Biopsychologie II

Übungsfragen aus der Vorlesung WS21/22 Antworten aus Tutorium/selbst erstellt; Bis jetzt: Schlaf 1/2/3, Gedächtnis 1/2/3, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit 1/2; M&E 1/2; Sozialverhalten; Entscheiden & Handeln; Hemisphärenlateralisierung

Übungsfragen aus der Vorlesung WS21/22 Antworten aus Tutorium/selbst erstellt; Bis jetzt: Schlaf 1/2/3, Gedächtnis 1/2/3, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit 1/2; M&E 1/2; Sozialverhalten; Entscheiden & Handeln; Hemisphärenlateralisierung


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Cartes-fiches 452
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 12.11.2021 / 14.02.2025
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Welche der folgenden Aussagen ist/sind korrekt?

Beschreiben Sie den Vorgang des Einspeicherns neuer Erinnerungen im Langezitgedächtnis.

  1. Stimulus wird im Sensorischen Gedächtnis verarbeitet
    1. Enkodierung fürs KZG
      1. Musterextraktion
      2. Elemente der Reize erkennen
      3. Benennung
  2. Verarbeitung im KZG
    1. Aufrechterhaltung durch Wiederholung
    2. Encodierung für das LZG 
      1. Gruppenbildung (Chunking)
      2. Assoziation
      3. Organisation
  3. Verarbeitung im LZG
    1. Unterteilt in: Deklaratives (Semantisch und Episodisch) und Prozedurales Wissen
    2. Einfluss auf Encodierung für KZG und fürs LZG

Welche Gedächtnisspeichersysteme können unterschieden werden?

Durch welche experimentellen Methoden lassen sich Ultrakurzzeit-, Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis voneinander abgrenzen? 

1) UKZG (SR)

Durch welche experimentellen Methoden lassen sich Ultrakurzzeit-, Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis voneinander abgrenzen? 

2) KZG

Durch welche experimentellen Methoden lassen sich Ultrakurzzeit-, Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis voneinander abgrenzen? 

3) LZG

Welche Prozesse sind für das Einspeichern neuer Gedächtnisinhalte relevant?

Was versteht man unter Enkodierung?

Was ist Konsolidierung?

Was ist Rekonsolidierung?

Was versteht man unter retrograder Amnesie?

Was versteht man unter anterograder Amnesie?

Was beschreibt das Gesetz von Ribot?

  • = Regel über den Abbau des Gedächtnisses bei Hirnschädigung im Alter
  • Umgekehrte Reihenfolge wie beim Aufbau von Gedächtnisinhalten
    • Zuerst werden jüngste Erinnerungen + Affekte + komplexe und ungewohnte Inhalte gelöscht
    • Zuletzt werden die ältesten Erinnerungen + einfache, stabile und feste Gewohnheiten gelöscht

Welche Komponenten können innerhalb des deklarativen Gedächtnisses unterschieden werden?

Welche Komponenten können im nicht-deklarativen Teil des Gedächtnises unterschieden werden?

Welche Komponenten können innerhalb des deklarativen und nicht-deklarativen Gedächtnis unterschieden werden? Wie kommt man zu dieser Unterscheidung?

  • Deklaratives Gedächtnis
    • Episodischen
    • Semantischen 
  • nicht-deklarative Gedächtnis
    •  prozeduralen Teil (Lernen)
    • Bahnung
    • klassischen Konditionierung
  • Annahme der Unterscheidung des LZG in deklarativ und nicht-deklarativ, da bei Patient H.M. trotz Läsion des prozedurale Denken intakt war.

Warum nennt man deklaratives und nicht-deklaratives Gedächtnis auch explizites bzw. implizites Gedächtnis?

  • deklaratives Gedächtnis
    • speichter Wissen ab, welches explizit repräsentiert wird
    • kann verbalisiert werden
  • nicht-deklaratives Gedächtnis
    • Informationen werden gespeichert, welche implizit gelernt werden
    • z.B. Fähigkeiten → Oft nicht direkt verbalisierbar

Welche Gehirnareale wurden bei H.M. warum entfernt?

Welche Art von Amnesie hatte H.M. nach der Entfernung des medialen Temporallappens?

Welche Gedächtnisfunktionen waren bei H.M. NICHT gestört?

Welche Gedächtnisfunktionen waren bei H.M. gestört?

Wie wurden die erhaltenen Gedächtnisfunktionen bei H.M. identifiziert?

Prozedurales Lernen?

  • durch Spiegelzeichnen- Aufgabe
  • Keine bewusste Erinnerung die Aufgabe jemals durchgeführt zu haben
  • aber Leistungsverbesserung
  • Ausführen korrekter motorischer Bewegungen
  • → Prozedurales Lernen

 Wie wurden die erhaltenen Gedächtnisfunktionen bei H.M. identifiziert?

Bahnung?

  • durch Unvollständige-Bilder-Test
  • Kann sich nicht erinnern die Bilder je gesehen zu haben
  • Erkannte trotzdem immer unvollständigere Bilder (Leistungsverbesserung)
  • → Bahnung

 Wie wurden die erhaltenen Gedächtnisfunktionen bei H.M. identifiziert?

Klassische Konditionierung?

