dimensionen zu reduzieren? Welche methodischen Schwierigkeiten treten hier auf?
2_17
Methodischer Ansatz:
-Pool emotionaler Reize (Texte, Wörter...)
-Ähnlichkeitsurteile (Paarvergleich), semantisches Differential, Kovariationen
-Cluster-/Faktorenanalyse zur Strukturanalyse
Kritik:
-Abh. von untersuchtem Item-Pool
-Emp. Zusammenhänge oder Sprachverständnis?
16. Erläutern Sie die beiden zentralen Dimensionen im Circumplex-Modell der Emotionen von Russell (1980) und verorten Sie die folgenden Gefühls- oder Befindlichkeitszustände in diesem Modell: Angst, Freude, Trauer, Ärger, Überraschung, Entspannung, Müdigkeit/Schläfrigkeit.
2_18
Zentrale Dimensionen:
-horizontal: Valenz (un-/angenehem)
-vertikal: Erregung (De-/Aktivation)
17. Skizzieren Sie das 2-Faktoren-Modell der Emotion von Watson & Tellegen (1985). Worin liegen die zentralen Unterschiede zum Circumplex-Modell von Russell? Wie hängen die beiden Modelle zusammen?
2_19-20
Unterschiede:
-2F Affekt/Aktivierung: positiv und negativer Affekt auf unipolarer Dimension und orthogonal zueinander
-2F Emotionen nur in Quadranten mit hoher Aktivierung
-Fokus auf Valenz+Erregung (circumplex) vs. Fokus nur auf Affekt (2F)
Gemeinsamkeiten:
-Valenz: bipolar
-2-Faktoren-Struktur
18. Erläutern Sie das Modell einer hierarchischen Strukur von Affekten.
2_21
-Kombination diskret und simensional
-dimensionale Struktur von Rohaffekten (basale Ebene)
-kognitive Ausdifferenzierung
-Kategoriale Struktur von prototypischen emotionalen Episoden (Emo. Familie)
19. Was ist ein „emotion-induced attentional blink“ (Aufmerksamkeitsblinzeln)? Wie wird dieser Effekt erklärt?
3_4-5
-kognitionspsyco. Paradigma
-Aufmerksamkeits Bindung/ Halten durch emotionealen Reiz (Probleme Aufm. von diesem zu lösen
-bestimmt Dinge nicht mehr wahrgenommen, wenn Target identifiziert
-Bsp.: Target = 90°C rotiertes Bild nach Attackenbild schwerer zu erkennen
20. Erläutern Sie die Studie von Medvec, Madey & Gilovich (1995) zum Ausdruck von Freude von Olympia-Medaillengewinnern. Welche kognitiven Vorgänge könnten das Ergebnis dieser Studie erklären?
3_7
-Externe Bewertung von Freude über Bronze- und Silber-Mediallien-Gewinn
-Bronze Gewinner drücken mehr Freude aus
-Kontrafaktisches Denke: Kontextuelle Einflüsse beeinflussen Emotionen ("Gold verpasst" vs. "Medallie geschafft")
21. Geben Sie drei Beispiele aus der Forschungsliteratur für einen Einfluss von Emotionen auf kognitive Funktionen.
3_8
-Abrufinduziertes Vergessen: Neg. Affekt reduziert Inhibition von nicht-abgerufenen Gedächtnisinhalten
-Stereotypisierung: Positiver Affekt verstärkt Anwendung von Stereotypen relativ zu negativen Affekt
-Kognitive Kontrolle: Positiver Affekt erschwert Anpassung an Reaktionskonflikte
-Aufgabenwechsel: Positiver Affekt begünstigt impulsive Entscheidungen und erleichtert Aufgabenwechsel
22. Besteht ein Zusammenhang zwischen emotionale Einschätzungen und emotionalen Handlungsbereitschaften? Erläutern Sie dazu die Studie von Frijda, Kuipers & ter Schure (1989)
3_11-12
-action readiness: Emotionen gehen mit bestimmten VH-Neigungen einher
-Studie: Selbstberichte von Emotionen, Situationseinschätzunge und VH-Tendenzen
-Emotionsvorhersge mit Kenntnis der VH-Tendenz
-Ergebnis: Mit Kombi aus Situationseinschätzung und VH-Tendezen lässt sich Emotion am besten vorhersagen, als jeweils einzeln
23. Welche Argumente gibt es, dass der Emotionsausdruck im Gesicht eine angeborene Basis hat? Ist der Emotionsausdruck im Gesicht biologisch festgelegt, und falls ja, welchen Einfluss haben soziokulturelle Faktorren auf den Ausdruck von Emotionen?
