Biopsychologie II

Übungsfragen aus der Vorlesung WS21/22 Antworten aus Tutorium/selbst erstellt; Bis jetzt: Schlaf 1/2/3, Gedächtnis 1/2/3, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit 1/2; M&E 1/2; Sozialverhalten; Entscheiden & Handeln; Hemisphärenlateralisierung

Übungsfragen aus der Vorlesung WS21/22 Antworten aus Tutorium/selbst erstellt; Bis jetzt: Schlaf 1/2/3, Gedächtnis 1/2/3, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit 1/2; M&E 1/2; Sozialverhalten; Entscheiden & Handeln; Hemisphärenlateralisierung


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Cartes-fiches 452
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 12.11.2021 / 14.02.2025
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Was bewirkt die Ausschüttung von Oxytocin?

Welchen Effekt hat Oxytocin im Gehirn?

  • Oxytocin-Rezeptoren im Gehirn
  • Oxytocin kann per Nasenspray induziert werden
  • → subtilen Effekt auf kognitive Leistungen
  • → Modluiert soziale Wahrnehmung und Kognition

Wie wirkt Oxytocin auf ToM und Empathie?

Was sind Spiegelneurone? Wie wurde deren Existenz am Affen nachgewiesen? Lassen sich diese Ergebnisse auf den Menschen übertragen?

Entdeckt bei Makaken in F5c:

  • Affen nehmen einer Rosine von einem Tisch → Neuronales Aktivierungsmuster wurde gemessen.
  • Beobachtung, dass eine andere Person die gleiche Handlung ausführt → aktiviert die gleichen Netzwerke
  • Einzelableitungen der Neurone → Regionen: F5c + PFG + STS 

Beim Menschen:

  • Ähnliche Befunde beim Menschen durch fMRT feststellbar (aber nicht bei einzelnen Neuronen)
  • Ergebnisse stammen nicht aus Einzelableitungen 
  • Sondern Aktivierung größerer Netzwerke 
  • → Nachweis steht also noch aus

Wofür braucht man Spiegelneuroen bzw. was sind mögliche Funktionen?

Welche Kritik gibt es am Konzept der Spiegelneurone als Basis sozial kognitiver Leistungen?

Was versteht man unter Emotionsregulation?

  • Menschen passen ihr Verhalten an die Erfordernisse sozialer Situationen an
  • Relevante Strategien: 
    • Emotionsregulation
    • Täuschung
    • Kognitive Kontrolle
    • Selbstreflektion
  • Emotionsregulation: Prozesse mit denen Individuen
    • bewusst oder unbewusst versuchen,
    • die Art,
    • die Intensität oder
    • die Dauer
    • ... von Emotionen in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen

Welche Ebenen der Emotionsregulation lasseb sich unter antizipatorischen Strategien zusammenfassen?

Welche Ebenen der Emotionsregulation lasseb sich unter reaktiven Strategien zusammenfassen?

Nennen und beschreiben Sie die zwei wichtigsten Emotionsregulationsstrategien.

  • Reappraisal
    • Neu- oder Umbewertung der vorliegenden Situation
    • "Wir haben das Fußballspiel zwar verloren aber insgesamt sehr gut gespielt. Das gibt uns einen Schub für die weiteren ausstehenden Spiele."
  • Suppression
    • Unterdrückung des emotionalen Erlebens bzw. der emotionalen Reaktion
    • "Wir haben das Fußballspiel verloren aber ich schlucke meinen Ärger herunter."

Wie äußert sich eine erfolgreiche Emotionsregulation auf behavioraler, peripherphysiologischer und neuronaler Ebene?

Reappraisal reduziert ...

Wie äußert sich eine erfolgreiche Emotionsregulation auf behavioraler, peripherphysiologischer und neuronaler Ebene?

Suppression ...

Welche Gehirnregionen werden zum Emotionskontrollnetzwerk gezählt?

Welche der folgenden Aussagen ist korrekt?

Welche der folgenden Aussagen ist korrekt?

Was versteht man unter "Entscheiden"?

Was versteht man unter "Handeln"?

Beschreiben Sie den Fall des Phineas Gage. Inwiefern hat er die Neurowissenschaft enorm beeinflusst?

  • Phineas Gage:
    • einer der ersten neuropsychologisch gut untersuchten Fälle
    • 25-jähriger Bahnarbeiter
    • Bei einem Arbeitsunfall schoss durch eine Explosion eine Eisenstange durch seinen Kopf (Frontalcortex)
    • → P.G. überlebte und erholte sich körperlich weitgehend
  • In Folge des Unfalls zeigten sich dramatische Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen:
    • vor dem Unfall:
      • fleißig, zuverlässig, moralisch, höflich
    • Nach dem Unfall:
      • verantwortungslos, aufbrausend, unbeständig, vulgär
      • Probleme der Entscheidungsfindung:
        • Zum eigenen Nachteil, mangelnde Inhibition, wenig beeinflusst von Wissen, impulsiv
      • Probleme der sozialen Anpassung:
        • Veränderung von moralischen Werten, Wesens- und Persönlichkeitsveränderung

Welche Strukturen des Frontallappens zählt man zum Präfrontalcortex?

Welche Rolle spielt der PFC im Gehirn?

Wie ist der PFC mit anderen Gehrinregionen verbunden?

  • Verknüpft:
    •  motorische + perzeptuelle + limbische Regionen
    • → massives Netzwerk
  • Projektionen zu:
    • fast alle Regionen des parietalen + temporalen Cortex + prä-striäre Regionen
  • Efferenzen von:
    • Subkortikale Regionen: Thalamus + Basalganglien + Cerebellum + HS-Kerne (→ projizieren zum PFC)

Wie unterscheiden sich die Strukturen des PFC zwischen verschiedenen Spezies?