  • durch Lidschlagreflex
  • Ton (CS) + Luftstoß (UCS) ins Auge
  • Danach bei Ton immer Lidschlagreflex (CR)
  • Keine Erinnerung an Training
  • → Klassische Konditionierung

Warum ist es nicht so einfach, aufgrund von klinischen Fällen eindeutige Schlüsse auf einen Zusammenhang zwischen Gedächtnisfunktionen und Gehirnregionen zu schließen?

  • Voraussetzung hierfür wäre eine: Doppelte Dissoziation
    • Hierfür wäre ein/e PatientIn nötig, welche/r eine weitere spezifische Läsion hat, die das genau entgegensetzte Verhalten induziert
  • WDH Biopsychologie I:
    • Tier 1: Occipitalkortex lädiert → Lernen intakt, Sehen nicht
    • Tier 2: Hippocampus lädiert → Sehen intakt, Lernen nicht
    • Zuordnung von Sehen zu Occipitalkortex und Lernen zu Hippocampus
  • solche Läsionen und diese spezifischen Verhaltensausprägungen sind sehr selten 

Was sind die Bestandteile der Hippocampusformation?

Welches Areal der Hippocampusformation ist für die expliziten Gedächtnisformationen besonders relevant?

Was wird beim Rey-Osterrieth Figurentest gemacht?

Worpber gibt das Ergebnis des Rey-Osterrieth Figurentest Auskunft?

Was ist die gängige Vorstellung zum Zusammenhang von episodischem und semantischem Gedächtnis?

Welche Befunde sprechen dafür, welche dagegen?

  • Annahhme: semantisches Gedächtnis wird über das episodische Gedächtnis aufgebaut
    • eine Lernepisode wird in einen abstrakten Gedächtnisinhalt umgewandelt
    • Semantisches Gedächtnis ist kein episodisches Gedächtnis mehr, aber eine Art semantischer Überbau
  • Befürwortende Befunde:
    • Vorhandenes semantisches Gedächtnis bei Kindern durch Neuroplastizität erklären
  • Widersprüchliche Befunde:
    • H.M. konnte Grundrisse seiner Wohnung (nach der OP) wiedergeben, obwohl er kein episodisches Gedächtnis mehr hatte
    • Kinder mit sehr früher Hippocampusläsion konnten trotzdem semantisches Wissen erwerben (und zur Schule gehen)

Was ist die gängige Vorstellung zum Zusammenhang von episodischem und semantischem Gedächtnis? 

Was sind die beiden einflussreichsten Theorien zur Rolle des Hippocampus fürs LZG?

Worum geht es bei der Klassischen Konsolidierungstheorie?

Theorie zur Rolle des Hippocampus für das Langzeitgedächtnis

  • Hippocampus als Mediator während Enkodierung
  • hilft bei der Rekonsolidierung von Inhalten → hier aber nicht notwendig
    • Bei jeder Rekonsolidierung werden Gedächtnisinhalte im Kortex besser miteinander verknüpft → somit unabhängiger vom Hippocampus
  • Gedächtnisabruf über Regelkreis ohne Hippocampus (PFC-Parietallappen und Temporallappen)

Worum geht es beim Multiplen Spurenmodell?

Theorie zur Rolle des Hippocampus für das Langzeitgedächtnis

  • Hippocampus als Mediator für die Encodierung
  • Hippocampus hilft bei Rekonsolidierung → hier mindestens 1 Zelle unerlässlich
  • Beim Gedächtnisabruf muss mindestens eine Zelle aus dem Hippocampus die spezielle Spur modulieren, damit die Inhalte abgerufen werden können
  • Hier ist immer eine Verbindung zum Hippocampus nötig!

Wie ließe sich zwischen den beiden Theorien zur Rolle des Hippocampus für das Langzeitgedächtnis abwägen?

  • Fazit: unklar, welches Modell stimmt, denn:
    • H.M. konnte sich an Erfahrungen aus früher Vergangenheit erinnern (Pro: klassische Konsolidierungstheorie)
    • Aber bei H.M waren noch minimale Reste des Hippocampus vorhanden (somit kann auch multiples Spurenmodell stimmen)
    • Nötig wäre eine 100%ige Hippucampusläsion => diesen Idealfall gibt es nicht auf natürlicher Weise 

Was passiert mit den Erlebnissen die unmittelbar vor einer Bewusstlosigkeit bzw. nach dem Wiederaufwachen erlebt werden? Welche Gedächtnisprozesse sind offenbar von der Bewusstlosigkeit betroffen?

Was ist ein Gedächtnisschema? 

Wozu dient ein Gedächtnisschema?

Wie wurde nachgewiesen, dass bestehende Schemata die Einspeicherung neuer Informationen erleichterten?

Wie wurde nachgewiesen, dass bestehende Schemata die Einspeicherung neuer Informationen erleichterten?

  • Lernphase:
    • Ratten lernen eine Duft-Orts-Assoziation
    • → am Ende der Lernphase einmalig 2 neue Assoziationen 
    • → 48h später wird der Hippocampus läsioniert (HPC)
  • Ergebnis:
    • Erinnert werden langwierig gelernte Assoziationen & die einmalig dargebotenen Assoziationen!
    • Komplett neue Assoziationen können nicht mehr erworben werden!
  • Je elaborierter ein bestehendes Gedächtnisschema, desto weniger beruhr die Einspeicherung auf dem Hippocampus!
  • ⇒ Komplette Unabhängigkeit vom Hippocampus wird aber nicht erreicht