3_15-18
Argumente:
-Homologe Gesichtsausdrücke bei Primaten (Ähnliche Erscheinungsbilder beim emotionalen Ausdruck)
-blind geborene Menschen zeigen ähnliches Gesichtsausdruck wie sehende (Gegenargument, dass Gesichtsausdrücke gelernt werden)
--> Eine Art Biologische Festlegung muss es geben
Sozio-kulturelle Faktoren:
-sozio-kulturell geprägte Darstellungs- und Dekodierregeln
-erklären kulturelle Variabilität beim Erkennen der Gesichtsausdrücke der eigenen Kultur
24. Gibt es emotionale Gesichtsausdrücke, die kulturübergreifend erkannt werden?
3_17
-es existieren Gesichtsausdrücke (Freude, Wut, Traurigkeit, Angst, Ekel), die eine hohe Erkennungsrate kulturübergreifend haben
-können sozio-kulturell beeinflusst sein
-aber gewisse Prototypenexpressionen, die universell erkannt werden
25. Warum werden Emotionsausdrücke von Angehörigen der eigenen Kultur besser erkannt als die von Personen eines fremden Kulturkreises?
3_17
-display rules: sozio-kulturell geprägte Darstellunds- und Dekodierregeln
-sozio-kulturell erlernte Regeln
26. Welche Methodenkritik wurde an kulturübergreifenden Studien von emotionalen Gesichtsausdrücken geübt? Ordnen Sie diese Kritikpunkte hinsichtlich ihrer Aussagekraft ein.
3_18
-interkultureller Austausch: Gesichtsausdrücke möglicherweise bereits über Medien erlernt (VPn eher Studenten)
---> Studien abgeschiedener Völker ergaben ähnliche Ergebnisse
-meist gestellte statische Gesichtsausdrücke: zu extrem, nicht dem Alltag entsprechend (methodisches Artefakt?)
---> statische Darstellung erschwert emotionale Erkennung, daher Test vllt sogar konservativer
-erzungene Emotionsauswahl: Emotion kategorisiert, obwohl möglicherweise keine erkannt wurde
---> bei freiem Antwortformat überzufällige Erkennungsrate
Fazit: Vielleicht Überschätzung der Erkennungsrate, aber kein Wegerklären der Befunde
27. Können Emotionen an der Stimme/Prosodie einer Person erkannt werden? Welche Emotionen werden universell an akustischen Merkmalen erkannt?
3_19-20
-Emo. Modulation der Stimme an Lautstärke, Tempo, Tonhöhe etc. erkennbar
-emotionsspezfische Lautproduktion
-Differenzierung zw. hoch/niedriger Erregung möglich
-kulturübergreifendes Erkennen von Angst, Ärger, Freude, Trauer
-Studie "Wo bist du?"
28. Beschreiben Sie die die Studie von Adams und Kleck (2006) zur Integration von Blickrichtung und mimischen Ausdruck bei der Emotionswahrnehmung.
3_22
-Studie zur multimodalen Emotionswahrnehmung
-Erkennen von änglichen und wütenden Gesichtsausdrücken, je mit direktem Blickkontakt und abgewndeten Blick
-Passende Modalität (Ärger+Blickkontakt und Angst+abgewendeten Blick) wurde schneller erkannt
-Interpretation: Holistische Integration/Kontextualisierung von Infos aus unterschiedlichen Kanälen
29. Was behauptet die starke und die schwache Version der “Facial-Feedback”-Hypothese? Schildern Sie als Beleg für diese Hypothesen Ergebnisse der sog. „Pen Studies“ und „Botox Studies“. Welche Version wird von den Ergebnissen dieser Studien mehr gestützt?
3_23-26
Facial-Feedback-Hypothese:
-stark: Mimik notwendig und hinreichend für emo. Erleben (induziert Emo.)
-schwach: Mimik hinreichen, nicht notwendig für emo. Erleben (moduliert emo. Erleben, Intensivierung/Reduktion)
Pen-Studies:
-UV: Lächelstellung (Stift zw Zähnen) vs. unterdrückte L-Stellung (Stift zw Lippen) vs. Kontrollgruppe (Stift in Hand)
-AV: Bewertung Lustigkeit Cartoon
-Ergebnis: Lächelstellung bewertet Cartoon am lustigsten (schwache, heterogene aber robuste Efferkte)
Botox-Studien:
-UV: Botox (Stirnmuskulatur kaum bewegbar) vs. Restylane (Kontrollgruppe, kein Effekt)
-AV: Emotionales Erleben beim Ansehen Videos nach Injektion
-Ergebnis: Emotionales Erlaben nach Botox gedämpft (v.a. bei milden positiven Erlebnissen --> nicht Hypothesen konform, da eigentlich negativer Gesichtsausdruck nicht mehr möglich)
-bei Imitation reduzierte linke Amygdala-Aktivität und verringerte Hirnstamm-Konnektivität
-->Empirische Evidenz stützt eher schwache Version, da Befunde zu starker inkonsistent