Was versteht man unter Frontalhirnsyndrom?

Inwiefern sind exekutive Funktionen beim Frontalhirnsyndrom eingeschränkt?

Warum ist die Bezeichnung "Frontalhirnsyndrom" problematisch? 

„Frontalhirnsyndrom“: eine Beschreibung von Folgen einer lokalisierten Störung im Gehirn, keinem eigenständigen Krankheitsbild

Wie kann man Exekutvfunktionen definieren?

Was sind beispielhafte Teilbereiche von Exekutivfunktionen?

Was sind kognitive Funktionen? (teilweise auch abgrenzbar neuronale Organisation)

Wofür braucht man ein Arbeitsgedächtnis?

Sensorischer Speicher → KZG (Arbeitsgedächtnis) → LZG 

Wie kann man das Arbeitsgedächtnis experimentell an Tieren und Menschen nachweisen?

  • Delayed-response task
  • Affe beobachtet wo Futter versteckt wird
    • Sicht wird verdeckt (mehrere Sekunden bis Minuten) = delay
    • Affe soll das Futter finden
  • zwei Bedungen a) & b)
    • a) auf die beiden Kulen, in denen das Futter versteckt sein kann, werden bildlose Karten gelegt
    • b) auf den Kulen liegen Karten mit verschiedenen Bildern (Kreis udn Kreuz); diese werden in der Delay-Phase vom Affen unbemerkt vertauscht (Cue)
  • Ergebnisse:
    • Affen mit Präfrontalläsion zeigen selektive Beeinträchtigung im Delayed-response task (Arbeitsgedächtnis, a)
    • aber keine generelle Beeinträchtigung assoziativen Lernens (Langzeitgedächtnis; b)

Welcher neuronale Mechanismus liegt dem Arbeitsgedächtnis wahrscheinlich zu Grunde?

Einzelzell-Ableitung im lateralen PFC: Cue für Ort → delay →→ öffnen des Sichtschutzes →→ GO (dürfen erst nach Go-Signal reagieren)

Delayed-response und Arbeistgedächtnis beim Menschen?

  • Aufbau
    • erst nur fixation auf Bildschirm
    • dann zeigen von Objekt, was später den Reaktionsort anzeigt
    • "What-delay"
    • dann mehrere Objekte (auch das gesehene) an bestimmten Orten im Bildschirm
    • "Where-delay"
    • dann Entscheidung für Punkt auf dem Bildschirm
  • 3 Neuronenpopulationen
    • Was-Zellen → beim 1. Delay aktiv
    • Wo-Zellen
    • Was-Wo-Zellen integrieren beide Informationen
  • Beim Menschen steigt die Aktivität im PFC in der Delay-Phase je nach Schwierigkeit 
  • Die Aktivität in gesichtspezifischen Regionen ist nur während der Reizpräsentation vorhanden 

Woher weiß man, dass der laterale Präfrontalkortex Erinnerungen nur temporal aktiv hält und nicht dauerhaft speichert?

Was versteht man unter Task-Switching?

Wie funktioniert der Wisconsin Card Sorting Test (WCST)? Was weist er experimentell nach?

  • Testet Fähigkeit zum Aufgabenwechsel
  • Material:
    • Karten mit verschiedenen Symbolen, verschiedener Farbe und verschiedener Anzahl (der Symbole)
  • Aufbau:
    • Es soll immer eine Karte zu einem von vier Kartenstapeln zugeordnet werden → keine "Regel" vorgegeben
    • "Regel" soll herausgefunden werden, durch positives Feedback des VL
    • Nach ca. 10 Durchgängen: Regel-Wechsel → VPn müssen neue Regel herausfinden
  • Ergebnis:
    • VPn mit Frontalhinsläsion → persevieren (bleiben bei alter Regel)

Was sind Switch-Kosten? (beim Aufgabenwechsel in Wechseldurchgängen)

Welche neuronalen Strukturen sind für Task-Switching wichtig?

Was ist die neuronale Grundlage des Wisconsin Card Sorting Tests?

(fMRT) bei WCST:

  • Bei Wechsel der Zuordnungskategorie (neue Regel)
    • Aktivierungsanstieg im lat. PFC
  • Aktivierungsänderungen des PFC abhängig von Aufgabenschwierigkeit
    • (= ↑Anzahl der Dimensionen (Farbe + Form + Anzahl) )
  • Problem:
    • Task switching ist nicht isolierte Fähigkeit
    • Inhibitionsprozesse erforderlich
    • → alte Regel muss unterdrückt werden, um neue Regel anzuwenden 

Was versteht man unter Inhibition? (reine Defintion)

ja theoretisch ist das zum Aufgabenwechsel auch richtig, hier aber nicht

Wie kann man Inhibition experimentell nachweisen?

  • Die Inhibitionsfähigkeit kann mit dem Stop-Signal Task erfasst werden.
    • Probanden müssen auf die Richtung eines dargestellten Pfeiles reagieren.
    • Sobald ein Ton erklingt, sollen sie ihre Reaktion jedoch unterdrücken.  
    • Die Stop-Signal Reaktionszeit (SSRT) beschreibt wie lange der Ton vor der Reaktion kommen muss, um eine erfolgreiche Reaktionsinhibition zu erreichen.
  • → Je länger die SSRT, desto schlechter die Inhibitionsleistung.
  • → Bei Läsion des IFG (Gyrus frontalis inferior) => sehr hohe SSRT
  • → Interpretation: PFC relevant für Inhibitionsprozesse