30. Nennen Sie einen Befund, der gegen die starke Version der Facial-Feedback-Hypothese spricht.
3_27
Möbius-Syndrom:
-angeborene Lähmung der mimischen Gesichtsmuskluatur (Facialisparese)
-ABER: intakter Humor und normales emo. Erleben
31. Welche grundlegenden Funktionen haben physiologische Veränderungen für das Emotionsgeschehen?
4_5
-emotionale Reaktionsmuster als evolutionäre Anpassungsleistung auf wiederkehrende Herausforderungen/ Gelegenheiten
-angenomme Funktionen:
- Bereitsstellung perzeptueller, kogn. und körperlicher Ressourcen (z.B erhöhte Aufm.)
- Steigerung intraorganismischer Info-Austauschs (z.B Veränd. Blutverteilung)
- Kommunikation des eigenen emo. Zustands an andere Organismen (z.B. Kampfbereitschafts-Signal)
32. Welche physiologischen Prozesse lösen eine Kampf-oder-Flucht Reaktion aus? Nennen Sie körperliche Veränderungen, die für eine Stressreaktion charakteristisch sind. Reagieren gestresste Menschen immer mit Kampf oder Flucht?
4_7
Stressreaktion:
-Idee eines evolutionär angelegten Notfallprogramms in akuten Bedrohungssituationen
-Hypothalamus-Hypophyse-Nebennierenrinde-Achse (HPA)
- Sekretion Nor-/Adrenalin/Cortisol ("Stresshormon)
- Amygdala aktiviert Hypothalamus --> Hypophyse sondert adrenocorticotrope Hormone ab
-Körperliche Stressreaktion erhöht Abwehr-/Fluchtbereitschaft (Fight-or-Flight)
-Variabiltät in Stressreaktion (Tend-and-befriend (soz. Unterszützung vs. Beschwichtigen))
33. Erläutern Sie die Cannon-Bard Theorie der Emotionsentstehung. Welche Rolle spielen körperliche Erregungszustände für das emotionale Erleben laut dieser Theorie?
4_8
-Annahme von emotionsunspz. Erregungszuständen
-sensorische Signale vom Thalamus glz. gesendet an
- Cortex für Interpretation des Ereignisses (--> emotionales Gefühl)
- Hypothalamus + Thalamus (autonomes NS) für Einleiten einer körperlichen Reaktion (--> emotionale Erregung)
34. Was ist die Kernaussage der James-Lange-Theorie der Emotion? Welche kritischen Einwände hat Walter Cannon gegen sie vorgebracht und wie sind diese Einwände aus heutiger Sicht einzuordnen?
4_9-10
-Annahme von emotionsspez. Erregungszuständen
-Emotionen enstehen aufgrund der Wahrn. von peripher-physiologischen Veränderungen (traurig, weil wir weinen)
-Auslöser--> körperliche Veränderung --> Emotion
Kritik: x = kein starkes Argument
x Trennung der Eingweide vom ZNS --> KEINE Veränderung emo. Verhaltens
- heute mit Querschnittslähmungen --> haben ein anderes emo. Empfinden
x Eingeweide relativ unempfindliche Organe --> nicht passende Sensorik für Veränderungserkennung
- heute widerlegt: enterisches NS des Darms
x Viszerale Veränderung zu langsam --> Untersuchung Leitungsgeschw. bei Attraktivitätsurteilen
- Attraktivitätsurteile emo. oder kognitiv?
x künstlcihe Herbeiführung von visz. Veränderungen indziert keine Emotion (Adrenalin Inizierung)
- 2-Faktoren-Theorie: Adrenalin + Erklärung für Zustandsänderung emo. naheligend = Veränd. Gefühle
(x) dieselben viszeralen Veränd. bei sehr verschiedenartigen und nicht-emo. Zuständen --> erklären nicht fülle an Emotionen
- auch bei nicht emo. Zuständen (z.B. Sport) körperliche Veränderung
35. Erläutern Sie die Behauptung, dass ein peripherphysiologischer Erregungszustand bzw. die interozeptive Wahrnehmung desselben notwendig für das emotionale Erleben ist. Welche empirischen Befunde sprechen dagegen bzw. dafür?
4_12-13
James-Lange-Theorie:
-Auslöser--> emo.spez. Peripher-physio. Erregungszustand (körperl. Veränderung) --> Emotionales Erleben
Befund 1: Met-Analyse (22 Studien)
-diskrete Emotionen allein durch viszerale Aktivität nicht differenzierbar
-ABER: zuverlässige Diskrimination der Valenz und von best. Untergruppen von Emotionen
- Herzraten: pos./neg. Emotionen
- Hauttemperatur: Wut
- Hautleitfähigkeit: Erwartung/Bedrohung (Angst)
Befund 2:emo. Erleben Querschnittsgelähmte (interozeptive Wahrn. nicht vorhanden)
-reduzierte sexuelle Erregbarkeit/Furcht/Ärger
-aber auch zunahme sentimentaler Gefühle (emo.spez.)
-widersprüchliche Befunde
Befund 3:
-Beta-Blocker reduzieren unter angstauslös. bedingungen physiolog. Reaktionen (Nor-/Adrenalin gehemmt)
-verändern physio. Reaktion, ber nicht/sehr selektiv das emo. Erleben
(-nur bei somatoscher Angststörung, da sich diese Personen selbst Überwachen (Erwartungsängst))
36. Welche Gehirnareale werden (in der Regel) dem limbischen System zugewiesen?
4_15
-Netzwerk subkortikaler Strukturen
-einheitliche Definition gibt es nicht
-Anteile in der Regel:
- Hippocampus
- Gyrus Cinguli
- Amygdala
37. Populärwissenschaftliche Medien beschreiben das limbische System als „ein Gehirnareal, das der Verarbeitung von Emotionen und der Entstehung von Triebverhalten dient“. Diskutieren Sie diese Aussage kritisch.
4_16
-populärwissenschaftlcihes Konzept
-Wissenschaft eher kritisch:
- keine einheitliche Festlegung der "limbischen" Zellgruppe/-type, weder im histologischen Aufbau, noch in den Funktionen (Emotion, Lernen, Gedächtnis)
- limbisches System als einheitliches "emotionales Gehirn" fragwürdig (Hypocampus Gedächtis, genu so wie emot. Verarbeitung)
-Stattdessen: Identifizierung von emotionsspezifischen Netzwerken, die in der Regel weite Teile des Gehirns umspannen (nicht nur auf das limbische system beschränkt)
-fMRI Studien: schwierige Vergleichbarkeit, da breite Spanne an Emotions-Aktivierung, sehr variable Freiheitsgrade ind Auswertungsmöglichkeiten
38. Beschreiben Sie die Theorie eines „dreeinigen Gehirns“ von Paul MacLean (1949). Warum ist diese Dreiteilung in der modernen Emotionspsychologie nur mehr von marginalem Interesse?
-Versuch, das menschliche Gehirn nach verschiedenen Entwicklungsstufen in Anatomie und Funktion schematisch aufzuteilen
-Protoreptilische Gehirn
- Hirnstamm und Zwischenhirn
- niedrigste und älteste Form des Hirms (Instinkte)
-Paläomammalische/viszerale Gehirn
- limbisches System
- Infos des Körperinneren, affektiv/ emo. Gedächtnisinhalte, Triebgeschehen
-Neomammalische Gehirn
- Neocortek
- kognitiv und logische Konzepte/Strategien, Modifiziert Affekt/Impulse des paläomam. Gehirns
-Kritik:
- Annahmen über die Evolution der Gehirnanatomie der verschiedenen Klassen der Wirbeltiere fehlerhaft und in ihrem Ergebnis nicht haltbar.
- Funktionelle Aufteilung der Gehirnanatomie unzulässig vereinfacht.
- Z.B. auch die frühesten Säugetiere (Mammalia) haben bereits einen Neocortex entwickelt
39. Welche Funktion haben die Amygdala bei der Verarbeitung von emotionalen Reizen und beim emotionalen Lernen?
4_19-22
-Basolaterale Kerne:
- Wichtig für Belohnungslernen
- wichtig für Furchtkonditionierung (schlägt fehl, wenn läsioniert)
- Verarbeiten der Infos von auditorischen und somatosensorischen Thalamus/ Cortex --> Paarung ucs und cs)
-Zentrale Kerne:
- Konditionierung möglich wenn läsioniert
-Läsion Amygdala (Patient HM-->Urbach-Wiehte Syndrom):
- keine Furchtkoditionierung möglich
- generell kaum Furcht/Angsterlebnisse
- Schwierigkeiten Aungstausdrücke zu erkennen
-Emotionswahrnehmung:
- Reliable Aktibierung der Amygdala bei Betrachtung von Furcht, Traurigkeit und Freude
- keine Emotionsspezifität
- Amygdala als Salienz-/Relevanzdetektor für defensive Reaktion?
40. Erläutern Sie das Zwei-Wege Modell der Furchtkonditionierung von Joseph LeDoux.
4_20
-emotionaler Reiz ---> sensorischer Thalamus
---> 2 Wege: beide aktiviert!
- low road: schnell, grob ---> direkt zur Amygdala
- direkt = zeitlicher Vorteil, aber auch Fehlerrate höher
- high road: langsam, akkurat ---> senseroischer Kortek ---> Amygdala
---> Emotionale reaktion